Dienstag, 11. Oktober 2011

Auswärtssieg beim kränkelnden Dino

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Zum Beginn erstmal sorry, dafür dass von meiner Seite keine Vorschau auf das Gießen Spiel kam, aber war die Tage davor mit einer Mandelentzündung flach gelegen.


Heute gibt es aber, wie gewohnt, die Zusammenfassung des letzten Spiels unserer s.Oliver Baskets. Dieses mal ging es auf den ersten Beko BBL Road Trip der Vereinsgeschichte, zum Ligaurgestein nach Gießen.


Wie der Titel dieses Blog Beitrags schon verraten lässt, ist die derzeitige Lage bei den Hessen alles andere als berauschend. In vielerlei Hinsicht, doch der Reihe nach...


In der Sporthalle Gießen-Ost angekommen, war der erste Eindruck durchaus positiv. Ich kenne die Halle noch aus alten X-Rays BBL Zeiten und war schon etwas beeindruckt, was man aus dieser alten Halle (die Arena ist noch älter als unsere Schulturnhalle) so gemacht hat. Um ganze 900 Plätze wurde sie erweitert, so dass man nun 4003 Basketballverrückten Platz bietet.


Doch auf den zweiten Blick erinnert nichts mehr an die heißen Duelle vergangener Tage. Die Halle bzw. die Atmosphäre eben jenes "Hexenkessels" vergangener Tage fast schon gespenstisch. Die Seuchenspielzeiten der letzten Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Es ist nicht mehr viel Geld vorhanden und so ist man auf Seiten der Gießener Verantwortlichen froh, überhaupt noch Bundesliga Basketball in der Stadt zu haben. Ähnlich wie bei unseren X-Rays damals, muss man dazu wissen, dass Gießen eigentlich schon längst abgestiegen wäre, würde es nicht das berühmt berüchtigte BBL Wildcardverfahren geben, auch das kommt einem als Würzburger sehr bekannt vor...


Auch der VIP Raum hat selbigen Namen eigentlich nicht wirklich verdient. Gartenstühle, Bier und Würstchen - das ist natürlich alles andere als ansprechend für potentielle Geldgeber. Auch die Einlaufshow, wenig BBL tauglich und das Rahmenprogramm, ja welches Rahmenprogramm fragt man sich...


Ich denke wir in Würzburg können mit den momentan vorhandenen Standards mehr als zufrieden sein. Andere Standorte, darunter auch Gießen, wären sicherlich froh, sie wären auf dem gleichen Level wie der Aufsteiger aus Unterfranken, trotz Schulturnhalle. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber schaut man sich die Arena in Gießen an, so muss ich eindeutig sagen, ich würde unsere s.Oliver Arena nicht dafür eintauschen wollen!


Diskussionen über eine verpatze Einlaufshow etc. angesichts solcher Erlebnisse, eher Jammern auf hohem Niveau...


Doch nun zum Spiel an sich.


Beko BBL - 2.Spieltag: LTi Gießen 46ers vs. s.Oliver Baskets


Dem Geburtstagskind des Abends, Jason Boone, war es vorbehalten, die Begegnung mit einem Dreipunktspiel zu eröffnen. Bis zur vierten Minute lagen die Baskets schnell mit 9:2 in Führung, was 46ers Coach Björn Harmsen zu seiner ersten Auszeit zwang. Diese zeigte Wirkung und die Gastgeber konnten mit einem 7:0 Run auf 8:9 verkürzen. Vor allem dank ihrem erneut starken Center Elvir Ovcina konnten die 46ers das Spiel bis zum Ende des ersten Viertels offen gestalten.


Zwischenstand nach dem ersten Viertel 16:20 für die Gäste aus Unterfranken.


Der zweite Abschnitt verlief ebenfalls recht ausgeglichen, ohne größere Höhepunkte. Vor allem durch eine erneut sehr schwache Freiwurfquote, verpassten es die Gäste ein ums andere mal, sich etwas deutlicher abzusetzen. Gießen blieb vor allem durch Ovcina (14 Punkte in der 1.Halbzeit) weiterhin im Spiel. Kurz vor der Halbzeitpause war dann die Zeit der Baskets-Schützen gekommen. Drei verwandelte Distanzwürfe in Serie (2x Harris, 1x Kramer) brachten die Baskets bis zur Pausensirene mit neun Punkten in Front. Vor allem der Buzzerbeater durch Ricky Harris aus gut acht Metern, fuhr den Gastgebern deutlich sichtbar in die Glieder.


