Sonntag, 20. November 2011

Zweite Halbzeit ohne Fortüne

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neue Ausgabe meines Basketball Blogs. Nach einer einwöchigen Pause, geht es heute um den Auftritt unserer s.Oliver Baskets bei den New Yorker Phantoms Braunschweig. Eine Partie mit einigen Höhen, aber leider noch mehr Tiefen, vor allem die Leistung der drei Männer in gelb sollte noch lange nach der Partie für viel Gesprächs- und Zündstoff sorgen, aber der Reihe nach...


Ca. 80 Fans der s.Oliver Baskets machten sich am Freitag Mittag auf den Weg ins ca. 350 KM entfernte Braunschweig. Nach dem Auftritt in Quakenbrück vor ein paar Wochen also bereits der zweite Trip nach Niedersachsen. Mit ähnlichem Erfolg, wie sich am Ende leider herausstellen sollte.


Durch die etwas spätere Abfahrt (damit auch einige berufstätige Fans die Möglichkeit hatten mit dem Fanbus mit zu fahren, kamen wir relativ spät in der Volkswagen Halle an. Die Spielervorstellung unseres Teams war bereits absolviert, als wir endlich unseren Fanblock entern konnten. 


Auch bei dieser Halle muss ich leider sagen, dass die Bauweise für den Basketball nicht wirklich optimal ist. Viel zu weitläufig der Innenraum, die Ränge zu flach und zu weit weg vom Spielfeld, da kann nicht wirklich viel Stimmung aufkommen, beide Fanlager versuchten dennoch ihr Bestes. 


Ich hatte in der Halbzeit auch wieder die Gelegenheit mit dem Stadtbaurat der Stadt Würzburg und Edelfan der Baskets, Christian Baumgart zu sprechen. Heißestes Thema, wie könnte es auch anders sein, der mögliche Bau einer neuen Arena in Würzburg. Wie schon Jochen Bähr am vergangenen Montag bei der Aufzeichnung von s.Oliver Baskets TV ließ auch er durch die Blume durchsickern, dass man wohl doch schon etwas weiter ist und auch der viel gescholtene und gerne kritisierte Würzburger Oberbürgermeister, Georg Rosenthal, sei mit im Boot, sehr erfreulich aus meiner Sicht. Wenn wir über dieses Thema sprechen und mögliche Vorbilder anderer Städte diskutieren, kann man richtig das Leuchten in seinen Augen sehen und auch das ein oder andere Grinsen konnte er sich nicht verkneifen, ein absolut positives Zeichen wenn ihr mich fragt.


Also Würzburg, es darf weiter (berechtigt) gehofft/geträumt werden, dass sich in absehbarer Zeit noch so einiges zum Thema Hallenbau tun wird! 


Zum Spiel.


New Yorker Phantoms Braunschweig vs. s.Oliver Baskets


Unsere Jungs mit einem doch etwas behäbigen Start und einem schnellen 5:10 Rückstand. Der Biss in der Verteidigung war in dieser frühen Phase leider noch nicht wirklich vorhanden. Nur dank einer anfangs wirklich starken Wurfquote konnte man den Gastgebern auf den Fersen bleiben. Allen voran Ben Jacobson und Ivan "Ice" Elliott waren immer wieder von außen erfolgreich und so konnte man bis zum Ende des ersten Viertels den Rückstand bei zwei Punkten halten (20:22).


Im zweiten Viertel dann ein zunächst völlig verändertes Bild. Die Baskets in der Verteidigung nun deutlich aggressiver und in der Folge immer wieder mit einfachen Punkten nach Fastbreaks. Doch die nun zunehmend aggressivere Spielweise der Gäste führte schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Spiel zu einer großen Foulbelastung und daraus reslultierend, vielen Freiwürfen für die Gastgeber. Dies sollte zu einem späteren Zeitpunkt noch zum Thema werden... Nur dadurch konnten sich die Phantoms in der ersten Halbzeit noch im Spiel halten, denn kein einziger der zahlreichen Dreierversuche in Halbzeit eins landete im gegnerischen Korb und so stand es dann zur Pause auch folgerichtig 39:33 für die s.Oliver Baskets.


Bereits in der Halbzeit waren sich die Würzburger Fans einig, die Leistung der drei Schiedsrichter war eine einzige Katastrophe! Ich muss ehrlich zu geben und das obwohl ich wirklich niemand bin der gerne auf Schiedsrichter schümpft oder verbal einprügelt, aber die Leistung der drei Herren war wirklich sehr diskussionswürdig. Doch wer zu diesem Zeitpunkt noch dachte, die zweite Halbzeit könne nicht noch schlimmer werden, hatte sich ganz schwer getäuscht...


Man konnte anfangs der zweiten Halbzeit wirklich glauben, beide Teams hätten die Trikots getauscht. Braunschweig nun deutlich bissiger in der Verteidigung und auch von der Dreierlinie klappte es nun. Ausgerechnet der Ex-Würzburger Nils Mittmann versenkte den ersten Ball von Downtown im Basketskorb. Und die Schiedsrichter? Nun ja, die versuchten nach wie vor alles um das Spiel ausgeglichen zu gestalten, vom Spielstand her, nicht von der Foulverteilung... Um es vorweg zu nehmen, am Ende des Spiels stand eine Foulverteilung von 29:16 für die Baskets und 33:6 (!) Freiwürfen für die Phantoms. Dazu einige äußerst fragwürdige unsportliche Fouls gegen die Baskets, welche dann ja nicht nur zwei Freiwürfe zur Folge hatten, sondern jedes mal natürlich obendrein auch noch Ballbesitz für Braunschweig. Man konnte Phasenweise wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln. 


Beispiel gefällig? Die 24 Sekunden Uhr ist am ablaufen, Baskets Centerhühne Jason Boone zieht zum Korb und wird klar gefoult. Pfiff des Referees der unter dem Korb stand, also beste Sicht auf die Aktion hatte. Was passiert dann? Die anderen beiden Refs bequatschen ihren Kollegen und dieser nimmt das Foul zurück und entscheidet auf Ablauf der 24 Sekunden Uhr und Ballbesitz für Braunschweig! Ein Witz, denn die anderen beiden konnten die Aktion gar nicht so gut bewerten, weil ihnen schlichtweg die freie Sicht auf die Aktion versperrt war...


Zur Krönung kassierten in den folgenden zwei Minuten sowohl Jason Boone, Ben Jacobson und auch John Little ihr jeweils viertes persönliches Foul. Wer erkennt die Merkwürdigkeit daran? (Nein, für die richtige Antwort gibt es keine Eintrittskarten gegen Bamberg oder Bayern München LOL) ...


Die Baskets nun im letzten Viertel völlig von der Rolle und Braunschweig in Person von LaMarr Greer heiß wie Frittenfett. Der Junge hätte wohl selbst vom Parkplatz aus werfen können, der Ball wäre auf jeden Fall durch die Reuse gezischt. Am Ende der Partie standen für ihn 26 Punkte auf dem Videowürfel über dem Spielfeld und für seine Mannschaft ein durchaus verdienter 78:63 Erfolg. Für die Baskets die dritte Niederlage im vierten Auswärtsspiel der Saison.


Nicht nur die mitgereisten Würzburger Fans, auch das Team und Headcoach John Patrick waren nach der Partie restlos bedient...


New Yorker Phantoms Braunschweig vs. s.Oliver Baskets 78:63 (22:20, 11:19, 21:14, 24:10)


New Yorker Phantoms Braunschweig: Greer (26), Melzer (16), Dennis (9), Jorovic (8), Visser (7), Mittmann (5), Kulawick (4), Schröder (3), Schneiders

s. Oliver Baskets: Elliott (19), Jacobson (13), Kramer (10), Boone (8), Harris (5), King (4), Little (2), Tomaszek (2), Clay



Zuschauer: 3256


Mein Fazit zum Spiel:


Die Baskets leben häufig von ihrer guten Dreierquote. Fallen die Bälle, hat man das Spiel im Griff (1.Halbzeit), fallen sie jedoch nicht dann bekommt man in der Offensive erhebliche Schwierigkeiten Punkte zu erzielen, einfach weil auch die Durchschlagskraft zum Korb fehlt. Auch die Defense ist natürlich ein sehr wichtiger Faktor für unsere Jungs um an (leichte) Punkte zu kommen. In der gesamten zweiten Hälfte war in der Offensive der Schwung raus, was auch an der verbesserten Defense der Phantoms lag, die in dieser Hinsicht wirklich einen guten Job gemacht haben und das Spiel, wenn auch etwas zu hoch, verdient gewonnen haben!


Die Schiedsrichter werden mit ihrer Pfeiferei natürlich auch nicht gerade zur Beruhigung der Nerven bei getragen haben. Hier müsste sich die Liga endlich mal im Klaren sein, dass es so nicht weiter gehen kann. Die Schiedsrichter im deutschen Basketball (nicht nur in der Beko BBL) brauchen klarere Richtlinien. Die Regelauslegung ist hier einfach viel zu flexibel! Der Willkür einiger Leute ist hier einfach Tür und Tor geöffnet! Das muss man einfach abstellen, vor allem wenn man den Vereinen immer mehr abverlangt, die Standards stetig verschärft, weil man den Anspruch hat 2020 die führende Liga in Europa zu sein. Sorry, meine Herren, nicht mit diesen Schiedsrichtern!


Und genau das werde ich dem Geschäftsführer der Beko BBL, Jan Pommer bei seinem Besuch in Würzburg zum Austausch mit Fans (zu dem unter anderem auch ich eingeladen bin) am kommenden Samstag auch sagen. Denn das Betrifft wirklich die gesamte Liga, nicht nur uns in Würzburg!


Das soll es dann auch für dieses mal gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen und drückt dies auch durch euer zahlreiches Feedback aus :).


Bis zum nächsten mal,


Freddy

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen