Sonntag, 11. Dezember 2011

Das Ende der Heimserie

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Heute dreht sich mein Beitrag natürlich in aller erster Linie um das Frankenderby gegen den deutschen Meister aus Bamberg.


Vor dem Spiel befürchteten die Bamberger ja, einen Nachteil zu haben, da man keine 48 Std. nach dem EuroLeague Auftritt in Malaga schon wieder auf dem Parkett stehen muss und das auch noch zu einem der wohl schwersten Spiele dieser Beko BBL Saison. Diese Befürchtungen, bestätigten sich leider nicht im Geringsten...


Zum Spiel.


vs.

s.Oliver Baskets gegen Brose Baskets

Die Lasershow vor dem Einlauf unserer Baskets, war anfangs wirklich sehr beeindruckend und Stimmungsvoll, am Ende artete es leider in eine viel zu lang gezogene Werbung für ein regionales Reiseunternehmen aus, schade eigentlich. Natürlich möchte sich ein Sponsor auch selbst bei so einem eigens finanzierten Spektakel präsentieren, aber es ist halt letzten Endes eher Kontraproduktiv gewesen, auch die Bamberger Spieler mussten so Minutenlang auf den Spielbeginn warten. Das nächste mal vielleicht doch lieber als Halbzeit Show, dann haben wirklich alle was davon!

Eigentlich wurde einem ja (aus Bamberg) suggeriert, die Bamberger Euro Fighter, seien sicherlich total abgekämpft und müde und könnten kaum auf dem Court stehen. Die böse, böse Beko BBL hat das Spiel aber nicht verlegt.

Umso erstaunlicher, der anfängliche 13:0 Lauf des Meisters zum 3:15 aus Würzburger Sicht. Spätestens da war wohl nicht nur mir klar, dass es heute nichts zu Erben geben wird. Denn der Faktor Müdigkeit der Bamberger war de Facto nicht vorhanden. Der vielleicht größte Trumpf der Patrick Jungs, verpuffte wie ein Wassertropfen in der Sahara.

Dieser Eindruck sollte auch über die komplette Spielzeit Bestand haben.

Wenn man dann, wie so oft, seine unzähligen Freiwürfe nicht trifft (12/24 50%) und dazu nur 1 von 16 (!!!) Dreierversuchen (6,3 %) sein Ziel findet, wird es gegen den deutschen Meister sehr schwer bzw. eigentlich unmöglich zu gewinnen, eigentlich.

Dank einiger Bamberger Nachlässigkeiten, wohl im Gefühl des sicheren Sieges, und einer teilweise wirklich aufopfernd kämpfenden Würzburger Truppe (allen voran erneut US Terrier Chester Frazier) kam man aber tatsächlich anfangs des Schlußabschnitts noch einmal bis auf sechs Zähler heran. 

Doch dann kam das, was schon letzte Woche in Oldenburg mehrfach passierte. 

Immer wenn man sich wieder in ein eigentlich bereits verlorenes Spiel zurück gekämpft hat folgten anschließend viele leichte Ballverluste, nicht durch dachtes Anrennen und Ziehen zum Korb. Mit dem Kopf durch die Bamberger Abwehrwand wollen. So macht man sich nicht nur selbst das Leben schwer, sondern macht auch das selbst kreierte Momentum, die eigene Physis die es zu solch einer Aufholjagd ohne Zweifel braucht, selbst wieder kaputt.

Die Würzburger Verteidigungsriege konnte den Meister nur Phasenweise wirklich unter Druck setzten und immerhin zu 21 Turnover zwingen, doch einen wirklichen Nutzen konnte man daraus nur in einigen seltenen Fällen ziehen.

Dazu die eben angesprochene Dreierflaute. So kann man wohl in den seltensten Fällen ein Spiel in dieser Liga gewinnen, egal wie der Gegner heißt.

Am Ende viel das Ergebnis genau so deutlich aus, wie es der Spielverlauf eigentlich auch her geben musste. Kaum auszudenken, wenn man auf ausgeruhte Bamberger getroffen wäre...

s.Oliver Baskets - Brose Baskets 59:75 (15:21, 16:18, 11:21, 17:15)

s.Oliver Baskets: Harris (14), Frazier (10), Boone (8), Kramer (8), Little (6), Elliott (5), Jacobson (3), King (2), Tomaszek (2), Clay (1), Henneberger

Brose Baskets: Gavel (19), Tucker (13), Roberts (12), Jacobsen (12), Pleiß (7), Slaughter (5), Suput (3), Jenkins (2), Neumann (2), Tadda

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Die Heimserie ist gerissen. Egal, das musste eines Tages sowieso mal passieren. Das war wohl jedem klar. Für viele sicherlich schmerzhaft, dass es ausgerechnet gegen den fränkischen Rivalen aus Bamberg passieren musste. Allerdings muss man einfach zugeben, dass der Meister den Sieg auch absolut verdient hat.

Von Beginn an waren die Jungs von Coach Flemming die spielbestimmende Mannschaft auf dem Parkett und konnten der Würzburger Defense schon früh im ersten Viertel mit drei getroffenen Dreiern den Zahn ziehen. Da musste man schon fast Angst haben, bzw. eine noch deutlichere Niederlage befürchten.

Dass das nicht, oder nur teilweise, eingetreten ist, liegt aus meiner Sicht an zwei Dingen. 

1. Das Publikum hat das eigene Team weiter nach vorne gepushed und die Jungs haben das mit 110 % Kampf und Einsatz zurück gezahlt. Allen voran natürlich unser Terrier Chester Frazier. Aber auch die anderen (Alex King, Rob Tomaszek usw.) haben alles in die Waagschale geworfen was möglich war.

2. Die Bamberger haben auch etwas früh ein, zwei Gänge zurück geschaltet. Verständlicherweise.

Das wir eine Mannschaft sind, deren Stärke ohne Frage die Verteidigung ist, ist ja bekannt und bestreitet auch Keiner, aber das wir in der Offensive dadurch teilweise einfach zu eindimensional und limitiert sind, vor allem wenn die Dreier auch nicht fallen, ist nicht erst seit gestern offensichtlich. 

Im Basketball geht es halt auch nicht nur darum das gegnerische Spiel zu zerstören, sondern auch selbst Punkte zu erzielen. Das fehlt mir derzeit so ein wenig. Bestes Beispiel war da das letzte Heimspiel gegen Ludwigsburg. Man konnte den Gegner zwar sechs Minuten ohne Korberfolg halten, aber wie viel bringt das, wenn man in der selben Zeit selbst keine Punkte erzielen kann?

Gegen ein Team wie Oldenburg oder Bamberg (3. Viertel gestern) kann man sich solche Dürrephasen halt einfach nicht leisten. Auch in Braunschweig wurde das Spiel durch eben so eine Dürrephase im letzten Viertel verloren.

Um im Konzert der ganz Großen der Liga mitspielen zu können, fehlt es daher noch ein ganzes Stück, aber das ist ja auch (noch) nicht unser Anspruch im ersten Jahr Beko BBL.

So das war es dann auch schon wieder für heute. Bleibt zu hoffen, dass wir beim Tabellen 17. in Hagen unseren Auswärtsfluch am kommenden Sonntag endlich überwinden können, sonst könnte man in der Tabelle in den nächsten Wochen ganz schnell nach unten durch gereicht werden.

Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen.

Bis zum nächsten mal,

Freddy



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