Montag, 19. November 2012

Hagen wieder keine Reise wert

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Wie ihr sicherlich längst gemerkt habt, kommen meine Beiträge in dieser Saison leider nicht mehr so zahlreich und regelmäßig wie noch in der vergangenen Saison. Die Zeit bis jetzt war leider sehr stressig und das wird sich aller Voraussicht nach auch bis zum Ende des Kalenderjahres nicht ändern. Daher kann ich heute leider noch nicht wirklich sagen, wann die Blog Beiträge wieder regelmäßiger kommen.

Ich hoffe ihr lest sie trotzdem weiterhin in so großer Zahl und bleibt mir auch weiterhin gewogen.

Kommen wir nun zum eigentlichen Thema des heutigen Beitrags, dem unrühmlichen Auftritt der s.Oliver Baskets bei den Feuervögeln in Hagen.

 vs.

78 : 64
(23:7, 13:21, 18:20, 24:16)

Phoenix Hagen: Bell (15/1), Gordon (14/1, 10 Reb.), White (14/2), Hess (12/1), Wendt (7), Gregory (6, 9 Reb.), Dorris (6), Kruel (2), Lodwick (2), Schoo.
s.Oliver Baskets: Anderson (18/2), Boone (13, 9 Reb.), King (11/2), McKinney (8/2), Jacobson (8/1), Clay (4), Stuckey (2), Little, McIntosh.
Zuschauer: 3.018
Schiedsrichter: Boris Schmidt, Anne Panther, Moritz Krüper
Vom Sprungball weg musste man leider den Eindruck gewinnen, dass es am heutigen Abend gegen die Hausherren wohl nichts zu erben geben wird. Die ersten drei Angriffe der Baskets sollten ein Spiegelbild für den Rest der Partie werden. Ben Jacobson passte den Ball in den ersten Minuten gleich drei mal an seinem Buddy und Center Koloss der Baskets, Jason Boone, vorbei schnurstracks ins Aus unter dem Korb der Gastgeber. Nach gut zwei Spielminuten konnte Kapitän Ben Jacobson per Dreier auf 3:4 verkürzen. Es sollte das letzte Mal an diesem Abend gewesen sein, dass man den Feuervögeln bis auf einen Punkt auf die Pelle rücken konnte.
Fast wie eine Ewigkeit kam es einem nun vor, bis die nächsten Gästepunkte auf der Anzeigentafel aufleuchten sollten und in der Tat waren es exakt 5 Minuten und 51 Sekunden seit dem Jacobson Dreier ehe Dwayne Anderson den zweiten Korb für die Gäste erzielen konnte. Allerdings lag man da eigentlich schon schier ausweglos mit 5:18 im Rückstand.Wer nun ernsthaft glaubte dies sei der Anfang einer fulminanten Aufholjagd bis zum Viertelende, der sollte sich leider täuschen. Sage und schreibe 7:23 war der Zwischenstand nach dem 1.Viertel. Eigentlich war die Partie bereits zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden, denn was einem als Anhänger der Unterfranken außer dem hohen Rückstand noch die Sorgenfalten ins Gesicht treiben sollte, war die hohe Anzahl der vermeidbaren, der leichten Fehler und Ballverluste. Am Ende des Abends sollten dies unglaubliche 24 Ballverluste sein, darunter welche von der Sorte "unfassbar" und "hast du noch nicht gesehen". Sinnbild der Darbietung an diesem Abend war der "Ballverlust des Abends" von Bambergs Leihgabe Maurice Stuckey. Der Würzburger Aufbauspieler dribbelte mit dem Ball locker aus der eigenen in die gegnerische Hälfte und passte dann die Kugel auf den völlig verdutzt drein blickenden LaMont McIntosh, welcher sich zum Zeitpunkt des Passes unglücklicherweise noch in der eigenen Spielhälfte befand... Nicht nur ich traute meinen Augen da nicht. Das blanke Entsetzen stand den knapp 40 mitgereisten Würzburger Anhängern in diesem Moment ins Gesicht geschrieben. Da geht man seit gut 16 Jahren zum Basketball und erlebt tatsächlich auch heute noch Sachen, die gibt es eigentlich gar nicht. Solche Aktionen können eigentlich nur noch vom legendären Eigenkorb von Marvin Willoughby getoppt werden...
Zwar konnte man sich dann auf Würzburger Seite im zweiten und auch dritten Viertel etwas fangen und den Rückstand phasenweise auf nur noch zwei Punkte verkürzen, aber genau dann wenn man eben wieder in Reichweite der Gastgeber war, leistete man sich wieder einen Fehler nach dem anderen und schwupps waren die Feuervögel wieder auf bis zu 10 Punkte enteilt.
Am Ende kam es wie es nach diesem katastrophalen ersten Viertel kommen musste: Die s.Oliver Baskets unterliegen den Feuervögeln von Phoenix Hagen mit 64:78 und dies auch in dieser Deutlichkeit absolut verdient. Das berühmte Tüpfelchen auf dem sprichwörtlichen i war dann noch der 7. (!!!) Ballverlust von John Little wenige Sekunden vor dem Ende, der von Davin White dankend angenommen und zum Endstand im Würzburger Korb versenkt wurde.
Saft und Kraftlos war der Auftritt der Unterfranken an diesem Abend. Ein Resultat der beschwerlichen An- und Abreise für das EuroCup Spiel unter der Woche in der Türkei? Womöglich ja, aber das allein kann und darf man als Grund für dieses Auftreten einfach nicht geltend machen. Die Körpersprache der Würzburger Spieler, die sonst für ihr Feuer, für ihre Aggressivität bekannt und bis weilen auch gefürchtet sind war an diesem Abend einfach nur erschreckend! Einzig Alex King versuchte immer wieder während den Spielunterbrechungen oder nach den Auszeiten seine Team Kameraden aufzurütteln und anzustacheln. Bringen sollte es leider nichts. Gerade die "Göttinger Garde" müsste diese Doppelbelastung eigentlich aus früheren Jahren kennen und wissen wie man damit umzugehen hat.
Ebenfalls hat man vielleicht auch taktisch den ein oder anderen Fehler begangen. So frage ich mich zum einen, warum man Hagens Center Dino Gregory, welcher schon frühzeitig arge Foulprobleme hatte, nicht so lange attackiert hat, bis dieser mit seinem 5. Foul zum duschen gemusst hätte. Oder auf der anderen Seite frage ich mich schon seit Wochen, wie man Jimmy McKinney, welcher sich derzeit ohne Frage in einem richtigen Loch befindet, in der spielentscheidenden Phase munter weiter auf den gegnerischen Korb ballern lässt. Frei nach dem Motto:  Jimmy McKinney - 007, der Mann mit der Erlaubnis zu Ballern... Zu seiner Verteidigung möchte ich noch anfügen, dass für ihn einfach zu wenige wirklich offene Würfe erarbeitet werden. Der Junge dribbelt oftmals sekundenlang mit dem Ball vom einen Eck der Dreierlinie zum anderen und nimmt dann irgendwann einfach aus lauter Verzweiflung den Wurf, welcher derzeit halt einfach nicht fallen mag und das nicht erst seit letztem Samstag in Hagen.
Sicherlich könnte man jetzt noch einige Dinge mehr aufzählen, aber ich möchte es an dieser Stelle dabei belassen. Ändern lässt sich diese Horror-Leistung eh nicht mehr und man muss nun den Blick nach vorne richten. Nein nicht auf Valencia, sondern auf das kommende Heimspiel gegen die starken Jungs aus Trier. Auch das wird nach einer erneuten Flugreise nach Spanien alles andere als ein Selbstläufer in heimischer Halle.
Die ganzen Würzburger Unzulänglichkeiten sollen aber den Erfolg der Hagener in keinster Weise schmälern. Man hat aus seinen vorhandenen Mitteln an diesem Abend einfach das nahezu optimale heraus geholt. Wenngleich natürlich die Trefferquote auch nicht gerade überragend war, aber es hat eben zum Sieg gereicht, auch auf Grund der guten Verteidigung. Daher noch einmal Glückwunsch an Ingo Freyer und seine Jungs!

Das soll es dann auch schon wieder gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet euren Spaß beim Lesen und bleibt weiterhin mit mir gemeinsam am Ball.

Bis zum nächsten Mal,

Freddy


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