Mittwoch, 9. November 2011

Sturm auf die rot weiße Festung erneut abgewehrt

Hallo liebe Basketball Freunde,

zu einem neuen Beitrag meines Basketball Blogs. Die Zugriffszahlen steigen weiter stetig an und auch bei Facebook konnte die Blog Fanseite wieder einen leichten Zuwachs verzeichnen. Dafür erst einmal ein recht herzliches DANKESCHÖN !!!

Eigentliches Thema des heutigen Blogs, ist natürlich das letzte Heimspiel unserer s.Oliver Baskets gegen die Jungs von ratiopharm Ulm.

Doch zunächst möchte ich, aus aktuellem Anlass, noch ein paar Worte zum Kartenvorverkauf für unsere Heimspiele verlieren.

Aktuelle Ticketsituation für die kommenden Heimspiele

Das kommende Heimspiel gegen die BG Göttingen war ja bereits zu Wochenstart ausverkauft, durch die Rückläufer aus dem Gästekontingent konnten noch einmal ein paar Karten im Verkauf angeboten werden, doch auch diese sind mittlerweile wieder vergriffen.

Ebenfalls in den Verkauf, ging am frühen Montag Morgen (gegen 9 Uhr) das mit Hochspannung erwartete Derby gegen den deutschen Meister aus Bamberg. Bereits nach zwei Stunden (!!!) war auch diese Partie restlos ausverkauft, was eigentlich auch nicht weiter überraschend ist, schließlich herrscht in dieser Stadt derzeit ein wahrer Basketball Boom. So groß wie wohl noch nie zuvor, was natürlich auch aber nicht nur am hervorragenden Start unserer Jungs in die aktuelle Spielzeit liegt. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass viele Baskets Fans jetzt leider in die Röhre schauen und dieses Duell nicht live in der Halle mitverfolgen können.

Natürlich machten viele enttäuschte Fans ihrem Frust schon unmittelbar nach der Ausverkauft-Meldung durch die Baskets Luft. Bei Facebook z.B. entbrannte eine wilde Diskussion zu diesem Thema und auch das Email Postfach der Basketsverantwortlichen quoll schon nach kurzer Zeit über.

Ich kann die Enttäuschung zwar nachvollziehen, möchte euch aber dennoch bitten jetzt nicht wieder eine riesen Diskussion (wie letztes Jahr zum Sonderzug nach München) los zu treten. Die Fakten sind zu diesem Thema so eindeutig wie sie nur sein können:

1. Wir haben eben leider eine recht kleine Halle mit einer Kapazität von 3.140 Zuschauern (was ja schon ein paar mehr sind als die letzten Jahre, mehr geht halt einfach nicht).

2. Es wurden 1.500 Dauerkarten verkauft. Bleiben also noch 1.640 Karten übrig. Davon gehen 10% der Gesamtkapazität der Halle an die Gastmannschaft (Auflage der Beko BBL), sind also noch grob 1.300 Karten übrig. Im Fall Bamberg werden davon auch keine Rückläufer mehr kommen, wie bei manch anderem Spiel (z.B. Göttingen). Davon gehen noch einmal Karten für die Sponsoren und Vertreter der Liga weg.

Ihr seht also, dass für den freien Verkauf gar nicht so mega viele Karten zur Verfügung stehen. Die Karten die im Verkauf sind gehen derzeit verdammt schnell weg und das ist aus meiner Sicht auch gut so! Dazu kommt in diesem speziellen Fall auch noch, dass sicherlich der ein oder andere Bamberger Fan ein Ticket im VVK gekauft hat und nicht über das Offizielle Gästelontingent. Soll ja auch den ein oder anderen Bamberger geben, der in Würzburg studiert.

Wir reden die ganze Zeit davon dass wir eine größere Halle brauchen etc. und dafür muss man den entsprechenden Leuten eben auch beweisen, dass die aktuelle Arena zu 100 % ausgelastet ist und das über die komplette Saison! Nur so kann man der Forderung nach einer neuen Halle Nachdruck verleihen, auch wenn da momentan leider der ein oder andere Fan auf der Strecke bleibt.

Seht das Ganze doch mal so. Hätten wir nur exakt so viele Fans wie sie in die momentane Halle passen, könnten wir eine eventl. neue Halle mit einer Kapazität zwischen 4.500 und 6.000 Zuschauern doch niemals auch nur im Ansatz auslasten. Was meint ihr, was potentielle Investoren da denken würden?

Extremes Beispiel ist da der ruhmreiche FC Bayern München im Fußball, wohl gemerkt. Die Allianz Arena fasst 69.000 Zuschauer, die Bayern könnten wohl für jedes Heimspiel mindestens doppelt so viele Karten verkaufen. Das macht auch höhere Ticketpreise möglich, denn die Nachfrage regelt nun mal den Markt und das ist auch bei den Baskets nicht anders!

Von Seiten der Baskets könnte man ja auch sagen, okay wir verkaufen alle Tickets als Dauerkarten, dann wissen wir dass die Halle immer voll ist und das schon vor der Saison und fertig. Aber genau das machen sie ja eben nicht. Die DK wurden bewusst begrenzt, damit auch Gelegenheitszuschauer oder Zuschauer die sich keine DK leisten können (Schüler, Studenten etc.) die Baskets live in Aktion erleben können.

Die Facebook Diskussion, von wegen wahre Fans und Erfolgsfans bla bla sollte man sich einfach sparen, egal wie enttäuscht oder frustriert man ist und auch den Verantwortlichen kann man absolut keinen Vorwurf machen!

Ihr könnt euch sicher sein, dass wird in dieser Saison noch öfters passieren!!! 

Auch das darauf folgende Heimspiel gegen den Mitaufsteiger aus München (am 23.12.) wird am kommenden Montag (gegen 9.30 Uhr VVK Start), mit absoluter Sicherheit, eben so schnell ausverkauft sein.

Auch zum Heimspiel gegen Alba Berlin am 02.01.2012 erwarte ich einen ähnlichen Run auf die Tickets. VVK Start hierfür ist der 28.11. - haltet euch also ran!

Es gibt derzeit nur eine Garantie um die s.Oliver Baskets bei jedem Heimspiel sehen zu können und das ist schlicht und ergreifend der Kauf einer Dauerkarte. Wer das aus verschiedenen Gründen nicht kann, muss leider damit rechnen das ein oder andere mal nicht live in der s.Oliver Arena dabei sein zu können.

Sind wir doch einfach froh, dass so viele Leute unser Team sehen wollen und die Begeisterung für Basketball in dieser Stadt und dem Umkreis weiter wächst!

Kommen wir nun zurück zum sportlichen Teil dieses Blogs, die Zusammenfassung des Heimspiels gegen ratiopharm Ulm.

Beko BBL 7.Spieltag: s.Oliver Baskets vs. ratiopharm Ulm

Die Hausherren starteten wie die Feuerwehr in dieses Spitzenspiel des 7.Spieltages. Drei der ersten vier Dreipunkte Würfe durch John Little und Ivan Elliott fanden ihr Ziel. Die Gäste schienen anfangs etwas beeindruckt von der erneut ohrenbetäubenden Kulisse in der s.Oliver Arena. Doch nach und nach kamen die Spatzen besser ins Spiel und konnten die kurzzeitig bereits acht Punkte betragende Führung der Hausherren eine Minute vor dem Ende des ersten Viertels durch einen erfolgreichen Dreier von Keaton Nankivil zum 15:15 ausgleichen. Zwei weitere Punkte der Gastgeber beendeten den ersten Spielabschnitt.

