Montag, 10. Dezember 2012

Der nächste herbe Rückschlag

Hallo zusammen,

zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Sehr gerne hätte ich heute über einen weiteren Sieg der s.Oiver Baskets und den möglichen Sprung auf Playoff Platz 7 in der Beko BBL Tabelle berichtet, leider kam es (mal wieder) komplett anders...

Nach den Erfolgen in den letzten Pflichtspielen (gegen Valencia, in Frankfurt und in Mariupol) durfte man eigentlich davon ausgehen, dass das Team wieder genügend Selbstvertrauen getankt hat um gegen ein von Verletzungen geplagtes Team wie die New Yorker Phantoms aus Braunschweig endlich auch in der Liga den nächsten Heimsieg einzufahren. Leider blieb der Wunsch dabei Vater des Gedankens...


12. Spieltag

 vs.

68 : 73 (OT)
(11:19, 14:16, 15:16, 23:12, 5:10)

s.Oliver Baskets:
Jimmy McKinney 21 Punkte/5 Dreier, Dwayne Anderson 14 (7 Rebounds), LaMont McIntosh 11/3, Jason Boone 9 (8 Rebounds), Oliver Clay 4, Alex King 4, Ben Jacobson 3, Chris McNaughton 2, Maurice Stuckey, Christoph Henneberger.

New Yorker Phantoms Braunschweig:
Schröder 18/2, Nana 13/2 (10 Rebounds), McElroy 11/1 (8 Rebounds), Davis 9/1, McFadden 8/2, Boateng 8, Schneiders 6, Kulawick.

Schiedsrichter: Nesa Kovacevic, Dr. Christof Madinger, Kimmo Lehnen

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Wie schon eingangs geschrieben, hätte ich wirklich sehr gerne über einen weiteren Beko BBL Sieg der Baskets berichtet und zumindest kurz vor dem Ende des Spiels sah es ja trotz recht mäßigem Spiel sehr danach aus. Was in den letzten Sekunden der Partie folgte, kann ich bis heute noch nicht so richtig glauben. Eine Fehlerkette wie ich sie selten erlebt habe, aber beginnen wir der Reihe nach...

Die Gäste aus Braunschweig, die leider so ziemlich ohne eigene Fans auskommen mussten (der Fanbus der Phantoms musste die Reise ins Frankenland leider Wetter bedingt abbrechen, so dass nur einige Selbstfahrer in der Halle anwesend waren) waren von Beginn an die bessere, die aktivere Mannschaft auf dem Parkett. Von neu gewonnenem Selbstvertrauen durch die letzten Siege in Eurocup und Liga war bei den Hausherren nichts, aber auch gar nichts zu sehen. Die Körpersprache der Spieler war einmal mehr erschreckend!

Allen voran Baskets Kapitän Ben Jacobson versank einmal mehr in seinem seit einigen Wochen anhaltenden Formtief. 1 von 10 aus dem Feld, nimmt man das Spiel in Frankfurt vor Wochenfrist noch dazu 1 von 22 in den letzten beiden Spielen, dazu fast keine direkten Korbvorlagen für seine Mitspieler. Das hat man freilich schon deutlich besser gesehen.

Auch der relativ kurzfristige Ausfall von US-Kampfterrier John Little (Blinddarm OP, bis zu 6 Wochen Pause) darf da in meinen Augen nicht für die schwache Leistung des Teams her halten. Einmal mehr Saft- und Kraftlos aber allen voran völlig Ideenlos war das Würzburger (Offensiv-) Spiel an diesem zweiten Advent. Auch der neue Dreipunkte-Rekordhalter des Eurocups Alex King war an diesem Abend eher blass geblieben um es noch mäßig auszudrücken.

So war es wenig verwunderlich, dass die Gäste aus Braunschweig, die selbst mit einer stark verkürzten Rotation in Unterfranken an den Start gehen mussten (Ex-X-ray Nils Mittmann und US-Boy Casey Mitchell, mit 13.1 PPG eine wichtige Stütze im Team der Phantoms, fielen angeschlagen bzw. verletzt aus) zur Pause verdient mit 25:35 in Führung lagen.

Zwar war sich Hallensprecher Matze Bielek sicher, dass der Coach der Baskets in der Pause die richtigen Worte finden würde um seine Jungs wieder auf Kurs zu bringen, doch sollte das Team auch das in den folgenden Minuten des dritten Viertels über weite Strecken schuldig bleiben. So ging auch das dritte Viertel mit 15:16 knapp an die Gäste, welche ihren Vorsprung so sogar um einen weiteren Zähler auf nunmehr 11 Punkte (40:51) aufstocken konnten.

Bis ca. 5 Minuten vor dem Ende des Spiels musste man als Fan der Heimmannschaft von einer erneuten Pleite ausgehen, bis Jimmy McKinney sich ein Herz fasste und das Team fast im Alleingang zurück ins Spiel brachte. Dreier um Dreier netzte der US-Guard nun im Braunschweiger Korb ein und allmählich machte sich auch die kurze Bank der Phantoms bemerkbar. Dem Team, allen voran dem an diesem Abend glänzend aufgelegten Dennis Schröder (18 Pkt. in 41 Min.), schwanden zusehends die Kräfte und man kam kaum noch erfolgreich zum Abschluss. 

So geschah 58 Sekunden vor Ende der Partie das schier Unglaubliche. Die Hausherren konnten durch zwei erfolgreiche Freiwürfe in Person von Jimmy McKinney erstmals seit den Anfangsminuten der Partie wieder ausgleichen bzw. sogar mit einem Punkt in Führung gehen (59:58). Die Halle tobte und nach dem darauf folgenden Fehlwurf von Harding Nana und dem gepflückten Defensiv Rebound durch Dwayne Anderson (35 Sekunden vor Schluss) waren die Baskets doch noch auf die Siegerstraße der Partie zurück gekehrt. Nach einem schnellen Foul an Ben Jacobson ging dieser an die Linie um das Spiel vorzuentscheiden. Leider traf der Baskets Kapitän nur einen seiner beiden Freiwürfe, doch konnte man sich durch Jason Boone den Offensiv Rebound sichern (22 Sekunden vor dem Ende). 

Was nun folgen sollte waren die wohl unglaublichsten 17 Sekunden, die ich in langer langer Zeit in einem Basketball Spiel gesehen habe.

Schnelles taktisches Foul der Phantoms von Jeremiah Davis an Jimmy McKinney, plus ein technisches Fouls wegen Meckerns an Braunschweigs Center Eric Boateng. Macht in der Summe vier Freiwürfe für die Baskets und Ballbesitz und das bei zwei Punkten Vorsprung und nur noch besagten 17 Sekunden auf der Spieluhr. Leider trifft McKinney nur zwei der vier Freiwürfe aber man hat ja schließlich auch noch Ballbesitz und nun vier Punkte Vorsprung. Man sollte meinen das dürfte reichen um das Spiel über die Zeit zu bringen, doch das sollte ein Irrtum sein... Auszeit Braunschweig. Was genau man in dieser Auszeit bei den Baskets besprochen hat, ich weiß es nicht, aber es sollte definitiv nicht passieren dass man beim Einwurf den Ball verliert, so wie es in der Folge durch, na klar, Ben Jacobson passierte...

Ballgewinn also der Phantoms und anstatt selbst mal ein taktischen Foul zu begehen und Braunschweig so an die Freiwurf Linie zu schicken, schaut man seelenruhig zu wie McFadden sein Team völlig freistehend per Dreier wieder auf einen Punkt (62:61) heran bringt. Für mich völlig unverständlich warum man in dieser Situation nicht anders reagiert hat. Wie es richtig geht, zeigen die Gäste nur wenige Sekunden später und schicken Dwayne Anderson an die FW-Linie. Auch er trifft nur 1 von 2 und so betrug die Führung 9 Sekunden vor den Ende nur zwei Punkte (63:61). Wieder Auszeit Braunschweig und wieder muss man sich einfach fragen was Marcel Schröder seinen Mannen für die letzten Sekunden mit auf den Weg gegeben hat... Sicherlich nicht, dass man den 19-jährigen Dennis Schröder völlig unbedrängt zum Korb durch laufen lässt und dieser mit einem einfachen Korbleger das Spiel in die Overtime schickt. UNFASSBAR!!!

Auch das Geschehen in der Verlängerung spottet eigentlich jeder Beschreibung. Ballverlust auf Ballverlust und Würfe, ja wie soll ich es anders nennen, die man schlechter nicht hätte herausspielen können. So kam es wie es sich eigentlich den ganzen Abend über bereits abgezeichnet hatte, man verliert also auch gegen Braunschweig zu Hause und baut seine Heimbilanz dadurch auf vier Pleiten aus sechs Spielen aus, so viele wie in der kompletten letzten Saison. 

Ich sage es an dieser Stelle wirklich nicht gerne, aber diese Niederlage gegen Braunschweig muss sich vor allem auch der Trainer ankreiden lassen! Da war taktisch am Ende nicht alles einwandfrei und man hätte vielleicht besser anders entschieden.

Was bleibt ist die Frage wen man derzeit zu Hause überhaupt noch schlagen will bzw. kann. Ich möchte die Leistung der Braunschweiger und auch der anderen drei siegreichen Teams in dieser Spielzeit nicht schmälern, aber bis auf Oldenburg waren das eigentlich alles Mannschaften die man zu Hause einfach schlagen MUSS wenn man ein Wörtchen im Kampf um die Playoffs mitreden will. Denn sind wir mal ehrlich, auch wenn die Führung der Baskets immer etwas anderes sagt um so den Druck von Trainer und Mannschaft zu nehmen, die Playoffs sind mit diesem Team das einzig relevante Ziel in dieser Saison. Kein Platz 9, kein Platz 10, nein die Playoffs MÜSSEN her. Schönrederei hin oder her...

Ben Jacobson seit Wochen außer Form (über die Ursachen kann man natürlich nur spekulieren. Einige meinen er hätte durch seinen zwei-Jahres-Vertrag zu viel Sicherheit bekommen und geht lieber feiern, das kann und will ich an dieser Stelle aber gar nicht beurteilen), John Little fällt nach seiner Blinddarm OP bis zu sechs Wochen aus, anders als bei den Verletzungen von McNaughton und Kleber MUSS man jetzt endlich handeln und Nachverpflichten!

Ich hatte es ja geschrieben, durch einen Sieg gegen Braunschweig hätte man bis auf Platz 7 der Tabelle vorrücken können, so steht man - mit nur noch einem Sieg Vorsprung vor Abstiegsplatz 17 - auf dem 14. Tabellenplatz der Beko BBL. Viel zu wenig für die eigenen Ansprüche, da können auch die Erfolge im Eurocup längst nicht mehr darüber hinweg täuschen.

Zu allem Überfluss muss man nächste Woche zu den Telekom Baskets nach Bonn reisen, auch da kann man schnell mal unter die Räder kommen wenn die Dreier-Maschinerie um Robert Vaden und Co. mal so richtig in Gang kommt und danach kommt unser Lieblingsgegner der letzten Saison ALBA Berlin nach Würzburg. Mit dem Unterschied dass sich das Leistungsvermögen beider Teams seit dem Treffen im Playoff Viertelfinale der letzten Saison deutlich verschoben hat.

Sollte man also, was leider durchaus möglich ist, auch diese beiden Spiele verlieren, findet man sich einen Tag vor heilig Abend möglicherweise erstmals auf einem Abstiegsplatz der Beko BBL wieder. Ein frohes und ruhiges Weihnachtsfest dürfte dann kaum möglich sein und würden Jochen Bähr vielleicht eher zum Handeln zwingen als ihm lieb sein dürfte. Bei aller gegenseitiger Sympathie darf dann auch die Personalie des Headcoaches kein Tabuthema mehr sein!

Das soll es dann auch schon wieder für dieses Mal gewesen sein. Ich hoffe ihr habt die Niederlage alle gut verdaut und hattet dennoch euren Spaß beim Lesen dieses Beitrags.

Bis zum nächsten Mal,

Freddy




Mittwoch, 5. Dezember 2012

Back to the roots... Schafft man so die Wende?

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Besser spät als nie muss man in diesem speziellen Fall wohl sagen, denn das letzte Spiel bei den Fraport Skyliners liegt nun schon vier Tage hinter uns. Ich schreibe trotzdem noch einen Beitrag zu eben jenem Spiel und zwar unter anderem aus dem Grund, weil es sonst evtl. wieder heißen könnte ich schreibe nur noch zu Niederlagen weil ich dem Team die Siege nicht gönne. Absoluter Blödsinn! Wenn man mich kennt, dann weiß man auch dass sich wohl außer der Baskets-Organisation selbst keiner mehr über Siege freut als meine Person. Das soll jetzt gegenüber euch anderen Fans da draußen nicht abwertend klingen, sondern einfach nur zeigen dass ich nach wie vor mit den Baskets mit fieber, auch wenn man so seine Differenzen hat und hatte...

Nun aber zum Spiel der Baskets vom vergangenen Sonntag bei den Fraport Skyliners in Frankfurt am Main.


 vs.

55 : 59
(9:13, 12:20, 13:12, 21:14)

s.Oliver Baskets:
John Little 15/3, Dwayne Anderson 11, Jason Boone 10, LaMont McIntosh 7/1, Jimmy McKinney 7/1, Alex King 4, Christoph Henneberger 3/1, Ben Jacobson 2, Maurice Stuckey, Oliver Clay.
FRAPORT Skyliners:
Peacock 18/1, Robertson 12/1, Voigtman 6, Klein 5/1, Dowell 4/1, Jones 4, Gibson 4, Barthel 2.
Schiedsrichter: Oliver Krause, Clemens Fritz, Dr. Enrico Streit

Zuschauer: 4560

Das Spiel an sich kann man durchaus auch unter dem Begriff "back to the roots" sehen, denn was das Würzburger Team über die komplette Spielzeit in der Defensive abgeliefert hat, erinnerte doch sehr stark an den Basketball der letzten Saison, mit dem man ja bekanntlich sehr großen Erfolg feiern konnte.
Wer sich noch an das Rückspiel beider Teams aus der vergangenen Saison in Würzburg erinnern kann, der dürfte an diesem Sonntag Nachmittag ein gewaltiges Déjà-vu erlebt haben, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass dieses Mal am Ende des Spiels die Würzburger Korbjäger die Oberhand behalten sollten und das nicht unverdient.
Das erste Viertel war wahrscheinlich mit das punktärmste Viertel der jüngeren BBL Geschichte. Dazu dauerte es sage und schreibe 3 Minuten und 5 Sekunden bis die ersten Punkte des Spiels auf die Anzeigentafel kamen. Erzielt, wie sollte es auch anders sein, vom Ex-Frankfurter Jimmy McKinney.
Das komplette erste Viertel sollte vor allem von zwei Dingen geprägt sein. Erstens von vielen Ballverlusten auf beiden Seiten und zweitens von vielen vergebenen Wurfchancen. Selbst beste weil freie Würfe konnten vor allem die Hausherren nicht im Würzburger Korb unter bringen und zudem sollten die Frankfurter an diesem Nachmittag kein glückliches Händchen von der Freiwurflinie beweisen. Sonst eher eine Würzburger Eigenschaft... Am Ende des Spiels sollten die Riesen aus Mainhatten nur auf eine Freiwurfquote von 62.5 % (15 von 24) kommen. Würzburg hingegen auf ungewohnt starke 78.9 % (15 von 19).
Die Gäste trafen im zweiten Viertel dann verstärkt auch von der Dreierlinie was ihnen dann am Ende der Halbzeit eine klare 33:21 Führung einbrachte. Vor allem auch John Little wirkte in diesem Spiel stark verbessert und war auch endlich mal wieder gefährlich in der Offensive und sogar der Topscorer der Würzburger Truppe mit am Ende insgesamt 15 Punkten darunter drei erfolgreichen Dreiern.
Im Dritten Viertel regierten weiterhin beide Verteidigungsreihen, wenn gleich auch die Gäste nun so ihre Probleme in der Offensive bekommen sollten. So schmolz der zwischenzeitige 14 Punkte Vorsprung peu à peu immer mehr zusammen.

So betrug der Würzburger Vorsprung knapp zwei Minuten vor dem Ende des Spiels nur noch magere drei Punkte (52:55), was Würzburgs Head Coach Marcel Schröder endlich dazu veranlasste eine Auszeit zu nehmen. Hätte man vielleicht auch etwas früher machen können, ist aber Ermessenssache des Coaches.
Was dann folgte war die wohl spielentscheidende Szene des Abends, nämlich das technische Foul wegen Floppings an Frankfurts Nummer 31 Devin Gibson. Eine durchaus vertretbare, wenngleich in dieser Spielszene und bei diesem Spielstand harte Entscheidung, denn mit diesem Pfiff war die Frankfurter Aufholjagd beendet und das Spiel entschieden. 
Es muss an dieser Stelle einfach die Frage erlaubt sein, wie man gegen über weite Strecken erschreckend (offensiv) schwache Frankfurter einen so großen Vorsprung (teilweise bis zu 14 Punkte) fast noch aus der Hand geben konnte, ohne rechtzeitig der negativen Entwicklung im Spiel entgegen zu wirken. Am Ende ist es noch einmal gut gegangen, ohne das technische Foul gegen Frankfurt möchte ich aber nicht wissen was noch hätte passieren können.
Was an diesem Spiel einfach auffällig war, ist die Tatsache dass man wieder ähnlich intensiv verteidigt hat wie auch letzte Saison und in der Offensive dadurch auch ähnlich schlecht getroffen hat wie letzte Saison. Dabei hieß es ja vor der Saison von Baskets Seite man wäre in dieser Saison mit mehr Offensivoptionen ausgestattet, wovon man aber einmal mehr nicht viel gesehen hat.
Der Zweck heiligt jedoch die Mittel und der Sieg war in diesem Spiel enorm wichtig um den Anschluss im Kampf um die Playoff Plätze nicht schon frühzeitig zu verlieren. Jetzt muss am kommenden Sonntag gegen Braunschweig (einen direkten Konkurrenten) endlich der nächste Heimsieg her, sonst ist der kleine Aufwärtstrend mit den Siegen gegen Valencia und Frankfurt rasch wieder dahin.

Besonders erwähnen möchte ich noch die Aktion der Würzburger Verantwortlichen und Spieler, die Reisekosten der Fans für das Spiel in Frankfurt zu übernehmen. Freut mich dass man so schnell reagiert hat und diesen Gedanken in die Tat umgesetzt hat. 

Diese Fans haben das auch einfach mal verdient! Warum? Seht selbst...


(Video is powered by RPW12)

Das soll es dann auch schon wieder für diesen Blog gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen und bleibt mir weiterhin treu.
Bis zum nächsten Mal,
Freddy







Sonntag, 25. November 2012

Der Würzburger Abwärtstrend hält weiter an.

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

oder sollte ich mittlerweile lieber sagen liebe Leidensgenossen,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Nach der zweiten Europareise der Würzburger Korbjäger binnen zwei Wochen stand das schwere Heimspiel gegen derzeit gut aufgelegte Trierer auf dem Spielplan. Insidern sollte schon vor der Partie klar gewesen sein, dass es sich bei Trier um alles andere als Fallobst handeln sollte und leider sollte sich diese Vermutung am Samstag Abend bestätigen...

vs. 

62 : 69
(17:18, 14:17, 9:11, 22:23)

s.Oliver Baskets:

Dwayne Anderson (17 Pkt./12 Reb.), Jimmy McKinney (15), John Little (10/7 TO), Lamont McIntosh (6), Alex King (5), Jason Boone (4), Maurice Stuckey (3), Ben Jacobson (2), Oliver Clay, Christoph Henneberger

TBB Trier:

Andreas Seiferth 14, Barry Stewart 11/3, Jermaine Bucknor 11/1, Brian Harper 9, Jarrett Howell 6 (7 Rebounds), Nate Linhart 6, Vitalis Chikoko 5, Joshiko Saibou 4, Bastian Doreth 3, Mathis Mönninghoff

Schiedsrichter: Dr. Martin Matip, Toni Rodriguez Soriano, Dominik Bejaoui

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Zunächst einmal ging die Partie mit einer ca. 20 Minütigen Verspätung los, da die Trierer ihrer weißen Trikots im Gepäck hatten, genau die Farbe in der normalerweise Würzburg seine Heimspiele bestreitet. Da man auf Würzburger Seite entgegen der Regularien der Liga aber nur einen, eben den weißen Trikotsatz in der Arena hatte, musste ein fleißiger Angesteller mal eben zur Geschäftsstelle am Heuchelhof düsen um den zweiten, den roten Auswärtstrikotsatz, zu holen. Mit diesem Ereignis werde ich mich am Ende des Blogs noch einmal näher beschäftigen...

