Montag, 22. Oktober 2012

Die Festung bröckelt weiter...

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Zu aller erst möchte ich mich dafür entschuldigen, dass zu den letzten beiden Spielen gegen Gießen und Ulm keine Beiträge von mir kamen. Das war einfach meinem Terminkalender geschuldet, indem es in den vergangenen Wochen einfach wichtigere Dinge gab.

Nun aber zum heutigen Blog, besser gesagt zum Spiel gegen die EWE Baskets Oldenburg gestern Nachmittag.

5. Spieltag

vs.

64 : 72
(21:21, 11:10, 18:22, 14:19)

s.Oliver Baskets:
Dwayne Anderson 13 Punkte/1 Dreier (7 Rebounds), Jimmy McKinney 13/3, Ben Jacobson 8, John Little 6, Alex King 6, Oliver Clay 5, LaMont McIntosh 5/1, Maurice Stuckey 4, Jason Boone 4 (7 Rebounds).
EWE Baskets Oldenburg:
Julius Jenkins 25/6, Ronald Burrell 16/2, Adam Chubb 10 (10 Rebounds), Rickey Paulding 8, Dru Joyce 6 (5 Assists), Konrad Wysocki 3, Mustafa Abdul-Hamid 1, Dominik Bahiense De Mello, Jannik Freese.
Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Moritz Reiter, Max Kindervater, Steve Bittner
Das dritte Heimspiel der Saison, die zweite Niederlage und wie gegen Bayreuth muss man klipp und klar sagen, es war verdient. Zwar war die Defense der Baskets Phasenweise gut und man konnte sich dadurch lange im Spiel halten, in der Offensive lieferte man aber größtenteils Aktionen, dass einem als Basketball Fan die Haare zu Berge stehen mussten. 
Doch der Reihe nach...
Das Spiel begann wie es in Ulm eigentlich über 40 Minuten gelaufen war, mit absolut hanebüchenen Pfiffen bzw. Entscheidungen allerdings gegen BEIDE Teams. So wurde schon frühzeitig jeder Spielfluss zu nichte gemacht, ein Zustand über den die Liga sich irgendwann mal ein paar Gedanken machen sollte. Wie kann man auf der einen Seite den Anspruch bzw. das Vorhaben verkörpern 2020 die beste nationale Basketball Liga in Europa sein zu wollen, aber auf der anderen Seite Schiedsrichter einsetzen, die zum Teil nicht mal Kreisliga pfeifen dürften? Da kann man als erfahrener Basketball Zuschauer nur noch mit dem Kopf schütteln. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass man am Ende der Partie auf beiden Seiten je 24 Teamfouls auf dem Zettel hatte, Zufall? Da glaube ich nicht dran. Da steckt Methode dahinter! Man pfeift in eine Richtung, bis man merkt "hoppla das sieht aber einseitig aus, das müssen wir irgendwie ausgleichen" und schwupps wird halt gegen das andere Team gepfiffen, bis die Statistik wieder einigermaßen ausgeglichen ist. Eine bodenlose Frechheit und das nicht erst seit dieser Saison! Auch wenn man das in der Ligazentrale in Köln nicht gerne sehen bzw, hören wird, sage ich: 
AUGEN AUF BEKO BBL UND SCHLUSS MIT DIESEM SCHIRI IRRSINN!!!
Zurück zum sportlichen Teil des Nachmittags bzw. Abends. Nach ausgeglichenem ersten Viertel dominierten in Durchgang zwei dann die Verteidigungsreihen beider Teams, so dass es insgesamt nur 21 Punkte in diesem Viertel zu sehen gab, genau so viele also wie beide Teams im ersten Viertel einzeln erzielt hatten. Doch schon hier konnte man erahnen in welche Richtung das Spiel an diesem Abend laufen könnte, sollte Oldenburg anfangen die freien Würfe zu treffen und so sollte es ja bekanntlich dann auch kommen...
Der guten Verteidigung der Baskets war es dann zu verdanken, dass man im dritten und bis Mitte des Schlussabschnitts weiterhin in Schlagdistanz zu den Gästen lag. Die Offensive war jedoch, einmal mehr, ein Hühnerhaufen. Anders kann man das einfach nicht mehr beschrieben. Wir schreiben den fünften Spieltag in der Liga, haben zahlreiche Testspiele und Trainingseinheiten absolviert und können dennoch nicht gegen eine gegnerische Zone oder Mann-Mann Verteidigung spielen? Fragwürdig, wie ich finde. 
Als man dann aber angefangen hat einen Spieler der Oldenburger, Julius Jenkins, in schöner Regelmäßigkeit frei an der Dreierlinie stehen zu lassen, nahm das Unheil seinen Lauf, denn eben jener Julius Jenkins bekam ein richtig heißes Händchen und versenkte am Ende des Abends 6 seiner 8 Versuche jenseits der Dreipunktelinie. Wenn er mal nicht völlig blank stand, dann reichte zum Teil die billigste Körpertäuschung um den Würzburger Verteidiger an sich vorbei fliegen zu lassen und dann eben frei abdrücken zu können.
Für mich fast die Schlüsselszenen in dieser Partie:
1. Würzburgs Head Coach nimmt eine Auszeit, so ca. 2,5 Minuten vor dem Spielende. Oldenburg lag zu diesem Zeitpunkt mit 59:64 in Führung. So weit, so gut aber warum er dann einen Spielzug für Dwayne Anderson ansagte, bei dem der Würzburger Forward ber Wurf von der Dreierlinie abschließen sollte, bleibt mir ein absolutes Rätsel. Wenn schon ein Dreipunkte Wurf zu diesem Zeitpunkt, dann doch von dem in dieser Phase gut treffenden Jimmy McKinney, wobei auch das bei unserer Dreierquote an diesem Abend (5 von 19 entspricht 26,3%) äußerst gewagt gewesen wäre. Sei es drum, der Coach wird sich schon was dabei gedacht haben.
2. Ebenso bestimmt auch bei der zweiten Szene 1:28 Minuten vor dem Ende des Spiels. Spielstand zu diesem Zeitpunkt 60.65 für die Gäste und dann das Déjà-vu Erlebnis aus dem Bayreuth Spiel. Airball von der Dreierlinie durch Dwayne Anderson. Nicht falsch verstehen, ich mach DA nicht den Vorwurf einen Airball fabriziert zu haben, sondern bei fünf Punkten Rückstand 1,5 Minuten vor dem Spielende (also noch alles möglich) nicht freistehend zum Korb gezogen zu sein.
Natürlich lässt sich so etwas von außen immer leicht sagen, allerdings fällt es im bisherigen Saisonverlauf schon auf, dass man in engen Situationen oftmals die falsche Entscheidung trifft und so das Spiel verliert.
Ich konnte ja nun bislang einige Spiele in der Vorbereitung und alle fünf Spiele in der Liga von den Baskets sehen und muss leider sagen, dass bis auf die kämpferische Variante (vor allem in Ulm) spielerisch noch nicht wirklich viel zusammen läuft. Und so leid mir das tut, aber auch hier erkenne ich bereits jetzt einige Parallelen zur damaligen Pro A Saison. Man hat viele gute Einzelspieler im Team und versucht deren individuellen Stärken zur Geltung zu bringen, allerdings leidet das Teamplay in der Offensive dadurch und man hat gegen stabile gegnerische Verteidigungen (wie gestern) oftmals absolut kein Rezept bzw. Konzept wie man diese aushebeln könnte. 
Man dribbelt um die Dreierlinie herum, findet einen freien Schützen, dieser verweigert den Wurf und passt die Kugel weiter usw. bis die Shotclock fast abgelaufen ist, dann muss man ja zwangsläufig werfen. Die Würfe die hierbei entstehen sind aber in den seltensten Fällen gut bzw. offen, was bei der Kürze der Angriffszeit ja auch gar nicht mehr anders möglich ist.
Was ich mich noch frage, warum werden Spieler wie McKinney, Anderson, McIntosh immer dann ausgewechselt wenn sie in einen "Lauf" kommen bzw. dabei sind heiß zu laufen? Das ist für den Rhythmus dieser Spieler nicht gerade förderlich...
Jetzt könnt ihr von mir halten was ihr wollt, aber letzte Saison waren genau das die Spiele, welche wir am Ende meistens für uns entschieden haben, gerade in heimischer Halle.
Nicht nur aus diesem Grund kommen nun ganz harte Wochen auf das Team von Marcel Schröder zu, denn am kommenden Wochenende wartet (nach einem 500km langen Bustrip) das wiedererstarkte Team der Artland Dragons auf den Mit-Halbfinalisten der Vorsaison. Alles andere als ein "Must win Spiel" für Würzburg, dennoch könnte es durchaus die dritte Niederlage in Serie setzen und dann kommen ausgerechnet die Bayern in die s.Oliver Arena. Ein Spiel welches man durchaus auch mal verlieren könnte (siehe Saison Vorbereitung). Danach geht die Doppelbelastung mit dem Eurocup ja erst noch los, weswegen dieser Wettbewerb auch schneller zum Fluch als zum Segen werden könnte als man vielleicht gedacht hat. 
Dazu kommt eben die schwindende Heimstärke. Klar, man hat erst drei Heimspiele in dieser Saison gehabt, davon allerdings zwei verloren und beim Erfolg gegen Gießen konnte man auch lange Zeit nicht unbedingt davon ausgehen, dass man am Ende erfolgreich sein würde. Was diesen Club, diese Halle letzte Saison ausgemacht hat, war die Angst, der Schrecken den man in der Liga durch eben diese unglaubliche Heimstärke (gerade gegen die Big Ones der Liga) verbreiten konnte. So bröckelt der Mythos der uneinnehmbaren Festung s.Oliver Arena immer weiter, die zukünftigen Gästeteams werden es mit Wonne vernommen haben. Ja, in Würzburg kann man diese Saison offensichtlich doch gewinnen...
Was ebenso langsam so richtig nervt, ist diese undurchsichtige Posse um die Verletzungen von Chris McNaughton und Maximilian Kleber weiter anhalten. Wobei gerade die (erneute) Verletzung von Maxi Kleber doch so langsam ihre Fragen aufwirft. Verletzung an der Hand im Sommer, danach Einstieg ins Training und gute Testspiel Leistung gegen Bamberg. Dann erneute Verletzung am Finger (der anderen Hand) und in Ulm plötzlich wieder das linke Knie (Thrombosestrumpf plus Pflaster). Die Aussage in 1-2 Wochen wird er wieder ins Training einsteigen, hat man schon vor 4-5 Wochen gehört. 
Da man ja offenbar auch nicht nach verpflichten möchte (hier bliebe ja eigentlich als Alternative nur der noch vertragslose Tim Ohlbrecht, da man ja bei den beiden Ausfällen unbedingt einen weiteren deutschen Spieler bräuchte) könnte das mit den englischen Wochen und dem damit verbundenen Reisestress im Eurocup noch zu einem viel größeren Problem werden. Jedoch sind die Baskets Verantwortlichen ja allesamt erfahrene Leute auf diesem Gebiet und werden die Notwendigkeit einer möglichen Nachverpflichtung am aller besten einschätzen können.
Das soll es dann an dieser Stelle auch schon wieder gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet euren Spaß beim Lesen und könnt meine Einschätzungen halbwegs nachvollziehen bzw. teilen. Wenn ich mir so die Beiträge im Schönen-Dunk Forum zum Spiel gestern durchlese, dann bin ich da aber durchaus optimistisch.
Bis zum nächsten Mal,
Freddy




Dienstag, 9. Oktober 2012

Die Baskets punkten im hohen Norden

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Am vergangenen Samstag Morgen um 6 Uhr machte sich eine Gruppe von knapp 40 Leuten auf den Weg zum am weitesten entfernten Auswärtsspiel der Beko BBL Saison. Natürlich hatte man die Eindrücke der Auftaktniederlage gegen den BBC Bayreuth noch im Hinterkopf, was der Stimmung an Bord des neuen Würzburg Youngstars Fanbus aber keinen Abbruch tat.

Nach mehreren Pausen, unter anderem einem Weißwurst Frühstück (organisiert vom Catering Team der Youngstars - an dieser Stelle noch einmal vielen Dank dafür!) und einem Mittagessen in Form von Schnitzel, Frikadellen, Kartoffel- und Nudelsalat (ebenfalls vom Youngstars Catering Team um Moni Zipperer) kamen wir so gegen 14.30 Uhr in unserem Hotel im Hamburger Norden an. Nach dem Check-in machte sich ein Teil der Gruppe auf den Weg zum Fußball schauen in eine nahe gelegene Sportsbar. Der Rest ruhte sich erstmal ein wenig aus oder machte sich auf den Weg die Hansestadt etwas zu erkunden. Ich persönlich gehörte zum Teil derer die sich erstmal etwas ausruhten. Im Hinblick auf die anstehende (Party-) Nacht genau die richtige Entscheidung hehe.

So gegen 18.30 Uhr machten wir uns dann in Gruppen auf den Weg in die Stadt. Meine Gruppe ging bei einem Italiener schön essen, bevor dann der alkoholische Teil des Abends beginnen durfte. Man braucht halt einfach eine gewisse Grundlage, nicht wahr? :D Nach ein paar Stunden in geselliger Runde ging es dann (ganz steil) Richtung Höhepunkt des Abends (der Nacht). Wo sollte das in Hamburg auch anders sein als... richtig, auf der Reeperbahn. 

Ich persönlich war bis zu diesem Tag noch nicht in Hamburg gewesen, durfte also meine Reeperbahn Premiere feiern und das auch nicht zu knapp. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht dazu schreiben, glaubt mir, ist besser so :D.

Nach einer (relativ) kurzen Nacht ging es dann am Sonntag Morgen um 11 Uhr Richtung Bremerhaven. Nach ca. 2 stündiger Fahrt kamen wir dort an. Da wir bis zur Öffnung der Halle noch etwas Zeit hatten, statteten wir dem Hafen einen kurzen Besuch ab. Für alle die noch nicht in Bremerhaven waren, ich kann die Stadt als Reiseziel nur empfehlen. Ist wirklich sehr schön dort.


(Foto by Michael Kümmet)

In der Halle angekommen, konnte ich mich mit einigen Bremerhavener Freunden von Fans respect Fans treffen und unterhalten. Alles sehr nette Leute dort!

Kommen wir nun zum eigentlichen Grund der Reise, zum Spiel der s.Oliver Baskets bei den Eisbären Bremerhaven.

2. Spieltag

  vs.

50 : 75
(16:23, 12:21, 8:13, 14:18)

Eisbären Bremerhaven:
Alex Harris 10, Stanley Burrell 10, Stefan Jackson 9, Scott Morrison 9, Philip Zwiener 6, Justin Stommes 4, Anthony Canty 1, Jacob Burtschi 1, Jermain Raffington, Keith Waleszkowski, Jusuf El Domiaty.

s.Oliver Baskets:
Dwayne Anderson 19 Punkte, Jason Boone 12, Ben Jacobson 11, LaMont McIntosh 8, Maurice Stuckey 6, Alex King 6, Jimmy McKinney 5, Oliver Clay 4, John Little 4, Christoph Henneberger, Malte Herwig.

Zuschauer: 2.860

Schiedsrichter: Robert Lottermoser, Moritz Reiter, Clemens Fritz



Bremerhaven s.Oliver Baskets
Punkte 50 75
Würfe aus der ND 10/29 (34.5 %) 25/37 (67.6 %)
Würfe aus der MD 4/13 (30.8 %) 2/9 (22.2 %)
3er  2/11 (18.2 %) 4/17 (23.5 %)
Wurfquote total 16/53 (30.2 %) 31/63 (49.2 %)
Freiwürfe 16/23 (69.6 %) 9/12 (75.0 %)
Rebounds total 34 39
Rebounds OFF 13 9
Rebounds DEF 21 30
Ballverluste (TO) 19 12
Assists 9 12
Steals 7 10
Blocked Shots 2 2
Fouls 15 20

Die Baskets von Beginn an auf dem Feld präsent. Bissig in der Defense und auch überlegt bei der Auswahl der Würfe. Was man in der Statistik oben schön ablesen kann, dass die Baskets viel zum Korb gezogen sind und die meisten Punkte im Spiel direkt in der Zone bzw. am Brett gemacht haben. Zwei der Kritikpunkte der Bayreuth Pleite die man also sofort besser machen konnte. Die Eisbären fast die komplette Partie über ohne den Hauch einer Chance. Man hatte nie auch nur eine Sekunde das Gefühl, dass man das Spiel verlieren könnte. Auch die Verletzung von Chris McNaughton konnte in diesem Spiel gut kompensiert werden. Oliver Clay machte als Ersatzmann für den Ex-Eisbären einen relativ guten Job. Allein bei der Art und Weise wie der Großteil seiner Fouls zusammen gekommen ist, muss man leider sagen, dass sie meist recht plump und vermeidbar waren. Das kann man aber auch auf seine mangelnde Spielpraxis zurück führen. Auch Head Coach Marcel Schröder machte in meinen Augen dieses mal eine deutlich bessere Figur als noch gegen Bayreuth. Drohende Läufe der Eisbären wurden sofort mit einer Auszeit unterbunden, bravo.

Einzig bei Jimmy McKinney und der Dreierquote an sich klemmte es auch im hohen Norden noch. Wenn man das in den nächsten Spielen noch in den Griff bekommt, dann sieht es schon wieder deutlich freundlicher und positiver aus als die Pleite gegen die Oberfranken zunächst vermuten ließ.

So konnte man also mit dem ersten Saisonsieg im Gepäck die lange Heimreise antreten. Welche um 1.30 Uhr am Würzburger Dallenberg endete. Rund herum ein gelungenes Wochenende, das nach einer baldigen Wiederholung schreit. Mal sehen wo uns der Eurocup noch so hin führen wird in dieser Saison, denn egal wie weit, ob es stürmt oder schneit, Würzburg Baskets allez!

Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder viel Spaß beim Lesen und gebt ordentlich Feedback.

Bis zum nächsten Mal,

Freddy

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Der erste (Warn-) Schuss vor den Bug...

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Das lange Warten hat endlich ein Ende. Die Beko BBL ist in ihre neue Saison gestartet. Wie auch schon in der letzten Saison durften die s.Oliver Baskets mit einem Heimspiel in die neue Spielzeit starten. 


1. Spieltag 


 vs.

67 : 73
(17:17, 13:15, 20:16, 17:25)

s.Oliver Baskets: Boone (17), King (10), Anderson (8), McNaughton (8), McIntosh (7), McKinney (6), Stuckey (5), Little (3), Jacobson (2), Clay (1), Henneberger, Kleber

BBC Bayreuth: Bailey (19), Cain (15), Wyrick (13), Schmitz (10), Trapani (9), McGhee (3), Schmidt (2), Simon (2), Spöler, Zeis

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Benjamin Barth, Julian Groll, Carsten Straube

Die Statistik zum Spiel:


s.Oliver Baskets BBC Bayreuth
Punkte 67 73
Würfe aus der ND 17/28 (60.7 %) 12/20 (60.0 %)
Würfe aus der MD 4/9 (44.4 %) 1/5 (20.0 %)
3er  5/22 (22.7 %) 8/19 (42.1 %)
Wurfquote total 26/59 (44.1 %) 21/44 (47.7 %)
Freiwürfe 10/20 (50 %) 23/34 (67.6 %)
Rebounds total 28 36
Rebounds OFF 11 9
Rebounds DEF 17 27
Ballverluste (TO) 17 21
Assists 15 10
Steals 9 6
Blocked Shots 0 1
Fouls 30 19
Leider haben sich meine Befürchtungen und Eindrücke nach den Spielen in der Vorbereitung gestern bestätigt. Einige Würzburger Fans waren ja stets bemüht den Faktor "Testspiel" heran zu ziehen um die meist dürftigen Vorstellungen des Teams von Headcoach Marcel Schröder zu erklären. "Testspiel Ergebnisse interessieren nicht. Zum Saisonstart werde man wieder das wahre Gesicht der Mannschaft sehen" so die Meinung dieser Fans.

Wenn ich mich nicht irre, war das gestern der erste Spieltag der neuen Beko BBL Saison, also kein Testspiel mehr. Das Resultat war dennoch das Gleiche, die Spielweise ebenfalls... 

Erinnert ihr euch noch an die Aufstiegssaison der Baskets in der Pro A im Jahr 2010-2011? Ich wurde gestern Abend mehrfach an diese zurück erinnert und das meine ich keines Falls positiv.

Die Baskets wirkten, wie eben schon in der Vorbereitung, teilweise unerklärlich träge. Das Spieltempo wurde bewusst verschleppt. Wie damals brauchten die Baskets Aufbauspieler gefühlte fünf Minuten um den Ball in die gegnerische Hälfte zu bringen. Von überlegten Offensivsystemen so gut wie keine Spur. So kam es dann, wie damals auch, zu vielen Notwürfen bei ablaufender Shotclock, mit durchaus bescheidenem Erfolg. Das Reboundverhalten vor allem in Halbzeit eins eine Katastrophe. Sogar der kleine Bayreuther Guard Nicolai Simon konnte gegen Würzburgs Center Hühne Jason Boone locker einen Rebound aus der Luft pflücken. Sorry, aber das kann einfach nicht sein...

Das Hauptaugenmerk von Coach Schröder liegt, wie er ja selbst immer wieder sagt, auf guter, bissiger Defense um dann mit schnellen Fastbreaks zu vielen einfachen Punkten zu kommen. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber auch davon habe ich gestern wenig bis gar nichts gesehen. 

Ich denke keiner von uns hat auch in dieser Saison wieder Guard Terror a la John Patrick erwartet. Dafür hat man in diesem Team auch nicht die richtigen Spieler. Allerdings ist man in der Offensive, vor allem durch die Verpflichtungen von Jimmy McKinney und Dwayne Anderson, deutlich variabler geworden und auch Center Neuzugang Chris McNaughton stellt einen wichtigen Gegenpart zu Jason Boone da. Letzterer gestern mit einer wirklich ansprechenden Leistung, nur die Sache mit den Freiwürfen wird er in diesem Leben wohl nicht mehr gebacken bekommen. Doch gerade wenn McKinney und Anderson, wie gestern von den Bayreuthern exzelent vorgemacht, aus dem Spiel genommen werden und somit die Feuerkraft von außen fehlt, müsste man über das Insidegame noch mehr (sichere) Punkte am Korb erzielen. Hierzu müssen dann aber auch die Korbleger verwandelt werden, was gerade Baskets Kapitän Ben Jacobson im ersten Durchgang einige Male nicht gelungen ist.

Marcel Schröder ist ja, bekannter maßen, ein Verfechter des Pick 'n' Roll Spiels (also das Blocken und Abrollen des Centerspielers im Zusammenspiel mit dem Aufbauspieler um dann am Korb zu einfachen Punkten zu kommen). Anundfürsich ein gutes taktisches Mittel. Wenn sich allerdings der eigene Center, in diesem Fall Jason Boone, dadurch zwei Offensivfouls einfängt, dann kann das (wie gestern) schnell nach hinten los gehen. So holte sich Boone sein 5. Foul eben bei solch einem Pick 'n' Roll Versuch ab.

Positiv hervor heben möchte ich die Leistung von Bambergs Leihgabe Maurice Stuckey. Er wächst immer besser in seine Rolle hinein und konnte gestern mit einigen schnellen Drives Richtung Korb und gutem Passspiel gefallen.

Wie erwartet gab es sowohl für Oliver Clay (6 Minuten) als auch Christoph Hennerberger (wurde nicht eingesetzt) ähnlich viel Spielzeit wie in der Vorsaison. Ohne die Verletzung von Chris McNaughton (dem ich von dieser Stelle aus die Daumen drücke dass die Verletzung nicht so gravierend ist) und den Foultrouble von Jason Boone, wäre Clay wohl ebenfalls gar nicht zum Einsatz gekommen.

Auch im Internet bei Schönen-Dunk brach gestern unmittelbar nach Spielende eine heiße Diskussion zur Leistung von Team und Trainer los. Ich stehe mit meinen Einschätzungen also keines Falls alleine da, wie so manch einer vielleicht denken mag.

Das alles soll die Leistung der Oberfranken in keinster Weise schmälern. Sie haben sich den Sieg durch ihr beherztes Auftreten absolut verdient!

Auf die Baskets wartet also noch viel Arbeit, Zeit um großartig zu verschnaufen hat man aber nicht, denn bereits am kommenden Sonntag muss man bei den Eisbären Bremerhaven antreten bevor es dann am kommenden Mittwoch in heimischer s.Oliver Arena gegen die LTi Gießen 46ers geht. Zwei Partien die man unbedingt gewinnen sollte, wenn man (im Hinblick auf die folgenden Wochen) einen kompletten Fehlstart vermeiden möchte.

Bevor ich zum Ende komme möchte ich noch ein, zwei Worte zum Rahmenprogramm bzw. dem gesamten Drumherum in der s.Oliver Arena los werden.

Punkt 1:
Die gestiegenen Ticketpreise wurden von den Anhängern nahezu kritiklos angenommen. Nach den Erfolgen der letzten Saison war dies auch gar nicht anders möglich. Dass man nun aber auch noch die Preise bei den Getränken und dem Catering anhebt, finde ich dagegen nicht in Ordnung. Klar kann man jetzt kommen mit wirtschaftlichem Hintergrund etc., aber man sollte es einfach nicht übertreiben. Dieser Entwicklung werde ich mich aber in den nächsten Wochen noch einmal gesondert und ausführlicher widmen.

Punkt 2: 
Die neuen Cheerleader waren bislang ebenfalls eine Enttäuschung und auch Verschlechterung zur letzten Saison. Hier war die Truppe von "Kenny's Dance School" deutlich pfiffiger. Klar sind die Mädels noch neu und haben etwas Geduld verdient. Aber zumindest richtige Pompons sollten doch drin sein oder? Wenn nicht kann man ja sicherlich mal bei den Freunden in Bonn nach fragen, die wissen wie man ein richtig gutes Dance Team an den Start bringt.

Punkt 3:
Die Einlaufshow. Das neue Video zu Beginn ist wirklich nett, wenn gleich man da auch so etwas nach Ulmer Vorbild (in nur 5 Jahren von der RL in den Eurocup o.ä.) hätte machen können. Allerdings fand ich das Ganze in der vergangenen Saison deutlich Stimmungsvoller. Am Anfang Zombie Nation - Kernkraft 400 (das Lied bei dem die ganze Halle die Schals schwingt) gefolgt mit dem Entree der Spieler, das hat in meinen Augen deutlich mehr her gemacht, ist allerdings auch Geschmackssache.

Leider kein gelungener Auftakt in die neue Saison. Spätestens jetzt sollte auch dem letzten Fan klar geworden sein, dass die vergangene Saison mit all ihren Highlights und Erfolgen der Vergangenheit angehört. Es geht wieder komplett bei Null los, was auch einige Spieler anscheinend erst noch realisieren müssen.

Das soll es dann auch für dieses Mal gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet trotzdem euren Spaß beim Lesen und schaut auch das nächste Mal wieder vorbei.

Bis zum nächsten Mal,

Freddy