Dienstag, 27. Dezember 2011

Same procedure as every year

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Die Weihnachtsfeiertage liegen hinter uns. Ich hoffe ihr habt euch alle schön beschenken lassen und habt euch euer Weihnachtsessen gut schmecken lassen. Unsere Jungs haben uns einen Tag vor Heiligabend  das wohl größte Weihnachtsgeschenk gemacht.


Nach dem Motto von Dinner for one "Same procedure as every year" konnten die Bayern auch im dritten Anlauf in der Baskets Historie nicht in der Domstadt gewinnen. Sehr zur Freude von ganz Basketball Deutschland, glaubt man zumindest den zahlreichen Einträgen und Glückwünschen im Schönen Dunk Forum.


Danke an Sport 1, die es möglich gemacht haben, dass dieses Ereignis in der ganzen Republik gesehen werden konnte!


Zum Spiel.


 vs. 

s.Oliver Baskets gegen FC Bayern München 

Die Luft in der Halle brannte schon beim Einlauf der Teams. Besonders Steffen Hamann wurde wie gewohnt "freundlich" in Unterfranken begrüßt. Das wird sich wahrscheinlich nie ändern, das gehört einfach dazu. Die Fernsehkameras von Sport 1 sendeten diese unglaubliche Atmosphäre hinaus in die ganze Republik. Das Turnhallenflair der Würzburger s.Oliver Arena, sollte nun jedem Basketball Fan in ganz Deutschland ein Begriff sein.

Das Spiel begann für die Hausherren denkbar ungünstig. Nach einer völlig verkorksten Anfangsphase lag man bereits mit 0:12 im Rückstand. Erst zwei Freiwürfe von Chester Frazier sollten der Dosenöffner (laut Sport 1 Co-Kommentator Stephan Baeck) für die Unterfranken sein. Danach musste man sich verwundert die Augen reiben, denn das Spiel sollte sich im restlichen Verlauf des ersten Viertels komplett drehen. Auch dank unserem Lucky Luke, Ricky Harris. Er traf zwei ganz wichtige Dreier, ebenso wie Alex King, der seinerseits von Downtown erfolgreich war. So machte man aus einem 0:12 ein 17:16 nach dem ersten Spielabschnitt.

Das zweite Viertel sollte dann noch stärker von den beiden Abwehrreihen geprägt sein. Gerade die Würzburger Offensive kam viel zu oft leider nicht in eine optimale Wurfposition und so standen zum Ende von Viertel Nummer zwei ganze neun (!) weitere Zähler auf dem eigenen Guthabenkonto. Zum Glück aber griff die Würzburger Defense weiterhin sehr gut und so konnten auch die Gäste aus der Landeshauptstadt nur 13 Punkte erzielen und lagen so mit zur Pause mit 26:29 in Führung.

In der Halbzeitpause wurde ich dann von einem ehemaligen Arbeitskollegen gefragt, was ich meine wie es ausgeht. Meine Prognose, wenn wir die Bayern unter 60 Punkte halten können, haben wir eine Chance, sollte sich am Ende glücklicherweise bewahrheiten.

Rein in Halbzeit Nummer zwei mit dem weiterhin gleichen Bild. Beide Teams verteidigten mit hoher Intensität und Leidenschaft, worunter erneut die Offensive litt. Der große Unterschied an diesem Abend waren aber, wer hätte das gedacht, die Rebounds. Die Bayern konnten trotz ihrer eigentlichen körperlichen Überlegenheit (Troutman, Homan) gerade das eigene Brett einfach nicht kontrollieren. Am Ende des Abends stand für Würzburg eine Reboundverhältnis von 46:35, davon sage und schreibe 19:7 bei den Offensivrebounds. Das dürfte wohl das ausschlaggebende Kriterium für den Würzburger Sieg gewesen sein.

Das Spiel an sich war bis zur Mitte des letzten Viertels nahezu ausgeglichen. Die Führung wechselte hin und her, aber keines der Teams konnte sich mehr als 3-4 Pünktchen absetzen, bis ja bis Ben Jacobson seinen großen Auftritt hatte und den wohl Spielvorentscheidenden Dreier versenkte, den Bayern Coach Dirk Bauermann in der anschließenden Pressekonferenz als Genickbruch für das eigene Team beschrieb.

Danach versuchten es die Bayern noch zwei, drei mal die Uhr durch Fouls zu stoppen und den Gegner an die Freiwurflinie zu schicken. Doch Würzburg gab sich dort keine Blöße mehr und so war die Vorweihnachtliche Messe in der s.Oliver Arena gelesen.

Am Ende ein verdienter 64:55 Erfolg für die s.Oliver Baskets und eine lange Feiernacht sollte ihren Anlauf nehmen.

s.Oliver Baskets - FC Bayern München 64:55 (17:16, 9:13, 18:15, 20:11)

s.Oliver Baskets: Harris (15), Elliott (12), Boone (8), Kramer (8), Frazier (8), Jacobson (8), King (3), Little (2), Tomaszek, Kleber


FC Bayern München: Wallace (9), Hamann (9), Homan (9), Nadjfeji (8), Benzing (7), Greene (6), Troutman (5), Schwethelm (2), Jagla  

Zuschauer: 3.140  (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Gerade das erste Viertel zeigte aber sehr wohl die vorhandenen Stärken und Schwächen der Hausherren. Das Spiel ist nach wie vor in der Offensive sehr viel auf dem Zufallsprinzip aufgebaut und laut Basketball TV-Ikone Frank Buschmann "sind das verdammt viele, ziemlich wilde und komische Würfe was die da nehmen". Ich denke das trifft es auf den Punkt. Fallen diese Würfe (zu meist Dreipunktewürfe) dann kann man, dank der überragenden Defense, die an diesem Abend ab der Mitte des ersten Viertels wieder einmal sehr gut funktionierte, wohl fast jede Mannschaft in dieser Liga besiegen. Fallen diese Würfe aber nicht, wie in den ersten Minuten und greift die Defense dazu auch nicht, dann kann es einem schnell gehen wie in den letzten Wochen und man verliert wohl gegen so ziemlich jedes Team der Beko BBL. 

Daher stellt sich schon so ein wenig die Frage nach "Fluch oder Segen" des Patrick'schen Systems. Bisher war man damit doch recht erfolgreich, allein Auswärts möchte es nicht so richtig funktionieren.

Bei Schönen Dunk waren die Meinungen zum Spiel natürlich sehr unterschiedlich. Auf der einen Seite die ganzen Göttinger usw. die ja diese Spielweise zur Genüge kennen und schon so ein bisschen Wehmut verspürten, angesichts des Spielverlaufs. Auf der anderen Seite die Liebhaber des gepflegten Offensivbasketballs, die das Spiel absolut grausam und unansehnlich fanden und sogar von Anti-Werbung für den deutschen Basketball sprachen.

So weit möchte ich nun wahrlich nicht gehen. Sicher ist das Patrick'sche Spiel nicht immer schön anzusehen, aber eines bekommt man jedes Spiel zu sehen: 

- 120 % Einsatz, Kampf und Leidenschaft. 

- ein Team das keinen Ball verloren gibt, ein Team das immer an sich glaubt und niemals aufgibt.

Das sind die s.Oliver Baskets in der Beko BBL Saison 2011/2012 und nicht Göttingen 2.0 oder Göttingen Reloaded. Das kann ich nämlich langsam einfach nicht mehr hören. Das Einzige was an Göttingen erinnert sind freilich Spielweise und Teile des Teams, aber mit Jason Boone und John Litte sind eben "nur" zwei Spieler direkt aus Göttingen zu uns gekommen. Sowohl Ben Jacobson als auch Chester Frazier sind zwar auch schon unter JP in Göttingen tätig gewesen, waren aber zwischenzeitlich wo anders beschäftigt. 

Mit Ivan Elliott, Ricky Harris und vor allem auch einem Chris Kramer hat man drei absolute Leistungsträger, die komplett neu in diesem System sind.

Nur weil ein Coach den Verein wechselt und seine Taktik auch dort anwendet, ist es noch lange keine blanke Kopie!

Oder ist Bayern München eine Leverkusen oder Bamberg Kopie, nur weil der Coach auch da der Selbe ist? I don't think so!

Sorry Leute, aber ich finde das musste einfach mal gesagt werden.

Nun möchte ich noch kurz auf das nächste Spiel unserer Jungs voraus blicken.

Am kommenden Freitag (30.12.)  geht es für unsere Jungs mal wieder "on the road". Dieses mal zum direkten Tabellennachbarn aus Bremerhaven.

Unser Gegner verlor am letzen Wochenende mit 58:90 relativ deutlich beim deutschen Meister in Bamberg. Bereits heute Abend setzen sie ihre Reise durchs Frankenland mit der Partie beim BBC Bayreuth fort, bevor sie dann am Freitag Abend in heimischer Halle ihre "fränkische Woche" mit dem Spiel gegen unsere Jungs beenden.

Im Hinblick auf den Kampf um die Pokalqualifikationsrunde (Platz 6 nach dem Ende der Hinrunde notwendig) ist das Spiel am Freitag wohl vorentscheidend. Wer verliert, wird sich aus diesem Rennen wohl verabschieden.

Wir Würzburger sind ja, was die Auswärtsspiele angeht, recht gebeutelt und nach dem Erlebnis in Hagen vor 14 Tagen fällt meine Prognose doch eher ernüchternd aus. Ich hoffe zwar, dass man durch den Sieg gegen die Bayern einen neuerlichen Push erhalten hat, aber ich fürchte für uns wird es auch dieses mal "on the road" nicht viel zu erben geben. Ich lasse mich aber natürlich sehr gerne eines Besseren belehren ;).

Abschließend möchte ich mich einfach noch einmal bei euch bedanken. Als ich im Juli die Idee zu diesem Basketball Blog hatten, hätte ich niemals gedacht, dass dieser bei euch so gut ankommt und selbst viele Basketball Fans der anderen Bundesligisten regelmäßig diesen Blog lesen. Sogar auf die Blogroll der Beko BBL hat es mein Blog bereits geschafft und dank der Leute von basketball-stream.de ist mein Blog nun sogar schon auf einer zweiten Plattform zu Hause und kann so von noch mehr Lesern erreicht werden. Vielen Dank dafür!

Bei Facebook stagnieren die Zahlen der Likes zwar schon seit Längerem, aber Hauptsache der Blog wird gelesen. Trotzdem würde ich mich über noch mehr Feedback etc. freuen, einfach weil es dann auch noch mehr Spaß macht hier für euch zu schreiben. 

Die Beko BBL versucht durch die Verlinkung meines Blogs bei manchen Twitter Meldungen auch zusätzlich noch Leser hier her zu bringen, auch dafür möchte ich mich noch einmal recht herzlich bedanken!

A propos Twitter. Auch hier ist mein Blog seit Kurzem vertreten. Wer es bisher noch nicht getan hat, bitte auch da folgen, denn hier werde ich gerade während den Auswärtsfahrten immer mal wieder Tweets verbreiten. ---> Folgen bitte!

So jetzt bin ich aber wirklich fertig. Ich wünsche euch und euren Familien einen guten Rutsch ins neue Jahr und uns allen ein nicht nur sportlich, erfolgreiches Jahr 2012!

Bis zum nächsten mal,

Freddy

Dienstag, 20. Dezember 2011

...und täglich grüßt das Murmeltier...

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. In dieser Ausgabe beschäftige ich mich mit dem nächsten Kapitel der Würzburger Auswärtsmisere, dem Spiel in Hagen vom vergangenen Sonntag.


Zunächst aber noch ein paar Worte zum erfreulichsten Ereignis an diesem vierten Adventssonntag, dem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt am Kölner Dom. Super Idee von den Jungs der Reiseleitung der Würzburg YoungStars! So war dieser Sonntag zumindest kein kompletter Reinfall. Danke dafür!


Zum Spiel...


 vs.

Phoenix Hagen gegen s.Oliver Baskets

Viel Kampf aber auch viel Krampf, so lässt sich dieses Spiel wohl am Besten charakterisieren. Doch der Reihe nach...

Das Spiel begann mit einem Hagener Team, welches von Beginn an gewillt war, heute alles in die Waagschale zu werfen was möglich ist, um dieses Spiel zu gewinnen. Und das obwohl so ziemlich jeder (auch ich) mit einem klaren Erfolg der Gäste gerechnet hatte. Nach dem Motto: Wie haben keine Chance, also versuchen wir diese zu nutzen. Ja 5 Euro ins Phrasenschwein, ich weiß.

Der Hagener Spieler mit der Nummer 7 auf dem Rücken, der litauische Flügelspieler Zygimantas Jonusas, lief schon in den ersten Minuten der Partie so richtig heiß. Sein Würzburger Pendant, Ivan Elliott,  hingegen handelte sich zwei schnelle Fouls in den Anfangsminuten ein und musste somit gleich einmal auf der Auswechselbank platz nehmen. 

Erst nach gut 5 Minuten konnte Würzburgs Abwehrterrier, Chester Frazier, seine Farben nach einem Steal und anschließenden Fastbreakpunkten erstmals mit 11:9 in Führung bringen. Sehr zum Jubel der ca. 120-130 mitgereisten Würzburger Fans (welche an diesem Sonntag Unterstützung unserer Freunde aus Bonn bekamen, da ihre Telekom Baskets bereits schon einen Tag vorher in Ludwigsburg im Einsatz waren. Klasse Aktion und noch einmal vielen Dank dafür!) Als die Gäste dann zur ersten Viertelpause mit 16:14 in Front lagen, dachte man eigentlich, okay jetzt haben sie sich gefangen und kommen mit noch mehr Power zurück auf den Court um schon vor der Halbzeit für klare Verhältnisse zu sorgen.

