Dienstag, 5. Juni 2012

Saisonrückblick 2011-2012

Hallo liebe Leserinnen und Leser zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. In der heutigen Ausgabe möchte ich mit dem Rückblick auf die Premierensaison unserer s.Oliver Baskets in der Beko Basketball Bundesliga beginnen.

Beginnen wir mit dem Rückblick auf die Hauptrunde der s.Oliver Baskets in der Beko BBL Saison 2011-2012.

Hinrunde (10 Siege / 7 Niederlagen)

Das Comeback in Deutschlands Belle Etage des Basketballs startete am Montag, den 03. Oktober 2011.

6 Jahre, 5 Monate und 2 Tage nach dem letzten Auftritt einer Würzburger Basketball Mannschaft in der höchsten deutschen Spielklasse war es um kurz nach 17 Uhr endlich wieder soweit.

Zum Einstand gab es dann auch sportlich was zu feiern und zwar den 74:67 Erfolg für den Beko BBL Aufsteiger über TBB Trier, welches vor der Saison noch als heißer Anwärter auf die Playoffs gehandelt wurde, allerdings dann nur knapp den Abstieg in die Pro A verhindern konnte.

Es war ohnehin ein sehr gelungener Start in die Saison. Von den ersten 10 Spielen konnte man sage und schreibe sieben Partien gewinnen (74:67 gegen TBB Trier, 76:46 gegen BBC Bayreuth, 71:61 gegen unsere Freunde der Telekom Baskets Bonn, 61:59 gegen ratiopharm Ulm, 92:60 gegen BG Göttingen, 67:58 gegen EnBW Ludwigsburg) davon allerdings nur eine „on the road“ (am 2.Spieltag mit 85:60 bei den LTi Gießen 46ers). Auch die drei Niederlagen kassierte man ausschließlich in der Fremde (78:80 in Frankfurt, 74:87 in Quakenbrück und 63:78 in Braunschweig). Besonders Reden machte hierbei die knappe „Buzzer Beater“ Niederlage in Frankfurt, gegen die die s.Oliver Baskets nach der Partie Einspruch einlegten. Die berühmte Pfiff oder nicht Pfiff Frage spaltete danach Basketball Deutschland. Erfolgreich war der Einspruch leider nicht und so blieb die Wertung des Spiels bestehen.

Nach einer weiteren Niederlage in Niedersachsen (78:84 in Oldenburg) war es dann am 10. Dezember 2011 endlich soweit. Das von den Würzburger Fans so lange herbei gesehnte Duell mit dem deutschen Meister aus Bamberg konnte steigen. Leider zog man nach 40 intensiven Minuten mit 59:75 klar den Kürzeren und auch die Heimserie von zuvor 31 Siegen am Stück fand an diesem Abend ausgerechnet gegen den Rivalen aus Oberfranken ihr Ende.

Nach der überraschenden wie unnötigen Auswärtspleite bei Phoenix Hagen (70:73) stand dann einen Tag vor Heilig Abend das nächste Schmankerl auf dem Würzburger Heimspielplan: Das Duell mit dem Mitaufsteiger aus München, welches zu gleich das erste Live Heimspiel der Baskets Geschichte dar stellen sollte. Sehr zum Jubel der eigenen Fans konnte man diesen ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk machen und den FC Bayern Basketball mit 64:55 besiegen.

Das letzte Spiel im Kalenderjahr 2011 stieg dann im hohen Norden bei den Eisbären Bremerhaven. Auch hier zog man (mittlerweile zum sechsten Mal in Serie auf fremdem Parkett) den Kürzeren. Dabei war man bis zwei Minuten vor der Halbzeit die absolut überlegene Mannschaft, bevor man völlig überflüssig komplett den Faden verlor und am Ende mit einer 71:79 Niederlage die weite Heimreise antreten musste.

Lange Zeit zum Trauern hatte man allerdings nicht, denn bereits drei Tage später stand das nächste Highlight für Würzburgs Basketball Fans in Haus. Das Duell mit dem ehemaligen Serienmeister aus der Hauptstadt, ALBA Berlin. Ein Duell was uns am Ende der Saison noch so manch heitere Basketball Stunde bescheren sollte. ALBA in diesem Spiel komplett von der Rolle und mit 65:84 vom Aufsteiger geradezu überrannt.

Ausgerechnet im letzten Auswärtsspiel der Hinrunde konnte man dann endlich den so lange ersehnten zweiten Saisonsieg in fremder Halle einfahren (82:60). Dabei kann man eigentlich gar nicht so wirklich von einem richtigen Auswärtssieg sprechen, denn ca. 400 mitgereiste Baskets Fans machten das Spiel im Tigerkäfig von Tübingen zu einem weiteren gefühlten Heimspiel für den Aufsteiger.

