Montag, 7. Mai 2012

Knappe Niederlage zum Playoff Auftakt - Berlin vs. Würzburg 1:0

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. It's Playoff-time, Baby! Wer hätte vor der Saison gedacht, dass man als Aufsteiger direkt im ersten Jahr bis in die Playoffs marschieren würde? Klar geht man als krasser Aussenseiter in das Duell mit dem mehrfachen deutschen Meister aus der Hauptstadt, aber macht nicht gerade das auch den Reiz dieser Playoffs aus? Viele sagen, die Playoffs sind eine komplett neue Saison, anything can happen - alles ist möglich.


Gezeigt hat das unter anderem der sensationelle Sieg unserer Bonner Freunde bei ihrem Playoff Auftakt beim deutschen Meister in Bamberg. 48 Spiele lang war das Team aus Oberfranken ohne Niederlage in nationalen Duellen geblieben, aber wie heißt es so schön, jede Serie geht ein mal zu Ende.


Auch von diesem Ergebnis getrieben, machten sich immerhin rund 40 Würzburger auf die lange Reise nach Berlin. Für den sehr ungünstigen Spieltermin am Sonntag Abend eine durchaus respektable Zahl. Der Rest der Baskets Fan Gemeinde konnte die Partie, dank Liveübertragung von Sport1, bequem von zu Hause aus verfolgen. Wer auf bequem und alleine schauen keine Lust hatte konnte zum Public Viewing in zwei ortsansässige Lokale gehen oder aber zum vom Fanclub Würzburg YoungStars relativ kurzfristigen Public Viewing in die s.Oliver Arena. Gerade dieser Event muss als absoluter Erfolg gewertet werden, so kamen schließlich rund 800 Fans in die alt ehrwürdige "Turnhölle" der s.Oliver Baskets um ihr Team aus rund 500 km Entfernung zum Sieg über den fast übermächtigen Rivalen aus Berlin zu schreien.


Basketball ist in dieser Stadt die unumstrittene Nummer eins, daran darf es aber schon seit geraumer Zeit eigentlich keinen Zweifel mehr geben.


Was fällt einem im Vorfeld des Duells zwischen ALBA Berlin und den s.Oliver Baskets ein? Natürlich zum einen der sensationelle 84:65 Sieg des Aufsteigers am 02.01. diesen Jahres oder auch die durchaus knappe aber heiß diskutierte 73:81 Niederlage vor knapp zwei Monaten in der Berliner o2-World. Von Metzger Basketball (O-Ton von ALBA Macher Marco Baldi) oder Prügelfranken, die absichtlich Foul spielen (BILD Zeitung) war nach diesem Spiel und auch im Vorfeld der Serie die Rede. Zusätzliches Wasser auf die Würzburger Mühlen, denn das konnte und wollte man sich natürlich nicht nachsagen lassen.


Zumindest rund um Spiel 1 war davon aber nichts zu spüren. Das Spiel lief sowohl auf dem Parkett als auch auf den Rängen relativ ruhig und vor allem fair ab, ohne große Zwischenfälle. Wer viele harte Fouls und ein sehr intensives Spiel erwartet hatte, wurde zumindest zum Auftakt dieser Serie, eines besseren belehrt. Lediglich die mit gereisten Würzburger Fans, nahmen diese Vorlage gerne auf und feuerten ihr Team im Metzger Outfit an. 




(Foto: Silvia Gralla / main-ding.de)


Selbst die Berliner Fans mussten darüber doch schmunzeln und ließen sich reihenweise mit den "Metzgern" fotografieren. Eine absolut sensationelle Aktion!


Beko BBL Playoffs - Viertelfinale - Spiel 1


 vs.

75 : 67
(21:17, 23:14, 6:16, 25:20)

Stand der Serie: 1:0

s.Oliver Baskets:
Alex King 13 Punkte/1 Dreier (8 Rebounds), Jason Boone 11, Chris Kramer 9, John Little 8, Ben Jacobson 7/1, Maximilian Kleber 5/1, Robert Tomaszek 5, Ivan Elliott 5/1, Chester Frazier 4.

ALBA BERLIN:
Bryce Taylor 19/1 (6 Rebounds), DaShaun Wood 17/3, Yassin Idbihi 10 (8 Rebounds), Kyle Weaver 8/1, Marko Simonovic 7/1, Derrick Allen 6, Torin Francis 5 (9 Rebounds), Ioannis Kalampokis 3/1, Heiko Schaffartzik.

Zuschauer: 10.927

Das Spiel begann relativ ausgeglichen. Zwar lag ALBA stets in Führung, konnte sich aber nie großartig absetzen und die Gäste aus Unterfranken machten das was sie am besten können, nein nicht Foul spielen, sondern effektiv und intensiv verteidigen. Und so war das Spiel bis drei Minuten vor der Pause nach zwei Punkten von Baskets Eigengewächs Maximilian Kleber auch beim Stand von 31:31 völlig ausgeglichen. Wer von Berliner Seite aus einen Blow out gegen den Aufsteiger erwartet hatte, durfte sich spätestens jetzt mit einer völlig anderen Realität auseinander setzen.

So musste Berlins Head Coach Gordon Herbert 3 Minuten vor der Halbzeit eine Auszeit nehmen um den Run der Gäste zu stoppen und sein Team wieder neu einzuschwören. Was auch immer er seinen Mannen in dieser Auszeit mit auf den Weg gegeben hat, es trug zählbar Früchte. Die Hausherren legten in den folgenden Minuten einen 13:0 Lauf hin und konnten dem entsprechend euphorisiert in die Pause gehen. Auf Würzburger Seite hingen dagegen die Köpfe.

Doch wer das Spiel nun als entschieden ansah, sah sich ein weiteres mal getäuscht. Würzburg kam mit einer absolut entschlossen wirkenden Einstellung zurück aufs Parkett der o2-World und gestattete den Albatrossen sage und schreiben fünf Minuten lang keinen einzigen Punkt. Sehr zum erstaunen der 10.927 Basketball Fans in der Arena. Die Gäste konnten sich Punkt um Punkt weiter heran kämpfen und so stand es Mitte des dritten Viertels nur noch 44:39 und kurze Zeit später nach einem erfolgreichen Dreier von Baskets Kapitän Ben Jacobson lediglich noch 46:42 für den Favoriten aus der Hauptstadt. Zwar konnte sich die Berliner Offensive bis zum Ende des Viertels wieder etwas fangen, doch führte man nur noch 50:47. Das Spiel war vor dem Schlussviertel also wieder absolut offen.

Auch im vierten Viertel verlief das Spiel weiter ausgeglichen. Gute fünf Minuten vor dem Ende konnten dann die Gäste, zum Entsetzen der Berliner Anhänger, nach einem Dreipunkte Spiel von Chris Kramer sogar erstmals 54:56 in Führung gehen. Das Wunder von Berlin, es schien zu diesem Zeitpunkt absolut möglich zu sein. Doch einige unglücklich ausgewählte Würfe und frühe Foul Probleme (das vierte Teamfoul war schon nach wenigen Minuten erreicht) führten letzten Endes dann doch zu einer etwas unglücklichen 67:75 Niederlage und dem damit verbundenen 0:1 in der Best of five Serie.

Mein Fazit zum Spiel:

Selbst viele Würzburger Fans hatten nach den zuletzt eher mäßig Auswärtsauftritten ihres Teams wenig Hoffnung auf einen Sieg in Berlin, geschweige denn auf ein Weiterkommen in der Serie. Doch nach dem Sieg der Bonner in Bamberg und auch dem Verlauf dieses ersten Spiels kann man durchaus sagen, wir haben eine minimale Chance das Unmögliche möglich zu machen. Die einhellige Meinung unter den Würzburger Fans war gestern nach dem Spiel, ALBA wäre heute schlagbar gewesen. Absolut richtig aus meiner Sicht. Leider konnte man im Gegensatz zu den Bonnern das erste Spiel nicht "klauen", aber mit einem Erfolg in Spiel zwei am kommenden Mittwoch in der heimischen s.Oliver Arena wäre nach wie vor alles möglich.

Vielleicht kann das Team dann am Samstag (mit noch mehr Fan Unterstützung?) dann doch den so nötigen Auswärtserfolg in dieser Serie einfahren. Wir dürfen also gespannt sein und uns auf einen heißen Fight am Mittwoch Abend freuen.

Auf geht's Würzburg, zeigen wir der Hauptstadt wie erfolgreich unser Metzger Basketball sein kann!

Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich hoffe, ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen!

Bis zum nächsten mal,

Freddy






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