Halbzeitstand 34:43 für die s.Oliver Baskets.


Das dritte Viertel begann mit zwei Freiwürfen für die Hausherren - Baskets Headcoach John Patrick hatte in der Halbzeitpause ein technisches Foul erhalten. Doch auch das brachte ihnen keine Sicherheit ins Spiel (was sich am Ende des Spiels in sage und schreibe 21 TO's nieder schlug), im Gegenteil. Das technische Foul gegen den Coach schien für das Team wie eine art Weckruf zu wirken. So startete man durch einen spektakulären Dunking von Geburtstagskind Jason Boone, einen 12:0 Lauf zum zwischenzeitlichen 36:55. Auch der in der ersten Halbzeit noch überragende Elvir Ovcina war nach einer Umstellung der der Würzburger Defensivstrategie kein Faktor mehr.


Zwischenstand nach dem dritten Viertel 50:64 für Würzburg.


Zusätzlich zu den spielerischen Defiziten der Hessen gesellte sich nun auch noch eine große Foulbelastung hinzu. Insgesamt drei Spieler (erst Koko Archibong, danach Robert Oehle und kurz vor dem Ende der Partie Elvir Ovcina) mussten im Verlauf des letzten Viertels vorzeitig das Spielfeld räumen. Endgültig das Genick gebrochen wurde den Hausherren aber durch die wohl spektakulärste Aktion des Abends. Der 182cm große Baskets Guard John Little blockte einen sicheren Korbleger von Gießens Center-Dino Elvir Ovcina, die endgültige Entscheidung in dieser Partie, denn nach dieser Aktion ließen die Hausherren sichtbar die Köpfe hängen und leisteten keine Gegenwehr mehr, was viele Fans der 46ers zum vorzeitigen Verlassen der Arena veranlasste. Nach zwei krachenden Alley-Oops von Gilbert Brown war der letzten Endes nie gefährdete 60:85 Auswärtserfolg in trockenen Tüchern. Mann des Spiels auf Seiten der s.Oliver Baskets war aber erneut Ricky Harris mit 25 Punkten, davon 4/7 erfolgreichen Dreiern.


Endstand der Partie 60:85 für die s.Oliver Baskets.


LTi Gießen 46ers - s.Oliver Baskets 60:85 (16:20, 18:23, 16:21, 10:21) 



LTi GIESSEN 46ers: Ovina (14), Jeffers (12), Bernard (10), Stewart (8), Djurasovic (5), Pilcevic (4), Archibong (4), Zazai (2), Oehle (1), Perl, Turudic, Nikagbatse


s.Oliver Baskets: Harris (25), Kramer (12), Boone (11), Elliott (9), Little (9), Brown (8), Jacobson (6), Clay (3), King (2), Tomaszek, Kleber, Henneberger

Die ca. 150 mitgereisten Basketsfans feierten ihr Team noch Minuten nach dem Ende der Partie und nach der obligatorischen H-U-M-B-A durch Geburtstagskind Jason Boone war die Stimmung im Gästeblock auf dem Höhepunkt angekommen.

Völlig gegensätzlich dagegen natürlich die Stimmung bei den 46ers Fans. Vereinzelte Pfiffe gegen das Team waren zu vernehmen, vom ehemaligen Hexenkessel der Liga den ganzen Abend über keine Spur. Quo vadis Gießen, möchte man da schon fast sagen.

So Leute, das war's dann auch schon wieder von meiner Seite. Den nächsten Blog gibt es bereits am Donnerstag, nach dem Gastspiel unserer Baskets in Mainhatten. Hoffentlich fahren wieder möglichst viele Leute mit und schreien unser Team zum dritten Saisonsieg!

Bis zum nächsten mal,

Freddy

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