Das sollte allerdings ein frommer Adventswunsch bleiben. Ausgerechnet der Ex-Würzburger Tristan Blackwood, konnte sein Team mit zwei erfolgreichen Dreiern in der Partie halten. Dem Aufsteiger war schon, wie in der vergangenen Woche gegen Meister Bamberg, das Wurfglück von jenseits der Dreierlinie nicht wirklich hold und so konnte Hagen durch ein, zwei eigene Treffer immer wieder aufschließen und kurz vor der Pause sogar selber erneut in Führung gehen, durch einen Dreier von (natürlich) Tristan Blackwood (30:29). Am Ende führte die Heimmannschaft dann zur Pause mit 36:31. 

Das Anfangs doch sehr lethargisch wirkende Hagener Publikum, konnte so immer mehr der Glaube an den eigenen Sieg eingeimpft werden, was sich natürlich auch Stimmungstechnisch bemerkbar machte.

Wer gedacht hatte, die Gäste kommen nun wild entschlossen aus der Kabine, musste sich zunächst einmal wieder eines Besseren belehren lassen. Hagen führte kurz nach dem Pausentee mit 10 Punkten (43:33) ehe die Gäste durch einen 7:0 Lauf wieder in die Partie zurück fanden. Doch wie schon in den beiden Spielen zuvor (gegen Oldenburg und Bamberg) musste man erneut einen enormen physischen Aufwand betreiben um im Spiel zu bleiben bzw. sich ins Spiel zurück zu fighten. Diese Physis fehlt dann des öfteren in der eigenen Offensive, weswegen man sich enorm schwer tat selbst Punkte zu erzielen. Einzig und alleine Chris Kramer scheint irgendwo einen Akku versteckt zu haben, denn was dieser Junge laufen kann ist schon wirklich sehr beeindruckend. So war es auch Kramer, der als Einzigster Würzburger immer wieder den direkten Weg zum gegnerischen Brett suchte, ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit. So wurde er auch zwei mal von den Hagener Centerspielern böse abgeräumt, was die Referees aber als nicht so dramatisch ansahen und jeweils "nur" normale Fouls verteilten, naja immerhin haben sie überhaupt gepfiffen (Oldenburg lässt grüßen)... 

So blieb das Spiel weiterhin knapp bis ungefähr drei Minuten vor dem Ende. Wieder war es der litauische Flügelspieler Zygimantas Jonusas, der sein Team mit zwei erfolgreichen Freiwürfen zunächst mit sechs Punkten in Führung brachte. Auf der gegenüberliegenden Seite war es dann Würzburgs Kapitän Ben Jacobson, der durch einen völlig verunglückten Einwurf einen weiteren unnötigen Ballverlust verursachte, welchen Hagens T.J. Carter durch einen weiteren Dreier zur 69:60 Führung für die Gastgeber nutzen konnte. Die Messe schien gelesen, das Entsetzen der Würzburger Fans war nun schier greifbar.

Doch genau jetzt erhöhte man auf Würzburger Seite noch einmal die Intensität, um sich (zum x-ten mal in den letzten drei BBL Spielen) wieder in eine eigentlich schon verlorene Partie zurück zu fighten und das sollte sogar zunächst gelingen.

Wieder war es Chris Kramer vorbehalten nach einem erneuten Zug zum Korb (gestoppt durch das fünfte Foul von Zygimantas Jonusas) sein Team durch zwei erfolgreiche Freiwürfe auf 68:70 heran zu bringen. Den anschließenden Angriff der Hausherren konnte dann erneut Chris Kramer mit einem Steal unterbinden und der anschließende Fastbreak konnte von Hagens Center Bernd Kruel erneut nur mit einem Foul gestoppt werden. Auch für Kruel das fünfte persönliche Foul. Kramer verwandelte im Anschluss erneut beide Freiwürfe und so stand die Begegnung 20 Sekunden vor dem Ende wieder ausgeglichen 70:70.

Was nun kam erinnerte im ersten Augenblick an Frankfurt und im Nachhinein musste man schon fast sagen, natürlich musste es in der derzeitigen Situation genau so kommen..

Einwurf für Hagen, der Ball kommt über Tristan Blackwood zu Hagens zweitbestem Scorer an diesem Abend, T.J. Carter. Dieser dribbelt in Richtung Würzburger Dreierlinie, sein Gegenspieler John Little rutscht weg und Carter trifft den Dreier mit Brett zum 73:70 für die Gastgeber. Totenstille im Würzburger Fanblock, der Rest der Enervie Arena, ein Tollhaus. 

Es verbleiben zwar noch 3,9 Sekunden auf der Uhr, doch nach dem bisherigen Spielverlauf und den Erfahrungen der letzten Wochen war wohl allen klar, das wars. Und genau so sollte es auch sein.

Die s.Oliver Baskets verlieren ihr 6. Auswärtsspiel in Folge und sind nun erstmals seit drei Spielen in Deutschlands belle etage ohne Sieg. 


Phoenix Hagen - s.Oliver Baskets 73:70 (14:16, 22:15, 18:20, 19:19)


Phoenix Hagen: Jonusas (20), Carter (19), Blackwood (11), Hasquet (9), Seward (6), Kruel (5), Spohr (2), Rockmann (1), Constantine

s.Oliver Baskets: Kramer (16), Harris (13), Little (13), Frazier (9), King (5), Jacobson (4), Boone (4), Clay (3), Elliott (3), Kleber, Tomaszek



Zuschauer: 2.952


Mein Fazit zum Spiel:


Ihr werdet es wohl schon den ganzen Blog über gemerkt haben, ich bin nach dieser erneuten Auswärtsniederlage wirklich sehr enttäuscht und auch ein wenig verärgert, fast schon Fassungslos.


Vor dem Spiel war die breite Meinung, nicht nur meine eigene, dieses Spiel müssen wir gewinnen, dieses Spiel werden wir gewinnen und zwar eindeutig. Bis zu Beginn des zweiten Viertels war ich auch absolut der Meinung, wir packen das heute, aber dann nahm das Unheil mal wieder seinen Lauf und nach Carters Dreier zum 69:60 war für mich klar, das wars. 


Schön dass man sich dank Chris Kramer dann noch einmal zurück kämpfen konnte und sogar noch einmal (wie in Oldenburg) zum Ausgleich kommen konnte, doch am Ende muss ich sagen, für was? Um mit diesem Dreier kurz vor Spielende wieder einen Stich ins Herz zu bekommen? Sorry, aber das kann es einfach nicht sein!


