Montag, 30. April 2012

Baskets gehen in Neu-Ulm unter

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Die erste Beko BBL Hauptrunde in der Geschichte der s.Oliver Baskets ist Geschichte und ich denke man kann, nein man muss ein absolut positives Fazit ziehen. Nicht nur dass man gleich im Premieren Jahr die Playoffs der Beko BBL erreicht hat, so konnte man doch auch einigen etablierten Teams der Liga das ein oder andere mal ein Bein stellen. Am Anfang der Saison noch als Göttingen 2 oder auch Göttingen Süd verspottet, konnte man sich doch recht schnell eine eigene Identität schaffen, was uns Ligaweit sehr viel Ansehen und Respekt eingebracht hat.


Leider war der Abschluss der Hauptrunde weniger erfreulich. Beim letzten Auswärtsspiel in Neu-Ulm in der nigelnagelneuen ratiopharm Arena (ein wirkliches Schmuckkästchen) gab es ordentlich auf die Ohren...


vs.

91 : 65
(15:14, 28:9, 23:14, 25:28)

ratiopharm Ulm: Swann (18), Bryant (14), Nankivil (12), Günther (11), Betz (10), Esterkamp (7), Torbert (5), Mason-Griffin (5), Oladipo (3), Wenzl (2), Heberlein (2), Watts (2)

s.Oliver Baskets: Little (14), Kramer (9), Harris (8), Jacobson (7), Boone (6), King (5), Clay (5), Kleber (4), Bucknor (3), Elliott (3), Tomaszek (1)

Zuschauer: 6000 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Zum Spielverlauf an sich möchte ich eigentlich gar nichts sagen, ist glaube ich besser so. Nur eines muss ich los werden. Man kann durchaus verlieren, gerade gegen Ulm, die wirklich eine absolute Sahne Saison spielen. Auch in dieser Höhe kann ein Basketball Spiel durchaus mal verloren gehen. Aber was gar nicht geht, ist wenn man sich dermaßen aufgibt und ein Spiel so offensichtlich abschenkt (am Ende hat Ulm seine komplette Reserve spielen lassen, daher konnte man das Schlussviertel noch einmal gewinnen). 

Natürlich ging es in diesem Spiel um (fast) Nichts mehr, aber es sind immerhin knapp 200 Fans mit nach Ulm gefahren, haben viel Geld bezahlt, um ihr Team zu sehen und zu unterstützen. Diese Leute haben daher auch das Recht eine Mannschaft zu sehen, die zumindest versucht das Spiel zu gewinnen. Daher kann ich den Frust vieler Mitfahrer durchaus nachvollziehen. 

Auch ich war von diesem Auftritt unserer Jungs mehr als nur enttäuscht. Ich dachte wir haben ein Team dass nie auf gibt, sich immer wieder zurück fightet und scheint es noch so aussichtslos. Zumindest in diesem Spiel, habe ich dieses Team nicht gesehen. Und das kann man nicht nur am Ausfall von Chester Frazier fest machen.

Aber wenn man schon bei der Kaffeepause auf der Hinfahrt fast den Mannschaftsbus einholt (das Team hat auf dem gleichen Rasthof Pause gemacht wie wir), der eine Stunde vor den Fans los gefahren ist, dann sieht man schon wie ernst man dieses Spiel genommen hat...

Ich glaube daher auch, dass dieses und auch die 1-2 Auswärtsspiele davor, einige Leute davon abhalten werden in den Playoffs die weite und beschwerliche Reise in die Hauptstadt auf sich zu nehmen um das Team zu unterstützen. Gerade Spiel 1 der Viertelfinalserie liegt mit dem Tipoff am kommenden Sonntag Abend um 18 Uhr für Gästefans sehr ungünstig. Leute die am nächsten Tag arbeiten müssen, werden es sich daher genau überlegen, ob sie diese Tortur auf sich nehmen, auch wenn man davon ausgehen kann, nein muss, dass das Team in diesen Spielen wieder eine andere Einstellung an den Tag legen wird.

Auf Einzelkritiken der Spieler und die Statistiken dieser Partie möchte ich ebenfalls nicht weiter eingehen.

Kommen wir nun noch zu etwas komplett anderem. Die Beko BBL hat heute die Zuschauerstatistiken für die aktuelle Spielzeit veröffentlicht. Ich hab mir mal die Freiheit genommen und diese Statistik für euch hier eingearbeitet.




Verein Gesamt Kapazität  Schnitt                  % 
ALBA Berlin 186.504 14.500 10.971 75,66
Brose Baskets Bamberg 115.540 6.800 6.796 99,95
FC Bayern München 104.535 6.700 6.149 91,78
ratiopharm Ulm* 93.000 5.471 5.471 100
Telekom Baskets Bonn 92.920 6.000 5.466 91,1
FRAPORT SKYLINERS 76.356 5.002 4.492 89,79
Eisbären Bremerhaven* 62.290 4.541 3.664 80,69
TBB Trier 61.318 5.900 3.607 61,13
Lti Giessen 46ers 59.131 4.003 3.478 86,89
New Yorker Phantoms Braunschweig 57.749 6.100 3.397      55,69
EnBW Ludwigsburg 55.546 4.500 3.267 72,61
BBC Bayreuth 55.148 4.000 3.244 81,1
s.Oliver Baskets Würzburg 53.380 3.140 3.140 100
EWE Baskets Oldenburg 53.358 3.148 3.139 99,7
Phoenix Hagen 51.249 3.209 3.015 93,94
Artland Dragons 50.493 3.000 2.970 99,01
WALTER Tigers Tübingen 48.331 3.132 2.843 90,77
BG Göttingen 45.757 3.347 2.692 78,08
Gesamt 1.322.605 4.322





* Ulm hat bis Dezember 2011 seine Heimspiele in der alten Kuhberg Halle (3.000 Zuschauer) ausgetragen, danach kam der Wechsel in die neue ratiopharm Arena (6.000 Zuschauer).


