Montag, 5. Dezember 2011

Road Trip ohne Happy End

Hallo liebe Leserinnen und Leser oder wie man im Norden der Republik sagt Moin,

zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Dieses mal dreht es sich um unseren Wochenendtrip in den hohen Norden, genauer gesagt nach Oldenburg, mit Zwischenstop samt Übernachtung in der Hansestadt Bremen.

Samstag Morgen um ziemlich genau 9 Uhr starteten wir, mit zwei 9er Bussen, unseren zunächst 480km lange Road Trip nach Bremen. Dort kamen wir dann so gegen 14 Uhr an. Unser erster Weg führte ins Weserpark Einkaufszentrum (die Arcaden lassen grüßen...). Dort teilte sich die Truppe dann zunächst auf. Der Großteil pilgerte in die American Sports Bar Strikee's um dort die Fußball Bundesliga Parte des FC Bayern gegen Werder Bremen zu schauen. Der Rest ging lieber shoppen. 

Was die Frage aufwirft, wer gibt Frauen freiwillig ein Auto um sie Outlet-Shoppen zu lassen? Was dabei raus kam, könnt ihr euch sicherlich denken :D.

Nach dem Check-in in unserem Hotel (ca. 17.40) ging es dann zum Abendessen erneut ins Strikee's (nur wenige hundert Meter vom Hotel entfernt). Nach dem Essen blieb die Gruppe zunächst noch ein wenig zusammen, bevor man sich dann erneut aufteilte. Der Großteil blieb noch im Strikee's, eine kleinere Gruppe (darunter auch ich) entschied sich hingegen dafür die Bremer Innenstadt unsicher zu machen. Unser Ziel, ein Irish Pub genau am Bremer Hauptbahnhof. Da dieser Pub förmlich überquoll, entschieden wir uns dafür die darüber gelegene Bar "Loft" zu entern. Eine absolut goldrichtige Entscheidung wie sich schon bald heraus stellen sollte.

Zum genaueren Ablauf dieses Besuchs, schweige ich mich aber aus *g*.

Einige Stunden und einen Besuch im nahe gelegenen Dönerladen später, ging es dann zurück ins Hotel, wo wir uns dann gegen 3 Uhr zur Nachtruhe nieder ließen.

Der Sonntag begann mit einem recht spartanischen Frühstück, bevor wir dann gegen 12 Uhr aus dem Hotel auscheckten und Richtung Oldenburg aufbrachen.

 

In Oldenburg angekommen, ging es dann erst einmal zum Mittagessen. Da fährt man über 500 KM und geht dann in eine bayrische Gaststätte, irgendwie schon bisschen paradox, aber zu einem Büffet für 8,90 € pro Person kann man eben nicht so einfach nein sagen :). Auf der Karte unter anderem auch ein Frankenwein aus Randersacker. Ein kleines Stückchen Heimat.

Nach dem Mittagessen ging es dann auf den örtlichen Weihnachtsmarkt, besser gesagt Lambertimarkt. Wirklich schön aufgebaut und wie nicht anders zu erwarten für einen Adventssonntag, bestens besucht.

Gegen 16.30 Uhr ging es dann Richtung EWE Arena, wo wir schon vom Parkplatzwächter freundlich begrüßt wurden. 



Auch am Halleneingang kamen wir gleich mit einem Ordner ins Gespräch. Wohl nicht alltäglich dass ein einem Sonntag Abend überhaupt Gästefans in die Arena kommen. Allein dafür ernteten wir allerorts Respekt. 

Naja Basketball verrückte Franken eben, was will man machen? *g*.

Eines schon mal vorne weg, genau SO stelle ich mir eine Basketball Halle vor. Mit 3.148 Plätzen auf Dauer vielleicht ein wenig zu klein für uns aber von der Konzeptionierung und Aufteilung her ein sehr gutes Vorbild für einen möglichen Hallenbau in Würzburg. Also liebe Investoren und Bauherren, auf nach Oldenburg, zur Objektsichtung :D.

Auch von der Stimmung her, muss ich sagen, das bisher beste Auswärtsspiel in dieser Saison. Fast schon vergleichbar mit unserer Stimmung in der heimischen s.Oliver Arena und das obwohl der Norddeutsche doch eher als unterkühlt und zurück haltend gilt. Davon war gestern Abend nicht die Bohne zu spüren. Dazu konnte man sich vor und nach dem Spiel sehr gut mit einigen Fans austauschen, so stelle ich mir das Miteinander in der Liga vor!

Zum Spiel.


 vs. 

EWE Baskets Oldenburg - s.Oliver Baskets Würzburg

Überraschend guter Start unserer Jungs. Schnell lag man mit 5:0 in Führung und die heimischen Fans sollten sich schnell in ihrer Meinung (die vor dem Spiel von vielen zu hören war) bestätigt fühlen. Das wird ein ganz schweres Stück Arbeit. Nach zwei verlegten Layups gerieten die Angriffsbemühungen der Gäste aber immer mehr ins Stottern und so drehte sich das Blatt relativ schnell und Oldenburg übernahm die Führung (8:7). Ganze sechs Pünktchen sollten dem Aufsteiger in diesem Viertel noch gelingen und so stand es bereits nach dem ersten Durchgang relativ deutlich 22:13. Vor allem am eigenen Brett präsentierte man sich bis hier hin desolat. Nicht ein einziger Defensivrebound konnte eingesammelt werden. 