Die Mannschaft präsentiert sich in den letzten Wochen zusehends schwächer. Sowohl die sonst so starke Defense jagt derzeit wohl kaum einem Gegner Angst und Schrecken ein und die Offense... Ich hatte es ja in meinem Preview zu diesem Spiel schon mal gesagt und ich kann mich da leider nur wiederholen.


Wir spielen Offensiv einfach zu eindimensional. Immer nur die Uhr runter Spielen und dann kurz vor dem Ablauf der Shotclock irgendwelche wilden Würfe nehmen, das ist einfach viel zu wenig. Ich dachte eigentlich bis vor Kurzem, unser Spiel definiert sich durch aggressive und intensive Verteidigung, mit der wir den Gegner a. stark unter Druck setzen und Ballverluste generieren um dann durch Fastbreaks zu leichten Punkten zu kommen und b. dem Gegner keine einfachen Punkte zu überlassen, sondern dass der Gegner sich jeden einzelnen Korberfolg hart erarbeiten muss.


In Hagen beides Fehlanzeige. 


Man nennt uns ja gerne Göttingen 2.0 oder Göttingen Reloaded, doch wie hat es ein Oldenburger Fan nach unserem Spiel dort für mich passen beschrieben, das was wir da in der Defense spielen ist höchstens im Ansatz mit Göttingens Guard Terror zu vergleichen, er hatte das heftiger und intensiver in Erinnerung. Ich denke diese Beschreibung trifft es sehr gut. Wir betreiben einen enormen physischen Aufwand in unserer Defense. Darunter leidet auch nach Aussagen von Coach John Patrick selbst, unsere Offense. Doch was bringt uns diese Defense wenn diese zum Teil, wie in Hagen, nicht wirklich funktioniert und man aufs eigene punkten angewiesen ist? 


Wie reagieren wir auf solche Umstände?


Anstatt auch mal das Indidegame zu benutzen und über Jason Boone und Co. den direkten Weg zum Korb zu suchen, verliert man sich immer mehr in wilden Dreiergeschieße und hat in der Offensive einfach kein Konzept um eine gut stehende, gegnerische Verteidigung auszuhebeln. Gegen Hagen bestand mehrfach die Chance direkt zum Korb durch zu gehen und per Layup abzuschließen, aber was macht man? Man passt den Ball lieber wieder nach draußen um erneut einen Dreier zu versuchen. Bei unserer derzeitigen Trefferquote von Downtown schon recht gewagt.


Was uns derzeit fehlt ist kein weiteres Verteidigungsass, sondern ein athletischer Flügelspieler (PF/SF). Wie schon im Preview erwähnt, hat Ivan Elliott das zum Beginn der Saison absolut bemerkenswert umgesetzt, doch in den letzten Spielen ist davon leider gar nichts mehr zu sehen. 


Was dem Team ebenso fehlt, ist ein Spieler der das Heft in den entscheidenden Momenten einfach selbst in die Hand nimmt und sagt, ich geh da jetzt durch und hol uns den Sieg. Chris Kramer passt auf diese Beschreibung noch am Besten. Selbst Bambergs Manager Wolfgang Heyder hat gesagt, das fehlt uns noch zu einem wirklichen Spitzenteam der Beko BBL.


Ausgerechnet jetzt trifft man auf Bayern München, welche zwar auswärts genau wie wir erst ein Spiel gewinnen konnten, aber mit Chevon Troutman und Jared Homan zwei absolute Kanten unter dem eigenen Brett haben und so gegenüber unseren Brettspielern klar im Vorteil sind. Einzig die Münchner Guardriege macht mir nach dem Ausfall von Je'kel Foster etwas Hoffnung auf einen möglichen Heimsieg.


Ich bin auf die Reaktion unseres Teams gespannt, es muss sich jedenfalls einiges verbessern. Wird auf jeden Fall interessant sein, wie das Umfeld bei einer möglichen vierten Niederlage in Serie reagieren wird. Die Euphorie und der Run auf die Tickets werden davon aber sicherlich noch nicht beeinflusst werden. Einzig die Zahl der Auswärtsfahrer könnte die nächsten Wochen etwas abflachen, wenn man so die Aussagen vom Sonntag gehört hat.


Das soll es dann auch von meiner Seite aus gewesen sein. Ich habe mich bemüht möglichst sachlich zu bleiben. Die Leute die in Hagen dabei waren, werden es wohl so ziemlich genau so sehen wie ich, was ja auch die Einträge bei SD zum Hagen Spiel zeigen. Ich hoffe auf eine Trotzreaktion unserer Jungs, nach dem Motto: JETZT ERST RECHT!


Bleibt mir nur noch eins zu sagen: ZIEHT DEN BAYERN DIE LEDERHOSEN AUS !!!


Bis zum nächsten mal,


Freddy

Donnerstag, 15. Dezember 2011

On the road with the s.Oliver Baskets: Next stop, Hagen.

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Was, schon wieder? Mag sich der ein oder andere vielleicht fragen. Auf vielfachen Wunsch werde ich mich heute mal an einem Game Preview versuchen. Mal sehen was meine Fähigkeiten als Orakel taugen :).

Diesen Sonntag geht es also, endlich mal wieder, nach Hagen. Für viele Baskets Anhänger, welche die erste Zeit in der BBL bereits mit erleben durften, sicherlich ein Ort mit vielen Erinnerungen. Ich erinnere mich da z.B. an ein Spiel in der damaligen Aufstiegsrunde zur 1.Bundesliga, zu dem wir gemeinsam mit der Mannschaft, ja damals war das noch möglich, angereist sind und eine herbe Niederlage einstecken mussten. Der Traum vom Aufstieg war damals leider geplatzt. Ein Jahr später sollte es dann ja bekanntlich besser laufen.

Das aber nur als Anekdote am Rande.

Der Fanclub Würzburg YoungStars gab eben bekannt, dass der zweite Fanbus auch sicher fahren wird. Das heißt es werden (Stand 11:40 Uhr) mindestens 87 Fans, plus den ein oder anderen Privatfahrer vor Ort mit dabei sein und unser Team zum Sieg schreien. Dabei werden wir auch nicht ganz alleine sein, denn es haben sich einige Freunde aus Bonn angekündigt, da ihre Telekom Baskets bereits einen Tag vorher in Ludwigsburg spielen müssen.


Die Voraussetzungen zum zweiten Auswärtssieg diese Saison sind als gegeben, nun muss die Mannschaft es nur noch auf dem Court umsetzen und diese lästige Auswärtsmisere endlich abschütteln. 


Bisher sind die Auswärtsspiele ja bekanntlich unsere Achillesverse in dieser Saison. Nur eines von bislang fünf Duellen auf gegnerischem Parkett, konnte man bislang gewinnen und zwar ausgerechnet bei unserer Auswärtsprmiere in der Beko BBL bei den LTi Gießen 46ers am 2. Spieltag (85:60).


Danach folgten mehr oder weniger knappe und durchaus ärgerliche Niederlagen in der Fremde. Angefangen mit der Buzzerbeater Niederlage in Frankfurt (78:80), welche durch den bisherigen Saisonverlauf und dem momentanen Abschneiden der Skyliners um so ärgerlicher ist, danach die erste von bisher drei Niederlagen in Niedersachsen (74:87 in Quakenbrück), hier war man vor allem in der zweiten Hälfte so gut wie Chancenlos, dann die Niederlage in Braunschweig (63:78), hier war man in der ersten Hälfte klar überlegen und verspielte den Sieg dann durch ein katastrophales Schlußviertel und schließlich noch die dritte Niederlage in Niedersachsen, das 78:84 in Oldenburg. Hier war man eigentlich ständig mit 10 Punkten im Rückstand, konnte sich aber durch einen kämpferischen Kraftakt 30 Sek. vor dem Ende sogar noch einmal zum Ausgleich fighten. Am Ende ging das Spiel aber verdienter Maßen doch verloren.


So stehen wir also derzeit bei einer Bilanz von 1:4 was die Auswärtsspiele angeht. 


Da kommt doch die Reise zum derzeitigen Tabellen 17. der Beko BBL wie gerufen, mag man meinen. Ein gefährlicher Ritt auf der Rasierklinge, wie ich finde. Auf dem Papier ist man natürlich der haushohe Favorit und jeder erwartet einen deutlichen Sieg. Auch von Hagener Fanseite wird einem suggeriert, dass man ja gegen Würzburg eh total Chancenlos ist. Allerdings ist das Team von Phoenix Hagen bestimmt heiß einem der Top Teams der Liga (so werden wir nämlich bisher Ligaweit war genommen und nicht als der Aufsteiger für den uns viele eigene Fans noch immer halten) ein Bein zu stellen.


Mal Hand aufs Herz.


Natürlich sind wir auf dem Papier ein Aufsteiger. Das gilt in meinen Augen aber lediglich für unsere Baskets Organisation und nicht für das Team an sich. Sowohl der Coach, John Patrick, als auch vier unserer Spieler (Ben Jacobson, John Little, Jason Boone, Chester Frazier) haben schon mehrfach Beko BBL PlayOff Luft geschnuppert und sogar die EuroChallenge gewonnen. Dazu kommt mit Alex King ein ehemaliger deutscher Meister (mit Frankfurt) und PlayOff Teilnehmer (Bonn) sowie die bereits Europaerfahrenen Ricky Harris und Rob Tomaszek. Chris Kramer ist wohl auch durchaus ein Spieler mit höherem Niveau, also von daher kann von einem typischen Aufsteiger schon seit Saisonbeginn nicht die Rede sein.


Natürlich wissen das unsere Verantwortlichen. Absolut richtig, dass man auch "nur" den Klassenerhalt als Ziel in der ersten Beko BBL Saison ausgegeben hat. Man hat da aus den vergangenen Jahren gelernt, als man ja zum Teil durchaus offensiv an die jeweiligen Aufgaben heran getreten ist und dadurch eine riesige Erwartungshaltung im Umfeld entstanden ist. Der Druck der dann auf dem Team lastete, war natürlich eher eine Belastung denn eine Hilfe. Allein schon unter diesem Gesichtspunkt, ist die bisherige Zielvorgabe absolut in Ordnung, auch wenn man uns in der Liga dafür schon belächelt. Man muss sich nur mal die Prognosen der Fans vor der Saison ansehen, hier wurden wir von fast jedem als sicherer PlayOff Teilnehmer eingestuft und diese Leute kennen die Liga deutlich besser als wir Würzburger.


Auch bei der Mannschaft scheint man ja durchaus andere Ziele zu haben. Das lassen die Spieler bei den Interviews ja schon gerne mal durch blicken. Erst kürzlich sprach Jason Boone offensiv vom Ziel am Beko BBL Pokal teil zu nehmen und auch Alex King und Chester Frazier ließen bei der letzten Ausgabe von s.Oliver Baskets TV durchblicken, dass es das kurzfristige Ziel der Mannschaft ist an diesem Wettbewerb teil zu nehmen.


Zur Erklärung:


Um am Beko BBL Pokal teil zu nehmen muss man eine der folgenden beiden Voraussetzungen erfüllen. 


Entweder man ist Ausrichter des Top 4 (in dieser Saison sind das die Telekom Baskets Bonn) oder man belegt zum Ende der Hinrunde mindestens Platz 6 der Tabelle.


Die ersten sechs Teams der Hinrunde spielen dann die verbliebenen drei Teilnehmerplätze für das Beko BBL Top 4 aus.


Aktuell sind wir auf Platz 8, also nach derzeitigem Stand nicht für die Vorausscheidung qualifiziert.


Um dieses Etappenziel zu erreichen, MUSS man am Sonntag in Hagen gewinnen. Da kann es keine zwei Meinungen geben. Wer an  sich selbst solche Ansprüche stellt, der muss auch entsprechend Auswärtssiege einfahren. Nur Heimsiege allein reichen da nicht aus.


Natürlich kann im Augenblick in der Beko BBL eigentlich jedes Team gegen das andere gewinnen. Die Liga ist so ausgeglichen wie lange nicht, was man ja auch an der Tabelle sehr gut sehen kann. Daher darf man natürlich auch die Jungs aus Hagen nicht unterschätzen und das Spiel als schon gewonnen ansehen. Dennoch sage ich, wir sind stark genug um ein Team wie Hagen in deren Halle zu bezwingen! Das hat auch nichts mit Arroganz oder Überheblichkeit zu tun, sondern viel mehr mit dem Wissen um die eigenen Stärken und Ansprüche!


Allerdings muss dafür auch ein entscheidender Faktor für dieses Spiel wieder besser funktionieren als zuletzt (speziell gegen Bamberg): Das eigene Scoring.


Natürlich ist unsere Defense unser Prunkstück, unsere absolute Stärke. Nicht umsonst zittern schon vielen Gegnern vor den Spielen die Knie, wenn sie an unsere Defensivabteilung denken.


Trotzdem kann man kein Basketball Spiel gewinnen, wenn man nicht selbst entsprechend punktet und das war mir in den letzten Spielen einfach zu wenig. 


Erinnert euch mal an das vorletzte Heimspiel gegen Ludwigsburg (Endstand 67:58 für unser Team). Da gab es im dritten Viertel eine Phase als kein Team punkten konnte und zwar für 6 (!!!) Minuten. Klar kann man da sagen, wow super verteidigt, den Gegner total neutralisiert. Aber was bringt das, wenn man im selben Zeitraum selbst auch keine Punkte erzielt? Gegen einen solchen Gegner mag das vielleicht nicht so ins Gewicht fallen, aber gegen Bamberg und auch in Oldenburg, hat man gesehen was gegen starke Teams dann passieren kann. Danach muss man viel Kraft und Energie aufwenden um wieder ins Spiel zurück zu kommen, in beiden Spielen zuviel Substanz die da verloren ging.


Meiner Meinung nach verlassen wir uns zu sehr auf unsere Dreipunktewürfe. Das Spiel über die Zone kommt viel zu selten zum tragen. Natürlich haben wir da außer Jason Boone auch nicht wirklich viele Optionen. Aber auch ein Ivan Elliott, der das zu Saisonbeginn eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, wird zuletzt wieder viel zu sehr auf seine Dreier reduziert. Auch das Reboundverhalten muss wieder verbessert werden. Zu Saisonbeginn war das unsere große Stärke!


Nur wenn diese Faktoren erfüllt werden, können wir in Hagen am Sonntag die beiden Zähler entführen, weil kämpfen und beißen, dass können diese Jungs auch.


Ein Wiedersehen wird es auch mit Tristan Blackwood geben. Er spielt ja bekanntlich seit Saisonbeginn in Hagen. Viele (auch ich) haben ihm da wenig Chancen eingeräumt, aber er hat seine Kritiker bisher Lügen gestraft. Mit durchschnittlich 6.1 Punkten und 2.1 Rebounds zählt er zu den Aktivposten im Hagener Spiel. Am vergangenen Spieltag war er mit 19 Punkten sogar Topscorer seines Teams und gerade er wird uns allen zeigen wollen, dass er letzte Saison zu unrecht weg geschickt wurde.


Ihr seht also, es wird alles andere als ein Selbstläufer werden.


Das soll es dann auch von mir gewesen sein. Den nächsten Blog gibt es dann, über den hoffentlich zweiten Auswärtssieg in dieser Saison, zu Beginn der kommenden Woche. Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen und könnt meine Meinung zu einem gewissen Anteil teilen.


Bis zum nächsten mal,


Freddy

Sonntag, 11. Dezember 2011

Das Ende der Heimserie

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Heute dreht sich mein Beitrag natürlich in aller erster Linie um das Frankenderby gegen den deutschen Meister aus Bamberg.


Vor dem Spiel befürchteten die Bamberger ja, einen Nachteil zu haben, da man keine 48 Std. nach dem EuroLeague Auftritt in Malaga schon wieder auf dem Parkett stehen muss und das auch noch zu einem der wohl schwersten Spiele dieser Beko BBL Saison. Diese Befürchtungen, bestätigten sich leider nicht im Geringsten...


Zum Spiel.


vs.

s.Oliver Baskets gegen Brose Baskets

Die Lasershow vor dem Einlauf unserer Baskets, war anfangs wirklich sehr beeindruckend und Stimmungsvoll, am Ende artete es leider in eine viel zu lang gezogene Werbung für ein regionales Reiseunternehmen aus, schade eigentlich. Natürlich möchte sich ein Sponsor auch selbst bei so einem eigens finanzierten Spektakel präsentieren, aber es ist halt letzten Endes eher Kontraproduktiv gewesen, auch die Bamberger Spieler mussten so Minutenlang auf den Spielbeginn warten. Das nächste mal vielleicht doch lieber als Halbzeit Show, dann haben wirklich alle was davon!

Eigentlich wurde einem ja (aus Bamberg) suggeriert, die Bamberger Euro Fighter, seien sicherlich total abgekämpft und müde und könnten kaum auf dem Court stehen. Die böse, böse Beko BBL hat das Spiel aber nicht verlegt.

Umso erstaunlicher, der anfängliche 13:0 Lauf des Meisters zum 3:15 aus Würzburger Sicht. Spätestens da war wohl nicht nur mir klar, dass es heute nichts zu Erben geben wird. Denn der Faktor Müdigkeit der Bamberger war de Facto nicht vorhanden. Der vielleicht größte Trumpf der Patrick Jungs, verpuffte wie ein Wassertropfen in der Sahara.

Dieser Eindruck sollte auch über die komplette Spielzeit Bestand haben.

Wenn man dann, wie so oft, seine unzähligen Freiwürfe nicht trifft (12/24 50%) und dazu nur 1 von 16 (!!!) Dreierversuchen (6,3 %) sein Ziel findet, wird es gegen den deutschen Meister sehr schwer bzw. eigentlich unmöglich zu gewinnen, eigentlich.

Dank einiger Bamberger Nachlässigkeiten, wohl im Gefühl des sicheren Sieges, und einer teilweise wirklich aufopfernd kämpfenden Würzburger Truppe (allen voran erneut US Terrier Chester Frazier) kam man aber tatsächlich anfangs des Schlußabschnitts noch einmal bis auf sechs Zähler heran. 

Doch dann kam das, was schon letzte Woche in Oldenburg mehrfach passierte. 

Immer wenn man sich wieder in ein eigentlich bereits verlorenes Spiel zurück gekämpft hat folgten anschließend viele leichte Ballverluste, nicht durch dachtes Anrennen und Ziehen zum Korb. Mit dem Kopf durch die Bamberger Abwehrwand wollen. So macht man sich nicht nur selbst das Leben schwer, sondern macht auch das selbst kreierte Momentum, die eigene Physis die es zu solch einer Aufholjagd ohne Zweifel braucht, selbst wieder kaputt.

Die Würzburger Verteidigungsriege konnte den Meister nur Phasenweise wirklich unter Druck setzten und immerhin zu 21 Turnover zwingen, doch einen wirklichen Nutzen konnte man daraus nur in einigen seltenen Fällen ziehen.

Dazu die eben angesprochene Dreierflaute. So kann man wohl in den seltensten Fällen ein Spiel in dieser Liga gewinnen, egal wie der Gegner heißt.

Am Ende viel das Ergebnis genau so deutlich aus, wie es der Spielverlauf eigentlich auch her geben musste. Kaum auszudenken, wenn man auf ausgeruhte Bamberger getroffen wäre...

s.Oliver Baskets - Brose Baskets 59:75 (15:21, 16:18, 11:21, 17:15)

s.Oliver Baskets: Harris (14), Frazier (10), Boone (8), Kramer (8), Little (6), Elliott (5), Jacobson (3), King (2), Tomaszek (2), Clay (1), Henneberger

Brose Baskets: Gavel (19), Tucker (13), Roberts (12), Jacobsen (12), Pleiß (7), Slaughter (5), Suput (3), Jenkins (2), Neumann (2), Tadda

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Die Heimserie ist gerissen. Egal, das musste eines Tages sowieso mal passieren. Das war wohl jedem klar. Für viele sicherlich schmerzhaft, dass es ausgerechnet gegen den fränkischen Rivalen aus Bamberg passieren musste. Allerdings muss man einfach zugeben, dass der Meister den Sieg auch absolut verdient hat.

Von Beginn an waren die Jungs von Coach Flemming die spielbestimmende Mannschaft auf dem Parkett und konnten der Würzburger Defense schon früh im ersten Viertel mit drei getroffenen Dreiern den Zahn ziehen. Da musste man schon fast Angst haben, bzw. eine noch deutlichere Niederlage befürchten.

Dass das nicht, oder nur teilweise, eingetreten ist, liegt aus meiner Sicht an zwei Dingen. 

1. Das Publikum hat das eigene Team weiter nach vorne gepushed und die Jungs haben das mit 110 % Kampf und Einsatz zurück gezahlt. Allen voran natürlich unser Terrier Chester Frazier. Aber auch die anderen (Alex King, Rob Tomaszek usw.) haben alles in die Waagschale geworfen was möglich war.

2. Die Bamberger haben auch etwas früh ein, zwei Gänge zurück geschaltet. Verständlicherweise.

Das wir eine Mannschaft sind, deren Stärke ohne Frage die Verteidigung ist, ist ja bekannt und bestreitet auch Keiner, aber das wir in der Offensive dadurch teilweise einfach zu eindimensional und limitiert sind, vor allem wenn die Dreier auch nicht fallen, ist nicht erst seit gestern offensichtlich. 

Im Basketball geht es halt auch nicht nur darum das gegnerische Spiel zu zerstören, sondern auch selbst Punkte zu erzielen. Das fehlt mir derzeit so ein wenig. Bestes Beispiel war da das letzte Heimspiel gegen Ludwigsburg. Man konnte den Gegner zwar sechs Minuten ohne Korberfolg halten, aber wie viel bringt das, wenn man in der selben Zeit selbst keine Punkte erzielen kann?

Gegen ein Team wie Oldenburg oder Bamberg (3. Viertel gestern) kann man sich solche Dürrephasen halt einfach nicht leisten. Auch in Braunschweig wurde das Spiel durch eben so eine Dürrephase im letzten Viertel verloren.

Um im Konzert der ganz Großen der Liga mitspielen zu können, fehlt es daher noch ein ganzes Stück, aber das ist ja auch (noch) nicht unser Anspruch im ersten Jahr Beko BBL.

So das war es dann auch schon wieder für heute. Bleibt zu hoffen, dass wir beim Tabellen 17. in Hagen unseren Auswärtsfluch am kommenden Sonntag endlich überwinden können, sonst könnte man in der Tabelle in den nächsten Wochen ganz schnell nach unten durch gereicht werden.

Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen.

Bis zum nächsten mal,

Freddy



Montag, 5. Dezember 2011

Road Trip ohne Happy End

Hallo liebe Leserinnen und Leser oder wie man im Norden der Republik sagt Moin,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Dieses mal dreht es sich um unseren Wochenendtrip in den hohen Norden, genauer gesagt nach Oldenburg, mit Zwischenstop samt Übernachtung in der Hansestadt Bremen.

Samstag Morgen um ziemlich genau 9 Uhr starteten wir, mit zwei 9er Bussen, unseren zunächst 480km lange Road Trip nach Bremen. Dort kamen wir dann so gegen 14 Uhr an. Unser erster Weg führte ins Weserpark Einkaufszentrum (die Arcaden lassen grüßen...). Dort teilte sich die Truppe dann zunächst auf. Der Großteil pilgerte in die American Sports Bar Strikee's um dort die Fußball Bundesliga Parte des FC Bayern gegen Werder Bremen zu schauen. Der Rest ging lieber shoppen. 

Was die Frage aufwirft, wer gibt Frauen freiwillig ein Auto um sie Outlet-Shoppen zu lassen? Was dabei raus kam, könnt ihr euch sicherlich denken :D.

Nach dem Check-in in unserem Hotel (ca. 17.40) ging es dann zum Abendessen erneut ins Strikee's (nur wenige hundert Meter vom Hotel entfernt). Nach dem Essen blieb die Gruppe zunächst noch ein wenig zusammen, bevor man sich dann erneut aufteilte. Der Großteil blieb noch im Strikee's, eine kleinere Gruppe (darunter auch ich) entschied sich hingegen dafür die Bremer Innenstadt unsicher zu machen. Unser Ziel, ein Irish Pub genau am Bremer Hauptbahnhof. Da dieser Pub förmlich überquoll, entschieden wir uns dafür die darüber gelegene Bar "Loft" zu entern. Eine absolut goldrichtige Entscheidung wie sich schon bald heraus stellen sollte.

Zum genaueren Ablauf dieses Besuchs, schweige ich mich aber aus *g*.

Einige Stunden und einen Besuch im nahe gelegenen Dönerladen später, ging es dann zurück ins Hotel, wo wir uns dann gegen 3 Uhr zur Nachtruhe nieder ließen.

Der Sonntag begann mit einem recht spartanischen Frühstück, bevor wir dann gegen 12 Uhr aus dem Hotel auscheckten und Richtung Oldenburg aufbrachen.

 

In Oldenburg angekommen, ging es dann erst einmal zum Mittagessen. Da fährt man über 500 KM und geht dann in eine bayrische Gaststätte, irgendwie schon bisschen paradox, aber zu einem Büffet für 8,90 € pro Person kann man eben nicht so einfach nein sagen :). Auf der Karte unter anderem auch ein Frankenwein aus Randersacker. Ein kleines Stückchen Heimat.

Nach dem Mittagessen ging es dann auf den örtlichen Weihnachtsmarkt, besser gesagt Lambertimarkt. Wirklich schön aufgebaut und wie nicht anders zu erwarten für einen Adventssonntag, bestens besucht.

Gegen 16.30 Uhr ging es dann Richtung EWE Arena, wo wir schon vom Parkplatzwächter freundlich begrüßt wurden. 



Auch am Halleneingang kamen wir gleich mit einem Ordner ins Gespräch. Wohl nicht alltäglich dass ein einem Sonntag Abend überhaupt Gästefans in die Arena kommen. Allein dafür ernteten wir allerorts Respekt. 

Naja Basketball verrückte Franken eben, was will man machen? *g*.

Eines schon mal vorne weg, genau SO stelle ich mir eine Basketball Halle vor. Mit 3.148 Plätzen auf Dauer vielleicht ein wenig zu klein für uns aber von der Konzeptionierung und Aufteilung her ein sehr gutes Vorbild für einen möglichen Hallenbau in Würzburg. Also liebe Investoren und Bauherren, auf nach Oldenburg, zur Objektsichtung :D.

