Samstag, 25. Februar 2012

s.Oliver Baskets siegen doppelt

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Das Heimspiel gegen die New Yorker Phantoms aus Braunschweig liegt nun eine Woche zurück. Die Bilanz aus der zurück liegenden "englischen Woche" kann sich durchaus sehen lassen. Drei Spiele in sieben Tagen, zwei Siege und eine knappe Niederlage, da kann man nicht meckern.


Zunächst aber noch einmal zum letzten Sieg der Baskets.


vs.

72:54
(18:12, 14:16, 11:11, 29:15)

s.Oliver Baskets: Kramer (19), Tomaszek (10), Little (8), Elliott (8), Jacobson (7), Frazier (6), Boone (6), Kleber (5), King (3)

New Yorker Phantoms Braunschweig: Visser (10), Theis (9), McElroy (8), Jorovic (7), Mittmann (6), Milosevic (6), Kulawick (3), Melzer (3), Umeh (2), Greer, Schröder

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Das Hinspiel in der Volkswagen-Arena hatte der Aufsteiger auf Grund eines totalen Leistungseinbruchs im letzten Viertel deutlich mit 63:78 verloren. Ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um die Playoffs der Beko BBL schien also das alleinige Ziel, schwer genug, das war vor der Partie allen klar. Der im Kampf um die Playoffs so wichtige direkte Vergleich der beiden Teams, schien komplett außer Reichweite. Doch es sollte ja bekanntlich ganz anders kommen...

Die Hausherren von Beginn an hell wach. Nichts zu spüren von der sonst so gerne mal vorhandenen Verkrampfung zum Start einer Partie. Man legte vom Tip Off weg bis zur Mitte des ersten Viertels einen furiosen 12:2 Run aufs Parkett, welches Gästecoach Sebastian Machowski  zu seiner ersten Auszeit zwang. Die Halle schon jetzt ein Tollhaus. Es herrschte fast schon Playoff Atmosphäre, genau so wie es sich Baskets Head Coach John Patrick im Vorfeld des Spiels gewünscht hatte.

Die Worte zeigten Wirkung und so konnten die Gäste in den nächsten zwei Minuten ihrer Seits einen Run starten und auf 12:10 verkürzen. Bis zum Ende des Viertels sollten jedoch die Hausherren die Nase weiterhin knapp vorne behalten (18:12).

Im zweiten Viertel die Partie dann nahezu ausgeglichen. Braunschweig zeigte sich von ihrem Kaltstart in die Partie gut erholt und konnte das Ergebnis bis zur Halbzeit leicht verkürzen (32:28).

Das dritte Viertel erlebt dann abermals zwei völlig unterschiedliche Teile. Im ersten Teil konnten die Baskets ihre Verteidigung deutlich anziehen und ihren Gegner ganze sechs Minuten (!) ohne eigenen Korberfolg halten, ihrer Seits aber Punkt um Punkt davon ziehen. So schien vier Minuten vor Ende des dritten Viertels die Vorentscheidung zu Gunsten der Baskets gefallen. Man führte komfortabel mit 41:28, also 13 Punkte Vorsprung. Spätestens jetzt sollte es beim ein oder anderen Zuschauer und Spieler geklingelt haben, denn auch der Sieg im direkten Vergleich (wir erinnern uns, ein Sieg mit mindestens 16 Punkten Differenz wäre nötig) schien nun absolut im Bereich des Möglichen. Doch diese Rechnung sollte, noch nicht, aufgehen. Nun waren es wieder die Gäste die den Abstand Punkt um Punkt verringern konnten, die Baskets hatten in dieser Phase offensiv kaum etwas entgegen zu setzen und so war die Partie vor dem Beginn des Schlussabschnitts wieder völlig offen (43:39), der direkte Vergleich schien wieder in weiter Ferne....

Doch dann kam das, was unserem Team im Hinspiel passierte. Braunschweig brach komplett ein. Man ließ sich vom Aufsteiger förmlich aus der Halle schießen. Würzburg erzielte in diesem Viertel sage und schreibe 29 Punkte. So viele wie sonst fast in einer kompletten Halbzeit. Ohne Gegenwehr nahmen die Gäste Punkt um Punkt hin und auch ihr Coach konnte da leider nur noch schockiert zu sehen. Dem entsprechend frustriert war er dann auch auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Er sprach davon, dass man Würzburg den direkten Vergleich auf dem Silbertablett überreicht habe, was für ihn absolut nicht akzeptabel sei.

Uns freut's natürlich, denn so haben wir nicht nur den fünften Tabellenplatz untermauert, sondern im Falle einer möglichen Punktgleichheit mit den Braunschweigern, ebenfalls die Nase vorn.

Mein Fazit zum Spiel:

Wow, was für ein wichtiger Schritt für unser Team in Richtung Beko BBL Playoffs! Dass man sogar den direkten Vergleich noch holen konnte, war bestimmt nicht nur für mich, vor dem Spiel noch absolut unwahrscheinlich gewesen. Diese Vergleiche können im Playoff Rennen von entscheidender Bedeutung sein, gerade in diesem Jahr wo die Liga wirklich so eng zusammen liegt wie selten zuvor.

Besonders hervorheben möchte ich heute den MVP dieser Partie, Rob Tomaszek. Nicht nur defensiv eine Wand heute, auch in der Offense mit teilweise wichtigen Punkten. Er wird derzeit von Woche zu Woche besser und kann da unserem momentan etwas schwächelnden Jason Boone wichtige Pause geben. Weiter so Rob!

Einziger Wermutstropfen an diesem Abend einmal mehr die Personalie Ricky Harris. Der Baskets Scharfschütze war nach seiner erneuten nicht Nominierung für den Kader (für ihn wurde erneut Jermaine Bucknor in den Kader berufen) dieses mal während dem Spiel nicht in der Halle anwesend. Noch in Bayreuth am Mittwoch zuvor tanzte er (trotz nicht Nominierung) nach dem Sieg seiner Jungs auf dem Parkett der Oberfrankenhalle. Schnell machte das Gerücht die Runde, Harris habe die Halle vor dem Spiel im Streit mit Head Coach John Patrick fluchtartig verlassen und würde in Zukunft nicht mehr für die Baskets auflaufen. 

Schon vor dem Spiel hatte im Internet das Gerücht die Runde gemacht, die Baskets stehen kurz vor der Verpflichtung zwei neuer US-Amerikaner.

Schau mer mal, hat Kaiser Franz Beckenbauer einst gesagt. Die Wechselfrist endet am 28.02., also in genau drei Tagen. Ich persönlich glaube nicht dass sich noch etwas tun wird, aber in diesem Geschäft kann es ja manchmal doch recht schnell gehen. Time will tell...

Dieses Wochenende ist für unsere Jungs Beko BBL Basketball frei. Weiter geht's am kommenden Mittwoch um 19 Uhr in der s.Oliver Arena gegen die WALTER Tigers Tübingen. Im Hinblick auf die mögliche Teilnahme an den Playoffs, ein sehr wichtiges Spiel, welches unbedingt gewonnen werden MUSS. Unterschätzen sollte man die Tigers aber auf keinen Fall, denn auch sie werden die Niederlage vom Hinspiel noch im Hinterkopf haben.

Das soll es dann auch schon wieder gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen.

Bis zum nächsten mal,

Freddy

Donnerstag, 16. Februar 2012

Erneuter Sieg im Frankenderby

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Englische Woche in der Beko Basketball Bundesliga, das heißt also drei Spiele in sieben Tagen für die Korbjäger der s.Oliver Baskets.


Nach der Niederlage gegen die Artland Dragons vom vergangenen Sonntag, wurde das Spiel beim Oberfränkischen Konkurrenten aus der Wagner-Stadt schon so ein wenig zum "must win" Spiel im Hinblick auf die mögliche Qualifikation für die Playoffs. Das sah auch Baskets Head Coach John Patrick im Vorfeld der Begegnung so. „Wenn wir es ernst damit meinen, in die Playoffs zu kommen, ist das ein Spiel das wir gewinnen müssen“.


Gesagt, getan.


 vs. 

55 : 64
(7:16, 15:14, 20:18, 13:16)

BC Bayreuth: Hunter (16), Ibekwe (12), Gibson (10), Jeanty (9), Veidemann (6), Shtein (2), Wyrick, Smith

s.Oliver Baskets: Boone (12), Kramer (12), King (11), Jacobson (11), Elliott (7), Frazier (5), Tomaszek (4), Little (2), Bucknor, Kleber

Zuschauer: 3.335

Referees: Steffen Neubecker, Nesa Kovacevic, Jens Hegemann

TK: Dr. Esser

Wer dem Spiel am vergangenen Sonntag gegen die Artland Dragons beiwohnen konnte, dürfte beim Besuch in der Wagner-Stadt ein ziemliches Déjà-vu Erlebnis gehabt haben. Nur dieses mal mit den genau umgekehrten Vorzeichen aus Sicht des Beko BBL Aufsteigers.

Wie Quakenbrück am letzten Spieltag, waren es dieses mal die s.Oliver Baskets die deutlich besser aus den Startlöchern kamen. Im Vergleich zum völlig verschlafenen Auftakt gegen die Dragons waren die Baskets im dritten Frankenderby der Saison, von Beginn an hell wach und bissig in der Verteidigung. Nach der schnellen 2:0 Führung durch Jason Boone gestattete man den Gastgebern (die ihre letzten drei Begegnungen seit dem All-Star-Break allesamt verloren hatten) in den ersten 3:50 Minuten dieses Spiels keine Punkte, konnte aber wie so oft selbst auch keine weiteren Zähler auf die Anzeigentafel bringen, so dass die ersten Bayreuther Punkte durch Ekene Ibekwe den 2:2 Ausgleich bedeuteten. 

Fortan sollte die Angriffsmaschinerie der Baskets deutlich besser ins Rollen kommen und so konnte man, bei konstant guter Verteidigung zum Ende des ersten Viertels eine 16:7 Führung heraus Spielen. Ein Vorsprung von dem man bis zum Ende der Partie zehren sollte, denn außer dem zwischenzeitlichen 12:0 Lauf des BBC zum 30:30 zwei Minuten nach der Halbzeit, lagen die Baskets die komplette Partie über konstant in Führung. 

Das Spiel erinnerte also um so mehr an die Partie gegen die Dragons vom letzten Sonntag, denn wie die Baskets konnte der BBC das Momentum einer eigenen Führung nicht kreieren und so war der Wille dann auch irgendwann gebrochen und die Gäste den verdienten 64:55 Auswärtssieg bejubeln. Den immerhin (hört, hört) dritten Erfolg in Serie auf fremdem Parkett.

Zum Spiel an sich lässt sich nicht wirklich viel sagen. Es war eine geschlossene Teamleistung an diesem Abend. Alex King mit einem seiner besten Spiele im Dress der s.Oliver Baskets und auch Rob Tomaszek wieder mit einer guten Performance. Jason Boone wieder mit einer kleinen Leistungssteigerung, dennoch sieht das derzeit bei ihm irgendwie nicht wirklich rund aus. Ivan Elliott mal wieder mit einer etwas zurückhaltenden Leistung, wobei man halt einfach sagen muss, das wir schlechtweg keinen Spieler haben der konstant über einen längeren Zeitraum als zwei Spiele in die Rolle des Top Scorers schlüpft.

Das ist eben auch eine Stärke dieser Truppe und macht sie für den Gegner nicht so leicht ausrechenbar, wenn gleich ich zu geben muss, dass gerade in engen Spielen oder in Phasen in denen es im Spiel offensiv nicht so gut läuft, so ein Spielertyp schon irgendwie fehlt. 

Dass unser Coach in Bayreuth Jermaine Buchnor seinen zweiten Einsatz für die Baskets gewährt hat, überraschte mich nicht wirklich. Dafür um so mehr, das man den statistischen Top Scorer der Mannschaft, Ricky Harris, für ihn draußen lässt. Gerade in engen Spielen war man in der Vergangenheit doch arg auf seine Punkte angewiesen. Dass Jermaine Bucknor dann ganze drei Minuten (!) spielen durfte, macht diese Entscheidung noch seltsamer. Doch wie heißt es so schön, wer siegt hat recht. Und damit hat JP auch dieses mal wieder alles richtig gemacht. Ich denke gegen die New Yorker Phantoms am kommenden Samstag, werden wir Ricky Harris wieder im Kader sehen.


Zur aktuellen Ausgangslage für den Rest der regulären Saison

Der Fokus der Baskets liegt also endgültig darauf, in der Premierensaison in der Beko BBL, gleich den Sprung in die Playoffs zu schaffen. Kein Ding der Unmöglichkeit, wie ich finde. Aktuell hat man auf Platz 5 die besten Aussichten dieses Ziel zu erreichen, wenn gleich das Feld bis Platz 10 nur durch vier Punkte (also zwei Siege) getrennt wird.

Von den letzten zehn Spielen der Hauptrunde müssen die Baskets ganze sieben mal auswärts antreten. Darunter unter anderem in Bonn, Bamberg, Berlin, München und Ulm. Dazu kommen noch die Gastspiele bei den stark abstiegsgefährdeten Teams von Ludwigsburg und Trier. Allesamt also keine leichten Spiele. Um so wichtiger also, das man die kommenden Heimspiele (Braunschweig, Tübingen, Oldenburg, Bremerhaven und Gießen) gewinnt.

Für die Teilnahme an den Playoffs benötigt man aller Voraussicht nach 20 Siege um sicher dabei zu sein, wenn man mal die direkten Vergleiche außer Acht lassen möchte, denn da schaut es bei uns nicht immer rosig aus. Heißt also im Umkehrschluss dass uns aktuell noch sieben Siege fehlen würden, außerdem möchte man auch nicht ausgerechnet den 8. Platz belegen und gleich in der ersten Runde auf den Titelverteidiger aus Bamberg treffen. Wobei uns allen der 8. Platz natürlich immer noch lieber ist als der 9. oder 10., da sind wir uns wohl unterdessen alle einig.

Es warten also spannende Spiele und Wochen auf das Team und uns Fans. Den Auftakt macht am Samstag das Gastspiel der New Yorker Phantoms Braunschweig bei uns in der Domstadt. Auch hier gilt es Revanche zu nehmen für die bittere 63:78 Niederlage im Hinspiel, als man zur Pause eigentlich aussichtsreich in Führung lag (39:33) und dann in der zweiten Hälfte völlig einbrach. Sicher eine machbare Aufgabe, für den direkten Vergleich wird es aber aller Voraussicht nach nicht reichen, denn dafür müsste man die Braunschweiger um Ex-Xrays Akteur Nils Mittmann mit 16 oder mehr Punkten Differenz bezwingen.


Das soll es dann auch für dieses mal von mir gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder viel Spaß beim lesen des Blogs. Bis zum Samstag in der s.Oliver Arena oder eben zum nächsten Blog Beitrag.

Bis zum nächsten mal,

Freddy

Dienstag, 14. Februar 2012

Eine verschmerzbare Niederlage

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Heute beschäftige ich mich mit dem letzten Heimspiel der s.Oliver Baskets gegen die Artland Dragons aus Quakenbrück.


Ich möchte hierbei an meinen letzten Blog anknüpfen und auch künftig auf eine erweiterte Zusammenfassung der Spiele verzichten. Einfach aus dem Grund, weil es solche Zusammenfassungen zu den Spielen zur Genüge zu lesen gibt.


Ich möchte viel mehr die Spiele bzw. deren Verlauf kommentieren und analysieren.


So let's get it started...


vs.

68 : 72
(10:22, 22:17, 13:12, 23:21)

s.Oliver Baskets: Kramer (21), Jacobson (9), Frazier (8), King (7), Elliott (6), Tomaszek (5), Harris (5), Little (4), Boone (3)

Artland Dragons: King (12), Bailey (12), Peavy (12), Fenn (10), Holston (9), Strasser (8), Hess (3), Thomas (2), Grünheid (2), Hilliard (2)

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Am Ende war das Ergebnis doch knapper als es viele vor dem Spiel erwartet hatten. Mit einem Sieg hatten wohl nur die kühnsten Optimisten gerechnet, nicht nur auf Grund der doch deutlichen Niederlage im Hinspiel (74:87). Zu Teams wie den Artland Dragons ist der Abstand einfach (noch) zu groß. Natürlich hat man, gerade in der heimischen s.Oliver Turnhölle, schon bewiesen dass man auch solche, fast übermächtig wirkende Teams, schlagen kann (München, Berlin, Ulm) aber da muss einfach verdammt viel zusammen kommen, damit so ein Sieg gelingen kann.

Eines dieser Dinge ist ohne Zweifel unsere herausragende Verteidigung. Mit dieser bissigen und sehr intensiven Art des Verteidigens haben sehr viele Teams in der Beko BBL ein Problem, ja sie wird von den meisten Coaches regelrecht gefürchtet. 

Wenn diese Verteidigung nicht greift bzw. ein Coach sein Team gut darauf einstellen kann, dann läuft ein Spiel so wie gegen die Dragons am vergangenen Sonntag. Gerade in den ersten 15 Minuten dieses Spiels, war uns die Offensive der Quakenbrücker (immerhin die statistisch beste der gesamten Liga) um Welten überlegen. Dazu kam die wirklich exzellente Verteidigung der Gäste, die unserer (oftmals schwächelnden) Offensive keine leichten Punkte gestattete und uns immer wieder zu schlechten Würfen oder Ballverlusten zwang. Eigentlich ja unser Markenzeichen.

So lag man aus Sicht der Gastgeber nach gut zwei Minuten im zweiten Viertel bereits schier aussichtslos mit 18 Zählern im Rückstand. Zu diesem Zeitpunkt musste man wirklich mit dem Schlimmsten rechnen, wer das Spiel der Ulmer am Vorabend gegen den deutschen Meister aus Bamberg gesehen hat, weiß wovon ich rede (Endergebnis in diesem Spiel 74:102).

Doch die s.Oliver Baskets wären kein Team von Head Coach John Patrick, wenn sie sich zu solch einem frühen Zeitpunkt in einer Partie schon geschlagen geben würden. 

Plötzlich griff die Würzburger Verteidigung und den Gästen fiel es immer schwerer zum Korberfolg zu kommen. So kämpfte man sich Punkt um Punkt an die Gäste aus Niedersachsen heran und nach einem Korb von Center Koloss Rob Tomaszek zwei Minuten vor der Pause war der Rückstand erstmals seit den Anfangsminuten wieder einstellig (27:36). Nach einem Dreier von Terrier Chester Frazier, mit Ablauf der Spielzeit der ersten Halbzeit, lag man sogar nur noch sieben Zähler im Rückstand (32:39).

Im weiteren Verlauf des Spiels konnte dieser Abstand sogar mehrfach auf nur noch zwei Pünktchen verkürzt werden, doch letzten Endes sollte es an diesem Abend einfach nicht zum Sieg reichen.

Die Bank der Dragons war im Vergleich zu vielen anderen Teams gegen die wir in dieser Saison gewonnen haben einfach zu tief besetzt. So konnte man die intensive Würzburger Defense ganz gut weg stecken und selbst immer wieder eigene Nadelstiche setzen. Gerade das ist bekanntermaßen eines unserer Problemchen. Wir lassen in der Verteidigung, gerade gegen solche Spitzenmannschaften, verdammt viel Energie und auch Konzentration, welche uns dann in unseren Offensivaktionen spürbar fehlt. Daraus resultieren dann die so genannten wilden Würfe oder eben durch kopfloses Anrennen eigene Ballverluste. 

Was den Artland Dragons an diesem Abend auch sehr gut gelang war das Verteidigen von Baskets Shooter Ricky Harris. Ihm wurde nicht der geringste Raum für seine "Lucky Luke" Schüsse gegeben und so blieb Würzburgs gefährlichster Schütze bei lediglich 5 Punkten, davon einem Dreier.

Natürlich ist es für ein Team auch rein psychologisch ein Problem, wenn man andauernd einem Rückstand, sei er noch so groß oder klein, hinter her läuft. Hier muss es einfach gelingen, auch mal in Führung zu gehen um dem Gegner diese Sicherheit der ständigen Führung zu nehmen. Man nennt das auch gerne, das Momentum drehen. Gelingt das nicht, wird es natürlich äußerst schwer und es kann einen dann auch irgendwann zermürben bzw. entnerven.

Was in diesem Spiel auch noch hinzu kam, war die Unterlegenheit der Baskets beim Rebound. Die Artland Dragons konnten auch dieses Duell mit 37:27 für sich entscheiden. 

Wer auf die Wurfstatistik schaut, wird sich zunächst mal die Augen reiben. Die s.Oliver Baskets mit insgesamt 59 Würfen aus dem Feld und 23 Treffern. Die Artland Dragons mit lediglich 44 Versuchen und 22 Treffern. 

Warum man dennoch den Kürzeren zog ist mit einem Wort erklärt: Effektivität

Hierzu zwei Beispiele:

Feldwurfquote Würzburg 39.0 % (23/59) - Feldwurfquote Quakenbrück 50.0 % (22/44)


Freiwurfquote Würzburg 64.0 % (16/25) - Freiwurfquote Quakenbrück 71.0 % (22/31)


Diese Unterschiede lassen sich auch relativ einfach erklären. Zum einen die zweifelsfrei größere Klasse des Teams aus Quakenbrück und zum anderen unsere Intensität in der Verteidigung, die eine kontrollierte und konzentrierte Offensive nicht immer einfach oder möglich macht.


Was ich unbedingt noch positiv erwähnen möchte, ist zum einen die Leistungsexplosion von Chris Kramer, der im Vergleich zu den letzten Spielen endlich seinen Drive zum Korb wieder gefunden hat und zum anderen der nicht zu brechende Wille dieses Teams. 


Egal wie aussichtslos der Spielstand erscheint und wie wenig Zeit noch auf der Uhr ist, dieses Team gibt NIEMALS auf. Erst wenn die Schlusssirene ertönt, ist ein Spiel auch wirklich vorbei und gegebenen Falls verloren, keine Sekunde eher.


Viel Zeit zum trauern oder hadern bleibt den Jungs ohnehin nicht. Bereits am morgigen Mittwoch Abend steht die nächste Begegnung auf dem Spielplan der Beko BBL. Dann geht es zum Frankenderby nach Bayreuth. 


Eine durchaus machbare wie gefährliche Aufgabe für die Schützlinge von John Patrick. Zum einen stecken die Oberfranken derzeit in einem kleinen Negativlauf fest. So verlor man nach dem überraschenden Heimsieg gegen ALBA Berlin die folgenden drei Begegnungen, unter anderem letzte Woche bei unseren Freunden in Bonn mit 62:90. Zum anderen werden die Spieler des BBC natürlich auch noch das Ergebnis des Hinspiels im Kopf haben. Dieses verlor man beim Aufsteiger sang und klanglos mit 46:76. Dieses Spiel bedeutete gleichzeitig das Ende der Arbeitsbeziehung mit Coach Andreas Wagner.


Durch die letzten Niederlagen rutschte das Team aus der "Wagner-Stadt" auch wieder deutlich näher an die Abstiegszone der Beko BBL heran. Auch deswegen wird man aus der Sicht der Oberfranken diese Partie unbedingt gewinnen wollen.


Die Baskets werden also gewarnt sein und bei diesem Auswärtstrip versuchen die Serie von zuletzt zwei Siegen in fremden Hallen um einen weiteren Erfolg zu verlängern, um dann bereits am kommenden Faschingssamstag die New Yorker Phantoms aus Braunschweig zum Verfolgerduell in der heimischen s.Oliver Arena zu empfangen. Auch hier hat man noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen...


Das soll es dann auch für dieses mal gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen und haltet mir weiterhin die Treue. 


Den nächsten Blog gibt es dann bereits schon wieder am Donnerstag oder Freitag (auf jeden Fall vor dem Heimspiel gegen Braunschweig. 


Bis zum nächsten mal,


Freddy



Mittwoch, 8. Februar 2012

Den Feuervögeln die Flügel gestutzt / Treffen mit Freunden

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. In diesem Beitrag geht es vornehmlich um die letzte Heimpartie unserer s.Oliver Baskets gegen Phoenix Hagen. Der heutige Blog wird mal etwas anders aufgeteilt sein. Es gibt dieses mal keinen Spielbericht von mir (was am Mittwoch wohl auch kaum noch einen interessieren dürfte), sondern lediglich meine Eindrücke zum Spiel.


Dafür gibt es zusätzlich noch einen kleinen Bericht zum Treffen mit unseren Bonner Freunden am letzten Sonntag in Bamberg, bei dem nicht alles positiv war, aber dazu dann später.


vs.

88 : 79 

(22:19, 27:14, 24:13, 15:30)

s.Oliver Baskets: Elliott (18), Harris (16), Frazier (15), Jacobson (12), Boone (9), Kramer (6), Kleber (4), Tomaszek (4), Little (2), King (1), Clay (1), Henneberger

Phoenix Hagen: Constantine (19), Brooks (15), Jonusas (10), Blackwood (10), Spohr (9), Carter (8), Kruel (3), Sparks (2), Seward, Rockmann, Wilkins

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Im ersten Viertel konnte das Team von Head Coach Ingo Freyer noch ganz gut mithalten, danach wurde der Druck der Baskets Verteidigung einfach zu groß. Gerade Playmaker Patrick Sparks hatte des öfteren so seine Probleme den Ball "in time" über die eigene Mittellinie zu bringen. Einzig Flügelspieler Zygimantas Jonusas nahm sich das ein oder andere mal ein Herz und dribbelte mit dem Ball wie vom Blitz getrieben von der eigenen Hälfte bis zur Zone der Hausherren. Geordnete Spielzüge waren laut Freyer kaum möglich, auch weil die Fans der Baskets laut dem Hagener Cheftrainer einen Höllenkrach veranstaltet haben, bei dem so ziemlich jedes Team in dieser Liga so seine Probleme haben dürfte.

Die ersten drei Viertel waren offensiv wohl so ziemlich das Beste was man in dieser Saison von den Baskets geboten bekam. Viele Zuschauer dürften sich spätestens beim Halbzeitstand von 49:33 schon etwas verwundert die Augen gerieben haben. Beim letzten Heimspiel gegen die Fraport Skyliners hatte man in der gesamten Partie lediglich 51 Punkte selbst erzielt. Natürlich ist die Spielweise der Skyliners in keinster Weise mit der der Feuervögel aus Hagen zu vergleichen, zeichnet sich das Hagener Spiel doch weniger durch die eigene Verteidigung aus, als viel mehr durch ihr ausgezeichnetes "run and gun" Spiel in der Offensive.

Wie Coach Freyer in der Pressekonferenz nach dem Spiel richtig anmerkte, ist man mit dieser 12 Punkte Niederlage noch gut bedient. Dank des letzten Viertels, welches Hagen mit 30:15 gewinnen konnte, wurde erfolgreich Ergebniskosmetik betrieben. Eine 30 Punkte Niederlage wäre ansonsten wohl sehr wahrscheinlich gewesen. Diese Aufholjagd wurde natürlich auch etwas von den Baskets selbst begünstigt. Aber wer will es dem Team verdenken, wenn man Ende des dritten Viertels so deutlich führt, da geht natürlich die Konzentration und Bissigkeit etwas flöten. Außerdem durften dieses mal auch alle Baskets Akteure Spielzeit genießen, was bei so einem Spielstand natürlich auch absolut richtig ist.

Besonders hervorheben möchte ich zwei Spieler der Baskets. Zum einen natürlich MVP Ivan Elliott, der seine Formkrise wohl endgültig überwunden hat und zum anderen unseren Terrier Chester Frazier, der nach Aussage einiger Göttinger Fans jetzt auch noch das scoren gelernt hat. 15 Punkte und gerade die 12 Rebounds (!) sind für einen Spieler seiner Größe natürlich eine hervorragende Leistung.

Am kommenden Sonntag (12.02.12) sind um 17 Uhr die Artland Dragons aus Quakenbrück zu Gast in der Domstadt. Aktuell ein echtes Spitzenspiel der Beko BBL. Mal sehen wie die Dragons die Pokal Partie am Mittwoch in Bayreuth gegen Titelverteidiger Bamberg mental und physisch verkraften werden.

Das bringt mich auch zum zweiten Thema dieses Blog Beitrags, zum Spiel unserer Freunde aus Bonn in Bamberg.

vs.

97 : 66

(33:17, 23:19, 24:19, 17:11)

Am Sonntag Mittag machten sich 11 Fans der s.Oliver Baskets auf den Weg um mit dem Zug Richtung Oberfranken zu reisen. Dort angekommen stießen dann noch einmal ca. 10 Baskets Fans hinzu, welche die Reise mit dem Auto angetreten hatten. 

Knapp 50 Fans der Telekom Baskets Bonn warteten schon vor der Halle auf uns. Nach der sehr freundschaftlichen Begrüßung ging es dann gemeinsam in die Halle. Am Eingang wurden erst einmal alle Fans gründlich abgetastet. Recht freundlich war man von Gastgeberseite her nicht, war aber ehrlich gesagt auch nicht anders zu erwarten. Gerade das Auftauchen der Würzburger Fans war den oberfränkischen Kollegen wohl nicht so recht.

In der Halle angekommen machten wir uns dann lautstark auf den Weg in den "Gästeblock" der Stechert Arena. Schon schade wenn der Bereich, der eigentlich für die Gäste reserviert sein sollte, schon mit einheimischen Fans dicht besiedelt ist und man sich erstmal einen guten Platz erkämpfen muss. Hätte man sicherlich auch etwas anders organisieren können, oder kommen etwa so selten Gästefans nach Bamberg um die laut Hallensprecher beste Basketball Mannschaft Deutschlands zu sehen? Ein Schelm wer Böses dabei denkt...

Während dem Spiel wurden dann von Fan Seite auch allerhand Nettigkeiten ausgetauscht. Von der links gelegenen Tribünenseite hagelte es nur so Mittelfinger und Beschimpfungen. Das Ordnungspersonal stand amüsiert daneben (nein das ist nicht der Fanblock der Gastgeber, von dort ist man das ja sowieso gewohnt). Der Stimmung unter den Bonner/Würzburger Gästefans tat dies aber keinen Abbruch. Trotz des eher mäßigen Spielverlaufs aus Bonner Sicht, feierte man sich und die Mannschaft bis zum Ende. Selbst als der Bamberger Head Coach Chris Fleming nach dem Ende der Partie das Hallenmikro in die Hand nahm und die einheimischen Fans auf das kommende Pokalspiel seiner Truppe am heutigen Mittwoch in Bayreuth gegen die Artland Dragons einschwörte, feierten die Gäste immer noch gemeinsam, bis man von den netten Ordnern freundlich zum Verlassen der Arena aufgefordert wurde. Ich wusste gar nicht, dass es ein bestimmtes Zeitlimit gibt, bis wann man nach dem Ende eines Spiels die Halle verlassen muss. Wieder was dazu gelernt. 

Als ich dann, wieder zu Hause angekommen, am Abend ins Internet schaute um auf SD zu lesen, traute ich meinen Augen nicht, als ich lesen musste dass die Bonner und Würzburger ja eh nur das ganze Spiel mit Mittelfingern und Schmähgesängen beschäftigt waren und das Spiel ja eh keinen interessiert hat. Man ist nur gekommen um zu pöbeln und beleidigen, mitten drin Freddy3881 (so mein Nutzername auf SD). 

Das sind halt die Schattenseiten meines öffentlichen Auftritts bzw. betreiben dieses Blogs. Man kennt mich mit dem Namen (auch über die Grenzen Würzburgs hinaus), womit ich auch gar kein Problem habe, sonst hätte ich den Blog auch anonym machen können. 

Wenn der eigene Name aber dann derart in den Schmutz gezogen wird, hört der Spaß ganz klar auf. Wer mich kennt, also im echten Leben und nicht nur von meinen Beiträgen oder Bildern, der wird bestätigen können, dass ein derartiges Verhalten in Verbindung mit meiner Person absolut ausgeschlossen ist. Natürlich bin auch ich bei Spielen ab und an mal etwas geladen oder angespannt, aber in dieser Form hat sich das noch nicht geäußert und wird es auch nicht.

Wir ihr alle wisst, bin ich relativ nahe an den s.Oliver Baskets dran und pflege einen guten Kontakt zu den beiden Geschäftsführern. Seit dieser Saison beantworte ich sogar Fan Fragen im Auftrag der s.Oliver Baskets. Gerade auch deshalb kann ich mir so ein Verhalten (wie oben genannt) gar nicht erlauben, oder meint ihr die Baskets würden sich das lange mit ansehen? Sicherlich nicht.

Unsere Geschäftsführung fordert von unseren Fans ein sportliches faires und gesellschaftlich akzeptables Verhalten, was ich ausdrücklich befürworte. Dies war ja gerade vor dem Derby zu Hause gegen Bamberg ein Thema, da man mit Brose seit dieser Saison einen gemeinsamen Sponsor hat und auch mit Bambergs Manager Wolfgang Heyder einen freundschaftlichen Kontakt pflegt. Ich muss aber gleichzeitig sagen, dass ich gleiche Fairness und Verhalten auch von der Bamberger Seite fordere, ansonsten ist das unseren Fans (gerade den jüngeren und impulsiveren) auch nur sehr schwer zu vermitteln.

Dass soll es dann auch für diese Woche gewesen sein. Sorry, wenn es dieses mal etwas anders geschrieben ist, aber das mit Bamberg wollte ich unbedingt mit einbauen, weil ich so etwas nicht so einfach auf mir sitzen lasse. Ich hoffe ihr hattet trotzdem Spaß beim lesen und gebt wieder ordentlich Feedback.

Bis zum nächsten mal,

Freddy

Donnerstag, 2. Februar 2012

Auswärtssieg mit gemischten Gefühlen

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Zunächst einmal möchte ich mich für die Verzögerung entschuldigen, aber diese Woche standen leider noch einige andere wichtige Dinge auf meiner "to do" Liste. 


In der heutigen Ausgabe dreht sich natürlich alles um das "Homecoming Game" unserer s.Oliver Baskets bei der BG Göttingen. Wie ihr sicherlich alle wisst, war dieses Spiel für fünf Angestellte der s.Oliver Baskets eine Reise in die Vergangenheit. Sowohl unser Headcoach und Sportdirektor John Patrick (der nach wie vor noch mit seiner Familie in Göttingen wohnt) als auch unsere Spieler John Little, Jason Boone, Ben Jacobson und Chester Frazier haben früher in Göttingen gespielt und gemeinsam 2010 die FIBA EuroChallenge gewonnen. Die Spieler dieses Sieger-Teams sind in Göttingen natürlich absolute Helden. 


Umso härter traf es die Basketball Fans der Veilchen dann im Frühjahr 2011 (nach dem erneuten Erreichen der Beko BBL Playoffs) als sich neben dem Jahrelangen Erfolgscoach John Patrick auch noch zwei ihrer absoluten Lieblinge (John Little und Jason Boone) in Richtung Würzburg verabschiedeten. "Warum gerade zum Aufsteiger?" fragten sich viele Fans, doch die Antwort darauf ist wohl so simpel wie schmerzhaft: Die bessere Perspektive. Diese sah unter anderem auch Ben Jacobson und so wechselte der US Boy ebenfallszu seinen beiden Freunden nach Würzburg. Im Gegensatz zu Little und Boone, hatte Ben Jacobson aber bereits eine Saison früher die Veilchen verlassen und war zuletzt in Frankreich aktiv. Gar nicht mehr selber aktiv war das fünfte ehemalige Veilchen im Bunde, Chester Frazier. Er hatte die Basketball Stiefel bereits an den Nagel gehängt und war in seiner Heimat bereits als Assistent Coach an seiner ehemaligen Universität in Illinois tätig. Bis ihn der Anruf aus Würzburg ereilte und er als Ersatz für Gilbert Brown Ende November nach verpflichtet wurde.


Der aktuelle Saisonverlauf könnte für beide Teams nicht unterschiedlicher sein. Die s.Oliver Baskets (von den Veilchen Fans auch liebevoll Göttingen-Süd genannt) belegen derzeit den sechsten Platz der Beko BBL und sind auf dem Weg in ihrer Premierensaison direkt die Playoffs zu erreichen. Die BG Göttingen steht leider, bereits ziemlich abgeschlagen, auf dem letzten Tabellenplatz und braucht schon ein mittelgroßes Basketball Wunder um nicht den Gang in die Pro A antreten zu müssen. Da man in der aktuellen Spielzeit doch erst zwei Spiele gewinnen konnte, ein äußerst schwieriges Unterfangen. So erklärt sich auch die aktuelle Gemütslage bei den Veilchen Fans und die noch größere Wehmut vor dem Duell mit den ehemaligen Lieblingen.


Auch für die ehemaligen Göttinger im Würzburger Team sicherlich kein Spiel wie jedes andere, das konnte man auch in den Tagen vorher bereits an ihren Aussagen in den sozialen Netzwerken lesen. Ein Pluspunkt da sicherlich, dass man nicht in der Lokhalle antreten musste, sondern in der neuen Sparkassen Arena, eine Halle die selbst für die Ex-Göttinger absolutes Neuland war und so die Vergangenheitsbewältigung etwas angenehmer werden ließ.


Wie wichtig den Menschen in und um Göttingen ihr Basketball Team ist, konnte man in den letzten Wochen bei der Aktion "BG Fans zeigen Herz" mit erleben. In einer im deutschen Profisport wohl einmaligen Aktion, sammelten die Fans der Veilchen innerhalb von nur zwei Wochen 22.000 Euro um ihrem finanziell angeschlagenen Club zu helfen und die Verpflichtung eines weiteren Spielers möglich zu machen. Beim Spiel gegen die s.Oliver Baskets kam dann sogar noch eine Spende des Kaufparks Göttingen in Höhe von 10.000 Euro hinzu. Mit diesem Geld konnte der US amerikanische Centerspieler Darrell Tucker verpflichtet werden. Er soll helfen den drohenden Abstieg doch noch zu verhindern.


Ebenfalls einen neuen Spieler konnten die s.Oliver Baskets unter der Woche verpflichten und in Göttingen bereits auch einsetzen. Der Kanadier Jermaine Bucknor soll den Baskets auf der großen Flügelposition noch mehr Entlastung bringen und gleichzeitig eine Versicherung gegen mögliche verletzungsbedingte Ausfälle im Kampf um die Playoff Plätze sein. In der Beko BBL ist der ehemalige kanadische Nationalspieler kein Unbekannter. In der vergangenen Spielzeit bestritt Bucknor 12 Spiele für die Skyliners Frankfurt und kam auf durchschnittlich 7,5 Pkt. (alleine 19 im Spiel gegen Phoenix Hagen) und 3,3 Rebounds.


Zum Spiel.


vs.

Spätestens als die Halle wenige Minuten vor dem Spielbeginn komplett in ein violettes Licht getaucht wurde und der Song "Purple Rain" ertönte, sollte es auch dem letzten Besucher der ausverkauften Sparkassen Arena einen Schauer über den Rücken gejagt haben.

Der Empfang für die fünf ehemaligen Göttinger EuroChallenge Helden viel herzlich aus, während dem Spiel sollte von dieser Herzlichkeit aber naturgemäß nicht mehr viel übrig bleiben.

Das Spiel war von beginn an von einer hohen Intensität der beiden Verteidigungssreihen geprägt und den Ex-Göttingern auf Seiten des Aufsteigers konnte man die Nervosität doch gerade zum Beginn der Partie deutlich anmerken. Gerade Jason Boone wirkte doch etwas verkrampft. So gab es die ersten Punkte der Begegnung auch erst nach knapp 1,5 Minuten, erzielt für die Hausherren durch Max Weber. Die Würzburger Antwort lieferte Chester Frazier. Nach einem teilweise auch recht zerfahrenen ersten Viertel stand es am Ende 11:9 für die Gastgeber.

Zu diesem Zeitpunkt durfte man auf Seiten der Veilchen Fans durchaus von der Sensation träumen.

Erneut eröffnete Max Weber den zweiten Durchgang und konnte auf 13:9 für seine Veilchen erhöhen. Doch nun sollte sich das Spiel drehen, denn die Gäste starteten einen 11:0 Lauf und lagen somit fünf Minuten vor der Pause mit 15:20 auf einmal in Führung. Sehr zur Freude der wieder gut 200 mitgereisten Baskets Fans. Die Partie sollte jedoch eng bleiben und so stand es zur Pause 22:25 aus der Sicht der Gastgeber.

Nach der Halbzeit begann dann der große Auftritt von Baskets Flügelspieler Ivan Elliott. Fast im Alleingang konnte er sein Team mit 11 Punkten in den ersten vier Minuten dieses Viertels mit 30:43 in Führung bringen. Die Vorentscheidung in diesem Duell? Weit gefehlt, denn nun zeigten die Veilchen ihr großes Kämpferherz und starteten ihrer seits einen 11:0 Lauf bis zum Ende des dritten Viertels. Somit war die Partie beim Stand von 41:43 vor dem Schlußabschnitt wieder absolut offen.

Ausgerechnet John Little und Chester Frazier, ihres Zeichens ja nicht gerade als Shooter und Punktemaschinen bekannt, konnten ihrem neuen Team mit zwei erfolgreichen Dreiern zum Beginn des vierten Viertels wieder etwas Luft verschaffen (43:49). Dann konnte sich Würzburgs Neuzugang Jermaine Bucknor erstmals in Szene setzen. Nach einem Offensivrebound stopfte er den Ball durch die Göttinger Reuse zum 43:51 (7:47 Minuten vor dem Ende). Doch noch immer gaben sich die Veilchen nicht aus. Angetrieben von den eigenen Fans und vielleicht schon etwas mit dem Mut der Verzweiflung gelang es der BG sich wieder auf vier Punkte heran zu arbeiten (48:52). Doch zwei erneute Dreier (Chester Frazier und Ivan Elliott) brachen den bis dato wacker kämpfenden Gastgebern buchstäblich das Genick und so war das Spiel drei Minuten vor dem Ende beim Stand von 48:58 praktisch entschieden. Endstand der Partie 53:63 für die s.Oliver Baskets aus Würzburg.

BG Göttingen - s.Oliver Baskets 53:63 (11:9, 11:16, 19:18, 12:20)

BG Göttingen: Evans (12), Bailey (9), Tucker (6), Bauscher (6), Horne (6), Weber (6), Sykes (4), Adamczak (3), Allen (1), Noch 

s.Oliver Baskets: Elliott (25), Frazier (16), Little (6), Jacobson (4), Boone (4), Kramer (4), King (2), Bucknor (2), Tomaszek 

Zuschauer: 3.447 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Tapfer gekämpft und am Ende leider doch verloren. Wie oft haben wir das in dieser Saison bei unseren Auswärtsspielen schon am eigenen Leib spüren müssen. Dieses mal hatten wir das bessere Ende auf unserer Seite. Doch ich muss zugeben, so recht kann ich mich über diesen Sieg nicht freuen. Nicht weil wir schlecht gespielt hätten, sondern viel mehr aus dem Mitgefühl gegenüber der Göttinger Basketball Fans heraus. Wenn man an diesem Samstag live in der Halle war und miterlebt hat wie die Menschen dort Basketball leben, dann tut einem dieser Niedergang doch etwas weh. 

2010 noch die EuroChallenge gewonnen und in den vergangenen Jahren mehrfach die Playoffs der Beko BBL erreicht, droht nun der Abschied aus Deutschlands belle etage des Basketballs. Ein Abschied ins vermeintlich Ungewisse, denn schenkt man den vielen Göttinger Fans Glauben (mit denen ich mich am Samstag unterhalten durfte) dann ist selbst ein Start in der Pro A absolut noch nicht gesichert. Und so droht dem Göttinger Basketball ähnliches Ungemach wie uns seiner Zeit nach dem Abstieg der X-rays. Ein Grund mehr warum ich mit den Veilchen Fans mit fühlen kann. 

Deshalb wünsche ich den Göttinger Basketball Verantwortlichen ein glückliches Händchen und hoffe die Sponsoren gehen den wohl unvermeidlichen Weg in die Zweitklassigkeit mit und lassen diesen Basketball Traditonsstandort nicht sterben. Kopf hoch Veilchen Fans, noch ist nicht aller Tage Abend! Ich drücke euch beide Daumen!

So dass soll es dann auch schon wieder gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet, trotz der Verspätung, wieder euren Spaß beim lesen und würde mich natürlich wie immer sehr über Feedback freuen.

Bis zum nächsten mal,

Freddy