* Bremerhaven hat am 12. Spieltag ein Heimspiel in der AWD-Arena (12.000 Zuschauer) ausgetragen.

Nicht nur an diesen Zahlen kann man die Basketball Begeisterung in unserer Stadt sehr gut ablesen. Auch für das erste Heimspiel in den Playoffs, waren alle Tickets innerhalb weniger Minuten vergriffen, damit ist also auch das 18. Heimspiel in dieser Saison restlos ausverkauft. Auch die möglichen Rückläufer aus Berlin dürften noch locker an den Mann bzw. die Frau gebracht werden.

Das soll es dann auch schon wieder für dieses mal gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim lesen. Einen kleinen Ausblick auf die Playoff Viertelfinalserie gegen ALBA Berlin gibt es gegen Ende dieser Woche.

Bis zum nächsten mal,

Freddy






















Sonntag, 22. April 2012

OT-Niederlage in der Barockstadt

Hallo liebe Leserinnen und Leser, 


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Die Playoffs sind erreicht und nach der gestrigen OT-Niederlage bei EnBW Ludwigsburg steht nun auch fest, dass wir von Tabellenplatz 6 aus in die Meisterrunde starten werden.


Lediglich der Gegner steht noch immer nicht fest. Ulm bezwang gestern Abend in heimischer Arena TBB Trier mit 78:77 und ALBA Berlin verlor so eben sein Auswärtsspiel beim deutschen Meister in Bamberg mit 90:100. Damit ist Ulm wieder zweiter und ALBA auf Rang drei. Was bedeuten würde, dass wir im Playoff Viertelfinale die lange Reise in die Hauptstadt antreten müssten. 


Ein Fakt, den sich viele Würzburger Fans (auch ich) nach dem Gastspiel am 14.03. in der o2 World gewünscht hatten. Allerdings muss man wohl nicht betonen, dass es unheimlich schwer, fast aussichtslos werden dürfte, das Team von der Spree in einer fünf Spiele andauernden Playoff Serie zu bezwingen. Gleiches könnte man aber auch über ein Duell mit ratiopharm Ulm sagen. Wir haben es am kommenden Samstag beim Duell mit den Ulmern also quasi selbst in der Hand, wer der Gegner in Runde 1 sein wird.


Mindestens drei weitere Spiele Metzger Basketball für Herrn Baldi und seine Jungs. Ob ihm das so gefällt wage ich zu bezweifeln :D.


Meine abschließenden Ausführungen zu einem möglichen Weiterkommen in den Playoffs werde ich im Blog nach dem Ulm Spiel kund tun, wenn unser Gegner dann zu 100 % fest steht.


Jetzt also zum Spiel von gestern Abend in Ludwigsburg.


vs.

91 : 80 (OT)
(17:28, 20:9, 18:19. 20:19, 16:5)

s.Oliver Baskets:
Jermaine Bucknor 14 Punkte/2 Dreier, John Little 12/1, Maximilian Kleber 11/2, Chris Kramer 9, Ben Jacobson 9, Chester Frazier 8/1, Ricky Harris 7, Oliver Clay 4, Alex King 4, Robert Tomaszek 2, Ivan Elliott.
EnBW Ludwigsburg:
Jeff Greer 24/2 (10 Rebounds, 4 Assists), Mark Dorris 19/1 (7 Rebounds), Johannes Lischka 14 (10 Rebounds), Alex Harris 9/1, Matt Howard 9, Ermin Jazvin 5, David McCray 5/1, Anthony Fisher 4, Kurt Looby 2.
Zuschauer: 4500 (ausverkauft)

Nach einem Blitzstart der Gäste, bei denen Maxi Kleber überraschend für den heute pausierenden Jason Boone als Center in der Startaufstellung stand (3:13 nach vier Minuten), musste man als Fan der Hausherren wohl schon mit dem Schlimmsten rechnen. Schließlich wollte man sich ja mit einem Sieg, bei einer gleichzeitigen Niederlage von Gießen gegen Bonn, endgültig aller Abstiegssorgen entledigen. 
Sicherlich nicht kleiner dürften die Ängste der Ludwigsburger Fangemeinde zwei Minuten vor Ende des ersten Viertels gewesen sein, denn zu diesem Zeitpunkt lag das eigene Team fast schon aussichtslos 8.24 im Rückstand. Doch dann ging ein Ruck durchs Team von Head Coach Steven Key und man konnte durch einen 8:0 Lauf kurz vor der Viertelpause auf 16:24 verkürzen. Schon jetzt erkannten einige Baskets Fans die ewig junge Problematik des Würzburger Angriffspiels. Schon oft in dieser Saison war man nach einem eigentlich guten Start ins Spiel, dann in der Offensive stark abgefallen. 
Was keiner ahnen sollte, im zweiten Viertel sollte diese Problematik noch an Stärke gewinnen. 
Zuvor aber sollte Maxi Kleber mit einem Dreier für den 17:28 Zwischenstand nach dem ersten Viertel sorgen.
In Viertel Nummer zwei, die Baskets dann Offensiv völlig von der Rolle. Von der anfänglichen Treffsicherheit war leider nichts mehr übrig geblieben. Gerade der einstige Baskets Topscorer Ricky Harris viel vor allem durch eines auf, Ballverluste. Würzburgs Lucky Luke steht derzeit leider gewaltig neben seinem eigenen Schatten, denn in den letzten drei Spielen konnte unser einst gefährlichster Schütze keinen einzigen Dreier mehr im Korb des Gegners unter bringen. In den weiteren fünf Spielen davor war es jeweils immer nur ein erfolgreicher Dreier bei teilweise bis zu sieben Versuchen pro Partie. Gerade im Hinblick auf die Playoffs eine erschreckende Entwicklung.
Das zweite Sorgenkind ist derzeit sicherlich Center Koloss Rob Tomaszek. Selbst ohne Jason Boone im Aufgebot, kam der gebürtige Pole auf lediglich 3 Minuten und 17 Sekunden Spielzeit. Ebenfalls eine Besorgnis erregende Entwicklung der letzten Wochen.

Zurück zum Spiel, bei dem die Hausherren immer besser in Tritt kamen und den zu Beginn fast aussichtslos wirkenden Rückstand immer weiter verkürzen konnten. Lag man zwei Minuten vor der Halbzeit noch mit 30:37 im Rückstand, so konnte man diesen bis zum Pausentee komplett egalisieren und so mit jeder Menge Selbstvertrauen in die Kabine gehen. Die Halle war nun auch wieder wach, ebenfalls eine besondere Spezialität der Baskets in dieser Saison. Fast tot wirkende Arenen in wahre Tollhäuser zu verwandeln... Das zweite Viertel ging übrigens mit 20:9 an die Hausherren.
Als Mark Dorris die Ludwigsburger dann zum Start der zweiten Halbzeit mit 39:37 erstmals in diesem Spiel in Führung bringen konnte, keimte bei den Fans der Hausherren so langsam etwas die Hoffnung vielleicht doch die Sensation an diesem Abend zu schaffen. Fortan entwickelte sich ein enges Spiel in dem Ludwigsburg bis kurz vor Ende des Viertels stets in Führung lag. Am Ende konnten aber dann doch die Gäste, in Person von Oliver Clay mit einer 55:56 Führung in die letzte Viertelpause gehen.
Das letzte Viertel dann fast eine Kopie des vorherigen Durchgangs. Das Spiel weiter eng und auf Messers Schneide stehend, bis die Hausherren 1:29 vor dem Ende der Begegnung schier uneinholbar mit 73:66 in Führung gehen konnten. Doch die Baskets wären nicht die Baskets wenn sie das Spiel zu diesem Zeitpunkt schon als verloren angesehen hätten und so konnte man tatsächlich noch ein mal den Ausgleich (75:75) und die damit verbundene Verlängerung erreichen. 
Auch in die Overtime erwischten zunächst die Gäste den besseren Start und konnten wieder mit 75:78 in Führung gehen, doch dann sollte es endgültig dahin gehen und daran hatten unter anderem die drei Herren in Gelb ihren Anteil. Nach einem, aus meiner Sicht sauberen Blocks von Jermaine Bucknor an Jeff Greer entschieden sie sich zum Entsetzen der Würzburger Fans auf unsportliches Foul, was Baskets Jead Coach John Patrick in Rage brachte. So kassierte auch er noch ein technisches Foul. Ludwigsburg also mit drei Freiwürfen (der Wurf von Greer war nach dem Block von Bucknor im Korb gelandet) und anschließendem Ballbesitz. Das bei noch einer Minute auf der Uhr. Die Entscheidung war gefallen. Ludwigsburg siegt am Ende völlig verdient mit 91.80 und bleibt, dank der Gießener Heimniederlage gegen die Telekom Baskets Bonn, der Beko BBL erhalten.
Mein Fazit zum Spiel:
Viele Fans befürchteten ja vor der Partie ein reines Schaulaufen der s.Oliver Baskets. Aus meiner Sicht erfüllte sich diese Befürchtung nicht. Sicherlich gab man eine sichere Führung relativ schnell und einfach aus der Hand, allerdings muss man dabei auch berücksichtigen, dass Ludwigsburg ja quasi ums Überleben in der Beko BBL kämpfte und dieses Spiel unbedingt gewinnen musste. Das man das Spiel am Ende nicht abgeschenkt hat, sondern sich noch in die Verlängerung gekämpft hat, spricht für den Willen der Jungs auch dieses Spiel gewinnen zu wollen.
Positiv in Erscheinung getreten ist erneut Maxi Kleber, der allerdings ebenfalls nicht an seinen famosen Start (11 Punkte im ersten Durchgang) anknüpfen konnte.
Negativ in Erscheinung trat, wie in den letzten Wochen leider schon öfters gesehen, Ricky Harris. 7 Punkte (davon 3 Freiwürfe) standen drei Ballverluste gegenüber. Um in den Playoffs eine Chance haben zu können, muss "Lucky Luke" schnell wieder in die Erfolgsspur finden, sonst kann die Saison für uns relativ schnell und auch schmerzhaft zu Ende gehen. 
Zweiter Negativ Aspekt für mich in dieser Partie auch Rob Tomaszek und Chris Kramer, sowie die erneut eklatante Schwäche beim Rebound. 28:49 Rebounds, damit kann man in der Beko BBL kein Spiel gewinnen, erst recht kein Playoff Spiel.
Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen.
Bis zum nächsten Mal,
Freddy






Montag, 16. April 2012

Baskets machen's nochmal mächtig spannend

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Wir befinden uns mitten im Endspurt der Hauptrunde der Beko BBL und einige Entscheidungen sind ja bereits gefallen.


Göttingen steht leider als erster Absteiger fest und muss den Gang in die Pro A antreten. Vielleicht auch eine gute Möglichkeit für die Veilchen sich neu aufzustellen und dann geordnet die Rückkehr in die Beko BBL anzustreben. Wünschen würde ich's den sympatischen Fans der BG auf jeden Fall, aber nur wenn es auch wirtschaftlich Sinn macht. Wäre sicherlich schade, wenn der Profi Basketball Standort Göttingen komplett von der Landkarte verschwinden würde.


Wer neben dem EuroChallenge Sieger von 2010 den bitteren Gang in die Pro A antreten muss, steht unterdessen noch nicht fest. Vier Teams müssen zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde noch zittern. Wobei TBB Trier (20:44 Punkte) im Vergleich zu Hagen, Gießen und Ludwigsburg (alle 18:46 Punkte) die Nase leicht vorne hat.


Natürlich kann man jetzt sagen "es steigt doch eh kein zweites Team ab", aber darauf kann und will man sich auf Seiten der betroffenen Teams sicherlich nicht verlassen. Unter anderem auch, weil ein Ligaverbleib via Wild Card mal eben 150.000 € extra kosten würde, vom Image Schaden den so ein Wild Card Kauf immer mit sich bringt, mal abgesehen. Es bleibt also spannend.


