Montag, 28. Mai 2012

Playoff HF - Ulm vs. Würzburg 3:0 - Das Ende einer fantastischen Saison

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Nach der gestrigen Niederlage in Spiel drei des Playoff Semifinals gegen ratiopharm Ulm steht das Ende der Premieren Saison für unsere s.Oliver Baskets in der Beko Basketball Bundesliga also fest. Man kann, nein man muss es eher mit einem lachenden als mit einem weinenden Auge sehen. Das Team hat eine mehr als fantastische und beeindruckende Saison gespielt. 


Das Erreichen des Halbfinals hatten sicherlich nur die kühnsten Optimisten für möglich gehalten. Die Playoffs an sich muss man bei einem Team welches John Patrick als Trainer hat, fast schon einkalkulieren, auch wenn es natürlich im ersten Jahr nach dem Aufstieg, absolut kein Muss ist diese zu erreichen. Entsprechend vorsichtig und weise war es auch die Ausgabe des Saisonziels Klassenerhalt zu proklamieren. Sicherlich auch um den stehts hohen Erwartungen im Würzburger Umfeld etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen.


Diesen ganzen Dingen werde ich mich aber noch einmal gesondert und auch recht umfangreich in meinem Saisonrückblick widmen.


Kommen wir nun noch, der Ordnung halber, zur Zusammenfassung bzw. Nachlese des dritten Playoff Halbfinals gegen ratiopharm Ulm.



Beko BBL Playoffs - Halbfinale 

Spiel 3


vs.

88 : 80
(15:18, 25:12, 20:32, 28:18)

Endstand der Serie: 3:0


ratiopharm ulm:
Steven Esterkamp 21/3, Tommy Mason-Griffin 15/1, Per Günther 13/2, Keaton Nankivil 11/2 (7 Rebounds), John Bryant 10 (13 Rebounds, 3 Blocks), Dane Watts 8 (8 Rebounds), Sebastian Betz 7/1, Kelvin Torbert 3/1.
s.Oliver Baskets:
John Little 19 Punkte/3 Dreier, Chris Kramer 13/2 (5 Assists), Ivan Elliott 13/2, Ricky Harris 13/2, Ben Jacobson 10/2 (9 Rebounds, 8 Assists), Robert Tomaszek 8, Jason Boone 2, Alex King 2, Jermaine Bucknor.
Zuschauer: 6.000 (ausverkauft)
Mein Fazit zum Spiel & zur Serie:
Ähnlich wie in den ersten beiden Spielen schnupperte man gestern am Sieg. Nach dem tollen Start in die Partie, fiel die Leistung im zweiten Viertel aber leider zu stark ab und man musste wieder einem teilweise 14 Punkte umfassenden Rückstand hinter her laufen.
Auch wenn man durch ein famoses Comeback und einer sensationellen Dreierquote nach dem dritten Viertel sogar mit zwei Punkten in Führung lag (60:62), konnte man das Spiel leider nicht für sich entscheiden. Auch wenn es gestern sicherlich die stärkste Vorstellung in den drei Duellen mit dem Vorrunden Zweiten war, muss man einfach anerkennen, dass Ulm eben in jedem Spiel genau diesen Tick besser, entschlossener war als unsere Jungs.
Was mich sehr freut, ist die Tatsache dass sich unsere Jungs gestern nicht kampflos ergeben haben, im Gegenteil. Es war den Jungs deutlich anzumerken, dass sie nach wie vor an ihre Chance glauben und diese Serie nicht vorzeitig als verloren ansehen. Genau DAS macht in meinen Augen den Charakter dieser Truppe aus und darum haben uns über die komplette Saison so einige Teams beneidet.
Die Serie war sicherlich nicht ansatzweise so deutlich wie es dieser "Sweep" am Ende erscheinen lässt, das sieht auch Ulms Coach Thorsten Leibenath so. 
Nun beginnt also die Offseason und ab heute darf wieder kräftig spekuliert werden, wie die s.Oliver Baskets in der kommenden Saison aussehen werden. Eines ist für mich aber jetzt schon sicher, nächste Saison wird es für uns um einiges schwerer diesen Erfolg zu wiederholen. Zum einen hat man uns nun wohl von Beginn an auf der Rechnung und zum anderen wird auch die Erwartungshaltung im Umfeld eine andere sein. Lassen wir uns überraschen.
Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Einen ausführlichen Rückblick auf die nun zurück liegende Saison, wird es in den kommenden Tagen geben. Ich hoffe mal ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen und bleibt mir auch zukünftig gewogen.
Bis zum nächsten mal,
Freddy




Samstag, 26. Mai 2012

Playoff HF - Ulm vs. Würzburg 2:0 - Leider wieder zu viele Chancen vergeben

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Nach der bitteren wie unnötigen Niederlage vom vergangenen Donnerstag, liegen unsere Jungs gegen den Favoriten aus Ulm schier uneinholbar mit 0:2 im Rückstand. Damit fehlt den Ulmern nur noch ein weiterer Sieg um ins Finale um die deutsche Meisterschaft einzuziehen. Ich halte es da aber mit unserem Coach John Patrick, so lange rechnerisch noch etwas möglich ist, ist es nicht vorbei!


Frei nach dem Motto: It's not over, until the fat lady sings!


Die Geschichte um Chester Frazier hat das sportliche Geschehen der letzten Tage etwas in den Schatten gestellt. Teilweise wurde da, vor allem im Internet, doch hanebüchener Irrsinn geschrieben. Viele wilde Spekulationen ohne wirkliche Beweise, schon traurig sowas.


Zum Glück hat die Internet Gemeinde seit heute neuen Diskussionsstoff erhalten, die neuen Dauerkartenpreise wurden veröffentlicht bzw. an die bestehenden Dauerkarten Besitzer per Post geschickt. 


Auch wenn's schwer fällt, aber es muss halt leider sein...



Beko BBL Playoffs - Halbfinale 

Spiel 2


vs.

74 : 82

Stand der Serie: 0:2

s.Oliver Baskets: Boone (15), Little (15), Jacobson (10), Kramer (10), Harris (9), Elliott (8), King (7), Tomaszek, Bucknor

ratiopharm Ulm: Günther (25), Bryant (16), Mason-Griffin (8), Watts (8), Nankivil (8), Betz (7), Esterkamp (5), Torbert (5), Heberlein

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Es hätte an diesem Abend, ähnlich wie bei Spiel 1 in Ulm auch, anders ausgehen können und genau das macht diese Niederlage einfach so bitter. Wäre man hoffnungslos unterlegen gewesen, dann würde es mir deutlich einfacher fallen, diese Pleite zu verschmerzen. Aber so muss man auch nach diesem Spiel sagen, da war deutlich mehr drin! 

Natürlich waren die Ulmer auch an diesem Abend die abgezocktere Mannschaft, aber wenn man sich vor Augen hält wie viele leichte Punkte (Korbleger, Dunks) wir erneut liegen gelassen haben und wie leichtfertig in der entscheidenden Phase der Partie der Ball verloren bzw. weg geworfen wurde (Tomaszek und Little) dann ist das einfach nur schade. 

So fährt man statt mit einer breiten Brust mit dem sprichwörtlichen Rücken zur Wand (wie es auch Chris Kramer bei Twitter ausgedrückt hat) zu Spiel 3 nach Ulm. Natürlich ist die Serie noch nicht ganz verloren, aber es muss schon ein mittelgroßes Basketball Wunder her. Die Masterfrage ist einfach, kann sich das Team nach diesen zwei bitteren Pleiten noch einmal aufraffen oder plant man gedanklich bereits den Sommerurlaub.

Und um das hier auch noch einmal klar zu stellen: Meiner Meinung nach hätte man das Spiel, so wie es gelaufen ist, auch mit einem Chester Frazier verloren. Klar hätte er die Wirkungskreise von Per Günther vielleicht etwas mehr eingeschränkt, aber man darf halt auch nicht vergessen, dass in Persona John Little, der zweitbeste Verteidiger der Beko BBL sehr wohl auf dem Parkett stand. Auch der Ausrede, das Team wäre durch die Vorkommnisse der letzten Tage verunsichert gewesen, wie es einige im Internet geschrieben haben, muss ich klar widersprechen! Macht man sich mal die Mühe und liest die Kommentare der Jungs (Ivan Elliott, Chris Kramer, Ricky Harris) bei Twitter mal nach, so freuen sie sich alle auf ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Kollegen im Sommer, klingt für mich nicht danach als wäre man über seinen Abflug enttäuscht oder ähnliches...

Jetzt heißt es einfach noch mal Arschbacken zusammen kneifen und Ulm in deren eigener Halle besiegen. Dass das möglich ist, haben wir vor einer Woche gesehen und dann sehe ich uns auch in einem möglichen zweiten Heimspiel wieder in der Lage zu gewinnen!

Alles ist möglich, von der letzten Begegnung der Saison bis hin zum Wendepunkt der Serie, wir werden es schon sehr bald wissen!

Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich hoffe, ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen dieses Beitrags.

Bis zum nächsten mal,

Freddy




Dienstag, 22. Mai 2012

Playoff HF - Ulm vs. Würzburg 1:0 - Aufholjagd wird nicht belohnt

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Playoff Zeit in der Beko BBL, laut den beiden Kommentatoren von Sport1 die schönste Zeit des Jahres. Da muss ich ihnen uneingeschränkt recht geben! Wir sind nun im Halbfinale angekommen. Gegner dort kein geringerer als das Überraschungsteam der Saison, ratiopharm Ulm. 


Überraschungsteam vs. Sensationsaufsteiger wenn man so will und nein, hier ist nicht vom FC Bayern Basketball die Rede. Die Jungs um Coach Dirk Bauermann haben bereits den Sommerurlaub angetreten. Sorry, das musste jetzt einfach mal sein.


Ulm gegen Würzburg heißt es also im Halbfinale und natürlich sind wir Unterfranken auch in diesem Duell wieder der Außenseiter. Eine Rolle die uns schon im Viertelfinale gegen ALBA Berlin sehr gut gestanden hat.


Der Basketball Boom in der Domstadt erreicht weiterhin ungeahnte Höhen, denn auch nach Ulm wurde das Team von ca. 500 Würzburger Fans begleitet und nach dem Spiel bekamen wir von den Ulmern ein Lob nach dem anderen. Die lautesten und besten Gästefans die die neue ratiopharm Arena bisher erlebt hat, das ehrt uns natürlich sehr!


Zum Spiel.


Beko BBL Playoffs - Halbfinale 

Spiel 1


vs.

77 : 65

Stand der Serie: 1:0

ratiopharm Ulm: Günther (16), Esterkamp (15), Swann (13), Mason-Griffin (12), Bryant (10), Watts (5), Nankivil (3), Betz (3), Torbert

s.Oliver Baskets: Kramer (22), Frazier (14), King (12), Jacobson (10), Boone (3), Little (2), Tomaszek (2), Harris, Elliott

Zuschauer: 6.000 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Ich sehe das ähnlich wie viele andere Würzburger Fans, da wäre durchaus mehr drin gewesen. So ein bisschen erinnerte das Spiel schon an den Viertelfinal Auftakt bei ALBA Berlin. Da ist es vom Spielverlauf her ja ähnlich gelaufen, wenn gleich der Rückstand gegen ALBA nie so groß war, wie gegen Ulm zu Beginn der zweiten Viertels.

11:22 nach dem ersten Viertel und sogar 12:33 nach gut 2,5 Minuten im zweiten Viertel. Das sah nach einer ziemlich derben Klatsche aus, auch weil die Ulmer von jenseits der Dreipunktelinie ja alles getroffen haben. Die Hoffnung von mir, dass Ulm das nicht die komplette Partie über wird durch halten können, sollte sich ja aber (zum Glück) bestätigen.

Wieder einmal ziehe ich meinen Hut vor diesem Team, das sich (obwohl ja bis dahin nichts, aber auch gar nichts zusammen gelaufen ist) mit einem 19:0 Lauf (!!!) ins Spiel zurück gefightet hat. Dieser Wille, diese Leidenschaft ist einfach unglaublich und allein deswegen haben die Jungs, trotz der Niederlage unseren Respekt, unsere Anerkennung mehr als verdient!

Natürlich hätte man das Spiel mit weniger individuellen Fehlern (verpatzte Korbleger usw.) auch gewinnen können, aber wir befinden uns in einer best of five Serie und da steht es nun mal erst 0:1 und wenn ich mich recht erinnere haben wir auch im Viertelfinale das erste Spiel verloren. Ein gutes Omen? Wir werden sehen. Sollten wir unser Heimspiel am Donnerstag gewinnen, dann können wir mit einer enorm breiten Brust am Pfingstsonntag zu Spiel 3 nach Ulm fahren und zwar völlig ohne Druck. Den Druck zu Hause gewinnen zu müssen hätten dann die Ulmer auf ihren Schultern, aber so weit wollen wir jetzt noch gar nicht denken. Erst einmal muss, ja MUSS, am Donnerstag ein Heimsieg her und das können wir auch durchaus schaffen, denn wenn das Spiel in Ulm eine Sache gezeigt hat, dann das wir absolut nicht Chancenlos sind in dieser Serie!

Die Turnhölle MUSS wieder brennen, dann wird auch das Händchen der Ulmer Spieler bei den Dreipunkte Würfen mehr zittern als in der heimischen ratiopharm Arena, da bin ich mir ziemlich sicher.

Zwei Dinge möchte ich zum Schluss meines Beitrags noch los werden.

Zum einen möchte ich den Ulmer Hallensprecher einmal positiv heraus heben. Ich hatte ja das Glück in dieser Saison auch bei jedem Auswärtsspiel der Baskets dabei sein zu dürfen und ich muss sagen, der Junge macht einen super Job! Respektvoller Umgang mit den gegnerischen Fans, diese werden sogar mit eingebunden, das sollte man sich auch in anderen Hallen mal zum Vorbild nehmen!

Das andere was ich noch sagen will betrifft das mögliche Public Viewing zu Spiel 3 in den Posthallen. Ich hoffe wirklich, dass uns diese Veranstaltung nicht zu viele Auswärtsfahrer kosten wird. Zu Spiel 1 waren es an die 500 Würzburger, welche die Reise nach Ulm angetreten sind und dort das Team enorm beflügelt haben. Genau diese Unterstützung brauchen die Jungs auch bei Spiel 3 wieder, denn nur so werden wir wieder eine Chance haben die Ulmer in deren eigener Arena zu bezwingen.

Die Mannschaft hört nur die Anfeuerungsrufe in der Halle, nicht die zu Hause vor der Video Leinwand!

Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Wir sehen uns Donnerstag in der s.Oliver Arena. Ich hoffe ihr hattet auch dieses mal wieder euren Spaß beim Lesen und gebt ordentlich Feedback.

Bis zum nächsten mal,

Freddy


Mittwoch, 16. Mai 2012

Mit unbändigem Willen zur Sensation - Berlin vs. Würzburg 1:3

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Es ist vollbracht, die s.Oliver Baskets haben gestern Abend Geschichte geschrieben. Durch den dritten Sieg im vierten Duell mit dem acht maligen deutschen Meister ALBA Berlin, haben die Jungs um Head Coach John Patrick, die Best-of-five Viertelfinal Serie der Beko BBL Playoffs mit 3:1 für sich entschieden.


Der Jubel in der s.Oliver Turnhölle kannte gestern Abend keine Grenzen mehr, als der finale Buzzer ertönte. Sogar die beiden Baskets Geschäftsführer Jochen Bähr und Steffen Liebler wagten ein Siegestänzchen mit Dancin' Ricky und seiner Crew. Ein Bild, das ebenso in die Geschichte der s.Oliver Baskets und des gesamten Würzburger Basketballs eingehen wird, wie das erstmalige erreichen eines BBL Playoff Halbfinals. 


Beko BBL Playoffs - Viertelfinale - Spiel 4


vs.

66 : 60
(11:23, 11:10, 21:8, 23:19)

Endstand der Serie: 3:1

s.Oliver Baskets: Little (20), Kramer (12), Frazier (9), Jacobson (8), Harris (8), Boone (6), Tomaszek (2), Elliott (1), King, Kleber

ALBA Berlin: Schaffartzik (16), Idbihi (9), Taylor (8), Allen (7), Wood (6), Francis (5), Simonovic (4), Schultze (3), Weaver (2), Kalampokis

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Ich war vor dem Spiel sicherlich nicht der Einzige, der mit durchaus gemischten Gefühlen in die Halle gekommen ist. 

Würde ALBA Berlin, im Stile eines angeschlagenen Boxers, mit dem Rücken zur Wand stehend, noch einmal zurück kommen oder würde sich das Team von Head Coach Gordon Herbert relativ kampflos in ihr Schicksal ergeben?  

Können die Spieler der s.Oliver Baskets diese schier unglaublichen Leistungen aus den Spielen 2 und 3 an diesem Abend noch einmal auf's Parkett zaubern oder flattern dem Underdog vor diesem so wichtigen Spiel zum ersten mal die Nerven?

Fragen, die sich vor dem Tip-off der Begegnung sicherlich viele der ca. 3.100 Baskets Fans gestellt haben dürften.

Die Befürchtungen sollten dann auch zunächst wahr werden. Die Baskets von Beginn an irgendwie gehemmt, vor allem in der Offense wollte so gar nichts funktionieren. Fehler über Fehler reihten sich zu einer schier unendlich scheinenden Kette zusammen. ALBA Berlin unterdessen mit einem sehr konzentrierten und auch kämpferischen Start in diese für sie so immens wichtige Begegnung. Do or die, das war hier und heute das Motto für die Albatrosse und sie schienen endlich verstanden zu haben, wie man gegen diese Würzburger Mannschaft zu Werke gehen muss. 

So stand es nach knapp fünf gespielten Minuten 7:13 aus der Sicht der Hausherren. Die Defense der Berliner stand gut und so mussten die Baskets immer wieder viele, nicht ganz optimale, Würfe nehmen, welche selten bis gar nicht ihr Ziel fanden. Dieses mal gab es auch nicht so viele zweite oder dritte Wurfchancen, da die Albatrosse anscheinend an ihrem Reboundverhalten gefeilt hatten. Auch in der Offensive schnappte sich Berlin vermehrt die Abpraller und konnte dann meist durch leichte Korbleger punkten. Zum Ende des ersten Viertels war daher der Rückstand der Baskets auf 11:23 angewachsen.

Im zweiten Viertel musste man sich als Würzburger Fan dann doch das ein oder andere mal verwundert die Augen reiben. Ist das das gleiche Team, das ALBA vor einer Woche so dermaßen aus der Halle gefegt hat? Kaum zu glauben, wenn man sich ansieht, wie oft die Unterfranken in dieser Phase des Spiels den Ball weg warfen. Ich hab nicht genau mit gezählt, aber gut möglich dass es fünf Angriffe in Folge waren, die mit einem Würzburger Turnover endeten. Besonders ins Gedächtnis eingebrannt hat sich mir der doppelt Vergebene Korbleger bzw. Tip-in des völlig frei stehenden Alex King. Nur gut, dass die Albatrosse auch den ein oder anderen Fehler einstreuten, so dass der Rückstand zwei Minuten vor der Halbzeit "nur" 14 Punkte betrug (18:32). Durch einen nun folgenden 4:1 "Lauf" konnte man den Rückstand dann zur Pause sogar auf nur noch -11 verkürzen. Es war also, eine starke Leistungssteigerung voraus gesetzt, noch immer alles möglich.

Egal was beide Teams in der Halbzeit an Getränken zu sich genommen haben, sie hätten kaum unterschiedlicher aus der Kabine kommen können. Würzburg nun wieder mit dem Biss, der Leidenschaft der letzten 2,5 Spiele. Berlin hingegen rutschte peux à peux das Herz immer weiter in die Hose. Die für mich und auch viele andere (u.a. auch Sport 1 Experte und Co-Kommentator Ademola Okulaja O-Ton: Dieser Korb war der pure Wille!) Spiel wendende Szene, der Korbleger von Chester Frazier, als er den Ball nach dem Pass von John Little akrobatisch fing, halb am Boden liegend dribbelte, aufstand und zum Korb zog (gegen drei Berliner Verteidiger) und das Leder im Korb versenkte. Die Halle tobte und das Team biss sich weiter und weiter in diese Partie und nach knapp fünf Minuten im dritten Viertel und einem 12:0 Lauf führte man urplötzlich mit 34:33. Das Spiel war gedreht, die anfänglich so gute Leistung der Berliner mit einem Schlag egalisiert. Zwar konnten die Berliner dann noch etwas dagegen halten, zum Ende des Viertels lagen sie dann aber dennoch mit 43:41 hinten.

Was viele hofften aber noch keiner zu sagen wagte, die letzten 10 Minuten dieser Partie, dieser Serie und der Saison von ALBA Berlin 2012 sollten folgen. 

Würzburg verteidigte mit allem was sie hatten, die Fans peitschten ihr Team immer wieder nach vorne. Selbst wenn ALBA mal erfolgreich zum Abschluss kam, so übernahmen die Berliner acht Minuten vor dem Ende mit 45:46 noch einmal die Führung, der Aufsteiger hatte immer die passende Antwort parat. Angetrieben von den beiden Defensiv Terriern Chester Frazier und John Little und natürlich 3.100 lautstarken Fans im Rücken, versetzte man ALBA in den folgenden Minuten den Todesstoß. Nach dem erfolgreichen Dreier von John Little (2:57 Minuten vor dem Ende) zum 57:50 war nicht nur der Jubel in der Arena schier grenzenlos, das Spiel war so gut wie gelaufen. Natürlich versuchte ALBA noch einmal über Fouls die Uhr zu stoppen und selbst schnell abzuschließen, aber die Baskets hatten ihre Nerven nun wieder im Griff und verwandelten die Freiwürfe nun wieder recht sicher. Falls mal ein FW daneben ging, konnte man sich den Offensiv Rebound sichern und das Spiel somit final entscheiden (66:60).

Mein Fazit zum Spiel und dieser Serie:

Das Wunder wurde also tatsächlich vollbracht! Doch war es wirklich ein Wunder oder war es viel mehr ein Mix aus Trotz bzw. zusätzlicher Motivation (Metzger Basketballer) und unbändigem Willen und Einsatz, der ALBA letzten Endes richtig gehend bezwungen hat? Ich für meinen Teil bin eher für Letzteres.

Wenn man sich alle vier Spiele im Nachhinein noch einmal vor Augen führt, dann hat man (abgesehen von der ersten Halbzeit in Spiel 1) ALBA Berlin eigentlich durchweg im Griff gehabt. Das werden auch die Berliner Fans neidlos anerkennen. Und man hat eine Sache mehr als deutlich bewiesen, wir können mehr als "Metzger Basketball"! 


Diesen Erfolg, hatten uns vor dem Start dieser Serie sicherlich die wenigsten Fans in Basketball Deutschland zu getraut. Spätestens jetzt dürfte aber allen klar sein, mit diesen verrückten Würzburgern muss man im weiteren Verlauf dieser Playoffs rechnen. 


"Unglaubliches wird passieren", so lautet der offizielle Slogan der Beko BBL für die Playoffs 2012. Warum nicht noch einmal? Warum nicht auch gegen ratiopharm Ulm? Wir werden sehen.


Das soll es dann auch schon wieder gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen! Wir sehen uns am kommenden Sonntag in Ulm bzw. Neu-Ulm. 600 Karten stehen uns dort zur Verfügung, ich bin mir relativ sicher, die werden wir auch brauchen!


Bis zum nächsten mal,


Freddy

Montag, 14. Mai 2012

Der Aufsteiger schockt die Hauptstadt - Berlin vs. Würzburg 1:2

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Zwei Tage ist es nun her, dass die s.Oliver Baskets die faustdicke Überraschung, ja Sensation geschafft haben und in der Berliner o2-World Spiel 3 der Beko BBL Playoff Viertelfinal Serie gegen den 8-maligen deutschen Meister ALBA Berlin mit 91:84 gewinnen konnten. Damit hat man den Albatrossen nicht nur den Heimvorteil geklaut, nein man hat am morgigen Dienstag Abend den Matchball um tatsächlich ins Halbfinale der Playoffs einzuziehen.


Ich weiß nicht wie es euch da draußen derzeit geht, aber ich fühle mich irgendwie wie im Film. Alle Fans, die letzten Samstag in Berlin live in der Halle dabei waren, dürften in etwa in der gleichen Gefühlslage sein wie ich. Es ist einfach nur sensationell, eigentlich mit ein paar Worten auch gar nicht zu beschreiben, was da am Samstag Nachmittag in Berlin passiert ist.


Und trotz der ganzen Euphorie, dem ganzen Hype darf man eine wichtige Sache dennoch nicht außer Acht lassen. Wir führen derzeit "nur" mit 2:1 und müssen nach wie vor noch ein weiteres Spiel gewinnen um diese Serie zu entscheiden. Angenommen man verliert morgen Abend, was gegen ein Spitzenteam wie ALBA immer im Bereich des Möglichen ist, schaut die Basketball Welt ganz schnell wieder ganz anders aus. Ihr dürft euch natürlich freuen, ihr dürft vom Weiterkommen träumen aber ihr dürft nicht den Fehler machen und ALBA schon abschreiben. Wie heißt es so schön, angeschlagene Boxer sind besonders gefährlich oder auch man sollte das Fell des Bären nicht verkaufen, bevor er erlegt ist...


Genug der Phrasendrescherei und rein in die Zusammenfassung von letzten Samstag.


Beko BBL Playoffs - Viertelfinale - Spiel 3


vs.

84 : 91
(16:22, 29:21, 15:24, 24:24)

Stand der Serie: 1:2

ALBA Berlin: Wood (20), Allen (19), Idbihi (17), Taylor (14), Schaffartzik (8), Francis (4), Weaver (2), Simonovic, Kalampokis, Schultze

s.Oliver Baskets: Little (20), King (17), Kramer (13), Tomaszek (12), Boone (11), Frazier (5), Kleber (5), Elliott (5), Jacobson (3), Harris



Zuschauer: 10.044


Der Aufsteiger aus der Domstadt gewann den Sprungball und konnte in Person von US Guard John Little die ersten beiden Punkte der Partie erzielen. ALBA Berlin konterte umgehend mit einem erfolgreichen Dreier von Ex-Beko BBL MVP DaShaun Wood. Was man zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen konnte, dieses 3:2 sollte für sehr lange Zeit die einzige Führung für die Gastgeber gewesen sein.


Von diesem Augenblick an übernahmen die Gäste aus Unterfranken das Kommando in der recht mäßig gefüllten o2-World. Playoff Euphorie sieht irgendwie anders aus... Nach einem erfolgreichen Dreier von Defensiv Terrier Chester Frazier stand es 5:11 für die Gäste und ALBA Head Coach Gordon Herbert sah sich zu seiner ersten Auszeit genötigt. Doch auch diese änderte zunächst nichts am weiteren Spielverlauf. Zwei Minuten vor dem Viertelende lagen die Baskets bereits mit 9:20 in Führung, was einige ungläubig drein blickende Gesichter in der Halle verursachte. 


Dann ging erstmals ein kleiner Ruck durchs Team von ALBA Berlin. Zwei Punkte vom an diesem Abend blenden aufgelegten Derrick Allen, zwei weitere Zähler von Center Yassin Idbihi und ein erfolgreicher Dreier von Nationalspieler Heiko Schaffartzik machte den Spielstand von nun 16:22 wieder etwas erträglicher für die in den letzten Tagen arg geschundene Berliner Fanseele. So ging es dann auch in die erste Viertel Pause.


Das zweite Viertel begann wie das erste aufgehört hatte, nur der Protagonist war ein anderer. DaShaun Wood erzielte den nächsten Dreier für ALBA und schon stand es nur noch 19:22. Erstmals schienen die Gäste so ein wenig die Kontrolle über diese Partie zu verlieren. Als Derrick Allen dann durch einen weiteren Korb auf 21:22 verkürzen konnte, musste Baskets Head Coach John Patrick bereits nach einer Minute im zweiten Viertel reagieren und eine Auszeit nehmen um den Lauf der Gastgeber zu stoppen. Der Plan ging auf und Maxi Kleber konnte seinen Farben durch einen erfolgreichen Dreier wieder etwas mehr Luft verschaffen. Doch ALBA war nun im Spiel und blieb dem Aufsteiger weiter auf den Fersen, ohne jedoch in Führung gehen zu können. 


Erst 2:18 Minuten vor der Halbzeit glich zunächst Center Yassin Idbihi aus Berliner Sicht endlich zum 39:39 aus und wenige Augenblicke später konnten die Hauptstädter durch einen Dreier vom bis dahin recht blass gebliebenen Bryce Taylor mit 42:39 erstmals seit der Anfangsminute der Partie wieder in Führung gehen. Entgegen des bisherige Spielverlaufs, konnte ALBA diese äußerst knappe Führung auch bis zur Halbzeit halten und so ging es mit einem 45:43 für den Favoriten in die Pause.


Die zweite Halbzeit startete dann durchweg ausgeglichen. Keines der beiden Teams konnte sich mehr als drei bis vier Punkte absetzen. 1:28 Minuten vor Ende des dritten Viertels war das Spiel beim Stand von 60:60 absolut ausgeglichen. Was nun folgte, sollte sich später als Spielentscheidend erweisen.


Die Baskets gingen zunächst durch Punkte der US Boys John Little und Chris Kramer mit 60:64 in Führung. ALBA Berlin im Ballbesitz und noch 33 Sekunden zu spielen. Natürlich spielen sie die Zeit herunter und versuchen erst wenige Sekunden vor dem Ablauf der Shot Clock in Person von DaShaun Wood abzuschließen, doch sein Dreipunkte Wurf verfehlt das Ziel und die Baskets sichern sich durch Center Rob Tomaszek den Rebound. Zu diesem Zeitpunkt sind noch 5 Sekunden auf der Spieluhr. Der Ball wird schnell nach vorne gepasst, auf den bereits lauernden Ivan Elliott. Er fängt den Ball und setzt an der Dreierlinie der Berliner sofort zum Sprungwurf an. Die Spieluhr tickt herunter 3...2...1... der Buzzer ertönt und der Wurf von Ivan Elliott rauscht durchs Netz des Berliner Korbs... JUST IN TIME! Somit Zwischenstand nach dem dritten Viertel 60:67 für die Gäste aus Unterfranken.


ALBA Head Coach Gordon Herbert sollte diese Aktion nach dem Spiel auf der Pressekonferenz als Genickbruch für sein Team bezeichnen. Der Jubel unter den ca. 250 mit gereisten Würzburger Fans kannte schon zu diesem Zeitpunkt keine Grenzen mehr.


Das letzte Viertel ist eigentlich schnell erzählt. Die Gäste weiterhin bissig in der Verteidigung und ALBA selbst im dritten Spiel dieser Serie noch immer ohne Gegenmittel. Der Aufsteiger hatte immer die passende Antwort auf die Berliner Versuche parat. Als Rob Tomaszek 5 Minuten vor dem Ende auf 66:77 aus Berliner Sicht erhöhte, war die Messe endgültig gelesen. Zu diesem Zeitpunkt verließen schon einige Berliner Zuschauer die o2-World. Der Glaube ans eigene Team war zu diesen Zeitpunkt de facto nicht mehr vorhanden. Den Würzburger Schlachtenbummlern war das völlig egal. Spätestens jetzt hatte man die Oberhand über die Zuschauerränge gewonnen. Erst verabschiedete man die bereits nach Hause aufbrechenden ALBA Fans mit lautstarken "Auf Wiedersehen, auf wiedersehen" Rufen um ihnen dann vor Augen zu führen was wenige Tage später drohen könnte: "Nächsten Dienstag schmeißen wir euch raus" donnerte es durch das weite Rund der o2-World. Das Spiel endete mit einem Dreier von ALBA's Bryce Taylor zum Endstand von 84:91. Würzburg klaut den Berlinern somit den Heimvorteil und geht in der Best-of-five Serie vielleicht vorentscheidend mit 2:1 in Führung. 


Mein Fazit zum Spiel:


GEIL, GEIL, GEIL - mehr kann man eigentlich zu diesem Spiel nicht sagen. Trotz der kurzzeitigen Führung von ALBA zur Pause, hatte man irgendwie nie das Gefühl, unser Team könnte einbrechen. Und wie auch ALBA Head Coach Gordon Herbert, sehe ich diesen 7:0 Lauf zum Ende des dritten Viertels, hier im Speziellen den Buzzer Beater Dreier von Ivan Elliott, als Genickbrecher für das Berliner Team an. Spätestens von diesem Augenblick an, stand die Berliner Körpersprache auf Niederlage.


Nun haben wir es am morgigen Dienstag Abend also selbst in der Hand, die Sensation zu schaffen und das auch noch in heimischer Halle. Doch wie ich zu Beginn meines Beitrags schon geschrieben habe, man sollte nun absolut nicht den Fehler machen und diese Berliner Mannschaft bereits abschreiben! Die Serie ist erst mit dem dritten Sieg entschieden, bis dahin ist nach wie vor alles möglich und zwar in beide Richtungen!


Klasse Sache von Sport1, dass man nach dem Aufstand der Fans doch noch reagiert hat und diese, vielleicht historische Partie aus Würzburger Sicht, zumindest im Internet live überträgt. Dies ist für alle Würzburger Fans die beim Run auf die Tickets mal wieder leer ausgegangen sind, zumindest ein kleiner Trost.


Dies soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen und ich konnte die Stimmung aus Berlin ganz gut rüber bringen. Bis morgen Abend in der Turnhölle oder aber zum nächsten Blog Beitrag.


Bis zum nächsten mal,


Freddy

Donnerstag, 10. Mai 2012

ALBA geht in der Turnhölle unter - Berlin vs. Würzburg 1:1

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Man, man, man war das gestern ein sensationell gutes Spiel von unseren Jungs. Wer hätte das bitte für möglich gehalten, dass man eine der wohl besten Basketball Mannschaften dieses Landes, so derartig auseinander nehmen kann, unfassbar.


Den Albatrossen wurden gestern die Flügel aber mal so richtig gestutzt. Eine sehr sportliche Reaktion auf das Medien Gedönse aus der Hauptstadt. Einzig ein nach wie vor unbelehrbar scheinender Reporter eines Deutschlandweit bekannten Revolverblattes scheint dies nach wie vor nicht anerkennen zu wollen.


Wer das Gesicht von Berlins Head Coach Gordon Herbert bei der Pressekonferenz nach dem Spiel gesehen hat, der kann in etwa erahnen wie bitter dieses Packung für die Hauptstädter gestern war. Auch konnten die Würzburger Fans sich einen Seitenhieb auf den Berliner Macher Marco Baldi nicht verkneifen: "Siehst du Baldi, so wird das gemacht" schallte es Minutenlang durch das Rund in der s.Oliver Arena.


Beko BBL Playoffs - Viertelfinale - Spiel 2


vs.

79 : 66
(19:11, 22:15, 17:14, 21:26)

Stand der Serie: 1:1


s.Oliver Baskets: Little (15), Jacobson (14), Kramer (10), Tomaszek (9), Elliott (9), King (8), Boone (8), Harris (6), Frazier, Kleber, Clay

ALBA Berlin: Schaffartzik (17), Weaver (9), Idbihi (7), Schultze (7), Staiger (6), Francis (5), Wood (5), Kalampokis (4), Simonovic (4), Taylor (2), Allen



Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)


Nach einem dynamischen Beginn, musste die Begegnung nach nur 90 Sekunden für mehrere Minuten unterbrochen werden. Die Lichtanlage in der s.Oliver Arena hatte nach der Einlaufshow nicht ihre komplette Helligkeit erreicht.


Doch auch diese Zwangspause konnte den Schwung nicht aus dem Würzburger Spiel nehmen und so führte man nach fünf Minuten bereits mit 9:3. Die Spieler aus der Hauptstadt hatten mit der heißen und frenetischen Atmosphäre in der ligaweit bekannten "Turnhölle" sichtliche Probleme, denn selbst die einfachsten Würfe wollten ihren Weg in den Korb der Gastgeber nicht finden. Aber auch die Spieler der Baskets hatten sich für dieses Spiel offensichtlich so einiges vor genommen. Endstand nach dem ersten Viertel 19:11 für den Außenseiter.


Nach vier weiteren, schnellen Punkte für die Hausherren musste Berlins Head Coach Gordon Herbert bereits nach 91 Sekunden im zweiten Viertel eine Auszeit nehmen. Doch auch nach dieser neuerlichen taktischen Besprechung trat keine Besserung des Berliner Spiels ein. Die Baskets schienen ihren Gegnern stets einen Schritt voraus zu sein und so wirkte man auf Berliner Seite schon zu diesem Zeitpunkt etwas ratlos. Würzburg zog sein Spiel weiter durch und traf, im Gegensatz zu Spiel 1 am Sonntag, auch sehr sicher von der Dreipunktelinie. So ging es unter dem lautstarken Jubel der Würzburger Fans mit einem mehr als deutlichen 41:26 in die Halbzeit Pause.


Wer nun befürchtet hatte, dass es einen Bruch im Würzburger Spiel geben könnte bzw. dass ALBA voller Energie und Tatendrang aus der Kabine kommen würde, sah sich doppelt getäuscht. Der Aufsteiger startete Halbzeit Nummer zwei mit einem 8:0 Lauf und konnte die Gäste hierbei fast fünf Minuten (!) ohne einen einzigen Punkt halten. Die Partie war somit eigentlich beim Stand von 49:26 bereits Mitte des dritten Viertels entschieden. 


Egal was die Gäste versuchten, an diesem Abend sollte (fast) Nichts gelingen, denn die Hausherren hatten heute auf Alles des bessere Antwort. Ben Jacobson mit zwei Dreiern vom Parkplatz der s.Oliver Arena. So ist das halt im Sport, an einem Abend will nichts von der Dreierlinie fallen und am nächsten Abend haust du die Dinger aus allen Lagen rein. 


Einzig Nationalspieler Heiko Schaffartzik versuchte noch etwas dagegen zu halten und war am Ende des Spiels mit 17 Punkten der beste Schütze und auch gleichzeitig der einzige Albatross mit zweistelliger Punkteausbeute.


Vier Minuten vor dem Ende schalteten dann auch die Würzburger Spieler, im Gefühl des sicheren Sieges, ein paar Gänge zurück. Schließlich geht die Playoff Serie zwischen diesen beiden Teams schon am kommenden Samstag um 16 Uhr in der Berliner o2-World weiter.


So konnte ALBA noch etwas Ergebniskosmetik betreiben und verlor am Ende dann "nur" 79:66.


Das Team aus der Hauptstadt wurde nach dem Ende der Partie mit freundlichen "Nächsten Dienstag schmeißen wir euch raus!" Sprechchören in die Kabine verabschiedet.


Mein Fazit zum Spiel:


Wer das Spiel 1 der Serie am letzten Sonntag bereits gesehen hatte, wusste vor der Partie, dass man an diesem Abend auf alle Fälle eine Chance haben wird Spiel 2 zu gewinnen. Waren es in Berlin am Ende doch eher die eigenen Unzulänglichkeiten, die zu Niederlage führten, als das ALBA uns so deutlich überlegen gewesen wäre.


Was wir auch wussten, wir müssen unsere Dreier besser treffen als in Berlin und das ist uns gestern auch mehr als eindrucksvoll gelungen. 10 von 20 Dreiern (50%) ist schon eine, pardon, abartig gute Quote. Wohl wissend, dass wir außer Ricky Harris eigentlich keinen richtigen Shooter im Kader haben.


Auch unser "Lucky Luke", in den vergangenen Wochen nur noch ein Schatten seiner selbst, konnte am gestrigen Abend endlich mal wieder von Downtown punkten.


Sind wir mal ehrlich, das Spiel gestern Abend ist eigentlich nahezu perfekt gelaufen. Vielleicht fast schon ein bisschen zu perfekt, vor allem wenn man die Dreierquote sieht. Ich muss auch zu geben, ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass sich die Spieler von ALBA wie auch schon bei unserem Hauptrunden Heimspiel am 02.01. so dermaßen aus der Fassung bzw. zum Zittern bringen lassen. Schließlich kannte man dieses mal die Atmosphäre in der Halle bereits. 


Das Momentum der Serie liegt nun ganz klar auf der Seite der s.Oliver Baskets, wenn gleich sich das am kommenden Samstag bei Spiel 3 in der Hauptstadt schon wieder ganz anders darstellen kann.


Es bleibt dabei, gut und intensiv verteidigen und eine respektable Quote von Außen, dann ja dann ist die Sensation in der o2-World durchaus im Bereich des Möglichen!


Ich kann mich da nur nochmals wiederholen: Fahrt mit in die Hauptstadt, unterstützt das Team nach Leibeskräften und dann schauen wir mal, ob wir nicht doch ein Spiel auf fremden Parkett klauen können. Ich möchte nicht wissen, was in Basketball Deutschland dann los wäre.


Frei nach dem Motto der diesjährigen Beko BBL Playoffs "Unglaubliches wird geschehen" auf geht's in die Hauptstadt, rein in Spiel 3 und mit dem Sieg im Gepäck wieder nach Hause fahren, denn ALLES IST MÖGLICH!


Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Wir sehen uns am kommenden Samstag in Berlin oder aber nächsten Dienstag zu Spiel 4 in der s.Oliver Turnhölle. Ich hoffe ihr hattet wieder viel Spaß beim Lesen.


Bis zum nächsten mal,


Freddy

Montag, 7. Mai 2012

Knappe Niederlage zum Playoff Auftakt - Berlin vs. Würzburg 1:0

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. It's Playoff-time, Baby! Wer hätte vor der Saison gedacht, dass man als Aufsteiger direkt im ersten Jahr bis in die Playoffs marschieren würde? Klar geht man als krasser Aussenseiter in das Duell mit dem mehrfachen deutschen Meister aus der Hauptstadt, aber macht nicht gerade das auch den Reiz dieser Playoffs aus? Viele sagen, die Playoffs sind eine komplett neue Saison, anything can happen - alles ist möglich.


Gezeigt hat das unter anderem der sensationelle Sieg unserer Bonner Freunde bei ihrem Playoff Auftakt beim deutschen Meister in Bamberg. 48 Spiele lang war das Team aus Oberfranken ohne Niederlage in nationalen Duellen geblieben, aber wie heißt es so schön, jede Serie geht ein mal zu Ende.


Auch von diesem Ergebnis getrieben, machten sich immerhin rund 40 Würzburger auf die lange Reise nach Berlin. Für den sehr ungünstigen Spieltermin am Sonntag Abend eine durchaus respektable Zahl. Der Rest der Baskets Fan Gemeinde konnte die Partie, dank Liveübertragung von Sport1, bequem von zu Hause aus verfolgen. Wer auf bequem und alleine schauen keine Lust hatte konnte zum Public Viewing in zwei ortsansässige Lokale gehen oder aber zum vom Fanclub Würzburg YoungStars relativ kurzfristigen Public Viewing in die s.Oliver Arena. Gerade dieser Event muss als absoluter Erfolg gewertet werden, so kamen schließlich rund 800 Fans in die alt ehrwürdige "Turnhölle" der s.Oliver Baskets um ihr Team aus rund 500 km Entfernung zum Sieg über den fast übermächtigen Rivalen aus Berlin zu schreien.


Basketball ist in dieser Stadt die unumstrittene Nummer eins, daran darf es aber schon seit geraumer Zeit eigentlich keinen Zweifel mehr geben.


Was fällt einem im Vorfeld des Duells zwischen ALBA Berlin und den s.Oliver Baskets ein? Natürlich zum einen der sensationelle 84:65 Sieg des Aufsteigers am 02.01. diesen Jahres oder auch die durchaus knappe aber heiß diskutierte 73:81 Niederlage vor knapp zwei Monaten in der Berliner o2-World. Von Metzger Basketball (O-Ton von ALBA Macher Marco Baldi) oder Prügelfranken, die absichtlich Foul spielen (BILD Zeitung) war nach diesem Spiel und auch im Vorfeld der Serie die Rede. Zusätzliches Wasser auf die Würzburger Mühlen, denn das konnte und wollte man sich natürlich nicht nachsagen lassen.


Zumindest rund um Spiel 1 war davon aber nichts zu spüren. Das Spiel lief sowohl auf dem Parkett als auch auf den Rängen relativ ruhig und vor allem fair ab, ohne große Zwischenfälle. Wer viele harte Fouls und ein sehr intensives Spiel erwartet hatte, wurde zumindest zum Auftakt dieser Serie, eines besseren belehrt. Lediglich die mit gereisten Würzburger Fans, nahmen diese Vorlage gerne auf und feuerten ihr Team im Metzger Outfit an. 




(Foto: Silvia Gralla / main-ding.de)


Selbst die Berliner Fans mussten darüber doch schmunzeln und ließen sich reihenweise mit den "Metzgern" fotografieren. Eine absolut sensationelle Aktion!


Beko BBL Playoffs - Viertelfinale - Spiel 1


 vs.

75 : 67
(21:17, 23:14, 6:16, 25:20)

Stand der Serie: 1:0

s.Oliver Baskets:
Alex King 13 Punkte/1 Dreier (8 Rebounds), Jason Boone 11, Chris Kramer 9, John Little 8, Ben Jacobson 7/1, Maximilian Kleber 5/1, Robert Tomaszek 5, Ivan Elliott 5/1, Chester Frazier 4.

ALBA BERLIN:
Bryce Taylor 19/1 (6 Rebounds), DaShaun Wood 17/3, Yassin Idbihi 10 (8 Rebounds), Kyle Weaver 8/1, Marko Simonovic 7/1, Derrick Allen 6, Torin Francis 5 (9 Rebounds), Ioannis Kalampokis 3/1, Heiko Schaffartzik.

Zuschauer: 10.927

Das Spiel begann relativ ausgeglichen. Zwar lag ALBA stets in Führung, konnte sich aber nie großartig absetzen und die Gäste aus Unterfranken machten das was sie am besten können, nein nicht Foul spielen, sondern effektiv und intensiv verteidigen. Und so war das Spiel bis drei Minuten vor der Pause nach zwei Punkten von Baskets Eigengewächs Maximilian Kleber auch beim Stand von 31:31 völlig ausgeglichen. Wer von Berliner Seite aus einen Blow out gegen den Aufsteiger erwartet hatte, durfte sich spätestens jetzt mit einer völlig anderen Realität auseinander setzen.

So musste Berlins Head Coach Gordon Herbert 3 Minuten vor der Halbzeit eine Auszeit nehmen um den Run der Gäste zu stoppen und sein Team wieder neu einzuschwören. Was auch immer er seinen Mannen in dieser Auszeit mit auf den Weg gegeben hat, es trug zählbar Früchte. Die Hausherren legten in den folgenden Minuten einen 13:0 Lauf hin und konnten dem entsprechend euphorisiert in die Pause gehen. Auf Würzburger Seite hingen dagegen die Köpfe.

Doch wer das Spiel nun als entschieden ansah, sah sich ein weiteres mal getäuscht. Würzburg kam mit einer absolut entschlossen wirkenden Einstellung zurück aufs Parkett der o2-World und gestattete den Albatrossen sage und schreiben fünf Minuten lang keinen einzigen Punkt. Sehr zum erstaunen der 10.927 Basketball Fans in der Arena. Die Gäste konnten sich Punkt um Punkt weiter heran kämpfen und so stand es Mitte des dritten Viertels nur noch 44:39 und kurze Zeit später nach einem erfolgreichen Dreier von Baskets Kapitän Ben Jacobson lediglich noch 46:42 für den Favoriten aus der Hauptstadt. Zwar konnte sich die Berliner Offensive bis zum Ende des Viertels wieder etwas fangen, doch führte man nur noch 50:47. Das Spiel war vor dem Schlussviertel also wieder absolut offen.

Auch im vierten Viertel verlief das Spiel weiter ausgeglichen. Gute fünf Minuten vor dem Ende konnten dann die Gäste, zum Entsetzen der Berliner Anhänger, nach einem Dreipunkte Spiel von Chris Kramer sogar erstmals 54:56 in Führung gehen. Das Wunder von Berlin, es schien zu diesem Zeitpunkt absolut möglich zu sein. Doch einige unglücklich ausgewählte Würfe und frühe Foul Probleme (das vierte Teamfoul war schon nach wenigen Minuten erreicht) führten letzten Endes dann doch zu einer etwas unglücklichen 67:75 Niederlage und dem damit verbundenen 0:1 in der Best of five Serie.

Mein Fazit zum Spiel:

Selbst viele Würzburger Fans hatten nach den zuletzt eher mäßig Auswärtsauftritten ihres Teams wenig Hoffnung auf einen Sieg in Berlin, geschweige denn auf ein Weiterkommen in der Serie. Doch nach dem Sieg der Bonner in Bamberg und auch dem Verlauf dieses ersten Spiels kann man durchaus sagen, wir haben eine minimale Chance das Unmögliche möglich zu machen. Die einhellige Meinung unter den Würzburger Fans war gestern nach dem Spiel, ALBA wäre heute schlagbar gewesen. Absolut richtig aus meiner Sicht. Leider konnte man im Gegensatz zu den Bonnern das erste Spiel nicht "klauen", aber mit einem Erfolg in Spiel zwei am kommenden Mittwoch in der heimischen s.Oliver Arena wäre nach wie vor alles möglich.

Vielleicht kann das Team dann am Samstag (mit noch mehr Fan Unterstützung?) dann doch den so nötigen Auswärtserfolg in dieser Serie einfahren. Wir dürfen also gespannt sein und uns auf einen heißen Fight am Mittwoch Abend freuen.

Auf geht's Würzburg, zeigen wir der Hauptstadt wie erfolgreich unser Metzger Basketball sein kann!

Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich hoffe, ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen!

Bis zum nächsten mal,

Freddy