So konnte man die Hinrunde auf dem 7. Tabellenplatz abschließen. Leider ein Platz an der Qualifikationsrunde für den BBL Pokal vorbei. Besonders bemerkenswert, von neun Spielen in der heimischen s.Oliver Turnhölle konnte man acht gewinnen. Auswärts war man dagegen in acht Spielen nur zwei Mal erfolgreich.

Meine persönlichen Highlights der Hinrunde:

Neben dem Premierenspiel in der Beko BBL gegen Trier (darauf hatte nicht nur ich 6,5 Jahre gewartet und bis vor 1-2 Jahren auch noch nicht einmal davon zu träumen gewagt), waren das vor allem die Duelle mit den drei großen B (wie sie von Presse und Liga so charmant genannt wurden (Bayern, Bamberg, Berlin) und natürlich das (aufeinander) Treffen mit unseren Freunden aus Bonn.

Zu den Highlights der Hinrunde gehören natürlich auch die beiden Wochenend-Trips mit dem Fanclub Würzburg YoungStars nach Bremen bzw. Oldenburg und Bremerhaven.

Negatives Highlight der Vorrunde waren die vielen knappen und überflüssigen Niederlagen in der Fremde. Hier vor allem die Buzzer Beater Niederlage in Frankfurt und die Pleiten in Hagen und Bremerhaven.

Rückrunde (10 Siege / 7 Niederlagen)

Die Rückrunde startete dann mit einem negativen Paukenschlag. Die zur „großen Revanche“ hoch gepushte Heimpartie gegen die SKYLINERS aus Frankfurt endete in einem bösen Erwachen für die Gastgeber. Am Ende musste man sich mit 51:56 geschlagen geben, was zur bitteren Erkenntnis führte, dass a. auch noch andere Teams in der Liga gut verteidigen können und b. die beste Defense nichts bringt, wenn man in der Offense nicht trifft. Gleichzeitig kassierte man somit die zweite Pleite auf heimischen Parkett.

Viel Zeit zum sich ärgern hatten die Akteure der Baskets jedoch nicht, denn nur eine Woche später stand einen Teil des Teams ein weiteres emotionales Highlight auf dem Programm. Das „Homecoming“ der ehemaligen Göttinger EuroChallenge Heroes um Baskets Kapitän Ben Jacobson, Jason Boone, John Little, Chester Frazier und Head Coach John Patrick. Dieses Duell der besonderen Art konnten die Baskets am Ende relativ ungefährdet mit 63:53 für sich entscheiden. Für Göttingen sollte es am Ende der Saison in die zweite Liga gehen. Derzeit ist aber noch nicht mal das zu 100 % sicher, denn die Starting Five GmbH musste leider inzwischen Insolvenz anmelden.

Eine Woche später gab es dann einen weiteren Heimsieg zu bejubeln (88:76 gegen Phoenix Hagen) bevor es dann, wiederrum eine Woche später beim 68:72 gegen die Artland Dragons die dritte Heimniederlage setzte. Gleichzeitig aber die letzte Hauptrunden Niederlage in der s.Oliver Arena.

Die nächsten Wochen sollte es dann einen Sieg nach dem anderen hageln. Sage und Schreibe fünf Spiele am Stück sollte diese Serie umfassen (64:55 in Bayreuth, 72:54 gegen Braunschweig, 77:70 gegen Tübingen, 69:65 in Bonn und 69:42 gegen Oldenburg). Damit war die Playoff Teilnahme bereits in der Premieren Saison so gut wie gesichert.

Erst ALBA Berlin sollte den Höhenflug des Aufsteigers (vorerst) stoppen. In der o2-World setzte es eine 73:81 Niederlage.

Nur vier Tage später dann das zweite Aufsteiger Duell der Saison. Im Audi Dome musste man sich den Bayern dann dieses Mal doch geschlagen geben (72:62). Auch der direkte Vergleich sollte mit einem Pünktchen an die Jungs aus der Landeshauptstadt gehen, was an diesem Abend riesig gefeiert wurde. Hätten die Bayern da aber geahnt was das für die Playoffs bedeuten würde, hätte man sich bestimmt nicht so sehr gefreut.

Nach diesen beiden, zu verschmerzenden Niederlagen, gab es dann zur Abwechslung mal wieder zwei Siege hintereinander. Zum einen den ersten Overtime Sieg in dieser Saison (71:69 gegen Bremerhaven) und einen weiteren Auswärtserfolg in der ältesten Stadt Deutschlands (75:61 in Trier). Mit diesem Erfolg war auch die Playoff Teilnahme gesichert!

Unter der Woche dann die Kaffeefahrt zum „Freundschaftsspiel“ nach Bamberg. Beide Teams beschlossen irgendwie sich nicht sonderlich weh zu tun, die Baskets schonten ihre Starter und verloren deutlich mit 67:83.

Beim letzten Heimspiel der Hauptrunde gegen den späteren (sportlichen) Absteiger aus Gießen gab es dann noch einmal einen 68:57 Erfolg bevor dann die letzten beiden Auswärtsspiele in Ludwigsburg (80:91) und gegen den Überraschungszweiten in Ulm (65:91) eher als Testspiele für die Playoffs ansah.

Damit beendeten die s.Oliver Baskets ihre erste Hauptrunde in der Beko BBL auf Tabellenplatz Nummer sechs. Damit qualifizierte man sich bereits im ersten Jahr nach dem Aufstieg für die Playoffs, in denen man im Viertelfinale auf den übermächtig scheinenden Gegner aus der Bundeshauptstadt treffen sollte.

Meine persönlichen Highlights der Rückrunde

Der Beko BBL ALLSTAR DAY am 21.01.2011 in Ludwigsburg war für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Auf Einladung der Beko BBL konnte ich dort als Medienvertreter einmal hinter die Kulissen eines solchen Events schauen. Ein wirklich unvergesslicher Tag für mich. Ein weiteres Highlight war die 5-tägige Berlin-München Tour mit dem Fanclub Würzburg YoungStars, bei dem ich beim Flug von Berlin nach München zum ersten Mal ein Flugzeug besteigen durfte. Nur eine Woche später war ich dann beim Beko BBL Top4 bei unseren Freunden in Bonn zu Gast. Auch hier durfte ich als Medienvertreter erneut hinter die Kulissen blicken.

Beko BBL Playoffs 2012

Viertelfinale gegen ALBA Berlin (3:1)

Schon nach Spiel 1 der Serie in der o2-World (75:67 für ALBA) war am Ende allen Betrachtern klar, das wird für den haushohen Favoriten aus der Hauptstadt kein Selbstläufer. Selbst Mr. ALBA Marco Baldi sagte in einem Interview „wenn man diese Würzburger Mannschaft nicht ernst nimmt, könnte die Serie schneller vorbei sein als man kucken kann“, er sollte Recht behalten.

In den folgenden drei Spielen (darunter zwei Mal in einer nicht nur restlos ausverkauften, sondern auch bebenden s.Oliver Arena) sollte der Aufsteiger dem einstigen Klassenprimus mit seinem viel zitierten „Metzger Basketball“ nicht nur den Schneid abkaufen, sondern teilweise auch spielerisch dominieren, wie es wohl nur die kühnsten Optimisten für möglich gehalten hätten.

So konnte man das Unmögliche wirklich möglich machen und Berlin durch drei Siege in Folge (79:66, 91:84, 66:60) in den frühzeitigen Sommer Urlaub schicken. Der Schachzug von John Patrick, lieber Rang 6 als Rang 5 nach der Hauptrunde zu belegen um eben gegen Berlin und nicht gegen die Artland Dragons spielen zu können, ging voll und ganz auf.

Schönen Gruß an dieser Stelle an unsere Freunde nach München, die ihren 5. Platz nach der Hauptrunde gefeiert hatten wie die deutsche Meisterschaft, am Ende aber genau wie ALBA Berlin schon nach dem Viertelfinale die Segel streichen mussten.

Halbfinale gegen ratiopharm Ulm (0:3)

Schon vor dem Start dieser Halbfinal Serie, war uns Fans in Würzburg klar, das wird ein verdammt hartes Stück Arbeit diese Ulmer mit ihren Offensiv Künstlern und Fightern um Liga MVP John Bryant zu bezwingen. Erst vor wenigen Wochen war man sich am letzten Spieltag der Hauptrunde gegenüber gestanden. An das Ergebnis (65:91) und den Spielverlauf erinnert man sich auf Würzburger Seite nur äußerst ungern. Auf der anderen Seite, wer ALBA Berlin drei Mal in Serie bezwingen kann, hat auch gegen Ulm eine Chance.

Die drei Spiele sollten auch genau das zeigen, allerdings war das Team von „Coach Of The Year“ Thorsten Leibenath in jeder dieser drei Partien genau diesen Tick besser, den man braucht um zu gewinnen. So war diese Fabel-Saison für unsere Jungs nach dem „Sweep“ (65:77, 74:82, 60:66) also nach dem Halbfinale beendet.

Lange Gesichter gab es auf Würzburger Seite allerdings nicht wirklich, denn allen Beteiligten (egal ob Spieler, Fans oder Verantwortliche) war klar, was man in dieser Premieren Saison in Deutschlands Basketball Oberhaus alles erreicht hatte und das war nun wirklich deutlich mehr (Saisonziel war der Klassenerhalt) als man eigentlich geplant hatte

Abschließend sei noch einmal bemerkt, dass alle 20 Heimspiele in dieser Saison mit jeweils 3.140 Zuschauern restlos ausverkauft waren. Man konnte also eine Hallenauslastung von 100% erreichen, neben ratiopharm Ulm als einziger Club der Beko BBL in dieser Saison.

Für dieses Mal soll es das dann erst einmal gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet auch dieses Mal wieder euren Spaß beim Lesen und haltet mir auch weiterhin die Treue.

Bis zum nächsten Mal,

Freddy

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