Auch von der Stimmung her, muss ich sagen, das bisher beste Auswärtsspiel in dieser Saison. Fast schon vergleichbar mit unserer Stimmung in der heimischen s.Oliver Arena und das obwohl der Norddeutsche doch eher als unterkühlt und zurück haltend gilt. Davon war gestern Abend nicht die Bohne zu spüren. Dazu konnte man sich vor und nach dem Spiel sehr gut mit einigen Fans austauschen, so stelle ich mir das Miteinander in der Liga vor!

Zum Spiel.


 vs. 

EWE Baskets Oldenburg - s.Oliver Baskets Würzburg

Überraschend guter Start unserer Jungs. Schnell lag man mit 5:0 in Führung und die heimischen Fans sollten sich schnell in ihrer Meinung (die vor dem Spiel von vielen zu hören war) bestätigt fühlen. Das wird ein ganz schweres Stück Arbeit. Nach zwei verlegten Layups gerieten die Angriffsbemühungen der Gäste aber immer mehr ins Stottern und so drehte sich das Blatt relativ schnell und Oldenburg übernahm die Führung (8:7). Ganze sechs Pünktchen sollten dem Aufsteiger in diesem Viertel noch gelingen und so stand es bereits nach dem ersten Durchgang relativ deutlich 22:13. Vor allem am eigenen Brett präsentierte man sich bis hier hin desolat. Nicht ein einziger Defensivrebound konnte eingesammelt werden. 

Im zweiten Viertel konnten die Gäste sich dann aber dank einer energischeren Verteidigung wieder Punkt um Punkt in die Partie zurück kämpfen. Vor allem das Duell der beiden Center (Jason Boone für Würzburg und Adam Chubb für Oldenburg) hatte schon etwas von Playoff Basketball. Nach einem neuerlichen 7:0 Lauf der Oldenburger konnte Kapitän Ben Jacobson mit einem Buzzerbeater aus der eigenen Hälfte, sein Team zur Pause bis auf drei Zähler heran bringen (38:35). Sehr zum jubel der mitgereisten Würzburger Schlachtenbummler.

Nach der Pause ging es wie gewohnt weiter. Oldenburg setzte sich immer etwas ab, der Aufsteiger kämpfte sich wieder bis auf einen oder zwei Punkte heran, verpasste es dann aber leider jedes mal, den psychologisch wichtigen Führungswechsel zu schaffen um die Hausherren so noch stärker unter Druck zu setzen. Weiterhin miserabel, die Reboundarbeit. Phasenweise gab man den Oldenburgern dritte und sogar vierte Wurfchancen. Das kann auf Dauer natürlich nicht gut gehen. So konnte der deutsche Meister von 2009 trotz einer miserablen Dreierquote (nur 3 von 21 Versuchen landeten im Gästekorb) die Nase dennoch vorne behalten. Am Ende des Abends sollte ein Reboundverhältnis von 41:25 für Oldenburg stehen und damit konnte man die im Vergleich zu den Würzburgern sogar schlechtere Trefferquote (46.8 % zu 49.2% für Würzburg) locker ausgleichen.

Fünf Minuten vor dem Spielende schien die Partie bei einem satten 10 Punkte Rückstand für die Unterfranken bereits gelaufen zu sein. Doch wenn man dem Aufsteiger an diesem Abend eines zu Gute halten muss, dann dass sie zu keinem Zeitpunkt der Partie aufgegeben haben, sondern sich immer wieder zurück ins Spiel gebissen haben. Allen voran Chester Frazier gab keinen Ball verloren und hechtete das ein oder andere mal dem orangefarbenen Leder hinter her. 

Auch Chris Kramer erwies sich für die Gäste erneut als DER Go-to-guy, denn eine Minute vor dem Ende brachte er mit einem "and one" den eigentlich schon sicheren Sieg der Niedersachsen noch einmal in Gefahr (78:76). Im Gegenzug hätte der Topscorer des Abends, Oldenburgs Center Adam Chubb mit zwei Freiwürfen für die wohl endgültige Entscheidung sorgen können. jedoch zeigte er zum einzigen mal an diesem Abend Nerven und vergab beide Versuche. So konnte erneut Chris Kramer mit einem weiteren Korb sogar noch einmal für den Ausgleich sorgen (78:78). Die Würzburger Fans standen Kopf, die Gastgeber hingegen wirkten geschockt.

30 Sekunden vor dem Ende übernahm dann der NBA erfahrene US Guard Bobby Brown die Verantwortung und zog gegen Chester Frazier in die Zone, welcher sich bei dieser Aktion sein fünftes Foul einhandelte, als zweiter Baskets Akteur nach Jason Boone. Brown verwandelte beide Freiwürfe und so waren noch etwas mehr als 20 Sekunden auf der Uhr. Erneut wanderte der Ball in die Hände von US Boy Chris Kramer. Wie wenige Augenblicke zuvor zog er zum Korb, aber dieses mal blieb ihm sowohl der Treffer als auch ein durchaus möglicher Foulpfiff verwehrt. Die Entscheidung in dieser Partie. Klar kann man im Nachhinein vielleicht sagen, er hätte sich mehr Zeit lassen sollen, aber egal. Der Sieg ging an diesem Abend verdienter Weise an die Gastgeber. 

Zur Reboundschwäche kam an diesem Abend leider auch noch, dass unser "Lucky Luke" Ricky Harris nach einer Erkrankung unter der Woche und zwei Tagen ohne Training nur zu knapp drei Minuten Einsatzzeit kam.

EWE Baskets Oldenburg - s.Oliver Baskets Würzburg 84:78 (22:13, 16:22, 19:18, 27:25)

EWE Baskets Oldenburg: Chubb (23), Paulding (17), Brown (13), Burrell (12), Hasbrouck (9), Sehovic (6), Majstorovic (2), Bahiense de Mello (2)

s.Oliver Baskets: Boone (18), Jacobson (18), Kramer (13), Little (13), Elliott (9), Frazier (5), Harris (2), Tomaszek, King, Kleber, Clay

Zuschauer: 3.148 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Für einen Auswärtssieg gegen eine Top Mannschaft wie Oldenburg braucht man einfach ein anderes Auftreten unter den Brettern. Vielleicht ist das aktuell ein wenig der Schwachpunkt bei unserem sonst recht ausgeglichen besetzten Team. So kann man halt derzeit zwar gut mit den Top Teams der Liga mithalten, um sie zu schlagen fehlt aber aktuell noch das ein oder andere Prozentpünktchen. 

Die Flexibilität der Guard Positionen ist bei den Frontcourt Positionen leider aktuell nicht wirklich gegeben. Vor allem wenn der gern genannte "Guard Terror" nicht auf Anhieb funktioniert. Was, wie gestern Abend gesehen, schnell mal zum Problem werden kann. 

So das war es dann auch schon für dieses mal. Ich hoffe euch hat das Lesen wieder Spaß gemacht.

Bis zum nächsten mal,

Freddy