Im zweiten Viertel zunächst das gleiche Bild, allerdings lies die Trefferquote der Baskets stätig nach, was auch an der nun deutlich aggressiveren Verteidigung des Tabellen dritten lag. Den Baskets fiel es nun immer schwerer den Ball im gegnerischen Korb unter zu bringen, was den Gästen nach einem 8:0 Lauf eine zwischenzeitliche 33:24 Führung einbrachte. Doch rechtzeitig vor der Halbzeit fanden die Baskets ihr Wurfglück wieder. Nach zunächst zwei verwandelten Freiwürfen durch Chris Kramer konnte Ivan Elliott durch zwei erfolgreiche Treffer von Downtown den Rückstand zur Halbzeit auf nur einen Zähler verkürzen. Natürlich brannte die Atmosphäre in der Halle spätestens zu diesem Zeitpunkt lichterloh.

Das dritte Viertel sollte relativ lange ziemlich Puntearm verlaufen. Dafür gab es andere Höhepunkte. Innerhalb kürzester Zeit erhielten drei Ulmer Spieler jeweils ihr viertes persönliches Foul (Isaiah Swann sowie die beiden Starter Dane Watts und Centerhühne John Bryant), was den Coach der Gäste, Thorsten Leibenath natürlich zum Handeln zwang und er einen nach dem anderen zurück auf die Bank beorderte. Dennoch verlief das Spiel weiterhin sehr ausgeglichen. Keines der Teams konnte sich vorentscheidend absetzen und so ging man mit einem äußerst knappen 45:44 für die s.Oliver Baskets ins letzte Viertel.

Dieses letzte Viertel startete mit einem Schreckmoment für die Gastgeber. US Guard Chris Kramer blieb in der 32. Spielminute, ohne gegnerische Einwirkung, mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Parkett liegen und musste Minutenlang von den Teambetreuern behandelt werden, ehe er schließlich von seinen Teamkollegen zurück zur Spielerbank getragen wurde. Nach dem Spiel konnte man Seitens der Baskets aber schnell Entwarnung geben. Er hatte einfach "nur" mit Wadenkrämpfen zu kämpfen. Ob des engen und sehr verteidigungsintensiv geführten Spiels auch nicht weiters verwunderlich. Genau diese Situation brachte aber nun einen anderen, im bisherigen Saisonverlauf bislang leider eher enttäuschenden Spieler in die Situation sich endlich beweisen zu müssen. Gilbert Brown betrat nun für seinen Landsmann das Parkett der s.Oliver Arena und es sollte SEIN Abend werden. Zunächst verwandelte Gil, wie er von Headcoach John Patrick genannt wird, einen Dreipunkte Wurf zur 57:56 Führung für sein Team. Nach dem Konter der Ulmer konnte Jason Boone durch einen Tip Dunk seine Farben erneut mit einem Zähler in Führung bringen (59:58). Knapp eine Minute vor Spielende konnte der Ulmer Center Koloss John Bryant durch einen von zwei verwandelten Freiwürfen die Partie erneut ausgleichen. Die Spannung in der Halle war nun auf dem absoluten Höhepunkt angekommen, so manch einer wollte gar nicht mehr hin sehen. Die nächsten beiden Angriffe brachten keiner Mannschaft Punkte sein, so dass das Spiel bei noch wenig verbleibenden Sekunden immer noch unentschieden (59:59) stand. Dann die wohl vorentscheidende Spielszene, im Mittelpunkt die Schiedsrichter. Zug eines Ulmer Spielers zum Korb, der Ball berührt Ivan Elliott am Fuß und geht ins aus. Aber anstatt den Ulmern den Ballbesitz zu zu sprechen, entschieden die zwei Herren und die eine Dame auf Ballbesitz für die s.Oliver Baskets. Aus meiner Sicht eine klare Fehlentscheidung. John Patrick reagierte sofort und nahm seine letzte Auszeit. Noch 10 Sekunden auf der Spieluhr, Einwurf Würzburg.

Ben Jacobson bringt den Ball ins Spiel. Dieser landet bei Würzburgs Shooter Ricky Harris. Doch dieser schießt nicht auf den Korb, sondern zieht in die Zone, zum Brett und verlegt der Layup. Doch von hinten kommt Gilbert Brown angeflogen und tippt den Ball in den Ulmer Korb!

Es verbleiben 2.2 Sekunden Spielzeit, Auszeit Ulm. Spätestens jetzt sollte man Seitens der Baskets mal einen Statiker konsultieren, denn gut kann dieses Beben der Zuschauer für das alte Gemäuer sicherlich nicht sein! Zum Glück bleibt das Hallendach noch drauf, scheint eine recht stabile Konstruktion zu sein. Nach der Auszeit haben die Ulmer noch einmal die ultimative Möglichkeit das Spiel doch noch zu drehen. Erinnerungen an Frankfurt werden wach, auch da war die Situation ähnlich. Der Ausgang ist bekannt. Zurück in die Gegenwart.

Einwurf für die Ulmer durch Nationalspieler Per Günther. Er bringt den Ball zu Keaton Nankivil, dieser drückt sofort von jenseits der Dreierlinie ab uuuuuund daneben!

Dieses mal hatten die Baskets das Glück auf ihrer Seite und konnten diese Partie knapp für sich entscheiden! Was für ein Basketball Krimi, aber genau deswegen lieben wir alle diesen Sport! Der Jubel in der Halle kannte nun endgültig keine Grenzen mehr!

Wer nicht hautnah in der Halle dabei sein konnte um dieses Hitchcock Finish live mit zu erleben, sollte sich mal dieses You Tube Video ansehen. Gänsehaut pur, das verspreche ich euch!

s.Oliver Baskets gegen ratiopharm Ulm 61:59 (17:15, 15:18, 13:11, 16:15)

s.Oliver Baskets: Elliott (13), Harris (12), Little (10), Jacobson (7), Boone (7), Kramer (6), Brown (6), King, Tomaszek, Clay

ratiopharm Ulm: Nankivil (13), Esterkamp (11), Trice (8), Günther (8), Bryant (6), Watts (4), Wenzl (4), Swann (3), Betz (2), Mason-Griffin, Oladipo

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Mein Fazit zu diesem Spiel:

Wer letzte Woche beim Spiel gegen die Telekom Baskets aus Bonn geglaubt hatte es geht nicht spannender und auch nicht lauter, der wurde an diesem Wochenende gegen Ulm eines Besseren belehrt. Das Spiel war sicherlich kein Leckerbissen für Offensivfanatiker, aber einmal mehr spannend bis zur aller letzten Sekunde. Dieses mal hatten wir das Glück (auch wegen der Fehlentscheidung der Referees) auf unserer Seite, das kann sich aber schon im nächsten Spiel wieder ändern.

Die Stimmung in der Halle war einmal mehr grandios, ein Dankeschön auch an die mitgereisten Ulmer Fans. Ich hoffe ihr hattet euren Spaß hier bei uns in Unterfranken, auch wenn das Ergebnis für euch natürlich nicht so erfreulich war. Wir sehen uns dann zum Rückspiel in eurer neuen, schmucken ratiopharm Arena. Haltet mal die Baupläne bereit, ich hab das Gefühl wir könnten die bald brauchen ;).

Das war es dann auch schon wieder für diese Woche. Ich hoffe ihr hattet wieder ähnlich viel Spaß beim lesen wie ich beim schreiben.

Wir sehen uns kommenden Samstag in der s.Oliver Arena zum Spiel gegen die BG Göttingen. Dieses Spiel wird für einige unserer Spieler und natürlich auch unseren Headcoach eine ganz besondere Partie. Aus meiner Sicht gilt es auch für uns Fans ein Zeichen zu setzen und die Göttinger Mannschaft nach diesem tragischen Unfall von vor zwei Wochen freundschaftlich zu empfangen!

Bis zum nächsten mal,

Freddy

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen