Dienstag, 27. Dezember 2011

Same procedure as every year

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Die Weihnachtsfeiertage liegen hinter uns. Ich hoffe ihr habt euch alle schön beschenken lassen und habt euch euer Weihnachtsessen gut schmecken lassen. Unsere Jungs haben uns einen Tag vor Heiligabend  das wohl größte Weihnachtsgeschenk gemacht.


Nach dem Motto von Dinner for one "Same procedure as every year" konnten die Bayern auch im dritten Anlauf in der Baskets Historie nicht in der Domstadt gewinnen. Sehr zur Freude von ganz Basketball Deutschland, glaubt man zumindest den zahlreichen Einträgen und Glückwünschen im Schönen Dunk Forum.


Danke an Sport 1, die es möglich gemacht haben, dass dieses Ereignis in der ganzen Republik gesehen werden konnte!


Zum Spiel.


 vs. 

s.Oliver Baskets gegen FC Bayern München 

Die Luft in der Halle brannte schon beim Einlauf der Teams. Besonders Steffen Hamann wurde wie gewohnt "freundlich" in Unterfranken begrüßt. Das wird sich wahrscheinlich nie ändern, das gehört einfach dazu. Die Fernsehkameras von Sport 1 sendeten diese unglaubliche Atmosphäre hinaus in die ganze Republik. Das Turnhallenflair der Würzburger s.Oliver Arena, sollte nun jedem Basketball Fan in ganz Deutschland ein Begriff sein.

Das Spiel begann für die Hausherren denkbar ungünstig. Nach einer völlig verkorksten Anfangsphase lag man bereits mit 0:12 im Rückstand. Erst zwei Freiwürfe von Chester Frazier sollten der Dosenöffner (laut Sport 1 Co-Kommentator Stephan Baeck) für die Unterfranken sein. Danach musste man sich verwundert die Augen reiben, denn das Spiel sollte sich im restlichen Verlauf des ersten Viertels komplett drehen. Auch dank unserem Lucky Luke, Ricky Harris. Er traf zwei ganz wichtige Dreier, ebenso wie Alex King, der seinerseits von Downtown erfolgreich war. So machte man aus einem 0:12 ein 17:16 nach dem ersten Spielabschnitt.

Das zweite Viertel sollte dann noch stärker von den beiden Abwehrreihen geprägt sein. Gerade die Würzburger Offensive kam viel zu oft leider nicht in eine optimale Wurfposition und so standen zum Ende von Viertel Nummer zwei ganze neun (!) weitere Zähler auf dem eigenen Guthabenkonto. Zum Glück aber griff die Würzburger Defense weiterhin sehr gut und so konnten auch die Gäste aus der Landeshauptstadt nur 13 Punkte erzielen und lagen so mit zur Pause mit 26:29 in Führung.

In der Halbzeitpause wurde ich dann von einem ehemaligen Arbeitskollegen gefragt, was ich meine wie es ausgeht. Meine Prognose, wenn wir die Bayern unter 60 Punkte halten können, haben wir eine Chance, sollte sich am Ende glücklicherweise bewahrheiten.

Rein in Halbzeit Nummer zwei mit dem weiterhin gleichen Bild. Beide Teams verteidigten mit hoher Intensität und Leidenschaft, worunter erneut die Offensive litt. Der große Unterschied an diesem Abend waren aber, wer hätte das gedacht, die Rebounds. Die Bayern konnten trotz ihrer eigentlichen körperlichen Überlegenheit (Troutman, Homan) gerade das eigene Brett einfach nicht kontrollieren. Am Ende des Abends stand für Würzburg eine Reboundverhältnis von 46:35, davon sage und schreibe 19:7 bei den Offensivrebounds. Das dürfte wohl das ausschlaggebende Kriterium für den Würzburger Sieg gewesen sein.

Das Spiel an sich war bis zur Mitte des letzten Viertels nahezu ausgeglichen. Die Führung wechselte hin und her, aber keines der Teams konnte sich mehr als 3-4 Pünktchen absetzen, bis ja bis Ben Jacobson seinen großen Auftritt hatte und den wohl Spielvorentscheidenden Dreier versenkte, den Bayern Coach Dirk Bauermann in der anschließenden Pressekonferenz als Genickbruch für das eigene Team beschrieb.

Danach versuchten es die Bayern noch zwei, drei mal die Uhr durch Fouls zu stoppen und den Gegner an die Freiwurflinie zu schicken. Doch Würzburg gab sich dort keine Blöße mehr und so war die Vorweihnachtliche Messe in der s.Oliver Arena gelesen.

Am Ende ein verdienter 64:55 Erfolg für die s.Oliver Baskets und eine lange Feiernacht sollte ihren Anlauf nehmen.

s.Oliver Baskets - FC Bayern München 64:55 (17:16, 9:13, 18:15, 20:11)

s.Oliver Baskets: Harris (15), Elliott (12), Boone (8), Kramer (8), Frazier (8), Jacobson (8), King (3), Little (2), Tomaszek, Kleber


FC Bayern München: Wallace (9), Hamann (9), Homan (9), Nadjfeji (8), Benzing (7), Greene (6), Troutman (5), Schwethelm (2), Jagla  

Zuschauer: 3.140  (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Gerade das erste Viertel zeigte aber sehr wohl die vorhandenen Stärken und Schwächen der Hausherren. Das Spiel ist nach wie vor in der Offensive sehr viel auf dem Zufallsprinzip aufgebaut und laut Basketball TV-Ikone Frank Buschmann "sind das verdammt viele, ziemlich wilde und komische Würfe was die da nehmen". Ich denke das trifft es auf den Punkt. Fallen diese Würfe (zu meist Dreipunktewürfe) dann kann man, dank der überragenden Defense, die an diesem Abend ab der Mitte des ersten Viertels wieder einmal sehr gut funktionierte, wohl fast jede Mannschaft in dieser Liga besiegen. Fallen diese Würfe aber nicht, wie in den ersten Minuten und greift die Defense dazu auch nicht, dann kann es einem schnell gehen wie in den letzten Wochen und man verliert wohl gegen so ziemlich jedes Team der Beko BBL. 

Daher stellt sich schon so ein wenig die Frage nach "Fluch oder Segen" des Patrick'schen Systems. Bisher war man damit doch recht erfolgreich, allein Auswärts möchte es nicht so richtig funktionieren.

Bei Schönen Dunk waren die Meinungen zum Spiel natürlich sehr unterschiedlich. Auf der einen Seite die ganzen Göttinger usw. die ja diese Spielweise zur Genüge kennen und schon so ein bisschen Wehmut verspürten, angesichts des Spielverlaufs. Auf der anderen Seite die Liebhaber des gepflegten Offensivbasketballs, die das Spiel absolut grausam und unansehnlich fanden und sogar von Anti-Werbung für den deutschen Basketball sprachen.

So weit möchte ich nun wahrlich nicht gehen. Sicher ist das Patrick'sche Spiel nicht immer schön anzusehen, aber eines bekommt man jedes Spiel zu sehen: 

- 120 % Einsatz, Kampf und Leidenschaft. 

- ein Team das keinen Ball verloren gibt, ein Team das immer an sich glaubt und niemals aufgibt.

Das sind die s.Oliver Baskets in der Beko BBL Saison 2011/2012 und nicht Göttingen 2.0 oder Göttingen Reloaded. Das kann ich nämlich langsam einfach nicht mehr hören. Das Einzige was an Göttingen erinnert sind freilich Spielweise und Teile des Teams, aber mit Jason Boone und John Litte sind eben "nur" zwei Spieler direkt aus Göttingen zu uns gekommen. Sowohl Ben Jacobson als auch Chester Frazier sind zwar auch schon unter JP in Göttingen tätig gewesen, waren aber zwischenzeitlich wo anders beschäftigt. 

Mit Ivan Elliott, Ricky Harris und vor allem auch einem Chris Kramer hat man drei absolute Leistungsträger, die komplett neu in diesem System sind.

Nur weil ein Coach den Verein wechselt und seine Taktik auch dort anwendet, ist es noch lange keine blanke Kopie!

Oder ist Bayern München eine Leverkusen oder Bamberg Kopie, nur weil der Coach auch da der Selbe ist? I don't think so!

Sorry Leute, aber ich finde das musste einfach mal gesagt werden.

Nun möchte ich noch kurz auf das nächste Spiel unserer Jungs voraus blicken.

Am kommenden Freitag (30.12.)  geht es für unsere Jungs mal wieder "on the road". Dieses mal zum direkten Tabellennachbarn aus Bremerhaven.

Unser Gegner verlor am letzen Wochenende mit 58:90 relativ deutlich beim deutschen Meister in Bamberg. Bereits heute Abend setzen sie ihre Reise durchs Frankenland mit der Partie beim BBC Bayreuth fort, bevor sie dann am Freitag Abend in heimischer Halle ihre "fränkische Woche" mit dem Spiel gegen unsere Jungs beenden.

Im Hinblick auf den Kampf um die Pokalqualifikationsrunde (Platz 6 nach dem Ende der Hinrunde notwendig) ist das Spiel am Freitag wohl vorentscheidend. Wer verliert, wird sich aus diesem Rennen wohl verabschieden.

Wir Würzburger sind ja, was die Auswärtsspiele angeht, recht gebeutelt und nach dem Erlebnis in Hagen vor 14 Tagen fällt meine Prognose doch eher ernüchternd aus. Ich hoffe zwar, dass man durch den Sieg gegen die Bayern einen neuerlichen Push erhalten hat, aber ich fürchte für uns wird es auch dieses mal "on the road" nicht viel zu erben geben. Ich lasse mich aber natürlich sehr gerne eines Besseren belehren ;).

Abschließend möchte ich mich einfach noch einmal bei euch bedanken. Als ich im Juli die Idee zu diesem Basketball Blog hatten, hätte ich niemals gedacht, dass dieser bei euch so gut ankommt und selbst viele Basketball Fans der anderen Bundesligisten regelmäßig diesen Blog lesen. Sogar auf die Blogroll der Beko BBL hat es mein Blog bereits geschafft und dank der Leute von basketball-stream.de ist mein Blog nun sogar schon auf einer zweiten Plattform zu Hause und kann so von noch mehr Lesern erreicht werden. Vielen Dank dafür!

Bei Facebook stagnieren die Zahlen der Likes zwar schon seit Längerem, aber Hauptsache der Blog wird gelesen. Trotzdem würde ich mich über noch mehr Feedback etc. freuen, einfach weil es dann auch noch mehr Spaß macht hier für euch zu schreiben. 

Die Beko BBL versucht durch die Verlinkung meines Blogs bei manchen Twitter Meldungen auch zusätzlich noch Leser hier her zu bringen, auch dafür möchte ich mich noch einmal recht herzlich bedanken!

A propos Twitter. Auch hier ist mein Blog seit Kurzem vertreten. Wer es bisher noch nicht getan hat, bitte auch da folgen, denn hier werde ich gerade während den Auswärtsfahrten immer mal wieder Tweets verbreiten. ---> Folgen bitte!

So jetzt bin ich aber wirklich fertig. Ich wünsche euch und euren Familien einen guten Rutsch ins neue Jahr und uns allen ein nicht nur sportlich, erfolgreiches Jahr 2012!

Bis zum nächsten mal,

Freddy

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