Donnerstag, 12. April 2012

Kaffeefahrt zum deutschen Meister

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Heute dreht sich alles um das lang erwartete, heiß ersehnte Frankenderby zwischen dem deutschen Meister Brose Baskets Bamberg und dem Beko BBL Aufsteiger s.Oliver Baskets Würzburg.


Wobei, Derby kann man das was da gestern auf dem Parkett abgelaufen ist, eher nicht nennen. Es war ein besseres Freundschaftsspiel, was wohl auch daran lag, dass die Partie bereits nach dem ersten Viertel gelaufen war. So kam während des Spiels nie wirkliches "Derby Feeling" auf, weder auf noch neben dem Parkett.


Der Optimismus auf Würzburger Seite hielt sich bereits auf der Anreise zum Spiel in Grenzen, sogar auf das allseits beliebte Tippspiel zum Spielausgang wurde aus weiser Voraussicht verzichtet. Bei diesem Tippspiel (getippt wird immer die Korbdifferenz bei möglichen Würzburger Siegen) werden Negativtipps nämlich nicht ausbezahlt ^^.


Die eigentlich so verfeindeten, rivalisierenden Fangruppen beider Teams im braven Einklang miteinander? Naja zumindest der größte Teil der gut 600 mit gereisten Würzburger Fans widmete sich lieber der Anfeuerung des eigenen Teams und dem sich selber feiern, als dem Pöbeln und Schmähen der Bamberger Spieler und Fans. 


DAS war sicher mit die erfreulichste Erkenntnis dieses Abends. Die Geschäftsführer beider Seiten hatten durch ihren Auftritt bei "s.Oliver Baskets TV" vor ein paar Tagen aber auch schon den Eindruck entstehen lassen, dass es künftig eher ein Miteinander statt ein Gegeneinander werden könnte, was sicherlich nicht bei allen Fans beider Seiten auf ungeteilte Zustimmung stoßen dürfte. Ein gemeinsames Jugendkonzept sei z.B. geplant, ein Gedanke der so manchem Bamberger und auch Würzburger Basketball Fan das pure Schaudern über den Rücken laufen lässt.


Aus meiner Sicht sollte man spätestens mit dem Bezug der möglichen neuen Multifunktionsarena in Würzburg versuchen, auf komplett eigenen Beinen zu stehen, wenn gleich Wolfgang Heyder für unser Management bis dato sicherlich das ein oder andere mal mit Rat und Tat zur Seite stand.


Das aber nur mal am Rande, zum Spiel gestern Abend komme ich jetzt, wenn gleich ich mir eine detaillierte Zusammenfassung dieses mal aus den oben genannten Gründen schenke.


vs.

83 : 67
(26:8, 15:15, 20:18, 22:26)

Brose Baskets: Tucker (20), Roberts (16), Jenkins (12), Jacobsen (9), Pleiß (9), Gavel (7), Slaughter (4), Tadda (4), Neumann (2), Schmidt

s.Oliver Baskets: Clay (13), Kleber (11), Kramer (9), Bucknor (8), Little (6), King (5), Tomaszek (4), Boone (4), Frazier (4), Harris (3), Jacobson, Henneberger

Zuschauer: 6.800 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Wer auf das Scouting dieser Partie schaut, in aller erster Linie auf die Verteilung der erzielten Punkte, wird sich im ersten Moment verwundert die Augen reiben. Oli Clay und Maxi Kleber die Topscorer für Würzburg? Kann das sein oder hat sich da der Fehlerteufel eingeschlichen?

Ich kann euch versichern, es stimmt! 

Die eigentlich erfreulichste Erkenntnis aus dem Bamberger und Würzburger "Nichtangriffpakts" des gestrigen Abends, wir haben da zwei junge deutsche Spieler, die in der Belle étage des deutschen Basketballs sehr gut mit halten können. Gerade im Fall von Oli Clay muss man sich sowieso schon seit längerem nach den Gründen fragen, warum er so selten bis nie Spielzeit bekommt. Was er kann, hat er ja bereits vor der Saison auf dem Japan Trip gezeigt. Mir absolut unverständlich, warum der Coach ihn so selten bringt. Bestes Beispiel, das Spiel gegen seinen Ex-Club TBB Trier letzten Samstag, da bekam er ganze 44 Sekunden Einsatzzeit... Meistens darf Oli nur ran, wenn sich Jason Boone und Robert Tomaszek in argen Foulproblemen befinden, eigentlich schade wenn man sieht zu was Oli zu leisten im Stande ist, wenn er denn mal darf. Kopf hoch Oli, deine Zeit kommt mit Sicherheit noch!

Das Spiel war freilich nach der Hälfte des ersten Viertels bereits gelaufen. Das war wohl auch der Grund warum die Würzburger Ergänzungsspieler um Christoph "Brazzo" Henneberger, Oli Clay und Maxi Kleber bereits zu diesem Zeitpunkt in die Partie kamen. Der Bamberger Coach Chris Fleming, verstand diese Geste und schickte seiner Seits seine junge Garde aufs Feld um ihr ordentlich Spielzeit zu verschaffen. Böse Zungen meinten gestern schon flapsig, dass sei bereits der erste Schritt im gemeinsamen Jugendkonzept gewesen...

Aus Würzburger Sicht war es aber wohl die richtige Entscheidung den Stammkräften eine Verschnaufpause zu verschaffen, denn mit Gießen wartet am Samstag bereits das nächste Spiel. Zwar zu Hause, aber deswegen noch lange kein Selbstläufer. 

Bamberg war gestern noch mindestens eine Nummer zu groß für uns, das muss man einfach neidlos anerkennen. Wenn nicht die (Franken)Hölle zufriert, wird die deutsche Meisterschaft auch in diesem Jahr nur über die Oberfranken gehen, das sollte wohl jedem bewusst sein.

Für viele Würzburger Fans war das Spiel in Freak City gestern so etwas wie das Spiel des Jahres, das lang ersehnte Messen mit dem Erzfeind aus "Schweinfurt-Ost". Am Ende war es nicht mehr als ein laues Lüftchen mit Freundschafts Charakter. 

Auch der Bamberger Hallensprecher lobte die faire Stimmung der Würzburger Anhänger. Nach den Geschehnissen rund um den Stechert Cup in der Saisonvorbereitung, musste man ja schlimmeres Befürchten. Ich bin froh, dass es am Ende so gelaufen ist. Jedes Jahr den Bambergern etwas näher kommen und irgendwann dran vorbei ziehen, dass muss unser Ziel in den nächsten Jahren sein.

Das war es dann auch für dieses mal, ich hoffe ihr hattet trotz der etwas anderen Schreibweise des Beitrags, wieder euren Spaß beim Lesen. 

Über Feedback würde ich mich gerade dieses mal sehr freuen. Wie habt ihr das Spiel und das Drumherum empfunden? 

Bis zum nächsten mal,

Freddy

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