Spannend bleibt es auch im Kampf um die letzten beiden freien Playoff Plätze. Bereits für die Playoffs qualifiziert sind Bamberg, Berlin, Ulm, Quakenbrück, München und Würzburg. Gerade die frühzeitige Qualifikation der beiden Aufsteiger hat natürlich eine besondere Erwähnung verdient, wobei man da ja in Expertenkreisen schon vor der Saison damit gerechnet hat.


Bamberg hat den ersten Platz sicher. Berlin und Ulm streiten noch um Platz zwei, die Artland Dragons dürften ihren vierten Platz sicher haben und auch Platz fünf und sechs dürften auch nach den letzten beiden Spieltagen so Bestand haben.


Aus Würzburger Sicht geht es nun also nur noch darum, wer in der ersten Runde der Playoffs unser Gegner sein wird. Entweder ALBA Berlin oder ratiopharm Ulm. Am letzten Spieltag hat man in Ulm die Gelegenheit selbst für seinen Gegner der ersten Runde "zu sorgen". Warten wir es ab.


Um Platz sieben und acht kämpfen vor dem Ende der Hauptrunde aktuell noch fünf Teams. Frankfurt, Braunschweig, Bonn, Bremerhaven und Oldenburg.


Schauen wir uns doch mal die Ausgangssituation vor den letzten beiden Spieltagen an.


 7. Frankfurt (34:30)
 8. Braunschweig (32:30)
 9. Bonn (32:30)
10. Bremerhaven (32:32)
11. Oldenburg (30:34)


Restprogramm:


Frankfurt - Tübingen (H), Bonn (A)
Braunschweig - Oldenburg (H), Bonn (H), Berlin (A) 
Bonn - Gießen (A), Braunschweig (A), Frankfurt (H)
Bremerhaven - Quakenbrück (H), München (A)
Oldenburg - Braunschweig (A), Ludwigsburg (H)


Wer hätte nach dieser katastrophalen Hinrunde überhaupt noch mit den Skyliners gerechnet? Ich nicht, muss ich zu geben. Aber von den verbliebenen Playoff Anwärtern haben sie nun mit Sicherheit die besten Chancen. Sollte man das Heimspiel gegen Tübingen gewinnen, dürfte man schon durch sein.


Braunschweig und Bonn sicherlich mit dem schwersten Restprogramm, darunter noch das direkte Duell im Nachholspiel. Wer dieses direkte Aufeinandertreffen gewinnen kann, hat gute Chancen Platz 8 zu erobern.


Bremerhaven und Oldenburg meiner Meinung nach nur noch mit Außenseiterchancen. Erstens haben sie zwei schwere Aufgaben zu lösen, zum anderen sind sie einfach auf die Fehler der anderen Teams angewiesen. Da müsste ein relativ großes Basketball Wunder geschehen, damit die Playoffs noch erreicht werden.


Aus meiner Sicht werden Frankfurt und (hoffentlich) Bonn die letzten beiden Playoff Spots erobern. Wobei Bonn noch die nicht vorhandene Konstanz in den eigenen Leistungen zum Verhängnis werden könnte. Hier wird das Spiel in Gießen am kommenden Wochenende schon richtungsweisend sein.


Schauen wir nun noch auf das letzte Heimspiel unserer s.Oliver Baskets in der Hauptrunde der Beko BBL. Zu Gast in der "Turnhölle" s.Oliver Arena war das Ligaurgestein aus Gießen.


vs.

68 : 57
(21:19, 26:5, 10:20, 11:13)

s.Oliver Baskets: Bucknor (16), Kleber (12), Boone (12), Frazier (11), Little (6), Kramer (5), Harris (4), King (2), Tomaszek, Clay

LTi GIESSEN 46ers: Stewart (13), Zazai (10), Ovcina (10), Archibong (9), Bernard (9), Prewitt (3), Pilcevic (3), Oehle, Nolen 

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten waren es, die den 3.140 Fans in der abermals restlos ausverkauften s.Oliver Arena geboten wurden. In der ersten Halbzeit konnten die Fans ein wahres Offensivfeuerwerk des Heimteams erleben, darunter laut Head Coach John Patrick das beste Viertel der Saison. 

Und ganz ehrlich, nach diesem "Defensiv Lockdown" in Viertel Nummer zwei, musste es einem um die Gäste aus Hessen schon ein wenig bange werden. Hallensprecher Matze Bielek träumt zu diesem Zeitpunkt sogar vom ersten 100 Punkte Spiel der Baskets in dieser Saison. Ein Traum der nicht lange Bestand haben sollte.

Gießen nach der Halbzeit mit dem Willen sich nicht kampflos in ihr Schicksal zu ergeben und die Baskets, im Gefühl des wohl schon recht sicheren Sieges, mit ordentlich Sand im Offensiv Getriebe. Auch die Verteidigung klappte bei Weitem nicht mehr so gut und so kamen die Gäste immer näher an die Hausherren heran. 

Angeführt vom Kurzzeit Würzburger Cha Cha Zazai kamen die Gäste 2:32 vor dem Ende der Partie sogar noch einmal bis auf sieben Zähler heran (61:54). Ohne den anschließenden Dreier mit Brett von John Little zum 64:54 hätte es noch einmal richtig eng werden können und ich bezweifle ernsthaft ob die Baskets das dann noch hätten gewinnen können, denn lediglich 21 erzielte Punkte in der zweiten Hälfte sprechen doch eine recht klare Sprache.

Hut ab vor Gießen. Das Team hat nie aufgehört zu Kämpfen und an sich zu glauben und hat sich nicht komplett abschießen lassen, wie es z.B. Braunschweig hier in Würzburg getan hat. 

Anders als für viele Fans in der Halle, sieht so für mich kein Absteiger aus.

Besonders erwähnen möchte ich zum Abschluss noch (wie schon so oft in dieser Saison) die eklatante Freiwurfschwäche unseres Teams. 57.1 % (16/28) ist fast schon als katastrophal zu bezeichnen und kann einem in den Playoffs, wo man ja von engen Spielen ausgehen muss, schnell das Genick brechen.

Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet auch dieses mal wieder viel Spaß beim Lesen meines Blogs. 

Wir sehen uns entweder am kommenden Samstag in Ludwigsburg oder am 28.4. in Ulm oder spätestens dann in den Playoffs der Beko Basketball Bundesliga!

Bis zum nächsten mal,

Freddy



Donnerstag, 12. April 2012

Kaffeefahrt zum deutschen Meister

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Heute dreht sich alles um das lang erwartete, heiß ersehnte Frankenderby zwischen dem deutschen Meister Brose Baskets Bamberg und dem Beko BBL Aufsteiger s.Oliver Baskets Würzburg.


Wobei, Derby kann man das was da gestern auf dem Parkett abgelaufen ist, eher nicht nennen. Es war ein besseres Freundschaftsspiel, was wohl auch daran lag, dass die Partie bereits nach dem ersten Viertel gelaufen war. So kam während des Spiels nie wirkliches "Derby Feeling" auf, weder auf noch neben dem Parkett.


Der Optimismus auf Würzburger Seite hielt sich bereits auf der Anreise zum Spiel in Grenzen, sogar auf das allseits beliebte Tippspiel zum Spielausgang wurde aus weiser Voraussicht verzichtet. Bei diesem Tippspiel (getippt wird immer die Korbdifferenz bei möglichen Würzburger Siegen) werden Negativtipps nämlich nicht ausbezahlt ^^.


Die eigentlich so verfeindeten, rivalisierenden Fangruppen beider Teams im braven Einklang miteinander? Naja zumindest der größte Teil der gut 600 mit gereisten Würzburger Fans widmete sich lieber der Anfeuerung des eigenen Teams und dem sich selber feiern, als dem Pöbeln und Schmähen der Bamberger Spieler und Fans. 


DAS war sicher mit die erfreulichste Erkenntnis dieses Abends. Die Geschäftsführer beider Seiten hatten durch ihren Auftritt bei "s.Oliver Baskets TV" vor ein paar Tagen aber auch schon den Eindruck entstehen lassen, dass es künftig eher ein Miteinander statt ein Gegeneinander werden könnte, was sicherlich nicht bei allen Fans beider Seiten auf ungeteilte Zustimmung stoßen dürfte. Ein gemeinsames Jugendkonzept sei z.B. geplant, ein Gedanke der so manchem Bamberger und auch Würzburger Basketball Fan das pure Schaudern über den Rücken laufen lässt.


Aus meiner Sicht sollte man spätestens mit dem Bezug der möglichen neuen Multifunktionsarena in Würzburg versuchen, auf komplett eigenen Beinen zu stehen, wenn gleich Wolfgang Heyder für unser Management bis dato sicherlich das ein oder andere mal mit Rat und Tat zur Seite stand.


Das aber nur mal am Rande, zum Spiel gestern Abend komme ich jetzt, wenn gleich ich mir eine detaillierte Zusammenfassung dieses mal aus den oben genannten Gründen schenke.


vs.

83 : 67
(26:8, 15:15, 20:18, 22:26)

Brose Baskets: Tucker (20), Roberts (16), Jenkins (12), Jacobsen (9), Pleiß (9), Gavel (7), Slaughter (4), Tadda (4), Neumann (2), Schmidt

s.Oliver Baskets: Clay (13), Kleber (11), Kramer (9), Bucknor (8), Little (6), King (5), Tomaszek (4), Boone (4), Frazier (4), Harris (3), Jacobson, Henneberger

Zuschauer: 6.800 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Wer auf das Scouting dieser Partie schaut, in aller erster Linie auf die Verteilung der erzielten Punkte, wird sich im ersten Moment verwundert die Augen reiben. Oli Clay und Maxi Kleber die Topscorer für Würzburg? Kann das sein oder hat sich da der Fehlerteufel eingeschlichen?

Ich kann euch versichern, es stimmt! 

Die eigentlich erfreulichste Erkenntnis aus dem Bamberger und Würzburger "Nichtangriffpakts" des gestrigen Abends, wir haben da zwei junge deutsche Spieler, die in der Belle étage des deutschen Basketballs sehr gut mit halten können. Gerade im Fall von Oli Clay muss man sich sowieso schon seit längerem nach den Gründen fragen, warum er so selten bis nie Spielzeit bekommt. Was er kann, hat er ja bereits vor der Saison auf dem Japan Trip gezeigt. Mir absolut unverständlich, warum der Coach ihn so selten bringt. Bestes Beispiel, das Spiel gegen seinen Ex-Club TBB Trier letzten Samstag, da bekam er ganze 44 Sekunden Einsatzzeit... Meistens darf Oli nur ran, wenn sich Jason Boone und Robert Tomaszek in argen Foulproblemen befinden, eigentlich schade wenn man sieht zu was Oli zu leisten im Stande ist, wenn er denn mal darf. Kopf hoch Oli, deine Zeit kommt mit Sicherheit noch!

Das Spiel war freilich nach der Hälfte des ersten Viertels bereits gelaufen. Das war wohl auch der Grund warum die Würzburger Ergänzungsspieler um Christoph "Brazzo" Henneberger, Oli Clay und Maxi Kleber bereits zu diesem Zeitpunkt in die Partie kamen. Der Bamberger Coach Chris Fleming, verstand diese Geste und schickte seiner Seits seine junge Garde aufs Feld um ihr ordentlich Spielzeit zu verschaffen. Böse Zungen meinten gestern schon flapsig, dass sei bereits der erste Schritt im gemeinsamen Jugendkonzept gewesen...

Aus Würzburger Sicht war es aber wohl die richtige Entscheidung den Stammkräften eine Verschnaufpause zu verschaffen, denn mit Gießen wartet am Samstag bereits das nächste Spiel. Zwar zu Hause, aber deswegen noch lange kein Selbstläufer. 

Bamberg war gestern noch mindestens eine Nummer zu groß für uns, das muss man einfach neidlos anerkennen. Wenn nicht die (Franken)Hölle zufriert, wird die deutsche Meisterschaft auch in diesem Jahr nur über die Oberfranken gehen, das sollte wohl jedem bewusst sein.

Für viele Würzburger Fans war das Spiel in Freak City gestern so etwas wie das Spiel des Jahres, das lang ersehnte Messen mit dem Erzfeind aus "Schweinfurt-Ost". Am Ende war es nicht mehr als ein laues Lüftchen mit Freundschafts Charakter. 

Auch der Bamberger Hallensprecher lobte die faire Stimmung der Würzburger Anhänger. Nach den Geschehnissen rund um den Stechert Cup in der Saisonvorbereitung, musste man ja schlimmeres Befürchten. Ich bin froh, dass es am Ende so gelaufen ist. Jedes Jahr den Bambergern etwas näher kommen und irgendwann dran vorbei ziehen, dass muss unser Ziel in den nächsten Jahren sein.

Das war es dann auch für dieses mal, ich hoffe ihr hattet trotz der etwas anderen Schreibweise des Beitrags, wieder euren Spaß beim Lesen. 

Über Feedback würde ich mich gerade dieses mal sehr freuen. Wie habt ihr das Spiel und das Drumherum empfunden? 

Bis zum nächsten mal,

Freddy

Dienstag, 10. April 2012

Die Playoffs sind erreicht!

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs.Die Qualifikation für die Beko BBL Playoffs ist also endlich (auch rechnerisch) perfekt. Nach dem Auswärtssieg der Baskets in Trier am letzten Samstag kann man also für die Meisterrunde der Basketball Bundesliga planen. Bleibt nur noch die Frage zu beantworten mit welchem eigenen Tabellenplatz man in die Playoffs starten wird.


Derzeit liegt man ja noch auf dem "undankbaren" fünften Platz. Wieso undankbar? Nun ja zum einen weil man Platz vier und das damit verbundene Heimrecht in der ersten Playoff Runde knapp verpassen würde und zum anderen weil in einem möglichen Halbfinale dann der deutsche Meister aus Bamberg drohen würde. Vor allem deshalb hoffen viele Baskets Fans auf den sechsten Tabellenplatz in der Endabrechnung. Wie hat Kaiser Franz Beckenbauer einst so schön gesagt: Schau mer mal...


vs.


61 : 75
(13:15, 18:13, 10:25, 20:22)

TBB Trier: Linhart (17), Joyce (14), Zwiener (9), Seiferth (6), Bynum (4), Zirbes (3), Washington (3), Saibou (3), Dojcin (2), Faßler, Picard

s.Oliver Baskets: Kramer (13), Boone (12), Jacobson (11), Little (9), King (9), Bucknor (8), Frazier (6), Harris (5), Kleber (2), Tomaszek, Henneberger, Clay

Zuschauer: 3.223

Wie schon beim letzten Heimerfolg gegen Bremerhaven, erwischte der Aufsteiger aus der Domstadt zunächst den deutlich besseren Start und führte schnell mit 6:0. Doch wie schon so oft in dieser Saison, konnten sich die Gäste trotz guter Verteidigung nicht weiter ab setzen. So hätte man den Trieren, welche nach wie vor um den Verbleib in der Beko BBL bangen müssen, schon frühzeitig den sprichwörtlichen Zahn ziehen können.

Was nun kam erinnerte ebenfalls an das letzte Spiel gegen Bremerhaven. Die Offensive der Baskets geriet ein ums andere mal ordentlich ins Stocken, während die Hausherren langsam aber sicher immer besser in die Partie fanden, unter anderem dank Nationalspieler Philip Zwiener. Und so stand es zum Ende des ersten Viertels auch relativ ausgeglichen 13:15 aus Sicht von TBB Trier.

Dieser Trend sollte sich auch im zweiten Viertel weiter fortsetzen. Nach dem 15:15 Ausgleich durch Center Andreas Seiferth konnten die Trierer in Person von Nate Linhart mit 17:15 in Führung gehen. Diese Führung sollte man dann bis zur Halbzeit nicht mehr her geben. Zwischenzeitlich führte Trier bereits mit neun Punkten (26:17 / 3:56 Minuten vor der Pause), ehe die Gäste aus ihrem offensiven Tiefschlaf erwachten und bis zur Halbzeit auf 31:28 verkürzen konnten.

Nach der Halbzeitpause konnten die Gäste den Trierer Vorsprung weiter verkürzen und nach einem erfolgreichen Dreier von Alex King zum 35:35 ausgleichen (5:36 Minuten vor Ende des dritten Viertels). Dieser Treffer sollte so ein wenig der Hallo-Wach-Effekt für die Patrick Schützlinge sein, denn jetzt sollte sich das Blatt in dieser Begegnung zu Gunsten des Aufsteigers wenden. Dank einer nun noch konsequenteren Defense und vor allem einer deutlich stärkeren Dreierquote (6 von 11 3er Versuchen landeten in Halbzeit zwei im Trierer Korb) konnte man nicht nur in Führung gehen, sondern diese Stück für Stück immer weiter ausbauen. So stand es nach dem Ende des dritten Viertels 41:53 für die s.Oliver Baskets.

In den ersten vier Minuten des letzten Viertels zogen die Gäste dann noch einmal das Tempo und die eigene Verteidigung merklich an und konnten sich nun vorentscheidend auf 44:64 absetzen. Das Spiel war nun faktisch entschieden. Dem entsprechend locker konnte man die restlichen Minuten nun zu Ende spielen, was ein John Patrick und seine Spieler halt als locker verstehen ^^. Auch die Bankspieler bekamen nun ihre Einsatzzeit, wenn gleich diese für den Ex Trierer Oliver Clay mit nur 44 Sekunden doch etwas knapp ausfiel. Aus meiner Sicht hätte er gerade an alter Wirkungsstätte und gerade auch wegen seiner wirklich guten Leistung in der Verlängerung gegen Bremerhaven.etwas mehr Minuten verdient gehabt. 

Das Highlight des Abends lieferten dann die beiden Würzburger Eigengewächse im Baskets Trikot ab. Nach einem Alley-oop Anspiel von Christoph "Brazzo" Henneberger, konnte Maxi Kleber die orange farbige Kugel krachend im Trierer Korb versenken. Ein in der zweiten Halbzeit verdient eingefahrener 61:75 Erfolg für den Aufsteiger aus Würzburg, welcher nun für die Playoffs der Beko BBL planen darf.

Mein Fazit zum Spiel:

Ich hab es in meinem Bericht ja schon geschrieben, gerade in der ersten Halbzeit erinnerte das Spiel doch stark an die Begegnung vor einer Woche zu Hause gegen Bremerhaven. Die Defensive der Trierer war sehr gut auf das Spiel unserer Baskets eingestellt und so kam man Offensiv nicht wirklich zur Entfaltung. 

Daraus resultierten immer wieder schlechte Würfe unserer Jungs und auch bei den Rebounds hatte man wieder einmal das Nachsehen (41:33).

Vor allem dank der viel besseren Dreierquote konnte man Trier Mitte des dritten Viertels dann förmlich überrennen, gleichzeitig die eigene Verteidigung weiter anziehen. Dagegen hatten die Trierer dann nichts mehr entgegen zu setzen.

Am Ende ein absolut verdienter Sieg, allerdings muss man bedenken, dass man gegen stärkere Teams, vor allem auch in den Playoffs von Beginn an besser im Spiel sein muss, sonst wird man da keine große Chance haben.

Morgen geht es zum deutschen Meister und Pokalsieger nach Bamberg. Das wird ein echter Härtetest für unsere Ligaweit gelobte Defensive. Dennoch räume ich uns in der "Frankenhölle" bestenfalls Außenseiter Chancen ein.

Eine Bitte noch. Die Ragazzi`s rufen dazu auf, dass alle Fans der s.Oliver Baskets in weißer Kleidung zum Derby nach Bamberg fahren, damit man sich farblich besser von den Hausherren absetzen kann. Also bitte ALLE in weiß kommen, DANKE!

Das soll es dann auch für dieses mal gewesen sein. Ich hoffe ihr hatte wieder viel Spaß beim Lesen.

Bis zum nächsten mal,

Freddy



Montag, 2. April 2012

Fortuna ist den Baskets hold

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Im heutigen Beitrag beschäftige ich mich mit dem äußerst knappen und hart erkämpften Heimsieg gegen die Eisbären Bremerhaven.


Wer in der Hinrunde die lange Reise nach Norddeutschland angetreten hatte um die äußerst unnötige Niederlage mitzuerleben, war auf dieses Spiel schon lange gespannt, so natürlich auch ich.


Eigentlich, ja eigentlich, hatte man die Partie in Bremerhaven komplett im Griff, bis das Unheil zwei Minuten vor der Pause seinen Lauf nahm. Nach der Pause schien es dann so, als hätte irgend jemand den Stecker bei unserem Team gezogen, denn es wollte und sollte nichts mehr gelingen und die Partie leider mit 71:79 verloren gehen.


Nicht nur wegen des Hinspiels, sondern natürlich auch wegen des Kampfs um die Playoff Plätze, war das Rückspiel gegen die Eisbären eindeutig ein "must win" Spiel. Schließlich haben unsere Jungs von den letzten fünf Saisonspielen vier Stück auf fremdem Parkett zu bestreiten, ein weiterer wichtiger Grund warum das Spiel gegen Bremerhaven unbedingt gewonnen werden musste.


71 : 69 (OT)
(14:12, 17:21, 14:20, 16:8, 10:8)

s.Oliver Baskets: Kramer (12), Frazier (12), Boone (11), Bucknor (9), King (7), Harris (7), Jacobson (6), Tomaszek (4), Little (3), Kleber, Clay

Eisbären Bremerhaven: McNaughton (22), Smith M. (13), Cain (10), Smith A. (9), Peacock (5), Gordon (5), Raffington (3), Everett (2), Canty

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Nach knapp zwei Minuten Spielzeit im ersten Viertel, konnte man den Eindruck gewinnen, dass das heute eine lockere und klare Angelegenheit werden könnte, denn schnell führten die Hausherren mit 7:0 und die Gäste schienen gegen die erneut aggressive und gut gestaffelte Defensive der Domstädter kein passendes Rezept zu finden. Dieser Eindruck sollte aber nicht lange Bestand haben, denn die Gäste fanden Play by Play besser in die Begegnung. 

Dass die Eisbären auch keine Kinder von Traurigkeit sind, davon konnte sich der Aufsteiger das ein oder andere mal schmerzlich selbst überzeugen, allen voran Chris McNaughton fuhr des öfteren mal den Ellenbogen aus. Die Schiedsrichter sahen darüber regelmäßig gnädig hinweg.

So ließ sich unser Team immer mehr den Schneid abkaufen und verunsichern. Es sei aber auch erwähnt, dass die Eisbären ihrer Seits in der Defensive sehr gut standen und den Baskets keine offenen Würfe gestatteten. So lief die Shot Clock des öfteren gen Null und die Abschlüsse waren nicht selten hastig und nicht gut überlegt. Auch das Ziehen in die Zone gestaltete sich äußerst schwierig. Darüber hinaus ließ man auch die ein oder andere klare Chance zum Scoren leider ungenutzt verstreichen. Die Freiwurf Quote war zudem einfach nur unterirdisch.

So kam es wie es kommen musste, man ging mit einem knappen 31:33 Rückstand in die Pause. Durchaus schmeichelhaft zu diesem Zeitpunkt.

Nach der Pause ging es dann eigentlich zunächst genau so weiter. Schwache Offensive, schläfriges Rebound Verhalten und die ein oder andere kuriose Entscheidung der Schiedsrichter und schon lag man gut zwei Minuten vor Ende des dritten Viertels mit 13 Punkten im Rückstand (35:48). 

Vom Gewinn des direkten Vergleichs sprach zu diesem Zeitpunkt niemand mehr. Man wäre schon froh gewesen, dieses Spiel überhaupt zu gewinnen. Ausgerechnet ein technisches Foul gegen Jermaine Bucknor sollte dann der Wendepunkt des Spiels werden. Die Halle kochte förmlich über und das Team schien sich zu sagen "jetzt erst recht!". So konnte man durch viel Kampf und Leidenschaft den Rückstand auf die Gäste bis zum Ende des Viertels auf 45:53 verkürzen. Die Halle war nun das reinste Tollhaus.

Im Schlußviertel ging der Fight dann weiter und man konnte Punkt um Punkt an die Gäste heran kommen. 6 Minuten vor dem Spielende konnte man durch zwei erfolgreiche Freiwürfe von Chris Kramer erstmals seit langer Zeit wieder zum 53:53 ausgleichen. Zwei Minuten vor dem Ende dann sogar erstmalig wieder die Führung für den Aufsteiger (58:57). Das Kampfspiel war längst zum Krimi geworden. Fortunas Waage wog hin und her, bis zum 61:61 13 Sekunden vor dem Ende. Würzburg mit dem Ballbesitz und der vermeintlich letzten Wurfchance. Doch bekanntlich kommt es oftmals anders als man denkt, denn anstatt die Uhr locker herunter zu Spielen und dann den letzten Wurf mit ablaufender Spielzeit zu nehmen, entschloss sich John Little ungestüm nach vorne zu rennen und den Ball auf Robert Tomaszek zu passen. Es kam wie es kommen musste, Rob konnte den Ball nicht festhalten und die wuseligen Guards der Gäste konnten das Leder erobern. Den Zuschauern in der s.Oliver Arena stockte der Atem, das Blut schien ihnen in den Adern zu gefrieren. 

Der Schock der Leute war greifbar, doch auch die Gäste konnten aus dem Ballgewinn kein Kapital mehr schlagen, denn die Schiedsrichter entschieden (höchst umstritten) auf Schrittfehler und damit wieder Ballbesitz für die Hausherren, bei nur noch einer Sekunde auf der Uhr. Diese ließ man verstreichen und es ging zum ersten mal in dieser Spielzeit in die Verlängerung!

Auch hier ging das Spiel weiter knapp weiter, bis Baskets Kapitän Ben Jacobson einen äußerst wilden Dreier nahm und traf! Bremerhaven im Gegenzug ohne Punkte und nach einem erfolgreichen Korbleger samt Foul und erfolgreichem Bonus Freiwurf von Chris Kramer lag man gut eine Minute vor dem Ende der Overtime mit fünf Zählern in front (69:64).

Den Gästen blieb nichts anderes übrig als den Aufsteiger immer wieder an die Freiwurflinie zu schicken und anstatt den Sack endgültig zu zu machen, gingen die Würfe allesamt daneben und so stand es 21 Sekunden vor Schluss nur noch 69:67 für Würzburg. Wieder Foul der Gäste, dieses mal an Chester Frazier. Der behielt zur Abwechslung mal die Nerven und konnte beide Versuche einnetzen und sein Team mit 71:67 in Führung bringen. Erfolgreicher Zweier von Jason Cain zum 71:69 und noch 12 Sekunden zu spielen. Wieder Foul an Chris Kramer, wieder setzte er beide Versuche daneben. Defensiv Rebound der Gäste und noch 8 Sekunden auf der Uhr. Man hatte es also selbst in der Hand, konnte aber keinen Wurf mehr abfeuern. Damit siegten die Gastgeber äußerst glücklich mit 71:69 n.V. Der Jubel in der Halle kannte keine Grenzen mehr, dem Team fiel ein Felsbrocken vom Herzen, hätte man dieses Spiel fast wie im Hinspiel wieder aus der Hand gegeben.

Mein Fazit zum Spiel:

Kein schönes aber sehr kampfbetontes und vor allem spannendes Beko BBL Spiel. So recht verdient hatte den Sieg aus meiner Sicht keines der beiden Teams. Viele unnötige Fehler und Ballverluste auf beiden Seiten. Bei den Baskets auffällig, die einmal mehr absolut miese Freiwurf Quote von nur 54.1 % (20/37). Auch beim Rebounding war man den Gästen klar unterlegen (42:52).

Warum man bei noch 13 Sekunden auf der Uhr nicht einfach ruhig die Zeit ablaufen lässt um dann quasi mit dem Buzzer den letzten Wurf zu nehmen, sondern statt dessen in Person von John Little blind nach vorne rennt um den Ball auf den gerade an diesem Abend absolut unglücklich agierenden Rob Tomaszek zu passen, frag ich mich bis heute. Da hätte man sich einiges an Nerven sparen können.

Auch die verworfenen Freiwürfe in der Overtime (bei fünf Punkten Führung und nur noch wenigen Sekunden zu spielen) hätten uns eigentlich das Spiel kosten müssen. Wir können uns in diesem Fall nur bei den Eisbären bedanken, die daraus kein Kapital schlagen konnten.

Wir müssen uns einfach ins Gedächtnis rufen, dass die Playoffs alles andere als sicher sind. So lang man das berühmte Sternchen in der Tabelle noch nicht hat, ist nach unten weiterhin alles möglich, auch wenn es äußerst unwahrscheinlich ist. Bekanntlich ist im Sport aber bis zum Ende alles möglich, also weiter kämpfen und weiter siegen!

Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich hoffe ich konnte die Spannung des Spiels einigermaßen transportieren und ihr hattet wieder Spaß beim lesen.

Bis zum nächsten mal,

Freddy