Hallo zusammen,
zu einer weiteren Ausgabe meines Basketball Blogs. Heute
geht es zur Abwechslung nicht direkt um die aktuelle sportliche Situation der
s.Oliver Baskets, sondern viel mehr um die der deutschen Spieler des aktuellen
Würzburger Bundesliga Kaders.
Dieses Thema brennt mir schon länger unter den
Fingernägeln, denn wenn man sich den Querschnitt durch die Beko BBL mal genauer
ansieht, dann gibt es dort sehr wohl gute, teils dazu auch noch junge, deutsche
Spieler, welche in ihren Vereinen durchaus schon eine gute, in manchen Fällen
sogar tragende Rolle spielen und damit ist nicht nur der FC Bayern Basketball
gemeint, der die halbe deutsche Nationalmannschaft eingekauft hat und die
Spieler sogar schon an die Konkurrenz verleihen muss, weil der Kader sonst zu
groß ist.
Bei den Baskets stehen aktuell, wie von der Liga
vorgeschrieben, sechs deutsche Spieler unter Vertrag. Davon kann man allenfalls
zwei als Leistungsträger bezeichnen und das ist leider derzeit schon großzügig
ausgedrückt.
Alex
King: Zu Beginn der Saison kaum wiederzuerkennen, vor allem an
seinem Wurf hat er den Sommer über wohl fleißig gearbeitet. Entwickelte sich im
von Verletzungen geplagten Würzburger Team schnell zum Leistungsträger und auch
Leader. Seit dem Allstar Break befindet sich AK7 leider in einem Leistungsloch. Bis dahin war er in meinen Augen sogar auf dem Weg zum deutschen Spieler des Jahres in der Beko BBL. Seinen Platz in der Starting Five hat er unterdessen an Dwayne Anderson verloren. Er spielt
im Schnitt 23 Minuten, das ist die mit Abstand meiste „deutsche“ Spielzeit im
Team.
Chris
McNaughton: Der beste deutsche Scorer der Beko BBL aus
der vergangenen Saison war vor der Saison eigentlich der in meinen Augen wichtigste
deutsche Spieler im Team. Verletzte sich leider gleich am ersten Spieltag
schwer und musste daher lange pausieren. Hat seinen Rhythmus leider immer noch
nicht so recht wieder gefunden. Spielt im Schnitt „nur“ knapp 15 Minuten.
Letzte Saison in Bremerhaven waren es noch 25 Minuten pro Partie.
Maurice
Stuckey: Anfangs als fester Back-up von Ben Jacobson auf der eins
eingeplant, konnte sich die Bamberger Leihgabe bisher noch nicht so stark in
den Vordergrund spielen, wie von vielen sicherlich erhofft und erwartet. Natürlich
musste Maurice nach seinen beiden schweren Verletzungen erst einmal wieder in
Tritt kommen, dennoch kann und darf man bislang nicht wirklich 100%ig zufrieden
sein. Maurice zeigt zwar in Ansätzen immer wieder welches Potential in ihm
steckt (vor allem beim Zug zum Korb), allerdings schwankt er doch deutlich in
seinen Leistungen und auch sein Wurf ist bislang nicht besonders stabil. In
Bamberg wird er mit den in dieser Saison bislang gezeigten Leistungen künftig wohl
eher keine Rolle mehr spielen. Dafür drängen aktuell zu viele wirklich
talentierte und deutlich jüngere Spieler in den Kader der Oberfranken. Daher
vielleicht auch die Option, dass er über die Saison hinaus in Würzburg bleiben
wird. Stuckey spielt im Schnitt nur um die 11,5 Minuten.
Oliver
Clay: Trotz der Verletzung von Chris McNaughton und der damit
verbundenen deutlich höheren Spielzeit blieb OC in dieser Saison weiterhin
deutlich hinter den Erwartungen zurück. Er wirkt oftmals fast schon ein wenig
hilflos und begeht zudem viele wirklich unnötige Fouls. Außerdem ist Oli mit
seinen bald 26 Jahren auch längst über den Status eines "Talents"
hinaus und blockiert als vermeintlich dritter Spieler auf der Center Position
daher einen Spot für einen deutlich entwicklungsfähigeren und jüngeren
deutschen Spieler. Daher muss ich an dieser Stelle einfach leider klar und
deutlich sagen, OC muss nächste Saison nicht unbedingt wieder im Würzburger
Trikot sehen. Oli spielt im Schnitt 9 Minuten.
Christoph
Henneberger: Für viele Zuschauer mittlerweile nur noch
die Kultfigur der Organisation und von einigen auch spöttisch nur noch als
Bankwärmer und Wasserträger bezeichnet. Natürlich ist „Brazzo“ seit dem Start
des Projekts mit dabei und konnte sich eigentlich Jahr für Jahr in seinen
Leistungen steigern und den jeweils höheren Ligen anpassen, trotzdem ist er
jetzt an einem Punkt angekommen bei dem für ihn wohl leider Endstation ist. Ist
mit seinen nun 29 Jahren auch an einem Punkt angekommen, wo es um das Leben
nach dem Basketball geht. Er hat ja sein Studium für den Basketball
unterbrochen, sollte dies aber nach dem Ablauf dieser Saison wieder aufnehmen und
zu Ende bringen. Die Verbundenheit der Baskets zu ihrem „Brazzo“ finde ich in der heutigen Zeit zwar äußerst lobenswert,
allerdings geht es hier um Profisport und da kann man sich das eigentlich gar
nicht leisten. Er hat den Aufstieg des Teams von der Regionalliga bis in die
Bundesliga miterlebt und auch europäische Basketball Luft durfte er in dieser
Saison schnuppern. Das sollte dann aber auch reichen, denn meiner Meinung nach
blockiert „Brazzo“ einen deutschen Spot im Team den eigentlich ein deutlich
jüngerer und vielleicht auch talentierterer Spieler besetzen sollte. Auch darum
geht es eben im Basketball Business, junge Spieler zu entwickeln und zu
fördern. Daher sage ich leider, auch ihn muss ich in der kommenden Saison nicht
mehr zwingend im Team haben. „Brazzo“ spielt in dieser Saison lediglich 5
Minuten im Schnitt. Allerdings muss man dazu auch noch erwähnen, dass er in 13
von 23 Saisonspielen gar nicht eingesetzt wurde.
Maximilian
Kleber: Naja was soll man zum wohl leider "ewigen Talent"
der Baskets noch viel sagen. Vom Verletzungspech verfolgt wie wohl kaum ein
anderer hoch talentierter deutscher Profibasketballer vor ihm, verpasst der dieses
Jahr wohl aller Voraussicht nach die komplette Saison. In den letzten drei Jahren
hat Maxi lediglich 48 Ligaspiele bestritten, davon lediglich vier in der NBBL.
Hier mal ein kleiner Überblick:
2009-2010
13 Spiele in der Pro B und 4 Spiele in der NBBL bei 11 bzw. 39 MPS
2010-2011 4 Spiele in der Pro A bei 2 MPS
2011-2012
27 Spiele in der BBL bei 7,5 MPS
2012-2013 0 Spiele
(MPS=
Minuten pro Spiel)
Absolut
lobenswert und bei seinem zweifelsohne auch vorhandenen Potential völlig richtig
von den Baskets Verantwortlichen ihn vor der Saison zum tragenden Bestandteil
der Rotation zu machen, allerdings angesichts dieser Verletzungshistorie auch sehr
riskant und am Ende vielleicht auch ein Grund warum man auf den großen
Positionen einfach einen Spieler zu wenig im Kader hat. Bei allem Talent darf
man da einfach zukünftig nicht mehr so blauäugig sein und muss in seinem
konkreten Fall einfach auch ständig mit neuen Verletzungen rechnen. Daher
wünsche ich mir für die kommende Saison, dass man bei der Personalie Maxi
Kleber etwas vorsichtiger ist und ihn vielleicht nicht mit einer zu tragenden
Rolle in den Kader mit einplant und so bei einer durchaus möglichen erneuten
Verletzung nicht so schwer getroffen wird. Der Junge soll sich einfach mal eine
Saison lang verletzungsfrei durch die BBL spielen, danach kann man ihn auch
wieder besser und sicherer einplanen. Denn auch wenn Maxi natürlich mit seinen
21 Jahren noch recht jung ist, sind einige Spieler seines Jahrgangs in den
letzten Jahren in ihrer Entwicklung an ihm vorbei gezogen. Ich wünsche ihm,
dass er die Leidenszeit am Ende dieser Saison hinter sich haben wird und dann
endlich voll durchstarten kann, denn dann wird er schnell einer der besten
deutschen Spieler der BBL werden!
Zum Ende dieses Themas möchte ich nur noch folgendes loswerden.
Ich hoffe wirklich sehr, dass die Baskets
Verantwortlichen aus dieser Saison etwas gelernt haben und gerade die deutschen
Spots im Kader zukünftig sorgfältiger besetzen. Klar dienen die deutschen Spieler
bei vielen BBL Teams in erster Linie dazu um Geld für bessere Importspieler zu
sparen, allerdings sollte man bei Spitzenteams bzw. Playoff Anwärtern schon
davon ausgehen, dass auf die einheimischen Spieler etwas mehr Wert gelegt wird. Die Beko BBL ist
schließlich DEUTSCHLANDS Eliteliga und verschreibt sich seit einigen Jahren der
Förderung und der Entwicklung deutscher Spieler. Über den Ausbildungsfond der
BBL kann man als Verein sogar davon profitieren, wenn man dem Nachwuchs eine
Chance gibt.
Das soll es auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich
hoffe ihr könnt meine Meinung zu diesem durchaus brisanten Thema nachvollziehen
und seht das zumindest ähnlich.
Euer Feedback könnt ihr mir wie immer per E-Mail oder auf meiner Blog Fanpage bei Facebook zukommen lassen.
Bis zum nächsten Mal,
Freddy