Freitag, 30. September 2011

Auftakt für die Operation Farmteam: Die TG Würzburg Baskets in der 2.RL Nord

Hallo liebe Blogfreundinnen und Blogfreunde,


zu einer neuen Ausgabe meines kleinen Basketball Blogs. In der heutigen Ausgabe widme ich mich dem neuen Farmteam unserer s.Oliver Baskets, den TG Würzburg Baskets.


Überraschend war die Meldung vor einigen Wochen nicht, als die Verantwortlichen des Beko BBL Aufsteigers s.Oliver Baskets und die Abteilungsleitung der TG Würzburg ihre Einigung über einen Kooperationsvertrag vermeldeten, denn mit der TGW besteht bekanntlich schon länger eine Kooperation, welche sich bislang Mehrheitlich über den Nachwuchsbereich erstreckte.


Nach dem Aufstieg der Baskets in die Beko BBL stand für alle Beteiligten und auch für sehr viele Fans schnell fest, es muss ein Farmteam her um neben den JBBL und NBBL Teams der s.Oliver Baskets Akademie auch im Herrenbereich eine Plattform für Talente zu schaffen.


Doch was ist eigentlich ein Farmteam und was sind seine Aufgaben?


Der Begriff Farmteam kommt, wie sollte es auch anders sein, aus dem amerikanischen Profisport. Egal ob Baseball, Football, Eishockey oder eben Basketball, jedes US-Amerikanische Profiteam hat mindestens ein, so genanntes Farmteam. Ein Team, bei dem noch unfertige Talente "geparkt" werden um Erfahrungen und Spielzeit auf möglichst hohem Niveau zu sammeln, da in den regulären Profiteams für die Entwicklung eigener Talente meist keine Zeit bleibt. Zu groß ist der Erfolgsdruck, um nebenbei auch noch ein Auge auf junge Talenten zu haben. 


In vielen Fällen werden besonders talentierte Spieler mit einer so genannten Doppellizenz ausgestattet. Diese erlaubt es ihnen für beide Teams zu spielen.


Das heißt also im Umkehrschluss, die s.Oliver Baskets brauchen ein eben solches Farmteam auf möglichst hohem, also (mindestens) Pro B Niveau.


Natürlich kam da der Abstieg der TGW aus der Regionalliga Süd-Ost äußerst ungelegen, wollte man ja eigentlich ein Farmteam (mindestens) in der Pro B etablieren und das so schnell wie irgend möglich. Dieses Vorhaben wird nun, auf dem rein sportlichen Weg, mindestens ein Jahr länger dauern als geplant.


Jammern ist bei den Baskets Verantwortlichen bekanntlich ein Fremdwort und so krempelte man die Ärmel hoch und schaffte schnell klare Verhältnisse. 


Die Tinte unter dem Kooperationsvertrag war kaum getrocknet, da wurde man schon in Sachen Head Coach fündig. Lars Masell, letzte Saison noch Assistent von Baskets Head Coach Marcel Schröder in der Pro A, wurde zum neuen Chefcoach der TGW ernannt. Doch damit nicht genug, Masell wurde zusätzlich noch zum Chefcoach der s.Oliver Baskets Akademie ernannt und koordiniert somit den kompletten Unterbau der Würzburger Bundesliga Basketballer.


Völlig neues Konzept für die TGW


Vor dem Unterzeichnen des Kooperationsvertrages mussten noch zwei altbekannte Hürden aus dem Weg geräumt werden. 


War die TGW doch bisher mehr für ihren Breitensport bekannt, so war es nun nötig die komplette Philosophie der ersten Herrenmannschaft zu ändern und sich dem leistungsorientierten Sport zu zu wenden bzw. zu öffnen. Damit war aber auch klar, das letztjährige Team der TGW würde in dieser Form nicht weiter zusammen spielen können.


Ein weiterer Punkt, welcher beiden Seiten in den letzten Jahren so seine Schwierigkeiten bereitete, war die Frage nach der Zuständigkeit für das Team bzw. wer des so genannte Sagen hat. Hier musste man auf Seiten der TGW natürlich Abstriche machen, denn bei einem Farmteam gibt eigentlich das Profi Team, in diesem Fall die s.Oliver Baskets, den Ton an.


Beide Punkte waren für das Zustande kommen dieser Kooperation zwingend erforderlich, anderenfalls wäre ein solches Farmteam unter dem Dach der TGW nahezu unmöglich gewesen.


Doch wie wird das langjährige Publikum der TGW diesen Wandel annehmen? Gab es doch in der Stadt in den letzten Jahren eigentlich zwei Gruppen von Basketball Fans bzw. Interessierten. 


Auf der einen Seite die Fans der s.Oliver Baskets, die Basketball nicht mehr nur als Sport sondern viel eher auch als Event ansehen. Auf der anderen Seite die Besucher der Feggrube, die wegen der Liebe am Sport und zu den einheimischen Spielern aus der Region, lieber den Gang zu den Heimspielen der TGW bevorzugten.


Wie passen diese beiden, ja Welten, zusammen? Man wird es freilich abwarten müssen. Nur sollte eines auch klar sein, die TGW wird nun auch nicht mehr von den eigenen Zuschauereinnahmen abhängig sein. Dennoch hofft man natürlich sowohl die "alten TGW'ler" als auch neue Zuschauer aus dem Lager der s.Oliver Baskets künftig in der Feggrube begrüßen zu können. 


Eine gewisse Anzahl derer, die sich ohnehin schon in den letzten Jahren für beide Seiten interessierten mal ausgenommen.


Das Ziel für die kommende Saison und die nächsten Jahre


Betont vorsichtig äußerte man sich bisher zu den Zielen für die kommende Saison. Head Coach Lars Masell möchte vom "aufsteigen müssen" bisher nichts wissen. Sein primäres Ziel ist nach dem Zusammenstellen des Kaders möglichst schnell ein Team daraus zu formen und so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.


Die Vergangenheit bzw. die noch recht kurze aber sehr erfolgreiche Geschichte der s.Oliver Baskets hat gezeigt, was passieren kann wenn der Druck von Beginn an zu stark ist, daher fährt man mit dieser Vorgehensweise sicherlich nicht verkehrt. Schließlich hat man ein fast komplett neues Team zusammen gestellt, welches sich erst noch finden muss und das kann bekanntlich einige Zeit dauern. Gibt man dem Team diese Zeit, so werden auch die Ergebnisse kommen, die man sich erwartet.


Mittelfristig soll aber die Pro B erreicht werden, um dem Nachwuchs eine Entwicklung auf möglichst hohem Niveau zu ermöglichen.


Hierfür wurde das Team aus zum Teil jungen Spielern der s.Oliver Baskets Akademie, aber auch erfahrenen Spielern aus der Region (letztjähriges RLSO Team der TGW) zusammen gestellt. Für das Erreichen der eigenen Ziele möchte man anfangs noch auf die Verpflichtung von Profi Spielern (vor allem US Amerikanern) verzichten. Einzige Ausnahme bislang war die Verpflichtung des Nigerianers Alexander Okafor. Okafor spielte zuletzt für die Princeton Tigers in der US College Liga NCAA und kommt vorrangig auf den Positionen 4 und 5 zum Einsatz.


Das Team der TG Würzburg Baskets in der 2. Regionalliga Nord 2011/2012



Aufbau: Simon Wagner, Nicolas Schwartz, Constantin Ebert


Flügel: Yannick Pohl, Manuel Pohl, David Mann, Abdul Aziz Shanneik, Maximilian Ugrai, Cornelius Höpfner, Steffen Liebler, Andreas Lorenz


Center: Alex Okafor, Maximilian Endres, Daniel Gintschel, Christoph Schropp, Philipp Beuschlein


Head Coach: Lars Masell


Der Startschuss für die "Operation Farmteam" fällt bereits morgen (Samstag, 01.10.2011) um 15.15 Uhr mit dem ersten Auftritt in der heimischen Feggrube gegen die Regensburg Baskets. Da unsere s.Oliver Baskets ja bekanntlich erst am Montag ihr Debüt in Deutschlands höchster Spielklasse geben, bietet sich ein Besuch bei den "blauen Baskets" doch nahezu an. Ich denke sowohl das Team als auch die Verantwortlichen beider Seiten, würden sich über eine volle Halle zum Start ihres gemeinsamen Projektes sehr freuen. Ich werde mir das Ganze natürlich auch nicht entgehen lassen.


Das war's für dieses mal. In einem meiner nächsten Blog Beiträge werde ich natürlich auch unser zweites Würzburger Team in der 2. Regionalliga Nord, den SC Heuchelhof Basketball genauer vorstellen.


Ich hoffe ihr hattet auch dieses mal wieder euren Spaß beim lesen meines Blogs. Feedback aller Art ist natürlich auch weiterhin erwünscht.


Bis zum nächsten mal,


Freddy







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