Beginnen
wir mit dem Rückblick auf die Hauptrunde der s.Oliver Baskets in der Beko BBL
Saison 2011-2012.
Hinrunde (10 Siege /
7 Niederlagen)
Das
Comeback in Deutschlands Belle Etage des Basketballs startete am Montag, den
03. Oktober 2011.
6
Jahre, 5 Monate und 2 Tage nach dem letzten Auftritt einer Würzburger Basketball
Mannschaft in der höchsten deutschen Spielklasse war es um kurz nach 17 Uhr
endlich wieder soweit.
Zum
Einstand gab es dann auch sportlich was zu feiern und zwar den 74:67 Erfolg für
den Beko BBL Aufsteiger über TBB Trier, welches vor der Saison noch als heißer
Anwärter auf die Playoffs gehandelt wurde, allerdings dann nur knapp den
Abstieg in die Pro A verhindern konnte.
Es
war ohnehin ein sehr gelungener Start in die Saison. Von den ersten 10 Spielen
konnte man sage und schreibe sieben Partien gewinnen (74:67 gegen TBB Trier,
76:46 gegen BBC Bayreuth, 71:61 gegen unsere Freunde der Telekom Baskets Bonn,
61:59 gegen ratiopharm Ulm, 92:60 gegen BG Göttingen, 67:58 gegen EnBW
Ludwigsburg) davon allerdings nur eine „on the road“ (am 2.Spieltag mit 85:60
bei den LTi Gießen 46ers). Auch die drei Niederlagen kassierte man
ausschließlich in der Fremde (78:80 in Frankfurt, 74:87 in Quakenbrück und
63:78 in Braunschweig). Besonders Reden machte hierbei die knappe „Buzzer
Beater“ Niederlage in Frankfurt, gegen die die s.Oliver Baskets nach der Partie
Einspruch einlegten. Die berühmte Pfiff oder nicht Pfiff Frage spaltete danach
Basketball Deutschland. Erfolgreich war der Einspruch leider nicht und so blieb
die Wertung des Spiels bestehen.
Nach
einer weiteren Niederlage in Niedersachsen (78:84 in Oldenburg) war es dann am
10. Dezember 2011 endlich soweit. Das von den Würzburger Fans so lange herbei
gesehnte Duell mit dem deutschen Meister aus Bamberg konnte steigen. Leider zog
man nach 40 intensiven Minuten mit 59:75 klar den Kürzeren und auch die
Heimserie von zuvor 31 Siegen am Stück fand an diesem Abend ausgerechnet gegen
den Rivalen aus Oberfranken ihr Ende.
Nach
der überraschenden wie unnötigen Auswärtspleite bei Phoenix Hagen (70:73) stand
dann einen Tag vor Heilig Abend das nächste Schmankerl auf dem Würzburger
Heimspielplan: Das Duell mit dem Mitaufsteiger aus München, welches zu gleich
das erste Live Heimspiel der Baskets Geschichte dar stellen sollte. Sehr zum
Jubel der eigenen Fans konnte man diesen ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk
machen und den FC Bayern Basketball mit 64:55 besiegen.
Das
letzte Spiel im Kalenderjahr 2011 stieg dann im hohen Norden bei den Eisbären
Bremerhaven. Auch hier zog man (mittlerweile zum sechsten Mal in Serie auf
fremdem Parkett) den Kürzeren. Dabei war man bis zwei Minuten vor der Halbzeit
die absolut überlegene Mannschaft, bevor man völlig überflüssig komplett den
Faden verlor und am Ende mit einer 71:79 Niederlage die weite Heimreise
antreten musste.
Lange
Zeit zum Trauern hatte man allerdings nicht, denn bereits drei Tage später
stand das nächste Highlight für Würzburgs Basketball Fans in Haus. Das Duell
mit dem ehemaligen Serienmeister aus der Hauptstadt, ALBA Berlin. Ein Duell was
uns am Ende der Saison noch so manch heitere Basketball Stunde bescheren
sollte. ALBA in diesem Spiel komplett von der Rolle und mit 65:84 vom
Aufsteiger geradezu überrannt.
Ausgerechnet
im letzten Auswärtsspiel der Hinrunde konnte man dann endlich den so lange
ersehnten zweiten Saisonsieg in fremder Halle einfahren (82:60). Dabei kann man
eigentlich gar nicht so wirklich von einem richtigen Auswärtssieg sprechen,
denn ca. 400 mitgereiste Baskets Fans machten das Spiel im Tigerkäfig von
Tübingen zu einem weiteren gefühlten Heimspiel für den Aufsteiger.
So
konnte man die Hinrunde auf dem 7. Tabellenplatz abschließen. Leider ein Platz
an der Qualifikationsrunde für den BBL Pokal vorbei. Besonders bemerkenswert,
von neun Spielen in der heimischen s.Oliver Turnhölle konnte man acht gewinnen.
Auswärts war man dagegen in acht Spielen nur zwei Mal erfolgreich.
Meine persönlichen
Highlights der Hinrunde:
Neben
dem Premierenspiel in der Beko BBL gegen Trier (darauf hatte nicht nur ich 6,5
Jahre gewartet und bis vor 1-2 Jahren auch noch nicht einmal davon zu träumen
gewagt), waren das vor allem die Duelle mit den drei großen B (wie sie von
Presse und Liga so charmant genannt wurden (Bayern, Bamberg, Berlin) und
natürlich das (aufeinander) Treffen mit unseren Freunden aus Bonn.
Zu
den Highlights der Hinrunde gehören natürlich auch die beiden Wochenend-Trips
mit dem Fanclub Würzburg YoungStars nach Bremen bzw. Oldenburg und Bremerhaven.
Negatives
Highlight der Vorrunde waren die vielen knappen und überflüssigen Niederlagen
in der Fremde. Hier vor allem die Buzzer Beater Niederlage in Frankfurt und die
Pleiten in Hagen und Bremerhaven.
Rückrunde (10 Siege /
7 Niederlagen)
Die
Rückrunde startete dann mit einem negativen Paukenschlag. Die zur „großen Revanche“
hoch gepushte Heimpartie gegen die SKYLINERS aus Frankfurt endete in einem bösen
Erwachen für die Gastgeber. Am Ende musste man sich mit 51:56 geschlagen geben,
was zur bitteren Erkenntnis führte, dass a. auch noch andere Teams in der Liga
gut verteidigen können und b. die beste Defense nichts bringt, wenn man in der
Offense nicht trifft. Gleichzeitig kassierte man somit die zweite Pleite auf
heimischen Parkett.
Viel
Zeit zum sich ärgern hatten die Akteure der Baskets jedoch nicht, denn nur eine
Woche später stand einen Teil des Teams ein weiteres emotionales Highlight auf
dem Programm. Das „Homecoming“ der ehemaligen Göttinger EuroChallenge Heroes um
Baskets Kapitän Ben Jacobson, Jason Boone, John Little, Chester Frazier und
Head Coach John Patrick. Dieses Duell der besonderen Art konnten die Baskets am
Ende relativ ungefährdet mit 63:53 für sich entscheiden. Für Göttingen sollte
es am Ende der Saison in die zweite Liga gehen. Derzeit ist aber noch nicht mal
das zu 100 % sicher, denn die Starting Five GmbH musste leider inzwischen Insolvenz
anmelden.
Eine
Woche später gab es dann einen weiteren Heimsieg zu bejubeln (88:76 gegen
Phoenix Hagen) bevor es dann, wiederrum eine Woche später beim 68:72 gegen die
Artland Dragons die dritte Heimniederlage setzte. Gleichzeitig aber die letzte Hauptrunden
Niederlage in der s.Oliver Arena.
Die
nächsten Wochen sollte es dann einen Sieg nach dem anderen hageln. Sage und
Schreibe fünf Spiele am Stück sollte diese Serie umfassen (64:55 in Bayreuth,
72:54 gegen Braunschweig, 77:70 gegen Tübingen, 69:65 in Bonn und 69:42 gegen
Oldenburg). Damit war die Playoff Teilnahme bereits in der Premieren Saison so
gut wie gesichert.
Erst
ALBA Berlin sollte den Höhenflug des Aufsteigers (vorerst) stoppen. In der
o2-World setzte es eine 73:81 Niederlage.
Nur
vier Tage später dann das zweite Aufsteiger Duell der Saison. Im Audi Dome
musste man sich den Bayern dann dieses Mal doch geschlagen geben (72:62). Auch
der direkte Vergleich sollte mit einem Pünktchen an die Jungs aus der
Landeshauptstadt gehen, was an diesem Abend riesig gefeiert wurde. Hätten die
Bayern da aber geahnt was das für die Playoffs bedeuten würde, hätte man sich
bestimmt nicht so sehr gefreut.
Nach
diesen beiden, zu verschmerzenden Niederlagen, gab es dann zur Abwechslung mal
wieder zwei Siege hintereinander. Zum einen den ersten Overtime Sieg in dieser
Saison (71:69 gegen Bremerhaven) und einen weiteren Auswärtserfolg in der
ältesten Stadt Deutschlands (75:61 in Trier). Mit diesem Erfolg war auch die
Playoff Teilnahme gesichert!
Unter
der Woche dann die Kaffeefahrt zum „Freundschaftsspiel“ nach Bamberg. Beide
Teams beschlossen irgendwie sich nicht sonderlich weh zu tun, die Baskets
schonten ihre Starter und verloren deutlich mit 67:83.
Beim
letzten Heimspiel der Hauptrunde gegen den späteren (sportlichen) Absteiger aus
Gießen gab es dann noch einmal einen 68:57 Erfolg bevor dann die letzten beiden
Auswärtsspiele in Ludwigsburg (80:91) und gegen den Überraschungszweiten in Ulm
(65:91) eher als Testspiele für die Playoffs ansah.
