Hallo zusammen,
da bin ich wieder! Die einen werden sich freuen, die anderen werden sagen "oh man es war doch so schön ruhig ohne den". Letzteren sei gesagt, ätschi bätsch ;).
Als Basketball Fan der s.Oliver Baskets hat man es
derzeit nicht leicht. Zum einen dringen während der Offseason kaum
Informationen nach außen, noch fühlt man sich von Seiten des Würzburger Basketball
Bundesligisten auch nicht dazu genötigt, den Anhängern durch eine
transparentere Pressearbeit, die sich ständig neu aufwerfenden Fragen zu
beantworten (Stichwort Ben Jacobson oder Hallenbau).
Seit gestern Abend ist diese Episode um ein weiteres
Kapitel reicher. Baskets Kapitän Alex King steigt, für Fans und Verantwortliche
gleichermaßen überraschend, aus seinem erst am 12. Dezember 2012
unterzeichneten Dreijahresvertrag aus und wechselt zum Ligakonkurrenten ALBA
Berlin. Möglich wird das Ganze durch eine Austiegsklausel, welche sich King in
seinen bis 2016 datierten Vertrag bei den s.Oliver Baskets hat einbauen lassen.
Im Interview mit der lokalen Presse meint die
Geschäftsführung der Baskets, dass man sich dieses Szenario bis vor wenigen
Tagen nicht hätte vorstellen können. Jedoch weckt King nach seiner guten
letzten Saison und seiner Berufung in den Kreis der Basketball
Nationalmannschaft Begehrlichkeiten mit denen man als Mittelfeld Team der Liga
eben nicht mehr so einfach mithalten kann und auch nicht sollte. Die
Preistreiberei der großen Vereine des Landes ist eine gefährliche Entwicklung
für die Liga und den gesamten Sport.
Wie soll man sich als finanziell limitierter Club jetzt
noch sicher sein, wenn selbst Verträge scheinbar nicht mehr allzu viel zählen?
Ein neuerlicher Schock für die Würzburger Basketball
Fangemeinde. Verliert man mit King nicht nur einen aktuellen Nationalspieler
und BBL Allstar sondern auch noch die vom Club so wunderbar aufgebaute
Identifikationsfigur. Schnell machte die Rede vom Söldner und Scheinheiligen
die Runde quer durch die diversen Internetplattformen. So schnell fällt man
also vom durch die eigenen öffentlichen Liebesbekundungen zu Stadt und Verein selbst
erbauten Sockel.
Sicherlich ist der Vorgang grundsätzlich im Profisport
keine große Sensation mehr, schmerzen tut es die Betroffenen dennoch jedes Mal
aufs Neue.
Was
bedeutet dieser Abgang jetzt aber für die aktuelle Kaderplanung beim ehemaligen
Playoff Halbfinalisten?
Schauen wir uns mal an, wie das Team derzeit so aussieht.
Ich habe Ben Jacobson jetzt mal aus dieser Übersicht heraus gelassen, da ich
nach wie vor davon ausgehe, dass er in der kommenden Saison nicht mehr in
Würzburg spielen wird, auch wenn man seit Wochen bzw. Monaten von Seiten der
Baskets nichts mehr zu diesem Thema hört.
PG xxx1, Maurice
Stuckey
SG John Little, Ricky
Harris
SF Jimmy McKinney,
xxx2*, Max Ugrai
PF xxx3, Max
Kleber
C Chris McNaughton,
Jason Boone, xxx4*
Sind bislang also acht von zwölf Kaderspots besetzt,
davon vier deutsche Spieler. Wobei Max Ugrai sicherlich in allererster Linie als
12. Mann den Kader auffüllen wird und man bei Max Kleber doch eher vorsichtig
sein sollte, in welcher Rolle man ihn einplant. Der Abgang von Alex King würde
also hier noch eine zusätzliche Baustelle auf machen, vor allem wenn man
bedenkt, dass so gut wie alle Rotationsfähigen Deutschen bereits vom Markt
sind. Sieht also alles noch etwas unausgewogen aus.
Blicken wir nun auf die Spieler (aus der vergangenen BBL
bzw. Pro A Saison), die in meinen Augen für die noch offenen Kaderplätze bei
den s.Oliver Baskets in Frage kommen.
xxx1: Jared Jordan, Stanley Burrell, Davin White, Hördur
Vilhjalmsson, Mustafa Abdul-Hamid, Vaughn Duggins, Johannes Strasser, Bastian
Doreth, Besnik Bekteshi
Unschwer zu erkennen, hier geht es um die noch vakante PG
Position. Hier ist die Gretchenfrage einmal mehr, möchte Marcel Schröder
überhaupt einen klassischen PG verpflichten oder kommt doch eher ein weiterer Comboguard
mit gutem Ballvortrag (wie McIntosh in der letzten Saison). Sollte man Mo
Stuckey als dritten Mann auf der SG Position einplanen, könnte man noch einen
deutschen Backup PG wie z.B. JJ Strasser verpflichten. Dann fällt der
zusätzliche deutsche Spieler bei xxx2 allerdings weg.
Jared Jordan ist sicherlich eher ein Name der nicht bei
den Baskets landen wird, denn ich denke man kann a. finanziell nicht wirklich
das bieten was er sich vorstellt und b. wäre es sportlich gesehen für ihn eher
eine Verschlechterung im Vergleich zu den im Eurocup antretenden Bonnern.
Stanley Burrell sorgt derzeit vor allem mit seinen
verbalen Rundumschlägen gegen seinen (noch) Arbeitgeber, die Eisbären Bremerhaven,
bei Facebook für Furore. Fraglich ob man sich so einen Zeitgenossen ins Haus
holen möchte. Seine sportlichen Fähigkeiten stehen hierbei völlig außer Frage.
Am meisten taugen würde mir von den oben genannten Namen
Davin White, letzte Saison Topscorer der Liga und in Diensten von Phoenix Hagen
aktiv.
xxx2: Steve Esterkamp,
Nate Linhart, Mario Stojic, Sebastian Betz, Ben Rice, Kevin
Wysocki
Hier geht es um einen, aus meiner Sicht noch absolut
notwendigen Backup für die SF Position, der gleichzeitig vielleicht auch noch
ein paar Minuten auf der 4 abgreifen kann. Bei Steve Esterkamp wäre evtl. noch
die Möglichkeit vorhanden an einen deutschen Pass zu kommen. Dann wäre er mein
Favorit für diese Position. Ein anderer Kandidat wäre Adem Hess gewesen, der
unterdessen leider in Ulm unterschrieben hat.
Nate Linhart fällt wohl sowohl aus finanziellen Gründen
raus und nach dem Abgang von Alex King braucht man notgedrungen eher einen
deutschen Spieler auf dieser Position.
Ben Rice (Israeli mit deutschem Pass) und der ehemalige
Ulmer Energizer Sebbo Betz sind hierbei wohl eher im Bereich des Möglichen.
Mario Stojic (Kroate mit deutschem Pass und zuletzt in Belgien aktiv) könnte
auch noch in Frage kommen, ist allerdings auch bei den Artland Dragons im
Gespräch.
Eine günstige aber nicht völlig blöde Variante wäre eine
Verpflichtung von Kevin Wysocki. Er kann in meinen Augen locker einige gute
Minuten von der Bank bringen wenn nötig.
xxx3: Zach Peacock, Yassin
Idbihi, Dane Watts, Keaton Nankivil, Ruben Spoden,
Nach dem unerwarteten Abgang von Alex King wird gerade
auf der Position des PF eine zusätzliche Baustelle auf gemacht. Klar war, dass
man nach dem Abgang von Dwayne Anderson noch einen US-Boy bzw. Importspieler
als Starter brauchen wird. Nun kann es sogar gut sein, dass man noch einen
zusätzlichen Backup benötigen könnte. Vor allem für den Fall, dass Max Kleber
wider Erwarten doch nicht rechtzeitig fit wird bzw. sich möglicherweise erneut
verletzt.
Hier würde ich eine Kombination aus Zach Peacock und
Ruben Spoden bevorzugen. Allerdings fraglich ob Spoden sich, im Falle eines
gesunden Max Kleber, mit dieser Rolle zufrieden geben wird. Beide Spieler
könnten im Notfall auch mal auf der 5 eingesetzt werden, was nach den
Erfahrungen der letzten Saison unbedingt mit bedacht werden sollte.
Yassin Idbihi wäre ein komplett anderer Spielertyp als
die bisherigen PF unter Schröder. Ein Brettspieler durch und durch, der aber
auch mal aus der Mitteldistanz gefährlich werden kann. Allerdings kein 3er
Shooter, wie sie Schröder ja gerne auf dieser Position einsetzt. Falls es
finanziell machbar ist, eine durchaus brauchbare Lösung, vor allem weil er auch
sehr gut auf die 5 ausweichen kann, wo ich ihn eigentlich eher sehe.
xxx4: Robert
Tomaszek, Bogdan Radosavljevic, Jonathan Malu
Holt man eher einen Swingman, also Spieler der 3 und 4
Spielen könnte, dann wäre ein weiterer Ersatzmann auf der 5 unabdingbar.
Erstens hat man so einen Plan B falls sich, wie letzte Saison, einer der beiden
Center verletzen sollte und zweitens im Falle von Foulproblemen ebenfalls
jemanden, der in die Bresche springen könnte. Hierbei wäre ein möglichst
variabler Spielertyp gefragt, der notfalls auch den dritten Mann auf der 4
abgeben könnte.
Sicherlich mögen da
auf den ersten Blick einige abenteuerliche Namen dabei sein, allerdings muss
man auch einfach die mögliche Rolle der Spieler sehen. Ein Kevin Wysocki
beispielsweise, könnte in meinen Augen schon die ein oder andere Minute BBL
spielen und wenn nötig Entlastung bringen. Ebenfalls die von mir aufgezählten
Spieler für den dritten Center Spot.
Ich weiß wir sind hier nicht bei wünsch dir was, aber
mein Wunschkader würde nach den von mir oben genannten Kriterien wie folgt
aussehen (ohne Berücksichtigung der wahrscheinlichen Spielzeit der einzelnen
Spieler):
PG Davin White,
Johannes Strasser
SG John Little, Ricky
Harris, Maurice Stuckey
SF Jimmy McKinney,
Ben Rice (Sebbo Betz), Max Ugrai
PF Zach Peacock, Max Kleber, Ruben Spoden (Jonathan Malu)
C Chris McNaughton, Jason Boone
Ja ich weiß, es sind 13 Spieler. Ich habe jetzt einfach
mal eine weitere Verletzung von Max Kleber mit eingeplant, das sollten die
Baskets Verantwortlichen nach den Erfahrungen der letzten Jahre ebenfalls tun. Alles
andere wäre schlichtweg dumm und blauäugig!
Sollte Jordan nicht in Bonn verlängern, wäre er für mich
die erste Alternative zu White. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass wir wohl
eher Stanley Burrell in Würzburg sehen werden. Ebenfalls glaube ich auch, dass
man Stuckey als Back-up PG einplant und somit keine weiteren Backup PG
verpflichten wird.
Und ja, ich denke dieser Kader wäre durchaus bezahlbar,
nur von der Verteilung der Spielzeit her könnte es da einige Probleme geben.
Zudem wäre man so relativ breit und flexibel aufgestellt und könnte auf
mögliche Verletzungen gut reagieren, da viele Spieler auf 2-3 Positionen
einsetzbar sind.
Sicherlich kommt am Ende sowieso alles wieder ganz anders
als wir uns das hier ausmalen. Allerdings ist die Offseason doch genau für
solche Spinnereien und Spielereien da. Vor allem wenn von Seiten des Vereins
absolut keine Neuigkeiten nach außen dringen bzw. mögliche negative News gar
nicht erst kommuniziert werden.
Meine Beiträge könnt ihr übrigens in Zukunft auch auf dem neuen Basketball Newsportal Courtreview nachlesen.
Das soll es dann auch für dieses Mal gewesen sein. Ich
hoffe ihr hattet euren Spaß beim Lesen und könnt meinen Gedankenspielen folgen. Natürlich würde ich mich auch über jede Menge Feedback bzw. eure Gedankenspiele zur aktuellen Situation freuen. Besucht dafür doch einfach meine Blog Fanpage auf Facebook oder schreibt mir eine E-Mail.
Bis zum nächsten Mal!
Freddy