Donnerstag, 15. Dezember 2011

On the road with the s.Oliver Baskets: Next stop, Hagen.

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Was, schon wieder? Mag sich der ein oder andere vielleicht fragen. Auf vielfachen Wunsch werde ich mich heute mal an einem Game Preview versuchen. Mal sehen was meine Fähigkeiten als Orakel taugen :).

Diesen Sonntag geht es also, endlich mal wieder, nach Hagen. Für viele Baskets Anhänger, welche die erste Zeit in der BBL bereits mit erleben durften, sicherlich ein Ort mit vielen Erinnerungen. Ich erinnere mich da z.B. an ein Spiel in der damaligen Aufstiegsrunde zur 1.Bundesliga, zu dem wir gemeinsam mit der Mannschaft, ja damals war das noch möglich, angereist sind und eine herbe Niederlage einstecken mussten. Der Traum vom Aufstieg war damals leider geplatzt. Ein Jahr später sollte es dann ja bekanntlich besser laufen.

Das aber nur als Anekdote am Rande.

Der Fanclub Würzburg YoungStars gab eben bekannt, dass der zweite Fanbus auch sicher fahren wird. Das heißt es werden (Stand 11:40 Uhr) mindestens 87 Fans, plus den ein oder anderen Privatfahrer vor Ort mit dabei sein und unser Team zum Sieg schreien. Dabei werden wir auch nicht ganz alleine sein, denn es haben sich einige Freunde aus Bonn angekündigt, da ihre Telekom Baskets bereits einen Tag vorher in Ludwigsburg spielen müssen.


Die Voraussetzungen zum zweiten Auswärtssieg diese Saison sind als gegeben, nun muss die Mannschaft es nur noch auf dem Court umsetzen und diese lästige Auswärtsmisere endlich abschütteln. 


Bisher sind die Auswärtsspiele ja bekanntlich unsere Achillesverse in dieser Saison. Nur eines von bislang fünf Duellen auf gegnerischem Parkett, konnte man bislang gewinnen und zwar ausgerechnet bei unserer Auswärtsprmiere in der Beko BBL bei den LTi Gießen 46ers am 2. Spieltag (85:60).


Danach folgten mehr oder weniger knappe und durchaus ärgerliche Niederlagen in der Fremde. Angefangen mit der Buzzerbeater Niederlage in Frankfurt (78:80), welche durch den bisherigen Saisonverlauf und dem momentanen Abschneiden der Skyliners um so ärgerlicher ist, danach die erste von bisher drei Niederlagen in Niedersachsen (74:87 in Quakenbrück), hier war man vor allem in der zweiten Hälfte so gut wie Chancenlos, dann die Niederlage in Braunschweig (63:78), hier war man in der ersten Hälfte klar überlegen und verspielte den Sieg dann durch ein katastrophales Schlußviertel und schließlich noch die dritte Niederlage in Niedersachsen, das 78:84 in Oldenburg. Hier war man eigentlich ständig mit 10 Punkten im Rückstand, konnte sich aber durch einen kämpferischen Kraftakt 30 Sek. vor dem Ende sogar noch einmal zum Ausgleich fighten. Am Ende ging das Spiel aber verdienter Maßen doch verloren.


So stehen wir also derzeit bei einer Bilanz von 1:4 was die Auswärtsspiele angeht. 


Da kommt doch die Reise zum derzeitigen Tabellen 17. der Beko BBL wie gerufen, mag man meinen. Ein gefährlicher Ritt auf der Rasierklinge, wie ich finde. Auf dem Papier ist man natürlich der haushohe Favorit und jeder erwartet einen deutlichen Sieg. Auch von Hagener Fanseite wird einem suggeriert, dass man ja gegen Würzburg eh total Chancenlos ist. Allerdings ist das Team von Phoenix Hagen bestimmt heiß einem der Top Teams der Liga (so werden wir nämlich bisher Ligaweit war genommen und nicht als der Aufsteiger für den uns viele eigene Fans noch immer halten) ein Bein zu stellen.


Mal Hand aufs Herz.


Natürlich sind wir auf dem Papier ein Aufsteiger. Das gilt in meinen Augen aber lediglich für unsere Baskets Organisation und nicht für das Team an sich. Sowohl der Coach, John Patrick, als auch vier unserer Spieler (Ben Jacobson, John Little, Jason Boone, Chester Frazier) haben schon mehrfach Beko BBL PlayOff Luft geschnuppert und sogar die EuroChallenge gewonnen. Dazu kommt mit Alex King ein ehemaliger deutscher Meister (mit Frankfurt) und PlayOff Teilnehmer (Bonn) sowie die bereits Europaerfahrenen Ricky Harris und Rob Tomaszek. Chris Kramer ist wohl auch durchaus ein Spieler mit höherem Niveau, also von daher kann von einem typischen Aufsteiger schon seit Saisonbeginn nicht die Rede sein.


Natürlich wissen das unsere Verantwortlichen. Absolut richtig, dass man auch "nur" den Klassenerhalt als Ziel in der ersten Beko BBL Saison ausgegeben hat. Man hat da aus den vergangenen Jahren gelernt, als man ja zum Teil durchaus offensiv an die jeweiligen Aufgaben heran getreten ist und dadurch eine riesige Erwartungshaltung im Umfeld entstanden ist. Der Druck der dann auf dem Team lastete, war natürlich eher eine Belastung denn eine Hilfe. Allein schon unter diesem Gesichtspunkt, ist die bisherige Zielvorgabe absolut in Ordnung, auch wenn man uns in der Liga dafür schon belächelt. Man muss sich nur mal die Prognosen der Fans vor der Saison ansehen, hier wurden wir von fast jedem als sicherer PlayOff Teilnehmer eingestuft und diese Leute kennen die Liga deutlich besser als wir Würzburger.


Auch bei der Mannschaft scheint man ja durchaus andere Ziele zu haben. Das lassen die Spieler bei den Interviews ja schon gerne mal durch blicken. Erst kürzlich sprach Jason Boone offensiv vom Ziel am Beko BBL Pokal teil zu nehmen und auch Alex King und Chester Frazier ließen bei der letzten Ausgabe von s.Oliver Baskets TV durchblicken, dass es das kurzfristige Ziel der Mannschaft ist an diesem Wettbewerb teil zu nehmen.


Zur Erklärung:


Um am Beko BBL Pokal teil zu nehmen muss man eine der folgenden beiden Voraussetzungen erfüllen. 


Entweder man ist Ausrichter des Top 4 (in dieser Saison sind das die Telekom Baskets Bonn) oder man belegt zum Ende der Hinrunde mindestens Platz 6 der Tabelle.


Die ersten sechs Teams der Hinrunde spielen dann die verbliebenen drei Teilnehmerplätze für das Beko BBL Top 4 aus.


Aktuell sind wir auf Platz 8, also nach derzeitigem Stand nicht für die Vorausscheidung qualifiziert.


Um dieses Etappenziel zu erreichen, MUSS man am Sonntag in Hagen gewinnen. Da kann es keine zwei Meinungen geben. Wer an  sich selbst solche Ansprüche stellt, der muss auch entsprechend Auswärtssiege einfahren. Nur Heimsiege allein reichen da nicht aus.


Natürlich kann im Augenblick in der Beko BBL eigentlich jedes Team gegen das andere gewinnen. Die Liga ist so ausgeglichen wie lange nicht, was man ja auch an der Tabelle sehr gut sehen kann. Daher darf man natürlich auch die Jungs aus Hagen nicht unterschätzen und das Spiel als schon gewonnen ansehen. Dennoch sage ich, wir sind stark genug um ein Team wie Hagen in deren Halle zu bezwingen! Das hat auch nichts mit Arroganz oder Überheblichkeit zu tun, sondern viel mehr mit dem Wissen um die eigenen Stärken und Ansprüche!


Allerdings muss dafür auch ein entscheidender Faktor für dieses Spiel wieder besser funktionieren als zuletzt (speziell gegen Bamberg): Das eigene Scoring.


Natürlich ist unsere Defense unser Prunkstück, unsere absolute Stärke. Nicht umsonst zittern schon vielen Gegnern vor den Spielen die Knie, wenn sie an unsere Defensivabteilung denken.


Trotzdem kann man kein Basketball Spiel gewinnen, wenn man nicht selbst entsprechend punktet und das war mir in den letzten Spielen einfach zu wenig. 


Erinnert euch mal an das vorletzte Heimspiel gegen Ludwigsburg (Endstand 67:58 für unser Team). Da gab es im dritten Viertel eine Phase als kein Team punkten konnte und zwar für 6 (!!!) Minuten. Klar kann man da sagen, wow super verteidigt, den Gegner total neutralisiert. Aber was bringt das, wenn man im selben Zeitraum selbst auch keine Punkte erzielt? Gegen einen solchen Gegner mag das vielleicht nicht so ins Gewicht fallen, aber gegen Bamberg und auch in Oldenburg, hat man gesehen was gegen starke Teams dann passieren kann. Danach muss man viel Kraft und Energie aufwenden um wieder ins Spiel zurück zu kommen, in beiden Spielen zuviel Substanz die da verloren ging.


Meiner Meinung nach verlassen wir uns zu sehr auf unsere Dreipunktewürfe. Das Spiel über die Zone kommt viel zu selten zum tragen. Natürlich haben wir da außer Jason Boone auch nicht wirklich viele Optionen. Aber auch ein Ivan Elliott, der das zu Saisonbeginn eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, wird zuletzt wieder viel zu sehr auf seine Dreier reduziert. Auch das Reboundverhalten muss wieder verbessert werden. Zu Saisonbeginn war das unsere große Stärke!


Nur wenn diese Faktoren erfüllt werden, können wir in Hagen am Sonntag die beiden Zähler entführen, weil kämpfen und beißen, dass können diese Jungs auch.


Ein Wiedersehen wird es auch mit Tristan Blackwood geben. Er spielt ja bekanntlich seit Saisonbeginn in Hagen. Viele (auch ich) haben ihm da wenig Chancen eingeräumt, aber er hat seine Kritiker bisher Lügen gestraft. Mit durchschnittlich 6.1 Punkten und 2.1 Rebounds zählt er zu den Aktivposten im Hagener Spiel. Am vergangenen Spieltag war er mit 19 Punkten sogar Topscorer seines Teams und gerade er wird uns allen zeigen wollen, dass er letzte Saison zu unrecht weg geschickt wurde.


Ihr seht also, es wird alles andere als ein Selbstläufer werden.


Das soll es dann auch von mir gewesen sein. Den nächsten Blog gibt es dann, über den hoffentlich zweiten Auswärtssieg in dieser Saison, zu Beginn der kommenden Woche. Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen und könnt meine Meinung zu einem gewissen Anteil teilen.


Bis zum nächsten mal,


Freddy

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