Donnerstag, 10. Mai 2012

ALBA geht in der Turnhölle unter - Berlin vs. Würzburg 1:1

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Man, man, man war das gestern ein sensationell gutes Spiel von unseren Jungs. Wer hätte das bitte für möglich gehalten, dass man eine der wohl besten Basketball Mannschaften dieses Landes, so derartig auseinander nehmen kann, unfassbar.


Den Albatrossen wurden gestern die Flügel aber mal so richtig gestutzt. Eine sehr sportliche Reaktion auf das Medien Gedönse aus der Hauptstadt. Einzig ein nach wie vor unbelehrbar scheinender Reporter eines Deutschlandweit bekannten Revolverblattes scheint dies nach wie vor nicht anerkennen zu wollen.


Wer das Gesicht von Berlins Head Coach Gordon Herbert bei der Pressekonferenz nach dem Spiel gesehen hat, der kann in etwa erahnen wie bitter dieses Packung für die Hauptstädter gestern war. Auch konnten die Würzburger Fans sich einen Seitenhieb auf den Berliner Macher Marco Baldi nicht verkneifen: "Siehst du Baldi, so wird das gemacht" schallte es Minutenlang durch das Rund in der s.Oliver Arena.


Beko BBL Playoffs - Viertelfinale - Spiel 2


vs.

79 : 66
(19:11, 22:15, 17:14, 21:26)

Stand der Serie: 1:1


s.Oliver Baskets: Little (15), Jacobson (14), Kramer (10), Tomaszek (9), Elliott (9), King (8), Boone (8), Harris (6), Frazier, Kleber, Clay

ALBA Berlin: Schaffartzik (17), Weaver (9), Idbihi (7), Schultze (7), Staiger (6), Francis (5), Wood (5), Kalampokis (4), Simonovic (4), Taylor (2), Allen



Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)


Nach einem dynamischen Beginn, musste die Begegnung nach nur 90 Sekunden für mehrere Minuten unterbrochen werden. Die Lichtanlage in der s.Oliver Arena hatte nach der Einlaufshow nicht ihre komplette Helligkeit erreicht.


Doch auch diese Zwangspause konnte den Schwung nicht aus dem Würzburger Spiel nehmen und so führte man nach fünf Minuten bereits mit 9:3. Die Spieler aus der Hauptstadt hatten mit der heißen und frenetischen Atmosphäre in der ligaweit bekannten "Turnhölle" sichtliche Probleme, denn selbst die einfachsten Würfe wollten ihren Weg in den Korb der Gastgeber nicht finden. Aber auch die Spieler der Baskets hatten sich für dieses Spiel offensichtlich so einiges vor genommen. Endstand nach dem ersten Viertel 19:11 für den Außenseiter.


Nach vier weiteren, schnellen Punkte für die Hausherren musste Berlins Head Coach Gordon Herbert bereits nach 91 Sekunden im zweiten Viertel eine Auszeit nehmen. Doch auch nach dieser neuerlichen taktischen Besprechung trat keine Besserung des Berliner Spiels ein. Die Baskets schienen ihren Gegnern stets einen Schritt voraus zu sein und so wirkte man auf Berliner Seite schon zu diesem Zeitpunkt etwas ratlos. Würzburg zog sein Spiel weiter durch und traf, im Gegensatz zu Spiel 1 am Sonntag, auch sehr sicher von der Dreipunktelinie. So ging es unter dem lautstarken Jubel der Würzburger Fans mit einem mehr als deutlichen 41:26 in die Halbzeit Pause.


Wer nun befürchtet hatte, dass es einen Bruch im Würzburger Spiel geben könnte bzw. dass ALBA voller Energie und Tatendrang aus der Kabine kommen würde, sah sich doppelt getäuscht. Der Aufsteiger startete Halbzeit Nummer zwei mit einem 8:0 Lauf und konnte die Gäste hierbei fast fünf Minuten (!) ohne einen einzigen Punkt halten. Die Partie war somit eigentlich beim Stand von 49:26 bereits Mitte des dritten Viertels entschieden. 


Egal was die Gäste versuchten, an diesem Abend sollte (fast) Nichts gelingen, denn die Hausherren hatten heute auf Alles des bessere Antwort. Ben Jacobson mit zwei Dreiern vom Parkplatz der s.Oliver Arena. So ist das halt im Sport, an einem Abend will nichts von der Dreierlinie fallen und am nächsten Abend haust du die Dinger aus allen Lagen rein. 


Einzig Nationalspieler Heiko Schaffartzik versuchte noch etwas dagegen zu halten und war am Ende des Spiels mit 17 Punkten der beste Schütze und auch gleichzeitig der einzige Albatross mit zweistelliger Punkteausbeute.


Vier Minuten vor dem Ende schalteten dann auch die Würzburger Spieler, im Gefühl des sicheren Sieges, ein paar Gänge zurück. Schließlich geht die Playoff Serie zwischen diesen beiden Teams schon am kommenden Samstag um 16 Uhr in der Berliner o2-World weiter.


So konnte ALBA noch etwas Ergebniskosmetik betreiben und verlor am Ende dann "nur" 79:66.


Das Team aus der Hauptstadt wurde nach dem Ende der Partie mit freundlichen "Nächsten Dienstag schmeißen wir euch raus!" Sprechchören in die Kabine verabschiedet.


Mein Fazit zum Spiel:


Wer das Spiel 1 der Serie am letzten Sonntag bereits gesehen hatte, wusste vor der Partie, dass man an diesem Abend auf alle Fälle eine Chance haben wird Spiel 2 zu gewinnen. Waren es in Berlin am Ende doch eher die eigenen Unzulänglichkeiten, die zu Niederlage führten, als das ALBA uns so deutlich überlegen gewesen wäre.


Was wir auch wussten, wir müssen unsere Dreier besser treffen als in Berlin und das ist uns gestern auch mehr als eindrucksvoll gelungen. 10 von 20 Dreiern (50%) ist schon eine, pardon, abartig gute Quote. Wohl wissend, dass wir außer Ricky Harris eigentlich keinen richtigen Shooter im Kader haben.


Auch unser "Lucky Luke", in den vergangenen Wochen nur noch ein Schatten seiner selbst, konnte am gestrigen Abend endlich mal wieder von Downtown punkten.


Sind wir mal ehrlich, das Spiel gestern Abend ist eigentlich nahezu perfekt gelaufen. Vielleicht fast schon ein bisschen zu perfekt, vor allem wenn man die Dreierquote sieht. Ich muss auch zu geben, ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass sich die Spieler von ALBA wie auch schon bei unserem Hauptrunden Heimspiel am 02.01. so dermaßen aus der Fassung bzw. zum Zittern bringen lassen. Schließlich kannte man dieses mal die Atmosphäre in der Halle bereits. 


Das Momentum der Serie liegt nun ganz klar auf der Seite der s.Oliver Baskets, wenn gleich sich das am kommenden Samstag bei Spiel 3 in der Hauptstadt schon wieder ganz anders darstellen kann.


Es bleibt dabei, gut und intensiv verteidigen und eine respektable Quote von Außen, dann ja dann ist die Sensation in der o2-World durchaus im Bereich des Möglichen!


Ich kann mich da nur nochmals wiederholen: Fahrt mit in die Hauptstadt, unterstützt das Team nach Leibeskräften und dann schauen wir mal, ob wir nicht doch ein Spiel auf fremden Parkett klauen können. Ich möchte nicht wissen, was in Basketball Deutschland dann los wäre.


Frei nach dem Motto der diesjährigen Beko BBL Playoffs "Unglaubliches wird geschehen" auf geht's in die Hauptstadt, rein in Spiel 3 und mit dem Sieg im Gepäck wieder nach Hause fahren, denn ALLES IST MÖGLICH!


Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Wir sehen uns am kommenden Samstag in Berlin oder aber nächsten Dienstag zu Spiel 4 in der s.Oliver Turnhölle. Ich hoffe ihr hattet wieder viel Spaß beim Lesen.


Bis zum nächsten mal,


Freddy

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