Donnerstag, 29. März 2012

Neue Arena für Würzburg keine Illusion mehr!

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer Sonderausgabe meines Basketball Blogs. Dieser Beitrag dreht sich, wie es der Titel schon erahnen lässt, um die mögliche neue Multifunktionsarena für Würzburg bzw. Mainfranken und eines kann ich vorne weg schon sagen, ohne zuviel zu versprechen, eine Arena hier in Würzburg ist keine Utopie mehr!


Zum Pressegespräch im Forum der VR-Bank Würzburg hatte der BFP Business Campus geladen.


Das Interesse an diesem Pressegespräch war sehr groß, laut Aussage der Veranstalter größer als erwartet. Der kleine Konferenzraum im VR-Bank Gebäude platzte quasi aus allen Nähten.


Zu diesem Pressegespräch waren anwesend:



• Joachim Erhard (Vorstand der VR-Bank)
• Bruno Fraas (Gründungspartner der BFP)
• Jochen Bähr (Geschäftsführer der s.Oliver Baskets)
• Rüdiger Mengede (Geschäftsführer der Schalke 04 Arena Management GmbH)
• Andreas Steiniger (Berater/vormals Marketing-Chef FC Schalke 04)
• Manfred Ach (MdL a.D. und Mentor des BFP Business Campus)

Dazu diverse lokale und regionale Medienvertreter aus Funk, TV und Printmedien.

Bruno Fraas begann seinen Vortrag mit dem Grund, warum man nun zu diesem Zeitpunkt mit dem Thema an die Öffentlichkeit geht und zwar meinte er dass der Druck der Fans auf die Geschäftsführung der s.Oliver Baskets immer größer wird. Diesen Druck wollte man so ein Stück weit von Jochen Bähr und Steffen Liebler weg nehmen. Die Zuschauer haben beim letzten Heimspiel schon gesungen "wir wollen eine neue Halle", dieser Entwicklung will man so ein Stück weit Rechnung tragen.

Er machte jedoch auch klar, dass es heute nichts zu verkünden gibt, sondern man viel mehr darstellen möchte, wie so eine neue Arena entstehen könnte und wie man sie zum einen finanzieren und zum anderen betreiben könnte. Das Ziel sei ein runder Tisch, an dem sowohl die Stadt als auch mögliche Investoren Platz nehmen sollen.

Zu diesem Zweck waren auch die beiden Vertreter des FC Schalke 04 bzw. deren Arena Management GmbH und Marketing Experten Rüdiger Mengede und Andreas Steiniger anwesend. Die beiden stehen den Projektführern mit Rat und Tat zur Seite. Beide betonten, dass sich so eine Arena am besten trägt, wenn man sie komplett privat finanziert und betrieben bekommt. So könne man ohne Rücksicht auf die Stadt Veranstaltungen her holen und auch durch den eigenen Verkauf der jeweiligen Tickets und der Vermarktung der jeweiligen Veranstaltung bereits einen großen Teil an Einnahmen generieren. 

Laut deren Aussage ist der Markt ständig auf der Suche nach neuen Hallen bzw. Standorten in der Größenordnung der geplanten Würzburger Arena. Die Lage Würzburgs wäre für solch eine Arena mehr als ideal, da im Umkreis von 100 km nichts vergleichbares zu finden sei. 

Durch eine vorab Vermietung von Business Seats und Logen könne man bereits vor Öffnung der Arena zusätzliche finanzielle Mittel akquirieren.

Laut Baskets Geschäftsführer Jochen Bähr würde die Beko BBL eine derartige neue Arena in Würzburg natürlich sehr begrüßen, da man im Standort Würzburg für die Liga auch noch viel Entwicklungspotential sieht. Im Falle eines Hallenneubaus würden in absehbarer Zukunft auch Beko BBL Veranstaltungen wie etwa das Top Four und / oder der ALLSTAR DAY in Würzburg statt finden. Dies hätte ihm der Geschäftsführer der Beko BBL, Jan Pommer, bereits zugesichert.

Alle Beteiligten waren stets bemüht zu betonen, dass man die Halle, anders als bei früheren Projekten, komplett privat finanzieren möchte, also ohne eine Beteiligung der Stadt. Diese soll lediglich beim Grundstück und den Behördengängen (Genehmigungen etc.) mit helfen. Dazu brauche es aber weiterhin den Druck von außen, da die Stadt von sich aus kein Risiko eingehen möchte.

Auf den Einwurf eines Journalisten, der meinte "keine Multifunktionsarena sei finanziell rentabel sondern ein reines Draufleggeschäft" entgegnete Rüdiger Mengede, dass privat finanzierte Hallen bzw. Stadien durchaus rentabel sein, nur öffentlich geführte Hallen seien nicht wirklich rentabel und man könne oftmals froh sein ohne großes Minus durch eine Geschäftsjahr zu kommen.

Hier die wichtigsten Fakten des Pressegesprächs im Überblick:

- geplante Baukosten zwischen 25 und 30 Mio. Euro

- die Standortfrage soll bis Jahresende geklärt sein (idealerweise in den nächsten 3-5 Monaten)

- die Halle soll für Basketball eine Kapazität von 6.000 und für Konzerte 8.000 Zuschauer haben

- geplant sei die Eröffnung zur Saison 2014/2015

- es kommen wohl derzeit vier Standorte in Frage (Talavera, Schweinfurter Straße, Faulenberg Kaserne, Hubland)

- definitiv aus dem Rennen ist der Mainfranken Park (zu weit weg)

Ihr seht also, es tut sich was in Würzburg. Man möchte mit dieser neuen Arena auch Würzburg als Kongress Stadt weiter pushen. Durch eine neue Arena würde es auch neue Hotels etc. in der Stadt geben.

Wir dürfen also gespannt sein. Eines ist jedoch nach dem heutigen Tag sicher, eine neue Multifunktionsarena für Würzburg könnte schon sehr bald Realität werden!

Das war's dann auch schon von meiner Seite. Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen.

Bis zum nächsten mal,

Freddy

Dienstag, 20. März 2012

Feel the heat: Die Berlin - München Tour 2012

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Heute dreht sich mein Beitrag um die Berlin - München Tour des Fanclubs Würzburg YoungStars.


Ich werde daher die beiden Spiele der Baskets gegen ALBA Berlin und den FC Bayern Basketball nicht so ausführlich zusammen fassen wie sonst, lieber meine Eindrücke zu den Spielen und unserer Reise wieder geben.




(Foto von Silvia Gralla / main-ding.de)


Begonnen hat unsere Tour am vergangenen Mittwoch mit dem Besteigen des ICE "Regensburg". Dieser fuhr ziemlich pünktlich um 10.31 Uhr los und brachte uns zunächst zum Zwischenstopp plus Umsteigen in die Heimat unseres Head Coaches John Patrick, nach Göttingen. Dort angekommen stieg der Reisetross in den ICE "Friedrichshafen" um, welcher uns dann in knapp bis nach Berlin Spandau brachte (Deutsche Bahn typisch mit fast einer Stunde Verspätung...). In Spandau angekommen mussten wir dann noch einmal umsteigen, dieses mal in den Regional Express, welcher uns dann zu unserem endgültigen Ziel, den Zoologischen Garten (besser bekannt als Bahnhof Zoo) brachte. Von dort aus waren es dann nur noch wenige Gehminuten bis zu unserer Bleibe für die kommenden Tage, dem Berliner Mark Hotel, direkt am Kurfürstendamm.


Nach dem Check-in ging es dann aufs Zimmer. Koffer auspacken, etwas frisch machen und schon ging es wieder los. Erstes Ziel, ein Currywurst Laden ein paar Meter neben dem Hotel. Keine fünf Meter nach dem Verlassen des Hotels kam uns kein geringerer als Martin Kesici entgegen. Für alle die den Guten nicht kennen, er war Sieger der Casting Show "Star Search" von Sat1 und Teilnehmer des letzten RTL "Dschungel Camps". Ja ja, die Welt ist eben doch ein Dorf. Wie wir später erfuhren, war zum gleichen Zeitpunkt auch noch Brad Pitt im Hardrock Cafè zu Gast. Kein Wunder dass da so große Menschenmassen davor standen als wir daran vorbei marschiert sind lol.




Nun war es auch schon Zeit in Richtung o2-World auf zu brechen. In der Halle angekommen bot sich uns ein beeindruckendes Bild. Hatte schon ein bisschen NBA Feeling, wenn gleich es später beim Spiel nicht mehr annähernd so beeindruckend sein sollte, die Stimmung war doch leider recht lethargisch und später leicht feindselig...


vs.

81 : 73
(19:22, 21:10, 17:23, 24:18)

ALBA Berlin: Idbihi (20), Taylor (20), Simonovic (11), Wood (11), Weaver (9), Francis (4), Schaffartzik (3), Allen (2), Kalampokis (1), Schultze

s.Oliver Baskets: Little (19), Boone (13), King (10), Kramer (10), Jacobson (7), Frazier (6), Harris (5), Tomaszek (3), Bucknor, Kleber

Zuschauer: 9.477

Mein Fazit zum Spiel:

Ohne diesen Offensiven Einbruch Mitte des zweiten Viertels und mit etwas weniger Fehlern (unnötige Ballverluste, schlechte Wurfauswahl, besseres Rebounden) wäre auch dieses mal ein Sieg gegen die Berliner durchaus möglich gewesen. Der direkte Vergleich bleibt, dank des mehr als deutlichen Sieges im Hinspiel, dennoch bei uns.

Das was sich, gerade die Offiziellen von ALBA Berlin, aber auch einige Fans während und nach dem Spiel leisteten (Kloppertruppe, das ist kein Basketball, bla bla) geht über das gesunde Maß der Emotionen die so ein Spitzenspiel mit sich bringt deutlich hinaus. Was die Äußerungen von Herrn Baldi angeht, muss die Beko BBL sich schon einmal fragen lassen, warum gerade dieser Herr immer wieder ungestraft davon kommt, ist man doch so auf absolute Korrektheit und Fairness untereinander aus. 

Ist ja nicht das erste mal in den letzten Wochen, dass sich Fans (teilweise eben auch Verantwortliche) anderer BBL Teams über unsere Spielweise etc. auslassen. Ich habe da eine ganz einfache Erklärung dafür. Wir sind für die Big Boys dieser Liga bereits im ersten Jahr nach dem Aufstieg ein mehr als ernst zu nehmender Kontrahent. Nicht nur beim Kampf um die Playoff  Plätze, sondern vielleicht schon ein Stückchen mehr. So kann ich mir durchaus vorstellen, dass gerade Herr Baldi sich bestimmt einen bequemeren Gegner als die s.Oliver Baskets für die erste Playoff Runde wünscht. Wenn es nach mir geht, geht dieser Wunsch NICHT in Erfüllung. Ich sag das hier mal klar und deutlich: 

ICH WILL ALBA BERLIN IN DER ERSTEN PLAYOFF RUNDE!!!

Den Jungs aus der Hauptstadt schlottern doch jetzt schon die Knie, so einfach ist das. Wir lassen uns von diesem Gelaber nicht beeindrucken und gehen unseren, bisher mehr als erfolgreichen Weg, bis zum Ende der Saison weiter. Mal sehen, wer zuletzt lacht, Herr Baldi.

