Sonntag, 22. April 2012

OT-Niederlage in der Barockstadt

Hallo liebe Leserinnen und Leser, 


zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Die Playoffs sind erreicht und nach der gestrigen OT-Niederlage bei EnBW Ludwigsburg steht nun auch fest, dass wir von Tabellenplatz 6 aus in die Meisterrunde starten werden.


Lediglich der Gegner steht noch immer nicht fest. Ulm bezwang gestern Abend in heimischer Arena TBB Trier mit 78:77 und ALBA Berlin verlor so eben sein Auswärtsspiel beim deutschen Meister in Bamberg mit 90:100. Damit ist Ulm wieder zweiter und ALBA auf Rang drei. Was bedeuten würde, dass wir im Playoff Viertelfinale die lange Reise in die Hauptstadt antreten müssten. 


Ein Fakt, den sich viele Würzburger Fans (auch ich) nach dem Gastspiel am 14.03. in der o2 World gewünscht hatten. Allerdings muss man wohl nicht betonen, dass es unheimlich schwer, fast aussichtslos werden dürfte, das Team von der Spree in einer fünf Spiele andauernden Playoff Serie zu bezwingen. Gleiches könnte man aber auch über ein Duell mit ratiopharm Ulm sagen. Wir haben es am kommenden Samstag beim Duell mit den Ulmern also quasi selbst in der Hand, wer der Gegner in Runde 1 sein wird.


Mindestens drei weitere Spiele Metzger Basketball für Herrn Baldi und seine Jungs. Ob ihm das so gefällt wage ich zu bezweifeln :D.


Meine abschließenden Ausführungen zu einem möglichen Weiterkommen in den Playoffs werde ich im Blog nach dem Ulm Spiel kund tun, wenn unser Gegner dann zu 100 % fest steht.


Jetzt also zum Spiel von gestern Abend in Ludwigsburg.


vs.

91 : 80 (OT)
(17:28, 20:9, 18:19. 20:19, 16:5)

s.Oliver Baskets:
Jermaine Bucknor 14 Punkte/2 Dreier, John Little 12/1, Maximilian Kleber 11/2, Chris Kramer 9, Ben Jacobson 9, Chester Frazier 8/1, Ricky Harris 7, Oliver Clay 4, Alex King 4, Robert Tomaszek 2, Ivan Elliott.
EnBW Ludwigsburg:
Jeff Greer 24/2 (10 Rebounds, 4 Assists), Mark Dorris 19/1 (7 Rebounds), Johannes Lischka 14 (10 Rebounds), Alex Harris 9/1, Matt Howard 9, Ermin Jazvin 5, David McCray 5/1, Anthony Fisher 4, Kurt Looby 2.
Zuschauer: 4500 (ausverkauft)

Nach einem Blitzstart der Gäste, bei denen Maxi Kleber überraschend für den heute pausierenden Jason Boone als Center in der Startaufstellung stand (3:13 nach vier Minuten), musste man als Fan der Hausherren wohl schon mit dem Schlimmsten rechnen. Schließlich wollte man sich ja mit einem Sieg, bei einer gleichzeitigen Niederlage von Gießen gegen Bonn, endgültig aller Abstiegssorgen entledigen. 
Sicherlich nicht kleiner dürften die Ängste der Ludwigsburger Fangemeinde zwei Minuten vor Ende des ersten Viertels gewesen sein, denn zu diesem Zeitpunkt lag das eigene Team fast schon aussichtslos 8.24 im Rückstand. Doch dann ging ein Ruck durchs Team von Head Coach Steven Key und man konnte durch einen 8:0 Lauf kurz vor der Viertelpause auf 16:24 verkürzen. Schon jetzt erkannten einige Baskets Fans die ewig junge Problematik des Würzburger Angriffspiels. Schon oft in dieser Saison war man nach einem eigentlich guten Start ins Spiel, dann in der Offensive stark abgefallen. 
Was keiner ahnen sollte, im zweiten Viertel sollte diese Problematik noch an Stärke gewinnen. 
Zuvor aber sollte Maxi Kleber mit einem Dreier für den 17:28 Zwischenstand nach dem ersten Viertel sorgen.
In Viertel Nummer zwei, die Baskets dann Offensiv völlig von der Rolle. Von der anfänglichen Treffsicherheit war leider nichts mehr übrig geblieben. Gerade der einstige Baskets Topscorer Ricky Harris viel vor allem durch eines auf, Ballverluste. Würzburgs Lucky Luke steht derzeit leider gewaltig neben seinem eigenen Schatten, denn in den letzten drei Spielen konnte unser einst gefährlichster Schütze keinen einzigen Dreier mehr im Korb des Gegners unter bringen. In den weiteren fünf Spielen davor war es jeweils immer nur ein erfolgreicher Dreier bei teilweise bis zu sieben Versuchen pro Partie. Gerade im Hinblick auf die Playoffs eine erschreckende Entwicklung.
Das zweite Sorgenkind ist derzeit sicherlich Center Koloss Rob Tomaszek. Selbst ohne Jason Boone im Aufgebot, kam der gebürtige Pole auf lediglich 3 Minuten und 17 Sekunden Spielzeit. Ebenfalls eine Besorgnis erregende Entwicklung der letzten Wochen.

Zurück zum Spiel, bei dem die Hausherren immer besser in Tritt kamen und den zu Beginn fast aussichtslos wirkenden Rückstand immer weiter verkürzen konnten. Lag man zwei Minuten vor der Halbzeit noch mit 30:37 im Rückstand, so konnte man diesen bis zum Pausentee komplett egalisieren und so mit jeder Menge Selbstvertrauen in die Kabine gehen. Die Halle war nun auch wieder wach, ebenfalls eine besondere Spezialität der Baskets in dieser Saison. Fast tot wirkende Arenen in wahre Tollhäuser zu verwandeln... Das zweite Viertel ging übrigens mit 20:9 an die Hausherren.
Als Mark Dorris die Ludwigsburger dann zum Start der zweiten Halbzeit mit 39:37 erstmals in diesem Spiel in Führung bringen konnte, keimte bei den Fans der Hausherren so langsam etwas die Hoffnung vielleicht doch die Sensation an diesem Abend zu schaffen. Fortan entwickelte sich ein enges Spiel in dem Ludwigsburg bis kurz vor Ende des Viertels stets in Führung lag. Am Ende konnten aber dann doch die Gäste, in Person von Oliver Clay mit einer 55:56 Führung in die letzte Viertelpause gehen.
Das letzte Viertel dann fast eine Kopie des vorherigen Durchgangs. Das Spiel weiter eng und auf Messers Schneide stehend, bis die Hausherren 1:29 vor dem Ende der Begegnung schier uneinholbar mit 73:66 in Führung gehen konnten. Doch die Baskets wären nicht die Baskets wenn sie das Spiel zu diesem Zeitpunkt schon als verloren angesehen hätten und so konnte man tatsächlich noch ein mal den Ausgleich (75:75) und die damit verbundene Verlängerung erreichen. 
Auch in die Overtime erwischten zunächst die Gäste den besseren Start und konnten wieder mit 75:78 in Führung gehen, doch dann sollte es endgültig dahin gehen und daran hatten unter anderem die drei Herren in Gelb ihren Anteil. Nach einem, aus meiner Sicht sauberen Blocks von Jermaine Bucknor an Jeff Greer entschieden sie sich zum Entsetzen der Würzburger Fans auf unsportliches Foul, was Baskets Jead Coach John Patrick in Rage brachte. So kassierte auch er noch ein technisches Foul. Ludwigsburg also mit drei Freiwürfen (der Wurf von Greer war nach dem Block von Bucknor im Korb gelandet) und anschließendem Ballbesitz. Das bei noch einer Minute auf der Uhr. Die Entscheidung war gefallen. Ludwigsburg siegt am Ende völlig verdient mit 91.80 und bleibt, dank der Gießener Heimniederlage gegen die Telekom Baskets Bonn, der Beko BBL erhalten.
Mein Fazit zum Spiel:
Viele Fans befürchteten ja vor der Partie ein reines Schaulaufen der s.Oliver Baskets. Aus meiner Sicht erfüllte sich diese Befürchtung nicht. Sicherlich gab man eine sichere Führung relativ schnell und einfach aus der Hand, allerdings muss man dabei auch berücksichtigen, dass Ludwigsburg ja quasi ums Überleben in der Beko BBL kämpfte und dieses Spiel unbedingt gewinnen musste. Das man das Spiel am Ende nicht abgeschenkt hat, sondern sich noch in die Verlängerung gekämpft hat, spricht für den Willen der Jungs auch dieses Spiel gewinnen zu wollen.
Positiv in Erscheinung getreten ist erneut Maxi Kleber, der allerdings ebenfalls nicht an seinen famosen Start (11 Punkte im ersten Durchgang) anknüpfen konnte.
Negativ in Erscheinung trat, wie in den letzten Wochen leider schon öfters gesehen, Ricky Harris. 7 Punkte (davon 3 Freiwürfe) standen drei Ballverluste gegenüber. Um in den Playoffs eine Chance haben zu können, muss "Lucky Luke" schnell wieder in die Erfolgsspur finden, sonst kann die Saison für uns relativ schnell und auch schmerzhaft zu Ende gehen. 
Zweiter Negativ Aspekt für mich in dieser Partie auch Rob Tomaszek und Chris Kramer, sowie die erneut eklatante Schwäche beim Rebound. 28:49 Rebounds, damit kann man in der Beko BBL kein Spiel gewinnen, erst recht kein Playoff Spiel.
Das soll es dann auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet wieder euren Spaß beim Lesen.
Bis zum nächsten Mal,
Freddy






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