Mittwoch, 7. März 2012

Auswärts-Erfolgsserie hält auch in Bonn

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Dieses mal dreht sich der Beitrag um unser erstes Gastspiel im Bonner Telekom Dome.


Noch vor zwei Jahren, genauer gesagt am 23. Januar 2010, dem Tag des Beko BBL ALLSTAR Day 2010 welcher eben in jenem Telekom Dome statt fand, sagte ich zu meinem Bruder "stell dir mal vor wir könnten hier eines Tages mit unseren Würzburg Baskets in der BBL gegen Bonn spielen, das wäre echt ein Traum, schade wird wohl noch einige Zeit dauern".


Doch dank des kometenhaften Aufstiegs der Baskets, sollte es bereits 748 Tage später so weit sein. Dies hätte selbst ich an damals nicht für möglich gehalten. 


Bereits auf der Fahrt waren wir mit den Bonner Fans in ständigem Kontakt. Unsere Ankunft wurde sehnlichst erwartet. Endlich in Bonn angekommen wurden wir von unseren Freunden bereits am Telekom Dome erwartet und mit einem lautstarken Wüüüüüüürzburg und die Baskets Bonn empfangen. Entsprechend herzlich viel dann auch die gegenseitige Begrüßung aus. 

"Endlich seid ihr wieder da" entfuhr es einem Bonner Fan. Jawoll, endlich sind WIR wieder da!


Meiner Meinung nach haben die Bonner so ziemlich die schönste Halle der Liga. Auch deswegen war die Vorfreude auf das Spiel bei mir besonders groß. Sollte man sich in Würzburg jemals zum Bau einer neuen Arena durch ringen, könnte man sich den Telekom Dome schon so ein wenig als Vorlage nehmen, wenngleich mir natürlich bewusst ist, dass wir in Würzburg keine reine Basketball Arena bauen können.


Auch das berühmte "Drum herum" ums Spiel, ist in Bonn noch einmal eine ganz anderes Level. Angefangen von den Verkaufsständen bis hin zur Pre Game Show, ist das schon recht beeindruckend. Sicherlich auch Dinge, die für uns in der nahen Zukunft erstrebenswert sind. Man darf halt auch nicht vergessen, wie rasend schnell unser Weg von der Regionalliga hin in die Beko BBL war, da kann nicht alles in der Entwicklung Schritt halten. Bei dem Ehrgeiz unserer Macher, bin ich mir aber ziemlich sicher, dass sich da in den kommenden Jahren noch so einiges bewegen wird!


Doch nun zum sportlichen Teil des Nachmittags.


vs.

65 : 69
( 17:23, 19:18, 19:13, 10:15 )

Telekom Baskets Bonn: Battle (14), Gaffney (11), Ensminger (10), Veikalas (9), Buljan (7), Serapinas (7), Jordan (7), Mangold, Wohlfarth-Bottermann


s.Oliver Baskets: Boone (12), Kramer (11), Elliott (11), Harris (10), Jacobson (9), King (8), Little (4), Tomaszek (4), Frazier 

Zuschauer: 5.590



Dort wo am 01. Mai 2005 der Würzburger Bundesliga Basketball sein vorläufiges Ende fand, sollte also an diesem 25. Spieltag der Beko BBL Saison 2011/2012 der Weg der s.Oliver Baskets in Richtung Playoff Teilnahme erfolgreich weiter geführt werden.


Bei aller Freundschaft war natürlich beiden Fan-Lagern die sportliche Brisanz dieses Duells im Kampf um die Teilnahme an den Beko BBL Playoffs durchaus bewusst. So wollten natürlich beide Fan-Seiten ihre eigenen Farben siegen sehen. Doch bei aller Intensität und Kampf auf dem Spielfeld, blieb es auf den Rängen die komplette Partie über fair. Einzig nach dem völlig überzogenen technischen Foul für Bonns Nummer 6, Benas Veikalas im dritten Viertel, drohte die Stimmung so ein wenig zu kippen. Die Bonner Fans versuchten ihr Team nun lautstark nach vorne zu peitschen. Die Atmosphäre hatte nun schon so etwas wie Playoff Charakter.


Doch der Reihe nach...


Im ersten Viertel erwischten die Baskets aus Würzburg einen Blitzstart und führten rasch mit 0:5. Die Gastgeber konnten das Spiel beim Stand von 8:8 (6:09 vor Ende des 1.Viertels) nur ein einziges mal ausgleichen und so führten die Gäste zum Ende des ersten Abschnitts durchaus verdient mit 17:23.


Nachdem der Aufsteiger die Führung nach einem erfolgreichen Dreier von Scharfschütze Ricky Harris zwischenzeitlich sogar auf 13 Punkte ausbauen konnte (25:38) wendete sich dann so ein wenig das Blatt und die Hausherren konnten den Abstand durch einen 11:3 Lauf in den verbleibenden vier Minuten der ersten Halbzeit wieder auf fünf Punkte verringern (36:41).


Zwei Punkte können für den Bonner Rückstand zur Pause angeführt werden. Zum einen die absolut unterirdische Dreierquote (2/13) im Vergleich zu der der Gäste (5/10) und zum anderen die deutliche Unterlegenheit bei den Rebounds.


Im dritten Viertel verlief die Partie weiter ausgeglichen. Beim Stand von 40:47 aus Sicht der Telekom Baskets dann das von mir bereits angesprochene technische Foul gegen die Litauer Benas Veikalas. Zwar verwandelte Ricky Harris beide fälligen Freiwürfe zum 40:49, doch sollte diese Entscheidung der Schiedsrichter nicht nur die Stimmung auf den Rängen ändern, sondern das berühmte Momentum der Partie wechselte nun auf die Seite der Hausherren. Angetrieben vom nun lautstarken Bonner Anhang kam das Team von Head Coach Mike Koch nun Punkt um Punkt an den Aufsteiger heran, der seiner Seits in dieser Phase offensiv nicht mehr viel entgegen zu setzen hatte. So führten die Gastgeber dann nach einem 15:5 Lauf zum Ende des dritten Viertels sogar plötzlich mit 55:54.


Zu Beginn des letzten Viertels verpassten es die Bonner dann aber durch eigene Ballverluste und schlechte Wurf Entscheidungen (auch erzwungen durch die nun wieder gut funktionierende Defensive des Aufsteigers) sich weiter abzusetzen. So blieb es weiterhin spannend. Erst konnte sich der Gast aus der Domstadt wieder eine fünf Punkte Führung erkämpfen (57:62 5 Minuten vor dem Ende), dann lagen plötzlich wieder die Gastgeber mit einem Zähler vorn (65:64 1:13 vor Spielende). Kein Spiel für schwache Nerven also.


Nach einem Ballverlust von Tony Gaffney kassierte Bonns Center Urgestein Chris Ensminger sein viertes Foul und schickte damit Würzburgs Center Büffel Jason Boone 44 Sekunden vor dem Ende an die Freiwurflinie. Dieser setzte beide Versuche daneben und Bonn sah zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon fast so ein wenig wie der sichere Sieger aus.


Dann kassierte eben jener Jason Boone 29 Sekunden vor Spielende sein 5. Foul und musste das Parkett räumen. Doch wie eben auf der Gegenseite setzte auch Bonns Tony Gaffney beide Freiwürfe daneben und hielt die Gäste damit weiterhin in der Begegnung. 


Kein geringerer als Baskets Kapitän Ben Jacobson nahm nun das Herz in beide Hände und erzielte mit einem Mitteldistanz Wurf das 65:66 für den Aufsteiger. Stille im Telekom Dome, nur der Gäste Fanblock feierte nun lautstark. 


Auszeit Bonn und noch 14 Sekunden auf der Uhr.


Ausgerechnet Talor Battle, welcher die Bonner im dritten Viertel durch seine wichtigen Punkte wieder in die Partie brachte, unterlief nun ein Ballverlust und so mussten sich die Gastgeber mit einem Foul an Chris Kramer helfen um die Uhr zu stoppen. Dumm nur, dass es das fünfte gegen Center Chris Ensminger war, für den das Spiel nun ebenfalls beendet war. Chris Kramer verwandelte eiskalt beide Freiwürfe und brachte seine Farben 9 Sekunden vor dem Ende mit 65:68 in Front.


Wieder Auszeit der Telekom Baskets.


Mit einem erfolgreichen Dreier wäre die Verlängerung erreicht, doch auch dieses mal verloren die Gastgeber den Ball. Der Unglücksrabe, Tony Gaffney. Wieder musste man schnell foulen und wieder schickte man Würzburgs Nummer 23, Chris Kramer, an die Freiwurflinie. Dieser traf zwar dieses mal nur einen seiner beiden Versuche, entschieden war das Spiel nun dennoch. 


Unter dem lautstarken Jubel der gut 100 mitgereisten Würzburger Fans liefen nun die letzten drei Sekunden des Spiels herunter.


Am Ende also ein knapper aber über die gesamte Spielzeit über gesehen, verdienter Erfolg für den Aufsteiger aus Würzburg, der seinen 5. Tabellenplatz in der Beko BBL somit weiter festigen konnte.


Mein Fazit zum Spiel:


Das war er dann also, der erste Sieg einer Würzburger Bundesliga Mannschaft in Bonn. Natürlich hab auch ich mich riesig über den Sieg unserer Jungs gefreut. Trotzdem muss ich zu geben, haben mir die Bonner Freunde natürlich auch leid getan. Die Playoffs scheinen nun mehr den je in Gefahr zu sein. Dennoch bin ich mir sicher, dass dieses Bonner Team genügend Qualität besitzt um die Meisterrunde der Beko BBL doch noch zu erreichen. Wir jedenfalls werden in den kommenden Wochen bei den Spielen gegen die direkte Konkurrenz aus Oldenburg, Bremerhaven und Co. versuchen nicht nur die eigene Teilnahme zu sichern, sondern auch den Bonner Freunden entsprechend Schützenhilfe zu leisten. Beginnend mit dem Spiel gegen die EWE Baskets aus Oldenburg am kommenden Samstag in der heimischen s.Oliver Turnhölle.


Bleibt mir nur noch eines zu sagen...

Wüüüüüüüüüüüüürzburg und die Baskets Bonn, die Freundschaft!

Danke liebe Freunde für einen tollen Nachmittag bei euch. Wir sehen uns am 24./25. Mai zum Top 4 in eurem Telekom Dome wieder. Darauf freue ich mich jetzt schon!

Hier noch der Link zum Highlight Video der Bonner Kollegen von Baskets TV.

Das soll es dann auch für dieses mal gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet auch dieses mal wieder Spaß beim lesen.

Bis zum nächsten mal,

Freddy



1 Kommentar:

  1. Schade nur, dass im Bonner Highlight-Film ausgerechnet die beiden Szenen am Schluss fehlen ;-)

    AntwortenLöschen