Tag 2 in Berlin

Am Morgen "danach" ging es dann zum ersten mal auf große Sightseeing Tour durch die Bundeshauptstadt. Ein wahres Marathon Programm. Von den Resten der Berliner Mauer am Potsdamer Platz über das Holocaust Mahnmal, das Brandenburger Tor, Checkpoint Charlie, den Reichstag bis hin zum Deutschen Currywurst Museum.

Tag 3 in Berlin

An diesem Tag ging es zunächst zum Alexanderplatz samt Fernsehturm. Anschließend weiter zum Roten Rathaus der Stadt, zum Berliner Dom, zum Stadt Schloß und zur Museums Insel. Zum Abschluß des Tages gab es dann noch einen Besuch bei "Madame Tussauds" Wachsfiguren Kabinett.

Tag 4 in Berlin

Am letzten Sightseeing Tag ging es dann noch zur Siegessäule und zum Schloß Bellevue bevor es uns dann am Abend zur Abwechslung mal zum Fußball zog. Im Berliner Olympiastadion konnten wir den 6:0 Sieg des FC Bayern gegen Hertha BSC bestaunen.

Tag 5 in Berlin / Flug nach München

Nach dem Frühstück machte sich dann der komplette Reisetross auf den Weg zum Flughafen Berlin Tegel.


Dort angekommen reisten wir dann via Air Berlin Flug Nr. 6189 weiter in die Bayrische Landeshauptstadt nach München. Für mich der erste Flug, ein absolut geiles Erlebnis! Über den Wolken und so *g*.

Am Weißwurst Äquator wartete dann "der besondere Aufsteiger" auf unser Team, der FC Bayern Basketball.

vs. 

72 : 62
(12:16, 24:9, 20:16, 16:21)

FC Bayern München: Troutman (19), Wallace (19), Homan (10), Benzing (8), Foster (7), Hamann (5), Jagla (2), Nadjfeji (2), Doreth, Greene

s.Oliver Baskets: Harris (13), Jacobson (9), Kramer (8), Boone (7), King (6), Little (6), Bucknor (5), Frazier (4), Tomaszek (4), Clay, Kleber 

Mein Fazit zum Spiel:

Wie schon wenige Tage zuvor gegen ALBA Berlin, hatten wir eigentlich den besseren Start und sind dann im zweiten Viertel komplett eingebrochen. Magere neun Pünktchen in einem Viertel sind selbst für unsere Verhältnisse eine Seltenheit. Die Frage nach dem "warum" haben mir nach diesem Spiel viele Fans gestellt, eine Antwort hatte ich dafür leider nicht parat. Was besonders verwundert, wie auch gegen Berlin, hatten wir keinerlei Mittel um die gegnerischen Center zu verteidigen. Trifft der Gegner dann noch seine mehr als offenen Dreier, hat man eben keine Chance zu gewinnen. Gekämpft haben die Jungs trotzdem, ich denke das ist aller Ehren wert gewesen. 

Dass man den direkten Vergleich mit den Bayern (wegen 1 Punkt) am Ende so her geschenkt hat, mag vielleicht aus Playoff-Taktischen Gründen Sinn machen, den mitgereisten Fans (welche bei diesem Spiel so tief in die Tasche greifen mussten wie nirgendswo anders in der Beko BBL) dürfte dies allerdings nur schwer zu vermitteln sein.


Das war sie also, die von uns allen so heiß erwartete Tour nach Berlin und München. Aus sportlicher Sicht leider ein kompletter Reinfall, aber ich denke alle Beteiligten hatten trotzdem ihren Spaß und würden das Ganze bei Gelegenheit gerne wiederholen.

Das soll es dann auch für dieses mal gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen. Nächste Woche geht es zum Beko BBL Top 4 zu unseren Freunden nach Bonn. Dank der Beko BBL wieder mit Presseakkreditierung. Ich freu mich drauf. Einen Blog wird es natürlich auch darüber geben.

Bis zum nächsten mal,

Freddy

Dienstag, 13. März 2012

Ein weiterer Schritt Richtung Playoffs

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Einen Tag vor der Abreise zur bereits sehnlichst erwarteten Auswärts-Tour nach Berlin und München, geht es heute erst noch einmal um das vergangene Heimspiel unserer s.Oliver Baskets gegen den deutschen Meister von 2009, die EWE Baskets aus Oldenburg.


Vorne weg gesagt, dieses Spiel hat in etwa erahnen lassen, wie es bei einer möglichen Playoff Teilnahme unserer Jungs her gehen wird. Sowohl auf dem Parkett als auch auf den Rängen war diese Begegnung ein wirklicher Vorgeschmack darauf. Auch gegen Bremerhaven (am 31.3.) erwarte ich eine ähnliche Atmosphäre.


vs.

69 : 42

(14:13, 18:6, 17:15, 20:8)

s.Oliver Baskets: Little (11), Harris (11), Frazier (9), Boone (8), Kramer (7), Jacobson (6), Kleber (5), Bucknor (5), King (4), Tomaszek (2), Henneberger (1), Clay

EWE Baskets Oldenburg: Brown (11), Burrell (10), Chubb (7), Hasbrouck (6), Paulding (5), Bahiense de Mello (3), Razis, Smeulders, Strowbridge, Sehovic, Freese 

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)


Nach der knappen 78:84 Niederlage im Hinspiel in Oldenburg war neben dem Streben nach Revanche auch der direkte Vergleich wieder ein Thema in dieser Begegnung. Das Duell mit dem deutschen Meister von 2009 als direkter Kampf um die mögliche Playoff Qualifikation, wer hätte das zu Saisonbeginn für möglich gehalten?


