Dienstag, 26. Februar 2013

Die deutschen Kaderspots der s.Oliver Baskets - Muss da nicht eigentlich mehr möglich sein?


Hallo zusammen,

zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Heute geht es zur Abwechslung nicht direkt um die aktuelle sportliche Situation der s.Oliver Baskets, sondern viel mehr um die der deutschen Spieler des aktuellen Würzburger Bundesliga Kaders.

Dieses Thema brennt mir schon länger unter den Fingernägeln, denn wenn man sich den Querschnitt durch die Beko BBL mal genauer ansieht, dann gibt es dort sehr wohl gute, teils dazu auch noch junge, deutsche Spieler, welche in ihren Vereinen durchaus schon eine gute, in manchen Fällen sogar tragende Rolle spielen und damit ist nicht nur der FC Bayern Basketball gemeint, der die halbe deutsche Nationalmannschaft eingekauft hat und die Spieler sogar schon an die Konkurrenz verleihen muss, weil der Kader sonst zu groß ist.

Bei den Baskets stehen aktuell, wie von der Liga vorgeschrieben, sechs deutsche Spieler unter Vertrag. Davon kann man allenfalls zwei als Leistungsträger bezeichnen und das ist leider derzeit schon großzügig ausgedrückt.

Alex King: Zu Beginn der Saison kaum wiederzuerkennen, vor allem an seinem Wurf hat er den Sommer über wohl fleißig gearbeitet. Entwickelte sich im von Verletzungen geplagten Würzburger Team schnell zum Leistungsträger und auch Leader. Seit dem Allstar Break befindet sich AK7 leider in einem Leistungsloch. Bis dahin war er in meinen Augen sogar auf dem Weg zum deutschen Spieler des Jahres in der Beko BBL. Seinen Platz in der Starting Five hat er unterdessen an Dwayne Anderson verloren. Er spielt im Schnitt 23 Minuten, das ist die mit Abstand meiste „deutsche“ Spielzeit im Team.

Chris McNaughton: Der beste deutsche Scorer der Beko BBL aus der vergangenen Saison war vor der Saison eigentlich der in meinen Augen wichtigste deutsche Spieler im Team. Verletzte sich leider gleich am ersten Spieltag schwer und musste daher lange pausieren. Hat seinen Rhythmus leider immer noch nicht so recht wieder gefunden. Spielt im Schnitt „nur“ knapp 15 Minuten. Letzte Saison in Bremerhaven waren es noch 25 Minuten pro Partie.

Maurice Stuckey: Anfangs als fester Back-up von Ben Jacobson auf der eins eingeplant, konnte sich die Bamberger Leihgabe bisher noch nicht so stark in den Vordergrund spielen, wie von vielen sicherlich erhofft und erwartet. Natürlich musste Maurice nach seinen beiden schweren Verletzungen erst einmal wieder in Tritt kommen, dennoch kann und darf man bislang nicht wirklich 100%ig zufrieden sein. Maurice zeigt zwar in Ansätzen immer wieder welches Potential in ihm steckt (vor allem beim Zug zum Korb), allerdings schwankt er doch deutlich in seinen Leistungen und auch sein Wurf ist bislang nicht besonders stabil. In Bamberg wird er mit den in dieser Saison bislang gezeigten Leistungen künftig wohl eher keine Rolle mehr spielen. Dafür drängen aktuell zu viele wirklich talentierte und deutlich jüngere Spieler in den Kader der Oberfranken. Daher vielleicht auch die Option, dass er über die Saison hinaus in Würzburg bleiben wird. Stuckey spielt im Schnitt nur um die 11,5 Minuten.

Oliver Clay: Trotz der Verletzung von Chris McNaughton und der damit verbundenen deutlich höheren Spielzeit blieb OC in dieser Saison weiterhin deutlich hinter den Erwartungen zurück. Er wirkt oftmals fast schon ein wenig hilflos und begeht zudem viele wirklich unnötige Fouls. Außerdem ist Oli mit seinen bald 26 Jahren auch längst über den Status eines "Talents" hinaus und blockiert als vermeintlich dritter Spieler auf der Center Position daher einen Spot für einen deutlich entwicklungsfähigeren und jüngeren deutschen Spieler. Daher muss ich an dieser Stelle einfach leider klar und deutlich sagen, OC muss nächste Saison nicht unbedingt wieder im Würzburger Trikot sehen. Oli spielt im Schnitt 9 Minuten.

Christoph Henneberger: Für viele Zuschauer mittlerweile nur noch die Kultfigur der Organisation und von einigen auch spöttisch nur noch als Bankwärmer und Wasserträger bezeichnet. Natürlich ist „Brazzo“ seit dem Start des Projekts mit dabei und konnte sich eigentlich Jahr für Jahr in seinen Leistungen steigern und den jeweils höheren Ligen anpassen, trotzdem ist er jetzt an einem Punkt angekommen bei dem für ihn wohl leider Endstation ist. Ist mit seinen nun 29 Jahren auch an einem Punkt angekommen, wo es um das Leben nach dem Basketball geht. Er hat ja sein Studium für den Basketball unterbrochen, sollte dies aber nach dem Ablauf dieser Saison wieder aufnehmen und zu Ende bringen. Die Verbundenheit der Baskets zu ihrem „Brazzo“ finde ich  in der heutigen Zeit zwar äußerst lobenswert, allerdings geht es hier um Profisport und da kann man sich das eigentlich gar nicht leisten. Er hat den Aufstieg des Teams von der Regionalliga bis in die Bundesliga miterlebt und auch europäische Basketball Luft durfte er in dieser Saison schnuppern. Das sollte dann aber auch reichen, denn meiner Meinung nach blockiert „Brazzo“ einen deutschen Spot im Team den eigentlich ein deutlich jüngerer und vielleicht auch talentierterer Spieler besetzen sollte. Auch darum geht es eben im Basketball Business, junge Spieler zu entwickeln und zu fördern. Daher sage ich leider, auch ihn muss ich in der kommenden Saison nicht mehr zwingend im Team haben. „Brazzo“ spielt in dieser Saison lediglich 5 Minuten im Schnitt. Allerdings muss man dazu auch noch erwähnen, dass er in 13 von 23 Saisonspielen gar nicht eingesetzt wurde.

Maximilian Kleber: Naja was soll man zum wohl leider "ewigen Talent" der Baskets noch viel sagen. Vom Verletzungspech verfolgt wie wohl kaum ein anderer hoch talentierter deutscher Profibasketballer vor ihm, verpasst der dieses Jahr wohl aller Voraussicht nach die komplette Saison. In den letzten drei Jahren hat Maxi lediglich 48 Ligaspiele bestritten, davon lediglich vier in der NBBL.

Hier mal ein kleiner Überblick:

2009-2010 13 Spiele in der Pro B und 4 Spiele in der NBBL bei 11 bzw. 39 MPS
2010-2011   4 Spiele in der Pro A bei 2 MPS
2011-2012 27 Spiele in der BBL bei 7,5 MPS
2012-2013   0 Spiele

(MPS= Minuten pro Spiel)

Absolut lobenswert und bei seinem zweifelsohne auch vorhandenen Potential völlig richtig von den Baskets Verantwortlichen ihn vor der Saison zum tragenden Bestandteil der Rotation zu machen, allerdings angesichts dieser Verletzungshistorie auch sehr riskant und am Ende vielleicht auch ein Grund warum man auf den großen Positionen einfach einen Spieler zu wenig im Kader hat. Bei allem Talent darf man da einfach zukünftig nicht mehr so blauäugig sein und muss in seinem konkreten Fall einfach auch ständig mit neuen Verletzungen rechnen. Daher wünsche ich mir für die kommende Saison, dass man bei der Personalie Maxi Kleber etwas vorsichtiger ist und ihn vielleicht nicht mit einer zu tragenden Rolle in den Kader mit einplant und so bei einer durchaus möglichen erneuten Verletzung nicht so schwer getroffen wird. Der Junge soll sich einfach mal eine Saison lang verletzungsfrei durch die BBL spielen, danach kann man ihn auch wieder besser und sicherer einplanen. Denn auch wenn Maxi natürlich mit seinen 21 Jahren noch recht jung ist, sind einige Spieler seines Jahrgangs in den letzten Jahren in ihrer Entwicklung an ihm vorbei gezogen. Ich wünsche ihm, dass er die Leidenszeit am Ende dieser Saison hinter sich haben wird und dann endlich voll durchstarten kann, denn dann wird er schnell einer der besten deutschen Spieler der BBL werden!

Zum Ende dieses Themas möchte ich nur noch folgendes loswerden.

Ich hoffe wirklich sehr, dass die Baskets Verantwortlichen aus dieser Saison etwas gelernt haben und gerade die deutschen Spots im Kader zukünftig sorgfältiger besetzen. Klar dienen die deutschen Spieler bei vielen BBL Teams in erster Linie dazu um Geld für bessere Importspieler zu sparen, allerdings sollte man bei Spitzenteams bzw. Playoff Anwärtern schon davon ausgehen, dass auf die einheimischen Spieler  etwas mehr Wert gelegt wird. Die Beko BBL ist schließlich DEUTSCHLANDS Eliteliga und verschreibt sich seit einigen Jahren der Förderung und der Entwicklung deutscher Spieler. Über den Ausbildungsfond der BBL kann man als Verein sogar davon profitieren, wenn man dem Nachwuchs eine Chance gibt.
Das soll es auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich hoffe ihr könnt meine Meinung zu diesem durchaus brisanten Thema nachvollziehen und seht das zumindest ähnlich. 

Euer Feedback könnt ihr mir wie immer per E-Mail oder auf meiner Blog Fanpage bei Facebook zukommen lassen.

Bis zum nächsten Mal,

Freddy

Dienstag, 19. Februar 2013

Würzburger Aufwärtstrend trotz Niederlage deutlich sichtbar


Hallo zusammen,

zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Die letzte Ausgabe liegt ja nun schon etwas länger zurück. Grund genug, mal einen Rückblick über die letzten drei Spiele der s.Oliver Baskets zu wagen.

Nach der doch ziemlich ernüchternden Pleite zu Hause gegen die Telekom Baskets aus Bonn folgten recht unruhige Tage in den sonst so idyllischen Würzburger Basketball Kreisen. Sogar Baskets Geschäftsführer Jochen Bähr ging erstmals öffentlich durch die Decke und bescheinigte seiner Truppe das wohl schlechteste Spiel der Baskets Historie. Einige Spieler und auch der Trainer waren da allerdings völlig anderer Meinung und so kann man schon irgendwie davon sprechen, dass der Haussegen bei den s.Oliver Baskets erstmals in dieser Saison etwas in Schräglage geraten ist.

Das folgende Heimspiel gegen die Artland Dragons aus Quakenbrück war somit schon eine Art Schicksalsspiel für den weiteren Saisonverlauf des letztjährigen Playoff Halbfinalisten aus der Domstadt.

Zum richtigen Zeitpunkt stand auch im Rahmen dieser Partie ein Mann endlich wieder auf dem Feld, auf den nicht nur die Fans sondern auch Team und Trainer sehnlichst gewartet hatten.

Die Rede ist natürlich von JOHN LITTLE!!!

Ich möchte wirklich nicht wissen, was passiert wäre bzw. wie das Spiel gegen Quakenbrück ausgegangen wäre wenn John Little noch nicht hätte spielen können.

Allein wie schnell John Little bei jeder Auswechslung zur Würzburger Bank gesprintet ist, war schon mehr als seine Kollegen sonst in so manch anderem Saisonspiel an Einsatz und Energie an den Tag gelegt haben.

Auch wenn man es bei einem Profiteam mit 11 weiteren, gestandenen Spielern nicht für möglich halten sollte, aber was das Comeback von Mr. Defense bei seinen Teamkollegen an Kräften frei gesetzt hat, ist schon sensationell.

Die eine Woche zuvor noch völlig schläfrige Defense der Baskets war gegen den Gast aus dem hohen Norden kaum wieder zu erkennen. Von der ersten Sekunde an war man hellwach und so eng beim Gegner, dass diese wohl nicht mal ihren Toilettengang hätten alleine antreten dürfen.

So konnte man den Gästen bereits früh den Zahn ziehen und das Spiel ohne große Gefahr mit 80:63 und somit auch den direkten Vergleich, nach Hause schaukeln. Welche Rolle der Pokalfight der Drachen ein paar Tage zuvor gegen Oldenburg dabei gespielt hat, lassen wir mal außen vor.

Drei Tage später stand dann bereits das Nachholspiel gegen den Aufsteiger aus Weißenfels auf dem Programm, mit denen man ja auch noch die ein oder andere Rechnung zu begleichen hatte. Nicht nur, dass man in der Vorbereitung beim MBC sang und klanglos untergegangen war, auch das Hinspiel war eine der Baskets typischen Achterbahnfahrten dieser Saison. Furios ins Spiel gestartet gestattete man dem damaligen Gastgeber sich wieder ins Spiel zurück zu beißen und dieses am Ende auch noch mit 66:80 (also mit -14) für sich zu entscheiden.

Ein ähnliches Bild sollte sich auch beim Rückspiel in der s.Oliver Arena abzeichnen, allerdings mit einem aus Würzburger Sicht deutlich positiverem Ende. Schnell konnten sich die Baskets auf 10 Punkte absetzen und zu diesem Zeitpunkt musste man sich um die Gäste wirklich ernsthafte Sorgen machen. Man war der erneut sehr aggressiven Defense der Baskets völlig unterlegen und konnte nahezu keinen Angriff erfolgreich abschließen. Doch wie schon beim Hinspiel riss bei den Würzburgern dann einfach der Faden und plötzlich waren es die Gäste die in Führung lagen. Dieser Zustand war glücklicherweise, im Gegensatz zu manch anderem Heimspiel in dieser Saison, allerdings nur von kurzer Dauer und so konnte man die Begegnung und auch noch den direkten Vergleich für sich entscheiden. 76:60 (+16) lautete am Ende das Ergebnis. Bei diesem Spiel konnte man erstmals seit langer Zeit wieder den unbedingten Siegeswillen der Baskets sehen. Sehr zur Freude der eigenen Fans.

So ging es dann erneut nur drei Tage später nach München, zum Team der Stunde, wenn man so will. Laut dem Münchener Hallensprecher ja sogar in die deutsche Basketball Hauptstadt, naja soweit möchten wir vorerst noch nicht gehen.

Wer befürchtet hatte, die Baskets würden dort ihr persönliches Waterloo erleben und gegen den großen und mächtigen FC Bayern untergehen, der dürfte vom Auftreten der Würzburger sehr angenehm überrascht, ja wie Sport1 Kommentator Frank Buschmann, sogar begeistert gewesen sein. Von Beginn an waren es die Gäste, von ihrem Headcoach Marcel Schröder glänzend auf die Begegnung eingestellt, welche der Partie ihren Stempel aufdrücken konnten. Angeführt von einem an diesem Abend ausgezeichnet aufgelegtem Mike Lenzley schoss man den Bayern die Dreier nur so um die Ohren und auch am Korb konnte man den Hausherren aus der Landeshauptstadt sehr gut Paroli bieten. So sah man, selbst nach einer kleinen Schwächephase im dritten Viertel, zum Ende hin fast schon wie der sichere Sieger aus, doch leider entdeckten die Bayern genau zu diesem Zeitpunkt ihr Kämpferherz und auch die Schiedsrichter wollten dem Underdog aus dem Frankenland diesen Sieg wohl nicht so recht gönnen. So reichte es am Ende doch nicht ganz zur Sensation und man verlor knapp mit 75:80.

Trotz der Niederlage darf man allerdings zur Erkenntnis gelangen, dass die Baskets mit den Großen der Liga durchaus mithalten können und im Kampf um die Playoff Plätze nach wie vor alles möglich ist, sollte man den Aufwärtstrend der letzten Spiele weiter fortführen können. Selbst bei einer, durchaus möglichen, Niederlage am kommenden Sonntag in Oldenburg, ist für Würzburgs Korbjäger noch alles drin. Wer weiß, vielleicht kann man ja mit einer ähnlich famosen Leistung sogar einen Sieg aus dem Norden der Republik entführen.

Einzig die erneute Verletztenmisere könnte den Baskets noch einen Strich durch die Rechnung machen, allerdings wird man da bis zum Ende der Transferfrist am 28.02. sicherlich noch einmal nachlegen um genau das zu verhindern.

Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wie immer euren Spaß beim Lesen.

Bis zum nächsten Mal,

Freddy

Dienstag, 5. Februar 2013

Wo ist nur die Turnhölle geblieben?


Hallo zusammen,

zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Meinen letzten Beitrag hatte ich unter der Überschrift „Der x-te Befreiungsschlag oder endlich die lang ersehnte Kehrtwende?“ geschrieben. Nach den beiden Auswärtserfolgen in Ludwigsburg und Trier (trotz Verlust des direkten Vergleiches) schien es auch wirklich dieses Mal so etwas wie DIE Chance auf die „große Wende“ zu geben, doch schon ein Heimspiel später ist dies alles schon wieder Makulatur.

Dass das ausgerechnet gegen unsere Freunde der Telekom Baskets aus Bonn geschehen musste, mag für den ein oder anderen vielleicht ein kleiner, schwacher Trost gewesen sein, trotzdem war die Art und Weise wie diese (sechste!!!) Heimpleite zu Stande gekommen war, einfach nur erschreckend und fürchterlich enttäuschend.
Doch der Reihe nach…
 vs.

58 : 74
(11:17, 23:20, 9:22, 15:15)

s.Oliver Baskets: Lenzly (8), Stuckey (8), Eldridge (7), Boone (6), Anderson (6), McIntosh (5), McKinney (5), McNaughton (5), Henneberger (3), Clay (3), King (2), Kleber

Telekom Baskets Bonn: Jordan (20), Weems (13), Vaden (12), Veikalas (8), McLean (7), McCray (4), Ensminger (4), Mangold (3), Thülig (3), Wohlfarth-Bottermann

Schiedsrichter: Steffen Neubecker, Benjamin Barth, Michael Gutting

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Einen Spielbericht erspare ich mir an dieser Stelle. Zum einen weil das Spiel nun bereits einige Tage her ist und zum anderen weil ich irgendwo auch einfach keine Lust mehr habe Spiel für Spiel die gleichen Fehler beschreiben zu müssen.

Eines sei an dieser Stelle aber noch gesagt, mit Basketball hatte das was Würzburgs Korbjäger UND deren Trainer an diesem Abend abgeliefert haben, nichts aber auch gar nichts zu tun!

Planlos und uninspiriert ist der Auftritt der Baskets gerade in der zweiten Halbzeit gewesen. Was nicht nur die Anzahl der genommenen Dreipunkte Würfe (30 Versuche und lediglich 8 Treffer) zeigt. Auch bei den Rebounds (35:44) war man dem Gegner einmal mehr deutlich unterlegen.

Entsprechend kamen auch folgerichtig erstmals richtige und laute Pfiffe der sonst so geduldigen Anhänger in Richtung ihrer Mannschaft. Auch wenn Hallenmoderator Matze Bielek dies nicht verstehen konnte und nach dem Spiel auch direkt via Mikrophon verurteilte, der Zorn des Publikums wächst zusehends. Auch der Fanclub „Würzburg YoungStars“ quittierte das wirklich planlos anmutende Dreiergeballere der eigenen Mannschaft mit Hohn und Spott. „Wir schießen Dreier, keiner weiß warum, wie schießen Dreier, scheiß egal“ schallte es aus dem F-Block in Richtung Parkett.

Selbst Baskets Geschäftsführer Jochen Bähr konnte die Reaktionen der Zuschauer nach Spielende absolut nachvollziehen und sprach sogar vom schlechtesten Auftritt der Baskets seit ihrem Bestehen.

Baskets Headcoach Marcel Schröder indes zeigte sich auf der Pressekonferenz nach der Partie enttäuscht über die Reaktionen der Fans. Er könne die Pfiffe gegen das eigene Team „nicht nachvollziehen, da die Spieler immerhin alles gegeben hatten“. Diese Meinung hatte er allerdings, nicht nur bei den Fans sondern erstmals auch bei seinen Chefs, exklusiv. Auch seine Aktion, sich während des kompletten letzten Viertels auf seinen roten XXXL Stuhl zu setzen und das Unheil seinen Lauf nehmen zu lassen, kam sowohl bei den Anhängern als auch in der Baskets Chefetage nicht gut an. Im Internet Forum „Schönen Dunk“ sprachen einige User von einem bockigen Verhalten des Coaches und von Arbeitsverweigerung der Spieler. Er hatte Auszeiten genommen, das Team umgestellt, „was will man da noch machen“ war seine Antwort auf die entsprechende Frage der Journalisten. In den Augen vieler Fans die blanke Hilflosigkeit und Resignation. Nicht zu Unrecht wie ich finde.

Warum er bei 14 Punkten Rückstand und noch einigen Minuten zu spielen den direkten Vergleich (Würzburg hatte das Hinspiel im Rheinland mit 13 Punkten Differenz gewonnen) so leichtfertig ab schenkte, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Dieser direkte Vergleich kann den Baskets noch teuer zu stehen kommen. Ist das Rennen um die Playoff Plätze in der Beko BBL in diesem Jahr doch so eng wie selten zuvor. Vielleicht entscheidet am Ende des 34. Spieltages ein direkter Vergleich über Platz 8 und Platz 9. Spätestens dann wird man sich an dieses Spiel gegen Bonn noch schmerzlich zurück erinnern.

Auch bei „s.Oliver Baskets TV“ am gestrigen Montagabend bekräftige Baskets Geschäftsführer Jochen Bähr nochmals seine Aussagen in Richtung Marcel Schröders. Es sei ein absolutes Unding, dass die Mannschaft sich nach dem 0:8 Run zu Beginn des dritten Viertels so in ihr Schicksal ergeben hatte, genau wie im letzten Viertel auch ihr Trainer. Man arbeite bei den Baskets Tag und Nacht knüppelhart um hier Bundesliga Basketball präsentieren zu können, da ist so etwas ein absolutes No go. Er und auch Steffen Liebler haben unterdessen mit dem Team UND dem Trainerteam gesprochen und klar zum Ausdruck gebracht, dass so etwas nicht noch einmal passieren dürfe.

Der ebenfalls bei „s.Oliver Baskets TV“ zu Gast gewesene Prof. Wolfgang Malisch schlug in die gleiche Kerbe. Dass man im Profisport doppelt so viele Auswärtsspiele gewinnen würde als Spiele in der heimischen Arena, wäre absolut nicht normal. Darüber sollten sich die Trainer mal so ihre Gedanken machen und überlegen woran das liegen könnte.

Oh ha, das klingt erstmals nach einem Ende des Burgfriedens bei den s.Oliver Baskets. Meiner Meinung nach längst überfällig.

Fakt ist jedenfalls, dass die Heimstärke der letzten Saison längst der Vergangenheit angehört. Bei lediglich drei Siegen in bislang neun Heimauftritten in der aktuellen Saison noch von der Rot-weißen Turnhölle zu sprechen, klingt nicht nur in meinen Ohren wie der blanke Hohn. Kamen die Gästeteams letzte Saison noch Knieschlotternd in der s.Oliver Arena an, so ist der Respekt vor Würzburgs Basketballtempel aktuell doch sehr begrenzt.

Passend dazu auch der Kommentar des Schönen Dunk Users „Mjerumani“, den ich dankenswerter Weise hier übernehmen darf:

„Es war einmal vor langer, langer Zeit... da wurde in Würzburg, der Stadt, die hoch oben von ihrer Festung Marienberg bewacht wird, eine zweite Festung errichtet. s. Oliver Arena hieß sie, und war von 2007 bis 2012 die Heimspielstätte der s. Oliver Baskets. Die Gegner zitterten, wenn sie hörten, dass sie nach Würzburg müssen, wussten sie doch, dass es da nichts zu holen geben würde. Egal ob Regionalliga Südost, ProB, ProA oder sogar Beko BBL, die Festung s. Oliver Arena war so gut wie uneinnehmbar. Getragen und unterstützt von bis zu 3.140 lautstarken Fans wurden Favoriten wie Alba Berlin oder Bayern München reihenweise mit Niederlagen im Gepäck auf den Nachhauseweg geschickt. Rot-weiße Hölle wurde sie genannt... doch was passierte dann? Seit vier Monaten gibt es sie nicht mehr, diese Festung s. Oliver Arena, die Gegner freuen sich mittlerweile, wenn sie nach Würzburg müssen. Zerstört ist der Mythos der Uneinnehmbarkeit, hervorgerufen durch sechs Niederlagen in neun Spielen.“

Hätte ich wirklich nicht besser schreiben können! Vielen Dank noch einmal für deine Erlaubnis den Kommentar in meinen Blog einzubauen!

Der Unmut der lange Zeit ruhig gebliebenen und wirklich verständnisvollen Fans wächst und selbst den immer gelassen wirkenden Geschäftsführern der Baskets scheinen so langsam aber sicher die Geduldsfäden zu reißen. Ich bin wirklich sehr gespannt darauf, ob ihr Treueschwur zu Headcoach Marcel Schröder, bei einem ähnlich blutleeren und desaströsen Auftritt am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen die Artland Dragons aus Quakenbrück weiterhin Bestand haben wird oder ob man dann doch noch, wie von vielen Fans schon lange gefordert, die „Mechanismen des Business“ greifen lässt.

Ich halte es indes so wie Jochen Bähr es beim Fan Talk nach dem Spiel gesagt hatte. Bei den schwankenden Leistungen in dieser Saison sollte man einfach aufhören von den Playoffs zu sprechen oder zu träumen. Einfach auch um den Druck etwas heraus zu nehmen. Nach der Saison sollte man dann einen Strich drunter ziehen und genauestens analysieren woran es in dieser Saison gehapert hat und dann die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, auch wenn sie vielleicht schmerzhaft sein mögen. Allerdings sollte immer das Wohl und der Erfolg des Projekts „Würzburg Baskets“ im Vordergrund stehen und keine persönlichen Bindungen oder Eitelkeiten.

Ein großes Dankeschön möchte ich an dieser Stelle noch an unsere Freunde aus dem Rheinland loswerden. War wieder sehr schön euch alle zu sehen und den Tag gemeinsam mit euch zu verbringen. Eine Niederlage gegen Freunde lässt sich halt doch immer etwas leichter verkraften. Trotzdem sei euch gesagt, es steht noch immer 3:1 :D. Macht’s gut, wir sehen uns und ach ja, ihr seid nur ein Karnevals Verein :DDD.

Das soll es dann auch schon wieder für dieses Mal gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet trotz der aktuellen Situation wieder euren Spaß beim Lesen und würde mich sehr über euer Feedback freuen, egal ob via Facebook oder E-Mail.

Bis zum nächsten Mal,

Freddy