Damit
beendeten die s.Oliver Baskets ihre erste Hauptrunde in der Beko BBL auf
Tabellenplatz Nummer sechs. Damit qualifizierte man sich bereits im ersten Jahr
nach dem Aufstieg für die Playoffs, in denen man im Viertelfinale auf den
übermächtig scheinenden Gegner aus der Bundeshauptstadt treffen sollte.
Meine persönlichen
Highlights der Rückrunde
Der
Beko BBL ALLSTAR DAY am 21.01.2011 in Ludwigsburg war für mich ein ganz
besonderes Erlebnis. Auf Einladung der Beko BBL konnte ich dort als
Medienvertreter einmal hinter die Kulissen eines solchen Events schauen. Ein
wirklich unvergesslicher Tag für mich. Ein weiteres Highlight war die 5-tägige Berlin-München
Tour mit dem Fanclub Würzburg YoungStars, bei dem ich beim Flug von Berlin nach
München zum ersten Mal ein Flugzeug besteigen durfte. Nur eine Woche später war
ich dann beim Beko BBL Top4 bei unseren Freunden in Bonn zu Gast. Auch hier
durfte ich als Medienvertreter erneut hinter die Kulissen blicken.
Beko BBL Playoffs
2012
Viertelfinale gegen
ALBA Berlin (3:1)
Schon
nach Spiel 1 der Serie in der o2-World (75:67 für ALBA) war am Ende allen
Betrachtern klar, das wird für den haushohen Favoriten aus der Hauptstadt kein
Selbstläufer. Selbst Mr. ALBA Marco Baldi sagte in einem Interview „wenn man
diese Würzburger Mannschaft nicht ernst nimmt, könnte die Serie schneller vorbei
sein als man kucken kann“, er sollte Recht behalten.
In
den folgenden drei Spielen (darunter zwei Mal in einer nicht nur restlos
ausverkauften, sondern auch bebenden s.Oliver Arena) sollte der Aufsteiger dem
einstigen Klassenprimus mit seinem viel zitierten „Metzger Basketball“ nicht
nur den Schneid abkaufen, sondern teilweise auch spielerisch dominieren, wie es
wohl nur die kühnsten Optimisten für möglich gehalten hätten.
So
konnte man das Unmögliche wirklich möglich machen und Berlin durch drei Siege
in Folge (79:66, 91:84, 66:60) in den frühzeitigen Sommer Urlaub schicken. Der
Schachzug von John Patrick, lieber Rang 6 als Rang 5 nach der Hauptrunde zu
belegen um eben gegen Berlin und nicht gegen die Artland Dragons spielen zu
können, ging voll und ganz auf.
Schönen
Gruß an dieser Stelle an unsere Freunde nach München, die ihren 5. Platz nach
der Hauptrunde gefeiert hatten wie die deutsche Meisterschaft, am Ende aber
genau wie ALBA Berlin schon nach dem Viertelfinale die Segel streichen mussten.
Halbfinale gegen
ratiopharm Ulm (0:3)
Schon
vor dem Start dieser Halbfinal Serie, war uns Fans in Würzburg klar, das wird
ein verdammt hartes Stück Arbeit diese Ulmer mit ihren Offensiv Künstlern und
Fightern um Liga MVP John Bryant zu bezwingen. Erst vor wenigen Wochen war man
sich am letzten Spieltag der Hauptrunde gegenüber gestanden. An das Ergebnis
(65:91) und den Spielverlauf erinnert man sich auf Würzburger Seite nur äußerst
ungern. Auf der anderen Seite, wer ALBA Berlin drei Mal in Serie bezwingen
kann, hat auch gegen Ulm eine Chance.
Die
drei Spiele sollten auch genau das zeigen, allerdings war das Team von „Coach Of
The Year“ Thorsten Leibenath in jeder dieser drei Partien genau diesen Tick
besser, den man braucht um zu gewinnen. So war diese Fabel-Saison für unsere
Jungs nach dem „Sweep“ (65:77, 74:82, 60:66) also nach dem Halbfinale beendet.
Lange
Gesichter gab es auf Würzburger Seite allerdings nicht wirklich, denn allen
Beteiligten (egal ob Spieler, Fans oder Verantwortliche) war klar, was man in
dieser Premieren Saison in Deutschlands Basketball Oberhaus alles erreicht
hatte und das war nun wirklich deutlich mehr (Saisonziel war der Klassenerhalt)
als man eigentlich geplant hatte
Abschließend
sei noch einmal bemerkt, dass alle 20 Heimspiele in dieser Saison mit jeweils
3.140 Zuschauern restlos ausverkauft waren. Man konnte also eine
Hallenauslastung von 100% erreichen, neben ratiopharm Ulm als einziger Club der
Beko BBL in dieser Saison.
Für
dieses Mal soll es das dann erst einmal gewesen sein. Ich hoffe ihr hattet auch
dieses Mal wieder euren Spaß beim Lesen und haltet mir auch weiterhin die
Treue.
Bis
zum nächsten Mal,
Freddy
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