Das Spiel begann recht holprig. Nach genau sechs gespielten Minuten im ersten Viertel, stand es gerade einmal 6:9 aus Sicht des Aufsteigers. Ein kleiner Vorgeschmack darauf, welche Art Spiel die Zuschauer in der erneut picke packe vollen s.Oliver Arena erwarten sollte. Nach dem erfolgreichen Korb von Oldenburgs Nummer 30 Ronald Burrell zum 6:11 sollte das Spiel für die Hausherren aber erst so richtig beginnen. Bis zum Ende des ersten Viertels ließ man nur noch zwei weitere Punkte der Gäste zu und konnte im Gegenzug endlich selbst ein paar mehr Zähler auf die Anzeigentafel bringen. Das Ergebnis nach einem 8:2 Lauf des Aufsteigers nach dem ersten Viertel 14:13.


Im zweiten Viertel sollte dann ein ganz besonderes Kapitel der Würzburger Defensivkünste geschrieben werden. Die Gäste aus Oldenburg erzielten im kompletten Viertel lediglich sechs Pünktchen und die allesamt von der Freiwurflinie! Kein einziger Treffer aus dem Feld bei teilweise völlig freien Würfen. Ein Armutszeugnis für den ehemaligen deutschen Champion. Die Baskets konnten davon freilich profitieren, sie führten zur Pause mit 32.19.


Zu Beginn des dritten Abschnitts konnten die Gäste sich zunächst von ihrem Wurftief erholen, aber wirklich ran kamen sie trotzdem nicht. Spätestens 3:50 Minuten nach der Pause ging es dann für Oldenburg endgültig dahin. Ein technisches Foul gegen die Bank (meiner Meinung nach zu diesem Zeitpunkt schon längst überfällig) und die weiter konsequent durch gezogene Verteidigung der Hausherren, zogen den Oldenburgern endgültig den sprichwörtlichen Zahn. Stand nach Durchgang Nummer drei 49:34 für die s.Oliver Baskets.


Das Schlussviertel hatte dann mit Basketball, so wie wir ihn kennen, nicht mehr viel zu tun. Zumindest was die Darbietung der EWE Baskets anging. Unrühmlicher Höhepunkt das disqualifizierende Foul gegen Ronald Burrell 6:17 Minuten vor dem Ende, als er Ben Jacobson bei einem Würzburger Angriff hart zu Boden beförderte. Zum Glück konnten die Würzburger Verantwortlichen ihre Schützlinge bei den anschließenden Rangeleien auf dem Feld, schnell wieder besänftigen und zur Ordnung rufen. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden. Endstand 69:42 für Würzburg, das neben dem Spiel auch erneut den direkten Vergleich für sich entscheiden konnte.


Mein Fazit zum Spiel:


Ich habe wirklich schon viele - nein - sehr viele Basketball Spiele gesehen. Aber selten bis gar nicht habe ich ein Team erlebt, das so hilflos gewirkt hat wie das der EWE Baskets Oldenburg an diesem Abend. Gerade im zweiten Viertel, als Würzburgs Defensive mit den Gästen Katz und Maus spielte, hätte ich von einem Team dieser Klasse und Erfahrung einiges mehr erwartet.


Dass diese Hilflosigkeit dann in ständige Provokationen und Aggressionen umschlug, war eigentlich keine große Überraschung. Dass Spielern wie Bobby Brown oder Ronnie Burrell die Sicherungen durch brennen können, ist eigentlich nichts wirklich Neues und sicherlich auch zum großen Teil der Frustration geschuldet (soll natürlich keine Entschuldigung für das Verhalten sein, aber zumindest eine Erklärung), aber was sich das Trainer Duo der Gäste, allen voran Neu Head Coach Ralph Held, fast die komplette Spielzeit über erlaubt hat, ist mit puren Emotionen eigentlich nicht mehr zu erklären, zu entschuldigen schon gar nicht. Wer fast 40 Minuten lang auf Kampfgericht und Schiedsrichtergespann einredet, schimpft, ja mit einigen Gesten fast schon bedroht, hat auf der Trainerbank eines Beko BBL Teams meiner Meinung nach nichts, aber auch gar nichts verloren! Bei solchen Dingen wäre die Liga gut beraten mal hart durch zu greifen, auch wenn sich Ralph Held auf der PK nach dem Spiel entschuldigt hat, aber so etwas geht einfach nicht und MUSS bei einer Wiederholung Konsequenzen nach sich ziehen.


Zur Leistung der Baskets kann man in diesen Wochen eigentlich nach jedem Spiel das Gleiche sagen. Unglaubliche Leidenschaft und Intensität die da aufs Parkett gebracht wird. Sicherlich läuft es hier und da in der Offensive nach wie vor nicht rund, aber so lange man die Gegner mit dieser Defense in Schach hält, lässt sich darüber hinweg sehen.


Jetzt stehen zwei richtig harte Brocken innerhalb von nur fünf Tagen vor der Tür. Zuerst am morgigen Mittwoch Abend in der o2 World in Berlin und dann am Sonntag Nachmittag das Duell der Aufsteiger im Audi Dome zu München.


Ich bin, natürlich, bei beiden Spielen live vor Ort um unser Team zu unterstützen und von den Spielen zu berichten. Abhängig davon ob wir im Hotel W-lan haben, wird mein nächster Blog bereits Ende der Woche erscheinen. Falls nicht, wird es Anfang nächster Woche einen Blog über den kompletten Berlin-München-Trip geben. Ich freu mich wie ein Schnitzel auf unsere Hauptstadt und natürlich darauf Uli H's Nebenhobby am Sonntag eine weitere Niederlage zu zu fügen :D. 


Wer also in Berlin und München nicht dabei sein kann, Liveticker schauen und Daumen drücken, dann sollte mindestens eines der beiden Spiele gewonnen werden, am Besten natürlich beide :).


Das soll es dann auch für dieses mal gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet euren Spaß beim Lesen und schaut auch nächstes mal wieder vorbei. 


Bis zum nächsten mal,


Freddy

Mittwoch, 7. März 2012

Auswärts-Erfolgsserie hält auch in Bonn

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Dieses mal dreht sich der Beitrag um unser erstes Gastspiel im Bonner Telekom Dome.


Noch vor zwei Jahren, genauer gesagt am 23. Januar 2010, dem Tag des Beko BBL ALLSTAR Day 2010 welcher eben in jenem Telekom Dome statt fand, sagte ich zu meinem Bruder "stell dir mal vor wir könnten hier eines Tages mit unseren Würzburg Baskets in der BBL gegen Bonn spielen, das wäre echt ein Traum, schade wird wohl noch einige Zeit dauern".


Doch dank des kometenhaften Aufstiegs der Baskets, sollte es bereits 748 Tage später so weit sein. Dies hätte selbst ich an damals nicht für möglich gehalten. 


Bereits auf der Fahrt waren wir mit den Bonner Fans in ständigem Kontakt. Unsere Ankunft wurde sehnlichst erwartet. Endlich in Bonn angekommen wurden wir von unseren Freunden bereits am Telekom Dome erwartet und mit einem lautstarken Wüüüüüüürzburg und die Baskets Bonn empfangen. Entsprechend herzlich viel dann auch die gegenseitige Begrüßung aus. 

"Endlich seid ihr wieder da" entfuhr es einem Bonner Fan. Jawoll, endlich sind WIR wieder da!


Meiner Meinung nach haben die Bonner so ziemlich die schönste Halle der Liga. Auch deswegen war die Vorfreude auf das Spiel bei mir besonders groß. Sollte man sich in Würzburg jemals zum Bau einer neuen Arena durch ringen, könnte man sich den Telekom Dome schon so ein wenig als Vorlage nehmen, wenngleich mir natürlich bewusst ist, dass wir in Würzburg keine reine Basketball Arena bauen können.


Auch das berühmte "Drum herum" ums Spiel, ist in Bonn noch einmal eine ganz anderes Level. Angefangen von den Verkaufsständen bis hin zur Pre Game Show, ist das schon recht beeindruckend. Sicherlich auch Dinge, die für uns in der nahen Zukunft erstrebenswert sind. Man darf halt auch nicht vergessen, wie rasend schnell unser Weg von der Regionalliga hin in die Beko BBL war, da kann nicht alles in der Entwicklung Schritt halten. Bei dem Ehrgeiz unserer Macher, bin ich mir aber ziemlich sicher, dass sich da in den kommenden Jahren noch so einiges bewegen wird!


Doch nun zum sportlichen Teil des Nachmittags.


vs.

65 : 69
( 17:23, 19:18, 19:13, 10:15 )

Telekom Baskets Bonn: Battle (14), Gaffney (11), Ensminger (10), Veikalas (9), Buljan (7), Serapinas (7), Jordan (7), Mangold, Wohlfarth-Bottermann


s.Oliver Baskets: Boone (12), Kramer (11), Elliott (11), Harris (10), Jacobson (9), King (8), Little (4), Tomaszek (4), Frazier 

Zuschauer: 5.590



Dort wo am 01. Mai 2005 der Würzburger Bundesliga Basketball sein vorläufiges Ende fand, sollte also an diesem 25. Spieltag der Beko BBL Saison 2011/2012 der Weg der s.Oliver Baskets in Richtung Playoff Teilnahme erfolgreich weiter geführt werden.


Bei aller Freundschaft war natürlich beiden Fan-Lagern die sportliche Brisanz dieses Duells im Kampf um die Teilnahme an den Beko BBL Playoffs durchaus bewusst. So wollten natürlich beide Fan-Seiten ihre eigenen Farben siegen sehen. Doch bei aller Intensität und Kampf auf dem Spielfeld, blieb es auf den Rängen die komplette Partie über fair. Einzig nach dem völlig überzogenen technischen Foul für Bonns Nummer 6, Benas Veikalas im dritten Viertel, drohte die Stimmung so ein wenig zu kippen. Die Bonner Fans versuchten ihr Team nun lautstark nach vorne zu peitschen. Die Atmosphäre hatte nun schon so etwas wie Playoff Charakter.


Doch der Reihe nach...


Im ersten Viertel erwischten die Baskets aus Würzburg einen Blitzstart und führten rasch mit 0:5. Die Gastgeber konnten das Spiel beim Stand von 8:8 (6:09 vor Ende des 1.Viertels) nur ein einziges mal ausgleichen und so führten die Gäste zum Ende des ersten Abschnitts durchaus verdient mit 17:23.


Nachdem der Aufsteiger die Führung nach einem erfolgreichen Dreier von Scharfschütze Ricky Harris zwischenzeitlich sogar auf 13 Punkte ausbauen konnte (25:38) wendete sich dann so ein wenig das Blatt und die Hausherren konnten den Abstand durch einen 11:3 Lauf in den verbleibenden vier Minuten der ersten Halbzeit wieder auf fünf Punkte verringern (36:41).


Zwei Punkte können für den Bonner Rückstand zur Pause angeführt werden. Zum einen die absolut unterirdische Dreierquote (2/13) im Vergleich zu der der Gäste (5/10) und zum anderen die deutliche Unterlegenheit bei den Rebounds.


Im dritten Viertel verlief die Partie weiter ausgeglichen. Beim Stand von 40:47 aus Sicht der Telekom Baskets dann das von mir bereits angesprochene technische Foul gegen die Litauer Benas Veikalas. Zwar verwandelte Ricky Harris beide fälligen Freiwürfe zum 40:49, doch sollte diese Entscheidung der Schiedsrichter nicht nur die Stimmung auf den Rängen ändern, sondern das berühmte Momentum der Partie wechselte nun auf die Seite der Hausherren. Angetrieben vom nun lautstarken Bonner Anhang kam das Team von Head Coach Mike Koch nun Punkt um Punkt an den Aufsteiger heran, der seiner Seits in dieser Phase offensiv nicht mehr viel entgegen zu setzen hatte. So führten die Gastgeber dann nach einem 15:5 Lauf zum Ende des dritten Viertels sogar plötzlich mit 55:54.


Zu Beginn des letzten Viertels verpassten es die Bonner dann aber durch eigene Ballverluste und schlechte Wurf Entscheidungen (auch erzwungen durch die nun wieder gut funktionierende Defensive des Aufsteigers) sich weiter abzusetzen. So blieb es weiterhin spannend. Erst konnte sich der Gast aus der Domstadt wieder eine fünf Punkte Führung erkämpfen (57:62 5 Minuten vor dem Ende), dann lagen plötzlich wieder die Gastgeber mit einem Zähler vorn (65:64 1:13 vor Spielende). Kein Spiel für schwache Nerven also.


Nach einem Ballverlust von Tony Gaffney kassierte Bonns Center Urgestein Chris Ensminger sein viertes Foul und schickte damit Würzburgs Center Büffel Jason Boone 44 Sekunden vor dem Ende an die Freiwurflinie. Dieser setzte beide Versuche daneben und Bonn sah zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon fast so ein wenig wie der sichere Sieger aus.


Dann kassierte eben jener Jason Boone 29 Sekunden vor Spielende sein 5. Foul und musste das Parkett räumen. Doch wie eben auf der Gegenseite setzte auch Bonns Tony Gaffney beide Freiwürfe daneben und hielt die Gäste damit weiterhin in der Begegnung. 


Kein geringerer als Baskets Kapitän Ben Jacobson nahm nun das Herz in beide Hände und erzielte mit einem Mitteldistanz Wurf das 65:66 für den Aufsteiger. Stille im Telekom Dome, nur der Gäste Fanblock feierte nun lautstark. 


Auszeit Bonn und noch 14 Sekunden auf der Uhr.


Ausgerechnet Talor Battle, welcher die Bonner im dritten Viertel durch seine wichtigen Punkte wieder in die Partie brachte, unterlief nun ein Ballverlust und so mussten sich die Gastgeber mit einem Foul an Chris Kramer helfen um die Uhr zu stoppen. Dumm nur, dass es das fünfte gegen Center Chris Ensminger war, für den das Spiel nun ebenfalls beendet war. Chris Kramer verwandelte eiskalt beide Freiwürfe und brachte seine Farben 9 Sekunden vor dem Ende mit 65:68 in Front.


Wieder Auszeit der Telekom Baskets.


Mit einem erfolgreichen Dreier wäre die Verlängerung erreicht, doch auch dieses mal verloren die Gastgeber den Ball. Der Unglücksrabe, Tony Gaffney. Wieder musste man schnell foulen und wieder schickte man Würzburgs Nummer 23, Chris Kramer, an die Freiwurflinie. Dieser traf zwar dieses mal nur einen seiner beiden Versuche, entschieden war das Spiel nun dennoch. 


Unter dem lautstarken Jubel der gut 100 mitgereisten Würzburger Fans liefen nun die letzten drei Sekunden des Spiels herunter.


Am Ende also ein knapper aber über die gesamte Spielzeit über gesehen, verdienter Erfolg für den Aufsteiger aus Würzburg, der seinen 5. Tabellenplatz in der Beko BBL somit weiter festigen konnte.


Mein Fazit zum Spiel:


Das war er dann also, der erste Sieg einer Würzburger Bundesliga Mannschaft in Bonn. Natürlich hab auch ich mich riesig über den Sieg unserer Jungs gefreut. Trotzdem muss ich zu geben, haben mir die Bonner Freunde natürlich auch leid getan. Die Playoffs scheinen nun mehr den je in Gefahr zu sein. Dennoch bin ich mir sicher, dass dieses Bonner Team genügend Qualität besitzt um die Meisterrunde der Beko BBL doch noch zu erreichen. Wir jedenfalls werden in den kommenden Wochen bei den Spielen gegen die direkte Konkurrenz aus Oldenburg, Bremerhaven und Co. versuchen nicht nur die eigene Teilnahme zu sichern, sondern auch den Bonner Freunden entsprechend Schützenhilfe zu leisten. Beginnend mit dem Spiel gegen die EWE Baskets aus Oldenburg am kommenden Samstag in der heimischen s.Oliver Turnhölle.


Bleibt mir nur noch eines zu sagen...

Wüüüüüüüüüüüüürzburg und die Baskets Bonn, die Freundschaft!

Danke liebe Freunde für einen tollen Nachmittag bei euch. Wir sehen uns am 24./25. Mai zum Top 4 in eurem Telekom Dome wieder. Darauf freue ich mich jetzt schon!

Hier noch der Link zum Highlight Video der Bonner Kollegen von Baskets TV.

Das soll es dann auch für dieses mal gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet auch dieses mal wieder Spaß beim lesen.

Bis zum nächsten mal,

Freddy



Freitag, 2. März 2012

Den Kopf noch einmal aus der Schlinge gezogen

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Heute dreht sich mein Beitrag, wie könnte es anders sein, um den letzten Heimerfolg unserer s.Oliver Baskets gegen die WALTER Tigers aus Tübingen.


Leider waren auch dieses mal wieder sehr wenige Fans der Gastmannschaft die ihren Weg zu uns in die s.Oliver Arena gefunden haben. Natürlich trug da auch der Spieltermin am Mittwoch Abend dazu bei, trotzdem etwas schade da es ja auch keine sonderlich weite Auswärtsfahrt gewesen wäre.


Der Stimmung tat dies natürlich keinen Abbruch, denn diese hatte am Mittwoch Abend phasenweise wirklich schon Playoff Charakter. Dazu werde ich am Ende des Beitrages aber noch einmal gesondert etwas sagen, denn nicht alles an diesem Abend war positiv zu sehen.


Doch nun erst einmal mein Statement zum Spiel.


vs.

77 : 70
(22:29, 22:12, 13:14, 20:15)

s.Oliver Baskets: Frazier (17), Kramer (13), Harris (12), Boone (11), Little (10), King (6), Tomaszek (5), Elliott (3), Jacobson, Kleber

WALTER Tigers Tübingen: Redding (21), Hodzic (14), Nash (11), Duggins (9), Young (9), Campbell (4), Cukinas (2), Simon, Spoden

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Den Start in die Partie kann man auf Seiten der Gastgeber getrost als "Kaltstart" bezeichnen. Die 10 tägige Pause seit dem letzten Spiel gegen Braunschweig hat dem Rhythmus des Teams definitiv geschadet. Dazu kam die, laut Head Coach John Patrick, grassierende Grippewelle innerhalb der Mannschaft und vielleicht auch die Tatsache, dass man die Tigers nach dem deutlichen Sieg im Hinspiel womöglich auch etwas unterschätzt hat, bzw. das Spiel etwas auf die leichte Schulter genommen hat.

0:9 aus Sicht der Baskets nach gerade einmal 97 Sekunden Spielzeit im ersten Viertel, zu viel für Baskets Head Coach John Patrick und Zeit für seine erste Auszeit in dieser Begegnung.

Doch so recht wollte die sonst so gefürchtete Defensive der s.Oliver Baskets an diesem Abend nicht in Schwung kommen. Ganze 29 Punkte (!) gestattete man den Gästen aus Tübingen im ersten Viertel. In vielen Spielen dieser Saison, gestattete man manchem Gegner nicht einmal 29 Punkte in einer kompletten Halbzeit.

Zum Glück sollte sich zumindest das mit Beginn des zweiten Viertels bessern, doch blieb vieles an diesem Abend eher Stückwerk und wirkte etwas uninspiriert. Auch die drei Herren in gelb trugen ihren Teil zur Zerfahrenheit dieser Partie bei. Freilich waren davon beide Teams betroffen und kann somit nicht als richtiger Nachteil gesehen werden, dennoch fragt man sich, wie man ein derart faires (zwar intensiv geführt aber stets fair) Spiel, so zerpfeifen kann. Leider ja keine Seltenheit in dieser Saison...

Wenigstens konnte man zur Pause die Defensive deutlich stärken und lag dank eines "Coast to Coast" Runs von Chris Kramer etwas glücklich mit 44:41 in Führung.

Der Start in die zweite Halbzeit dann furios. Schnell lag man, scheinbar vorentscheidend mit 55:44 in Führung (6:32 Min. vor dem Ende des dritten Viertels). Die Tübinger wirkten zu diesem Zeitpunkt angeknocked, bestes Beispiel hierfür der Airball von der Freiwurflinie von Pavelas Cukinas. Doch wie schon so oft in dieser Saison konnte man seitens der Baskets den sprichwörtlichen Deckel nicht auf die Partie machen, statt dessen erlaubte man den Gästen, angetrieben vom blendend aufgelegten US Boy Reggie Redding wieder in die Partie zurück zu kommen. Der zweite 9:0 Lauf der Gäste an diesem Abend und schon stand es zum Ende des dritten Viertels nur noch 57:55 für die s.Oliver Baskets.

Das letzte Viertel dieser Begegnung ließ dann das Herz eines jeden Basketball Fans höher schlagen, denn es sollte sich ein absolut offener und auch spannender Schlagabtausch der beiden Teams entwickeln. Zwei schnellen Dreiern der Tübinger (dieses mal durch Josh Young) und der damit verbundenen Führung (57:61) konterten die Hausherren durch die ersten und einzigen drei Punkte an diesem Abend von Ivan Elliott und knapp sieben Minuten vor Spielende war die Partei beim Stand von 63:63 wieder absolut ausgeglichen. Beim Stand von 67:70 gut drei Minuten vor dem Ende, schien das Pendel in Richtung der Tübinger auszuschlagen. Dann aber zwei wahnsinns Dreier durch John Little und den MVP des Abends Chester Frazier, dazu noch je ein Korbleger von Chris Kramer und abermals Chester Frazier und der Aufsteiger aus der Domstadt hatte dank eines 10:0 Schlussruns auch diese Partie mit 77:70 für sich entschieden. Freilich etwas glücklich am Ende, aber danach frägt in ein paar Wochen niemand mehr.

Mein Fazit zum Spiel:

Das war dann am Ende eine deutlich schwerere Aufgabe als es viele vor der Partie gedacht hatten.

Die Ursachen hier für liegen aber nicht nur in den eigenen Schwächen die an diesem Abend deutlich zum tragen kamen, sondern auch am wirklich beeindruckenden Auftreten der Gäste aus Tübingen. Diese Mannschaft hatte mit der vom Bosch-Rexroth Cup in der Saisonvorbereitung nicht mehr viel gemeinsam. Was viele vielleicht auch im Rausch der Euphorie, welche momentan zweifelsfrei in Würzburg herrscht übersehen haben, die WALTER Tigers hatten vor ihrem Auftritt in der s.Oliver Arena vier ihrer letzten fünf Spiele der Beko BBL gewonnen, darunter auch zu Hause gegen den FC Bayern Basketball. 

Die Baskets wirkten am Anfang regel recht überrascht von der Tübinger Full Court Presse, konnten sich nur mühsam darauf einstellen. Am Ende muss man sagen, hat wirklich das glücklichere Team gewonnen. Die beiden Dreier von John Little und Chester Frazier waren alles andere als optimal heraus gespielte Würfe und hätten auch leicht daneben gehen können. Auf der Gegenseite hatten die Tübinger zwei völlig offene Dreier, die nicht gefallen sind. Solche Kleinigkeiten können an so einem Abend ausschlaggebend für den Sieg sein.

Auch die zahlreichen Diskussionen rund um das Thema Ricky Harris können spätestens nach diesem Spiel endlich beendet werden. Viel Lärm um nichts, muss man da wohl sagen.

Zur Sprache bringen möchte ich nun noch ein anderes Thema, welches mir schon längere Zeit aufgefallen ist und zwar ist das:

Das Verhalten der Würzburger Zuschauer gegenüber den Schiedsrichtern und Gästespielern.

Man meckert ja in Würzburg gerne mal, das ist ja nichts bahnbrechend Neues. Zum Beispiel beklagt man sich ja auch gerne über diese (sorry) Bamberger "Bauern", die mit ihrem Verhalten bei den Heimspielen des deutschen Meisters versuchen die Schiedsrichter einzuschüchtern und zu beeinflussen und merkt dabei gar nicht, dass man seit Wochen selbst auf dem besten Weg dahin ist. 

Erstmals so richtig aufgefallen ist mir das im Heimspiel gegen die Artland Dragons, als man gegnerische Spieler fast permanent ausgepfiffen hat. So verzichtete man minutenlang auf die Defense Rufe und pfiff statt dessen lieber den Gegner konsequent aus. Stein des Anstoßes hierfür eine (vermeintliche) Fehlentscheidung der Schiedsrichter gegen die Baskets.

Das Fass zum überlaufen brachte, für mich, allerdings das Verhalten des Publikums während des Spiels gegen Tübingen diesen Mittwoch. Ich kann ja verstehen, dass gerade bei engen und spannenden Spielen, die Emotionen noch schneller hoch schlagen als sonst aber muss man denn wirklich nach JEDER Entscheidung der Schiedsrichter (und sei sie noch so richtig) gegen unsere Jungs das Pfeifen und Schieber rufen anfangen? Und was können da die gegnerischen Spieler dazu, frag ich mich.

Beispiele gefällig?

Das Offensivfoul gegen Chris Kramer, als er mit der Schulter voraus in seinen Gegenspieler läuft und selber mit hin fällt. Der Ball landet zwar im Korb, aber die Schiedsrichter entscheiden, völlig zu recht, auf Offensivfoul gegen Würzburgs Nummer 23 und eben nicht auf Korb und Bonusfreiwurf. Die Halle dreht fast durch. Klar kann man das durch die Fanbrille anders sehen, aber muss es wirklich auf diese Weise sein?

Nächstes Beispiel.

Der nicht gegebene Dreier von Ivan Elliott, weil er laut Schiedsrichter im Aus stand. Auch hier eine, aus meiner Sicht, völlig richtige Entscheidung. Zwar stand er beim Wurf an sich innerhalb der Spielfeldmarkierung, beim Fangen des Balles aber stand unser ICE mit dem rechten Fuß im Aus und daher wurde der Korb korrekterweise nicht gegeben.

Trauriger Höhepunkt aus meiner Sicht, der Wurf einer Papierkugel auf das Spielfeld. Leute was zum Teufel soll so was? Das kann den Baskets richtig viel Geld kosten und muss absolut nicht sein!

Ich könnte da jetzt beliebig weitere Szenen aufzählen, aber dann schreib ich morgen noch.

Fakt ist, gerade bei der Partie gegen Tübingen haben die Schiedsrichter mit Sicherheit eine recht kleinliche Linie gepfiffen, die nicht jedes Schiedsrichter Team so auslegt, aber das eben konsequent von Anfang bis Ende und was das Wichtige ist, BEI BEIDEN TEAMS! Da muss man sich eben auch von Fanseite aus darauf einstellen können, genau so wie es die beiden Mannschaften ja auch müssen. Emotionen hin oder her.

Ich würde mich wirklich freuen, wenn man dieses Verhalten wieder besser in den Griff bekommen würde, bezweifle dies aber. Ein Grund hierfür ist in meinen Augen auch die Tatsache, dass möglicherweise einige Zuschauer nicht ganz so regelfest sind. Ich meine hierbei wirklich nur einen Teil der Zuschauer, denn es gibt sicherlich auch genug Fans der Baskets, welche schon länger zum Basketball gehen und sich auch bei der Auslegung der Regeln auskennen. Der Mensch ist ja bekanntlich ein Herdentier und schwimmt daher auch gerne mal mit dem Strom. 

Mehr möchte ich dazu jetzt auch gar nicht mehr schreiben, es war mir aber gerade auch nach der Diskussion um dieses Thema im SD Forum ein besonderes Bedürfnis mal etwas dazu zu sagen.

Das soll es dann auch für dieses mal gewesen sein. Wir sehen uns am kommenden Sonntag beim Gastspiel der s.Oliver Baskets bei unseren Freunden in Bonn, oder spätestens am nächsten Samstag, den 10.03.2012 beim sehr wichtigen Heimspiel gegen den nächsten direkten Konkurrenten im Playoff Rennen, die EWE Baskets Oldenburg. Ich hoffe ihr hattet euren Spaß beim Lesen.

Bis zum nächsten mal,

Freddy