Im zweiten Viertel konnten die Gäste sich dann aber dank einer energischeren Verteidigung wieder Punkt um Punkt in die Partie zurück kämpfen. Vor allem das Duell der beiden Center (Jason Boone für Würzburg und Adam Chubb für Oldenburg) hatte schon etwas von Playoff Basketball. Nach einem neuerlichen 7:0 Lauf der Oldenburger konnte Kapitän Ben Jacobson mit einem Buzzerbeater aus der eigenen Hälfte, sein Team zur Pause bis auf drei Zähler heran bringen (38:35). Sehr zum jubel der mitgereisten Würzburger Schlachtenbummler.

Nach der Pause ging es wie gewohnt weiter. Oldenburg setzte sich immer etwas ab, der Aufsteiger kämpfte sich wieder bis auf einen oder zwei Punkte heran, verpasste es dann aber leider jedes mal, den psychologisch wichtigen Führungswechsel zu schaffen um die Hausherren so noch stärker unter Druck zu setzen. Weiterhin miserabel, die Reboundarbeit. Phasenweise gab man den Oldenburgern dritte und sogar vierte Wurfchancen. Das kann auf Dauer natürlich nicht gut gehen. So konnte der deutsche Meister von 2009 trotz einer miserablen Dreierquote (nur 3 von 21 Versuchen landeten im Gästekorb) die Nase dennoch vorne behalten. Am Ende des Abends sollte ein Reboundverhältnis von 41:25 für Oldenburg stehen und damit konnte man die im Vergleich zu den Würzburgern sogar schlechtere Trefferquote (46.8 % zu 49.2% für Würzburg) locker ausgleichen.

Fünf Minuten vor dem Spielende schien die Partie bei einem satten 10 Punkte Rückstand für die Unterfranken bereits gelaufen zu sein. Doch wenn man dem Aufsteiger an diesem Abend eines zu Gute halten muss, dann dass sie zu keinem Zeitpunkt der Partie aufgegeben haben, sondern sich immer wieder zurück ins Spiel gebissen haben. Allen voran Chester Frazier gab keinen Ball verloren und hechtete das ein oder andere mal dem orangefarbenen Leder hinter her. 

Auch Chris Kramer erwies sich für die Gäste erneut als DER Go-to-guy, denn eine Minute vor dem Ende brachte er mit einem "and one" den eigentlich schon sicheren Sieg der Niedersachsen noch einmal in Gefahr (78:76). Im Gegenzug hätte der Topscorer des Abends, Oldenburgs Center Adam Chubb mit zwei Freiwürfen für die wohl endgültige Entscheidung sorgen können. jedoch zeigte er zum einzigen mal an diesem Abend Nerven und vergab beide Versuche. So konnte erneut Chris Kramer mit einem weiteren Korb sogar noch einmal für den Ausgleich sorgen (78:78). Die Würzburger Fans standen Kopf, die Gastgeber hingegen wirkten geschockt.

30 Sekunden vor dem Ende übernahm dann der NBA erfahrene US Guard Bobby Brown die Verantwortung und zog gegen Chester Frazier in die Zone, welcher sich bei dieser Aktion sein fünftes Foul einhandelte, als zweiter Baskets Akteur nach Jason Boone. Brown verwandelte beide Freiwürfe und so waren noch etwas mehr als 20 Sekunden auf der Uhr. Erneut wanderte der Ball in die Hände von US Boy Chris Kramer. Wie wenige Augenblicke zuvor zog er zum Korb, aber dieses mal blieb ihm sowohl der Treffer als auch ein durchaus möglicher Foulpfiff verwehrt. Die Entscheidung in dieser Partie. Klar kann man im Nachhinein vielleicht sagen, er hätte sich mehr Zeit lassen sollen, aber egal. Der Sieg ging an diesem Abend verdienter Weise an die Gastgeber. 

Zur Reboundschwäche kam an diesem Abend leider auch noch, dass unser "Lucky Luke" Ricky Harris nach einer Erkrankung unter der Woche und zwei Tagen ohne Training nur zu knapp drei Minuten Einsatzzeit kam.

EWE Baskets Oldenburg - s.Oliver Baskets Würzburg 84:78 (22:13, 16:22, 19:18, 27:25)

EWE Baskets Oldenburg: Chubb (23), Paulding (17), Brown (13), Burrell (12), Hasbrouck (9), Sehovic (6), Majstorovic (2), Bahiense de Mello (2)

s.Oliver Baskets: Boone (18), Jacobson (18), Kramer (13), Little (13), Elliott (9), Frazier (5), Harris (2), Tomaszek, King, Kleber, Clay

Zuschauer: 3.148 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Für einen Auswärtssieg gegen eine Top Mannschaft wie Oldenburg braucht man einfach ein anderes Auftreten unter den Brettern. Vielleicht ist das aktuell ein wenig der Schwachpunkt bei unserem sonst recht ausgeglichen besetzten Team. So kann man halt derzeit zwar gut mit den Top Teams der Liga mithalten, um sie zu schlagen fehlt aber aktuell noch das ein oder andere Prozentpünktchen. 

Die Flexibilität der Guard Positionen ist bei den Frontcourt Positionen leider aktuell nicht wirklich gegeben. Vor allem wenn der gern genannte "Guard Terror" nicht auf Anhieb funktioniert. Was, wie gestern Abend gesehen, schnell mal zum Problem werden kann. 

So das war es dann auch schon für dieses mal. Ich hoffe euch hat das Lesen wieder Spaß gemacht.

Bis zum nächsten mal,

Freddy 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen