Montag, 19. September 2011

Der Bosch Rexroth Cup 2011

Hallo liebe Blogleserinnen und Blogleser,


zur neuesten Ausgabe meines Basketball Blogs. Wie in meinem letzten Werk angekündigt, dreht sich im heutigen Beitrag alles um den erstmals ausgetragenen Bosch Rexroth Cup vom vergangenen Wochenende.


Insgesamt kann man die Veranstaltung als durch aus gelungen ansehen, wenn gleich ich mir doch ein paar Zuschauer mehr gewünscht hätte. Gerade das Finale am Sonntag Abend hätte eine volle Hütte verdient gehabt. Das Stadtfest hat am Samstag Abend mit hoher Wahrscheinlichkeit den ein oder anderen Zuschauer gekostet. 


Sei es drum, die Begeisterung für die Baskets wird sicherlich ab dem 3.Oktober wieder auf dem Höhepunkt ankommen, wenn es dann, nach 6 1/2 Jahren (letztes Heimspiel der X-Rays in der BBL gegen Braunschweig) endlich wieder um Punkte in der 1. Basketball Bundesliga geht.


Auch die Stimmung auf den Rängen beim Bosch Rexroth Cup war schon recht akzeptabel. Ich werde zwar nie ein Fan dieser unsäglichen Klatschpappen werden, aber wenigstens machen die Leute dann mit... Ich finde es nur nach wie vor mehr als kontra produktiv, wenn der Hallensprecher krampfhaft versucht einen anderen Rhytmus vorzugeben als ihn der Fanclub schon längst angeschlagen hat.


Wenigstens Ludwigsburg hatte an beiden Tagen ca. 20 Fans mitgebracht. Aus Tübingen konnte  man, zumindest auf den ersten Blick, keine erkennen. Schade, aber angesichts der momentanen Situation bei den Tigers auch nicht wirklich verwunderlich.


Nicht nur, dass man bereits in der Vorbereitung das Gefühl hat, die Mannen von Ex-X-Rays Spieler Igor Perovic und seinem Assistenten Radi Zdravkovic (auch Ex-X-Rays Spieler, wenn gleich das wohl keiner dem Hallensprecher gesagt hat bei der Begrüßung der Gäste, der begrüßte nämlich nur Perovic als ehemaligen Würzburger) stehen schon fast mit dem Rücken zur Wand, so kam auch noch eine "Flucht in die Heimat" hinzu. 


Was war passiert? 


US-Center Kenneth Williams, seines Zeichens schon drei Jahre im Dress der Tigers tätig, verschwand in einer Nacht und Nebel Aktion und reiste ohne Vorwarnung in die Heimat. Das Team und vor allem die Verantwortlichen blieben ratlos und geschockt zurück. Perovic sprach sogar von der bisher größten menschlichen Enttäuschung in seinem Leben.


So musste man sich, neben den eh schon vorhandenen Problemen (es hagelte bislang fast ausschließlich Niederlagen in der Vorbereitung) auch noch um die Verpflichtung eines neuen Centers kümmern. Dieser wurde bereits gefunden. Es handelt sich hierbei um den 30-jährigen Kanadier Velimir Radinovic, welcher aber erst im Laufe der Woche in Tübingen erwartet wird.  


Doch nun zum sportlichen Teil des Wochenendes.


Tag 1 - Die Halbfinals


EnBW Ludwigsburg gegen Pyrintö Tampere 89:67


Der Favorit konnte ich im ersten Spiel des Turniers fast schon wie erwartet klar durch setzen. Der Finnische Serienmeister konnte nur in der ersten Halbzeit mit halten. Dies war aber nur auf Grund von einigen gelungenen Einzelaktionen möglich. Das zusammen gewürfelte Team aus Finnland lebte, wie schon beim nicht öffentlichen Testspiel am Vortag gegen unsere Gast gebenden s.Oliver Baskets 57:79) von den individuellen Stärken seiner US Amerikaner. Angeführt von ihrem Topscorer Alex Harris zogen die Ludwigsburger dann zum Beginn der zweiten Halbzeit schnell davon und konnten letzten Endes einen deutlichen und ungefährdeten Sieg einfahren.


EnBW Ludwigsburg: Harris (24), Bowler (15), Zavackas (11), Looby (10), Green (8), Dorris (8), Lischka (4), Tarver (4), Koch (3), McCray (2) 

Pyrintö Tampere: Williams D. (18), Williams A. (16), Bailey (10), Lehto (6), Mattila (5), Ahvenniemi (5), Niemi (4), Harjula (3), Cooper, Pekkola



 s.Oliver Baskets Würzburg gegen WALTER Tigers Tübingen 70:47


Von Beginn an waren die Hausherren ihren mit nur neun Spielern angetretenen Gästen aus Tübingen in eigentlich allen Belangen deutlich überlegen. Gerade unter den Körben hatten die Tigers, ohne echten Center angetreten, meist das Nachsehen. Bis auf eine kurze Schwächephase der Baskets im dritten Viertel sah das Spiel meist eher nach einem Klassenunterschied als nach einem Duell zweier Bundesligisten aus. Vor allem der als Leader geholt Lou Campbell enttäuschte auf ganzer Linie. So wirkte der Headcoach der Tübinger des öfteren rat-und hilflos an der Seitenlinie und konnte einem, nicht nur wegen der gemeinsamen Vergangenheit, richtig gehend leid tun.


So stand vor den knapp 2.000 Zuschauern in der s.Oliver Arena ein am Ende nie gefährdeter 70:47 Erfolg.


s.Oliver Baskets: Little (12), Harris (11), Elliott (9), Brown (8), Boone (8), King (7), Jacobsen (7), Kleber (3), Henneberger (3), Tomaszek (2), Clay, Zazai

WALTER Tigers Tübingen: Redding (13), Duggins (10), Nash (8), Hodzic (8), Simon (4), Young (4), Meyer-Hübner, Campbell, Spoden



Tag 2 - Spiel um Platz drei & Finale


Spiel um Platz drei: WALTER Tigers Tübingen  gegen Pyrintö Tampere 86:55


Auch im so genannten "kleinen Finale" gab es für die Gäste aus Finnland nichts zu holen. Zum dritten mal innerhalb von drei Tagen musste man sich klar und deutlich geschlagen geben. Einige Spieler auf Seiten der Tübinger waren im Vergleich zum Vortag kaum wieder zu erkennen. Gerade Lou Campbell konnte in diesem Spiel wieder deutlich mehr überzeugen. Ob wirklich ein Ruck durch's Team gegangen ist oder es nur an der Schwäche der Finnen lag muss sich freilich erst noch zeigen, aber man konnte wenigstens ein Lebenssignal von sich geben, was gerade die momentan recht leid geplagten Tigers Fans in der Heimat zumindest wieder etwas aufatmen lassen dürfte.


WALTER Tigers Tübingen: Young (15), Campbell (15), Redding (13), Hodzic (13), Duggins (10), Nash (9), Simon (7), Spoden (4), Meyer-Hübner


Pyrintö Tampere: Bailey (13), Williams D. (13), Lehto (7), Mattila (7), Williams A. (7), Niemi (6), Ahvenniemi (2), Pekkola, Cooper, Harjula


Finale um den Bosch Rexroth Cup 2011 - s.Oliver Baskets Würzburg gegen EnBW Ludwigsburg 81:80


Einen ersten, richtigen Vorgeschmack auf die kommende Premierensaison der Baskets in der BEKO Basketball Bundesliga bekamen die erneut gut 2.000 Zuschauer im Duell des Aufsteigers gegen den beinahe PlayOff Teilnehmer der Vorsaison aus Ludwigsburg geboten.  Der von allen Seiten erwartete erste richtige Härtetest für die Mannen rund um Baskets Headcoach und Sportdirektor John Patrick hielt in allen Bereichen was er versprochen hatte. Die Gäste aus Ludwigsburg starteten stark in die Partie, doch Baskets Center Jason Boone hielt sein Team mit 10 Punkten in den ersten fünf Minuten der Partie in Schlagdistanz. So endete der erste Spielabschnitt mit 21:24 aus Sicht der Hausherren.


 Der Höhepunkt für viele Baskets Fans sollte dann zwischen der 12. und 14. Spielminute folgen. Baskets Urgestein und absoluter Publikumsliebling Christoph "Brazzo" Henneberger erzielte acht Punkte, davon zwei erfolgreiche drei Punkte Würfe, in Folge und brachte sein Team mit 31:25 in Führung. Die Stimmung in der Halle kochte nun erstmals richtig hoch und getragen von dieser Stimmung konnten die Baskets ihre Führung zwischenzeitlich auf 13 Punkte aus bauen. Ein kurzer Zwischenspurt der Barockstädter ließ diese aber bis zur Halbzeitsirene auf fünf Punkte schmelzen (45:40).


Spätestens nach der Verletzung von Donatas Zavackas zu Beginn der zweiten Halbzeit (er erlitt nach einem Zusammenprall mit Baskets Forward Alex King eine Platzwunde am linken Auge) wurde das Spiel zunehmend emotionaler und ruppiger was die drei Schiedsrichter doch zusehends überforderte. Zum Ende des dritten Viertels führten die Hausherren wieder mit 10 Punkten (67:57).


Doch wer nun gedacht hatte das Spiel wäre schon so gut wie entschieden, der hatte sich schwer getäuscht. Selbst als die Baskets fünf Minuten vor dem Ende der Partie noch immer mit 10 Punkten in Führung lagen, gaben sich die Ludwigsburger noch lange nicht geschlagen. So gelang es ihnen dann sogar 37 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich zu erzielen (80:80). Die Spannung in der Halle war greifbar als Ivan Elliott wenige Sekunden vor Spielschluß an die Freiwurflinie trat und nur einen seiner beiden Versuche im Korb unter bringen konnte. Dies gab den Gästen die Möglichkeit, mit dem letzten Angriff das Spiel noch zu gewinnen. Doch der letzte Zug zum Korb von Gäste Guard Mark Dorris endete im Abwehrbollwerk der Baskets und so stand am Ende ein viel umjubelter 81:80 Sieg und der damit verbundene Turniersieg für den Gastgeber.


Man of the match mit 21 Punkten war Jason Boone, welcher dann auch gleich mal die Sieges Humba anstimmen durfte und das in, fast perfektem Deutsch.


s.Oliver Baskets: Boone (21), Elliott (16), Little (13), Harris R. (13), Henneberger (8), Tomaszek (4), Brown (2), King (2), Jacobsen (2), Zazai, Kleber, Clay

EnBW Ludwigsburg: Harris A. (26), Lischka (20), Dorris (11), Bowler (11), Zavackas (7), Green (3), Looby (2), McCray, Koch, Traver



Alles in Allem ein sehr gelungener Auftritt unserer Jungs und ein richtiger Vorgeschmack auf die kommenden Heimspiele in der BEKO Basketball Bundesliga. Ich vermute wir werden in den neuen Saison viele enge Spiele und echte Krimis wie gestern erleben. Hoffentlich dann mit dem gleichen, positiven Ende.


Das war's für diesen Blog Beitrag von meiner Seite. Ich hoffe ihr hattet wieder einmal viel Spaß beim lesen und drückt auf LIKE :D. 


Bis zum nächsten mal,


Freddy





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