Vom Sprungball weg präsentierte sich das Trierer Team äußerst aggressiv und vor allem hellwach. Die Baskets hingegen hatten vom ersten Angriff an ihre Probleme gegen die Defensive der Gäste und so lag der vermeintliche Außenseiter schnell mit 0:6 in Führung. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte auch dem letzten Optimisten in der erneut ausverkauften s.Oliver Arena klar geworden sein, dass dieses Spiel kein Selbstläufer werden sollte.

Die Würzburger wie schon vor Wochenfrist in Hagen teilweise völlig von der Rolle und mit Ballverlusten der Art "absolut unglaublich". Beispiel gefällig? Maurice Stuckey kommt in die Partie und schmeist den Ball bei seiner ersten Aktion in die Zuschauerränge bzw. den VIP Bereich. Ja die VIPs in Würzburg leben momentan gefährlich... 

Und trotzdem lag man nach einem kurzen Zwischensprint zur Pause nur mit vier Punkten (31:35) zurück.

Allen Aufmunterungs- und Anfeuerungsversuchen des Würzburger Hallensprechers zum Trotz, sollte es allerdings auch zum Beginn der zweiten Halbzeit nicht wirklich besser werden. Zwar konnte man die Gäste sage und schreibe vier Minuten (!!!) ohne Punkte halten, in der selben Zeit selbst jedoch nur drei magere Pünktchen erzielen und so lag Trier nach den ersten Punkten im dritten Viertel wieder mit drei Punkten in Front. Das dritte Viertel sollte dann auch in einer an erzielten Punkten wirklich übersichtlichen Partie das magerste sein. 

Würzburgs Offensive stand somit nach drei absolvierten Vierteln bei unglaublichen 40 Punkten. Angesicht von Offensiv-Granaten wie Dwayne Anderson, Jimmy McKinney und LaMont McIntosh ein wirklich trostloser Anblick der sich einem da auf der Würzburger Anzeigentafel bot.

Nach dem dritten Viertel passierte dann auch genau das, womit man schon länger rechnen durfte: Es gab die ersten, wenn auch noch verhaltenen Pfiffe der Zuschauer gegen die eigene Mannschaft. Angesichts der erneut (nach Hagen) unterirdischen Darbietung irgendwo auch verständlich...

Dass man im Schlußviertel dann trotz weiterhin überschaubarer Leistung dennoch fast bis zum Ende noch eine Siegchance hatte, lag vornehmlich an den Trierer Gästen, die es irgendwie vorzüglich verstanden den Gegner durch ihre zahlreichen Ballverluste irgendwie im Spiel zu halten. Am Ende des Abends sollten sich 27 Trierer und 21 Würzburger Ballverluste gegenüber stehen. Ein Kuriosum welches man in Deutschlands höchster Basketball Liga wohl auch nicht all zu oft zu sehen bekommt.

Nach einem wahren Foul und Freiwurffestival in den letzten Minuten konnten die Gäste den trotz alledem wirklich hochverdienten Sieg über die Ziellinie bringen.

In Würzburg muss man sich nach dieser zweiten Horrorleistung in der Liga binnen 8 Tagen vor allem eine Frage stellen: Wie kommt das Team aus diesem tiefen, selbst gebuddelten Loch wieder heraus?

Jetzt wäre es, meiner bescheidenen Meinung nach, mal an der Zeit, dass das Team ein Zeichen für die eigenen Fans setzt! In anderen Basketball Bundesliga Standorten soll es schon vorgekommen sein, dass das Team die eigenen Fans nach solch desolaten Spielen zum nächsten Auswärtsspiel eingeladen hat. Da man ja nach eigenen Aussagen durch diese fantastischen Fans schon so viele Spiele vor allem zu Hause aber auch auswärts gewonnen hat, kein all zu falscher Gedanke, oder?

Andere Variante: In Würzburg besitzt nach meinem aktuellen Kenntnisstand so gut wie jeder Spieler einen eigenen Facebook oder Twitter Account. Auch darüber könnte man mal mit den eigenen Anhängern in Kontakt treten und zu diesen katastrophalen Leistungen Stellung beziehen. Das dürfte allerdings Wunschdenken meinerseits bleiben.

Jetzt komme ich zum Abschluss des Blogs noch einmal auf die Trierer "Trikotaffäre" zu sprechen. Wie Baskets Geschäftsführer beim Fantalk nach dem Spiel gesagt hat, haben die s.Oliver Baskets Protest gegen die Wertung der Partie eingelegt. Warum? Weil die bösen Trierer die Unverfrorenheit besessen haben und lediglich mit ihren weißen Trikots angereist sind. 

Meine Meinung dazu?

Dieser Protest, sollte er denn wirklich eingereicht werden, ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten! Eine sportlich fair verlorene Partie auf diesem Weg noch gewinnen zu wollen ist einfach unfassbar! Was wäre an diesem Abend denn bitte anders gelaufen, wenn man in den sonst gewohnten weißen Heimtrikots hätte spielen können? Wären unsere Wurfquoten dadurch besser gewesen? Hätte man weniger Ballverluste begangen? Vielleicht hätte man am Ende sogar das Rebound Duell gewonnen? Leute, Leute... Das kann nicht euer Ernst sein!

Ich habe euch dazu einen Auszug aus der aktuellen Spielordnung der Beko BBL heraus gesucht:

"Jede Mannschaft muss je mindestens einen hell- und dunkelfarbigen Satz der Spielkleidung haben."

Die Standards der Beko BBL zu einem Spiel lauten wie folgt:


"Die Heimmannschaft hat das Recht zur Wahl der Farbe der Spielkleidung."

Das heißt im Umkehrschluss: Wenn die Baskets in weiß antreten möchten, muss Trier das dunkle Trikot nehmen.

Gleichzeitig heißt es aber auch:

"Weiterhin muss die Heimmannschaft mindestens zwei Sätze Spielhemden und –hosen unterschiedlicher Farbe bei jedem Heimspiel zur Verfügung haben."

Das ist wohl für den Fall gedacht, falls ein Gastteam mal den falschen Trikotsatz dabei hat.

Also liebe Baskets Verantwortlichen, ab und zu hilft es schon mal in die Regelbücher zu schauen...

Ich sage also: Shame on you und zieht diesen lächerlichen Protest schleunigst zurück!!! Für alle die es nicht wissen, so ein Protest kostet auch Geld. Geld das man vielleicht doch lieber noch ins eigene Team investieren sollte. Außerdem kann man sich so die eigene Reputation in der Liga schneller kaputt machen, als man sie aufgebaut hat...

Das soll es dann auch schon wieder für dieses Mal gewesen sein. Wer masochistisch veranlagt ist, kann sich das komplette Spiel und die dazu gehörigen Interviews bei den Kollegen von basketball-stream.de gerne noch einmal anhören. Dort gibt es auch ein Interview mit Baskets Geschäftsführer Jochen Bähr zum Thema Einspruch der Baskets gegen die Spielwertung...

Ich hoffe ihr hattet auch dieses Mal wieder Spaß beim Lesen.

Bis zum nächsten Mal,

Freddy




Montag, 19. November 2012

Hagen wieder keine Reise wert

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Wie ihr sicherlich längst gemerkt habt, kommen meine Beiträge in dieser Saison leider nicht mehr so zahlreich und regelmäßig wie noch in der vergangenen Saison. Die Zeit bis jetzt war leider sehr stressig und das wird sich aller Voraussicht nach auch bis zum Ende des Kalenderjahres nicht ändern. Daher kann ich heute leider noch nicht wirklich sagen, wann die Blog Beiträge wieder regelmäßiger kommen.

Ich hoffe ihr lest sie trotzdem weiterhin in so großer Zahl und bleibt mir auch weiterhin gewogen.

Kommen wir nun zum eigentlichen Thema des heutigen Beitrags, dem unrühmlichen Auftritt der s.Oliver Baskets bei den Feuervögeln in Hagen.

 vs.

78 : 64
(23:7, 13:21, 18:20, 24:16)

Phoenix Hagen: Bell (15/1), Gordon (14/1, 10 Reb.), White (14/2), Hess (12/1), Wendt (7), Gregory (6, 9 Reb.), Dorris (6), Kruel (2), Lodwick (2), Schoo.
s.Oliver Baskets: Anderson (18/2), Boone (13, 9 Reb.), King (11/2), McKinney (8/2), Jacobson (8/1), Clay (4), Stuckey (2), Little, McIntosh.
Zuschauer: 3.018
Schiedsrichter: Boris Schmidt, Anne Panther, Moritz Krüper
Vom Sprungball weg musste man leider den Eindruck gewinnen, dass es am heutigen Abend gegen die Hausherren wohl nichts zu erben geben wird. Die ersten drei Angriffe der Baskets sollten ein Spiegelbild für den Rest der Partie werden. Ben Jacobson passte den Ball in den ersten Minuten gleich drei mal an seinem Buddy und Center Koloss der Baskets, Jason Boone, vorbei schnurstracks ins Aus unter dem Korb der Gastgeber. Nach gut zwei Spielminuten konnte Kapitän Ben Jacobson per Dreier auf 3:4 verkürzen. Es sollte das letzte Mal an diesem Abend gewesen sein, dass man den Feuervögeln bis auf einen Punkt auf die Pelle rücken konnte.
Fast wie eine Ewigkeit kam es einem nun vor, bis die nächsten Gästepunkte auf der Anzeigentafel aufleuchten sollten und in der Tat waren es exakt 5 Minuten und 51 Sekunden seit dem Jacobson Dreier ehe Dwayne Anderson den zweiten Korb für die Gäste erzielen konnte. Allerdings lag man da eigentlich schon schier ausweglos mit 5:18 im Rückstand.Wer nun ernsthaft glaubte dies sei der Anfang einer fulminanten Aufholjagd bis zum Viertelende, der sollte sich leider täuschen. Sage und schreibe 7:23 war der Zwischenstand nach dem 1.Viertel. Eigentlich war die Partie bereits zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden, denn was einem als Anhänger der Unterfranken außer dem hohen Rückstand noch die Sorgenfalten ins Gesicht treiben sollte, war die hohe Anzahl der vermeidbaren, der leichten Fehler und Ballverluste. Am Ende des Abends sollten dies unglaubliche 24 Ballverluste sein, darunter welche von der Sorte "unfassbar" und "hast du noch nicht gesehen". Sinnbild der Darbietung an diesem Abend war der "Ballverlust des Abends" von Bambergs Leihgabe Maurice Stuckey. Der Würzburger Aufbauspieler dribbelte mit dem Ball locker aus der eigenen in die gegnerische Hälfte und passte dann die Kugel auf den völlig verdutzt drein blickenden LaMont McIntosh, welcher sich zum Zeitpunkt des Passes unglücklicherweise noch in der eigenen Spielhälfte befand... Nicht nur ich traute meinen Augen da nicht. Das blanke Entsetzen stand den knapp 40 mitgereisten Würzburger Anhängern in diesem Moment ins Gesicht geschrieben. Da geht man seit gut 16 Jahren zum Basketball und erlebt tatsächlich auch heute noch Sachen, die gibt es eigentlich gar nicht. Solche Aktionen können eigentlich nur noch vom legendären Eigenkorb von Marvin Willoughby getoppt werden...
Zwar konnte man sich dann auf Würzburger Seite im zweiten und auch dritten Viertel etwas fangen und den Rückstand phasenweise auf nur noch zwei Punkte verkürzen, aber genau dann wenn man eben wieder in Reichweite der Gastgeber war, leistete man sich wieder einen Fehler nach dem anderen und schwupps waren die Feuervögel wieder auf bis zu 10 Punkte enteilt.
Am Ende kam es wie es nach diesem katastrophalen ersten Viertel kommen musste: Die s.Oliver Baskets unterliegen den Feuervögeln von Phoenix Hagen mit 64:78 und dies auch in dieser Deutlichkeit absolut verdient. Das berühmte Tüpfelchen auf dem sprichwörtlichen i war dann noch der 7. (!!!) Ballverlust von John Little wenige Sekunden vor dem Ende, der von Davin White dankend angenommen und zum Endstand im Würzburger Korb versenkt wurde.
Saft und Kraftlos war der Auftritt der Unterfranken an diesem Abend. Ein Resultat der beschwerlichen An- und Abreise für das EuroCup Spiel unter der Woche in der Türkei? Womöglich ja, aber das allein kann und darf man als Grund für dieses Auftreten einfach nicht geltend machen. Die Körpersprache der Würzburger Spieler, die sonst für ihr Feuer, für ihre Aggressivität bekannt und bis weilen auch gefürchtet sind war an diesem Abend einfach nur erschreckend! Einzig Alex King versuchte immer wieder während den Spielunterbrechungen oder nach den Auszeiten seine Team Kameraden aufzurütteln und anzustacheln. Bringen sollte es leider nichts. Gerade die "Göttinger Garde" müsste diese Doppelbelastung eigentlich aus früheren Jahren kennen und wissen wie man damit umzugehen hat.
Ebenfalls hat man vielleicht auch taktisch den ein oder anderen Fehler begangen. So frage ich mich zum einen, warum man Hagens Center Dino Gregory, welcher schon frühzeitig arge Foulprobleme hatte, nicht so lange attackiert hat, bis dieser mit seinem 5. Foul zum duschen gemusst hätte. Oder auf der anderen Seite frage ich mich schon seit Wochen, wie man Jimmy McKinney, welcher sich derzeit ohne Frage in einem richtigen Loch befindet, in der spielentscheidenden Phase munter weiter auf den gegnerischen Korb ballern lässt. Frei nach dem Motto:  Jimmy McKinney - 007, der Mann mit der Erlaubnis zu Ballern... Zu seiner Verteidigung möchte ich noch anfügen, dass für ihn einfach zu wenige wirklich offene Würfe erarbeitet werden. Der Junge dribbelt oftmals sekundenlang mit dem Ball vom einen Eck der Dreierlinie zum anderen und nimmt dann irgendwann einfach aus lauter Verzweiflung den Wurf, welcher derzeit halt einfach nicht fallen mag und das nicht erst seit letztem Samstag in Hagen.
Sicherlich könnte man jetzt noch einige Dinge mehr aufzählen, aber ich möchte es an dieser Stelle dabei belassen. Ändern lässt sich diese Horror-Leistung eh nicht mehr und man muss nun den Blick nach vorne richten. Nein nicht auf Valencia, sondern auf das kommende Heimspiel gegen die starken Jungs aus Trier. Auch das wird nach einer erneuten Flugreise nach Spanien alles andere als ein Selbstläufer in heimischer Halle.
Die ganzen Würzburger Unzulänglichkeiten sollen aber den Erfolg der Hagener in keinster Weise schmälern. Man hat aus seinen vorhandenen Mitteln an diesem Abend einfach das nahezu optimale heraus geholt. Wenngleich natürlich die Trefferquote auch nicht gerade überragend war, aber es hat eben zum Sieg gereicht, auch auf Grund der guten Verteidigung. Daher noch einmal Glückwunsch an Ingo Freyer und seine Jungs!

Das soll es dann auch schon wieder gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet euren Spaß beim Lesen und bleibt weiterhin mit mir gemeinsam am Ball.

Bis zum nächsten Mal,

Freddy


Montag, 22. Oktober 2012

Die Festung bröckelt weiter...

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Zu aller erst möchte ich mich dafür entschuldigen, dass zu den letzten beiden Spielen gegen Gießen und Ulm keine Beiträge von mir kamen. Das war einfach meinem Terminkalender geschuldet, indem es in den vergangenen Wochen einfach wichtigere Dinge gab.

Nun aber zum heutigen Blog, besser gesagt zum Spiel gegen die EWE Baskets Oldenburg gestern Nachmittag.

5. Spieltag

vs.

64 : 72
(21:21, 11:10, 18:22, 14:19)

s.Oliver Baskets:
Dwayne Anderson 13 Punkte/1 Dreier (7 Rebounds), Jimmy McKinney 13/3, Ben Jacobson 8, John Little 6, Alex King 6, Oliver Clay 5, LaMont McIntosh 5/1, Maurice Stuckey 4, Jason Boone 4 (7 Rebounds).
EWE Baskets Oldenburg:
Julius Jenkins 25/6, Ronald Burrell 16/2, Adam Chubb 10 (10 Rebounds), Rickey Paulding 8, Dru Joyce 6 (5 Assists), Konrad Wysocki 3, Mustafa Abdul-Hamid 1, Dominik Bahiense De Mello, Jannik Freese.
Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Moritz Reiter, Max Kindervater, Steve Bittner
Das dritte Heimspiel der Saison, die zweite Niederlage und wie gegen Bayreuth muss man klipp und klar sagen, es war verdient. Zwar war die Defense der Baskets Phasenweise gut und man konnte sich dadurch lange im Spiel halten, in der Offensive lieferte man aber größtenteils Aktionen, dass einem als Basketball Fan die Haare zu Berge stehen mussten. 
Doch der Reihe nach...
Das Spiel begann wie es in Ulm eigentlich über 40 Minuten gelaufen war, mit absolut hanebüchenen Pfiffen bzw. Entscheidungen allerdings gegen BEIDE Teams. So wurde schon frühzeitig jeder Spielfluss zu nichte gemacht, ein Zustand über den die Liga sich irgendwann mal ein paar Gedanken machen sollte. Wie kann man auf der einen Seite den Anspruch bzw. das Vorhaben verkörpern 2020 die beste nationale Basketball Liga in Europa sein zu wollen, aber auf der anderen Seite Schiedsrichter einsetzen, die zum Teil nicht mal Kreisliga pfeifen dürften? Da kann man als erfahrener Basketball Zuschauer nur noch mit dem Kopf schütteln. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass man am Ende der Partie auf beiden Seiten je 24 Teamfouls auf dem Zettel hatte, Zufall? Da glaube ich nicht dran. Da steckt Methode dahinter! Man pfeift in eine Richtung, bis man merkt "hoppla das sieht aber einseitig aus, das müssen wir irgendwie ausgleichen" und schwupps wird halt gegen das andere Team gepfiffen, bis die Statistik wieder einigermaßen ausgeglichen ist. Eine bodenlose Frechheit und das nicht erst seit dieser Saison! Auch wenn man das in der Ligazentrale in Köln nicht gerne sehen bzw, hören wird, sage ich: 
AUGEN AUF BEKO BBL UND SCHLUSS MIT DIESEM SCHIRI IRRSINN!!!
Zurück zum sportlichen Teil des Nachmittags bzw. Abends. Nach ausgeglichenem ersten Viertel dominierten in Durchgang zwei dann die Verteidigungsreihen beider Teams, so dass es insgesamt nur 21 Punkte in diesem Viertel zu sehen gab, genau so viele also wie beide Teams im ersten Viertel einzeln erzielt hatten. Doch schon hier konnte man erahnen in welche Richtung das Spiel an diesem Abend laufen könnte, sollte Oldenburg anfangen die freien Würfe zu treffen und so sollte es ja bekanntlich dann auch kommen...
Der guten Verteidigung der Baskets war es dann zu verdanken, dass man im dritten und bis Mitte des Schlussabschnitts weiterhin in Schlagdistanz zu den Gästen lag. Die Offensive war jedoch, einmal mehr, ein Hühnerhaufen. Anders kann man das einfach nicht mehr beschrieben. Wir schreiben den fünften Spieltag in der Liga, haben zahlreiche Testspiele und Trainingseinheiten absolviert und können dennoch nicht gegen eine gegnerische Zone oder Mann-Mann Verteidigung spielen? Fragwürdig, wie ich finde. 
Als man dann aber angefangen hat einen Spieler der Oldenburger, Julius Jenkins, in schöner Regelmäßigkeit frei an der Dreierlinie stehen zu lassen, nahm das Unheil seinen Lauf, denn eben jener Julius Jenkins bekam ein richtig heißes Händchen und versenkte am Ende des Abends 6 seiner 8 Versuche jenseits der Dreipunktelinie. Wenn er mal nicht völlig blank stand, dann reichte zum Teil die billigste Körpertäuschung um den Würzburger Verteidiger an sich vorbei fliegen zu lassen und dann eben frei abdrücken zu können.
Für mich fast die Schlüsselszenen in dieser Partie:
1. Würzburgs Head Coach nimmt eine Auszeit, so ca. 2,5 Minuten vor dem Spielende. Oldenburg lag zu diesem Zeitpunkt mit 59:64 in Führung. So weit, so gut aber warum er dann einen Spielzug für Dwayne Anderson ansagte, bei dem der Würzburger Forward ber Wurf von der Dreierlinie abschließen sollte, bleibt mir ein absolutes Rätsel. Wenn schon ein Dreipunkte Wurf zu diesem Zeitpunkt, dann doch von dem in dieser Phase gut treffenden Jimmy McKinney, wobei auch das bei unserer Dreierquote an diesem Abend (5 von 19 entspricht 26,3%) äußerst gewagt gewesen wäre. Sei es drum, der Coach wird sich schon was dabei gedacht haben.
2. Ebenso bestimmt auch bei der zweiten Szene 1:28 Minuten vor dem Ende des Spiels. Spielstand zu diesem Zeitpunkt 60.65 für die Gäste und dann das Déjà-vu Erlebnis aus dem Bayreuth Spiel. Airball von der Dreierlinie durch Dwayne Anderson. Nicht falsch verstehen, ich mach DA nicht den Vorwurf einen Airball fabriziert zu haben, sondern bei fünf Punkten Rückstand 1,5 Minuten vor dem Spielende (also noch alles möglich) nicht freistehend zum Korb gezogen zu sein.
Natürlich lässt sich so etwas von außen immer leicht sagen, allerdings fällt es im bisherigen Saisonverlauf schon auf, dass man in engen Situationen oftmals die falsche Entscheidung trifft und so das Spiel verliert.
Ich konnte ja nun bislang einige Spiele in der Vorbereitung und alle fünf Spiele in der Liga von den Baskets sehen und muss leider sagen, dass bis auf die kämpferische Variante (vor allem in Ulm) spielerisch noch nicht wirklich viel zusammen läuft. Und so leid mir das tut, aber auch hier erkenne ich bereits jetzt einige Parallelen zur damaligen Pro A Saison. Man hat viele gute Einzelspieler im Team und versucht deren individuellen Stärken zur Geltung zu bringen, allerdings leidet das Teamplay in der Offensive dadurch und man hat gegen stabile gegnerische Verteidigungen (wie gestern) oftmals absolut kein Rezept bzw. Konzept wie man diese aushebeln könnte. 
Man dribbelt um die Dreierlinie herum, findet einen freien Schützen, dieser verweigert den Wurf und passt die Kugel weiter usw. bis die Shotclock fast abgelaufen ist, dann muss man ja zwangsläufig werfen. Die Würfe die hierbei entstehen sind aber in den seltensten Fällen gut bzw. offen, was bei der Kürze der Angriffszeit ja auch gar nicht mehr anders möglich ist.
Was ich mich noch frage, warum werden Spieler wie McKinney, Anderson, McIntosh immer dann ausgewechselt wenn sie in einen "Lauf" kommen bzw. dabei sind heiß zu laufen? Das ist für den Rhythmus dieser Spieler nicht gerade förderlich...
Jetzt könnt ihr von mir halten was ihr wollt, aber letzte Saison waren genau das die Spiele, welche wir am Ende meistens für uns entschieden haben, gerade in heimischer Halle.
Nicht nur aus diesem Grund kommen nun ganz harte Wochen auf das Team von Marcel Schröder zu, denn am kommenden Wochenende wartet (nach einem 500km langen Bustrip) das wiedererstarkte Team der Artland Dragons auf den Mit-Halbfinalisten der Vorsaison. Alles andere als ein "Must win Spiel" für Würzburg, dennoch könnte es durchaus die dritte Niederlage in Serie setzen und dann kommen ausgerechnet die Bayern in die s.Oliver Arena. Ein Spiel welches man durchaus auch mal verlieren könnte (siehe Saison Vorbereitung). Danach geht die Doppelbelastung mit dem Eurocup ja erst noch los, weswegen dieser Wettbewerb auch schneller zum Fluch als zum Segen werden könnte als man vielleicht gedacht hat. 
Dazu kommt eben die schwindende Heimstärke. Klar, man hat erst drei Heimspiele in dieser Saison gehabt, davon allerdings zwei verloren und beim Erfolg gegen Gießen konnte man auch lange Zeit nicht unbedingt davon ausgehen, dass man am Ende erfolgreich sein würde. Was diesen Club, diese Halle letzte Saison ausgemacht hat, war die Angst, der Schrecken den man in der Liga durch eben diese unglaubliche Heimstärke (gerade gegen die Big Ones der Liga) verbreiten konnte. So bröckelt der Mythos der uneinnehmbaren Festung s.Oliver Arena immer weiter, die zukünftigen Gästeteams werden es mit Wonne vernommen haben. Ja, in Würzburg kann man diese Saison offensichtlich doch gewinnen...
Was ebenso langsam so richtig nervt, ist diese undurchsichtige Posse um die Verletzungen von Chris McNaughton und Maximilian Kleber weiter anhalten. Wobei gerade die (erneute) Verletzung von Maxi Kleber doch so langsam ihre Fragen aufwirft. Verletzung an der Hand im Sommer, danach Einstieg ins Training und gute Testspiel Leistung gegen Bamberg. Dann erneute Verletzung am Finger (der anderen Hand) und in Ulm plötzlich wieder das linke Knie (Thrombosestrumpf plus Pflaster). Die Aussage in 1-2 Wochen wird er wieder ins Training einsteigen, hat man schon vor 4-5 Wochen gehört. 
Da man ja offenbar auch nicht nach verpflichten möchte (hier bliebe ja eigentlich als Alternative nur der noch vertragslose Tim Ohlbrecht, da man ja bei den beiden Ausfällen unbedingt einen weiteren deutschen Spieler bräuchte) könnte das mit den englischen Wochen und dem damit verbundenen Reisestress im Eurocup noch zu einem viel größeren Problem werden. Jedoch sind die Baskets Verantwortlichen ja allesamt erfahrene Leute auf diesem Gebiet und werden die Notwendigkeit einer möglichen Nachverpflichtung am aller besten einschätzen können.
Das soll es dann an dieser Stelle auch schon wieder gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet euren Spaß beim Lesen und könnt meine Einschätzungen halbwegs nachvollziehen bzw. teilen. Wenn ich mir so die Beiträge im Schönen-Dunk Forum zum Spiel gestern durchlese, dann bin ich da aber durchaus optimistisch.
Bis zum nächsten Mal,
Freddy




Dienstag, 9. Oktober 2012

Die Baskets punkten im hohen Norden

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Am vergangenen Samstag Morgen um 6 Uhr machte sich eine Gruppe von knapp 40 Leuten auf den Weg zum am weitesten entfernten Auswärtsspiel der Beko BBL Saison. Natürlich hatte man die Eindrücke der Auftaktniederlage gegen den BBC Bayreuth noch im Hinterkopf, was der Stimmung an Bord des neuen Würzburg Youngstars Fanbus aber keinen Abbruch tat.

Nach mehreren Pausen, unter anderem einem Weißwurst Frühstück (organisiert vom Catering Team der Youngstars - an dieser Stelle noch einmal vielen Dank dafür!) und einem Mittagessen in Form von Schnitzel, Frikadellen, Kartoffel- und Nudelsalat (ebenfalls vom Youngstars Catering Team um Moni Zipperer) kamen wir so gegen 14.30 Uhr in unserem Hotel im Hamburger Norden an. Nach dem Check-in machte sich ein Teil der Gruppe auf den Weg zum Fußball schauen in eine nahe gelegene Sportsbar. Der Rest ruhte sich erstmal ein wenig aus oder machte sich auf den Weg die Hansestadt etwas zu erkunden. Ich persönlich gehörte zum Teil derer die sich erstmal etwas ausruhten. Im Hinblick auf die anstehende (Party-) Nacht genau die richtige Entscheidung hehe.

So gegen 18.30 Uhr machten wir uns dann in Gruppen auf den Weg in die Stadt. Meine Gruppe ging bei einem Italiener schön essen, bevor dann der alkoholische Teil des Abends beginnen durfte. Man braucht halt einfach eine gewisse Grundlage, nicht wahr? :D Nach ein paar Stunden in geselliger Runde ging es dann (ganz steil) Richtung Höhepunkt des Abends (der Nacht). Wo sollte das in Hamburg auch anders sein als... richtig, auf der Reeperbahn. 

Ich persönlich war bis zu diesem Tag noch nicht in Hamburg gewesen, durfte also meine Reeperbahn Premiere feiern und das auch nicht zu knapp. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht dazu schreiben, glaubt mir, ist besser so :D.

Nach einer (relativ) kurzen Nacht ging es dann am Sonntag Morgen um 11 Uhr Richtung Bremerhaven. Nach ca. 2 stündiger Fahrt kamen wir dort an. Da wir bis zur Öffnung der Halle noch etwas Zeit hatten, statteten wir dem Hafen einen kurzen Besuch ab. Für alle die noch nicht in Bremerhaven waren, ich kann die Stadt als Reiseziel nur empfehlen. Ist wirklich sehr schön dort.


(Foto by Michael Kümmet)

In der Halle angekommen, konnte ich mich mit einigen Bremerhavener Freunden von Fans respect Fans treffen und unterhalten. Alles sehr nette Leute dort!

Kommen wir nun zum eigentlichen Grund der Reise, zum Spiel der s.Oliver Baskets bei den Eisbären Bremerhaven.

2. Spieltag

  vs.

50 : 75
(16:23, 12:21, 8:13, 14:18)

Eisbären Bremerhaven:
Alex Harris 10, Stanley Burrell 10, Stefan Jackson 9, Scott Morrison 9, Philip Zwiener 6, Justin Stommes 4, Anthony Canty 1, Jacob Burtschi 1, Jermain Raffington, Keith Waleszkowski, Jusuf El Domiaty.

s.Oliver Baskets:
Dwayne Anderson 19 Punkte, Jason Boone 12, Ben Jacobson 11, LaMont McIntosh 8, Maurice Stuckey 6, Alex King 6, Jimmy McKinney 5, Oliver Clay 4, John Little 4, Christoph Henneberger, Malte Herwig.

Zuschauer: 2.860

Schiedsrichter: Robert Lottermoser, Moritz Reiter, Clemens Fritz



Bremerhaven s.Oliver Baskets
Punkte 50 75
Würfe aus der ND 10/29 (34.5 %) 25/37 (67.6 %)
Würfe aus der MD 4/13 (30.8 %) 2/9 (22.2 %)
3er  2/11 (18.2 %) 4/17 (23.5 %)
Wurfquote total 16/53 (30.2 %) 31/63 (49.2 %)
Freiwürfe 16/23 (69.6 %) 9/12 (75.0 %)
Rebounds total 34 39
Rebounds OFF 13 9
Rebounds DEF 21 30
Ballverluste (TO) 19 12
Assists 9 12
Steals 7 10
Blocked Shots 2 2
Fouls 15 20

Die Baskets von Beginn an auf dem Feld präsent. Bissig in der Defense und auch überlegt bei der Auswahl der Würfe. Was man in der Statistik oben schön ablesen kann, dass die Baskets viel zum Korb gezogen sind und die meisten Punkte im Spiel direkt in der Zone bzw. am Brett gemacht haben. Zwei der Kritikpunkte der Bayreuth Pleite die man also sofort besser machen konnte. Die Eisbären fast die komplette Partie über ohne den Hauch einer Chance. Man hatte nie auch nur eine Sekunde das Gefühl, dass man das Spiel verlieren könnte. Auch die Verletzung von Chris McNaughton konnte in diesem Spiel gut kompensiert werden. Oliver Clay machte als Ersatzmann für den Ex-Eisbären einen relativ guten Job. Allein bei der Art und Weise wie der Großteil seiner Fouls zusammen gekommen ist, muss man leider sagen, dass sie meist recht plump und vermeidbar waren. Das kann man aber auch auf seine mangelnde Spielpraxis zurück führen. Auch Head Coach Marcel Schröder machte in meinen Augen dieses mal eine deutlich bessere Figur als noch gegen Bayreuth. Drohende Läufe der Eisbären wurden sofort mit einer Auszeit unterbunden, bravo.

Einzig bei Jimmy McKinney und der Dreierquote an sich klemmte es auch im hohen Norden noch. Wenn man das in den nächsten Spielen noch in den Griff bekommt, dann sieht es schon wieder deutlich freundlicher und positiver aus als die Pleite gegen die Oberfranken zunächst vermuten ließ.

So konnte man also mit dem ersten Saisonsieg im Gepäck die lange Heimreise antreten. Welche um 1.30 Uhr am Würzburger Dallenberg endete. Rund herum ein gelungenes Wochenende, das nach einer baldigen Wiederholung schreit. Mal sehen wo uns der Eurocup noch so hin führen wird in dieser Saison, denn egal wie weit, ob es stürmt oder schneit, Würzburg Baskets allez!

Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder viel Spaß beim Lesen und gebt ordentlich Feedback.

Bis zum nächsten Mal,

Freddy