Donnerstag, 13. Oktober 2011

Sekundentod in Mainhattan

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Heute dreht sich alles um das Auswärtsspiel unserer s.Oliver Baskets bei den Fraport Skyliners in der Bankenmetropole Frankfurt am Main.


Zu Beginn meines Beitrags erst noch ein paar Worte für das Umfeld und die Atmosphäre in der Ballsport Halle, pardon, Fraport Arena. Dafür dass die Halle 5002 Zuschauer fasst und nun wirklich nahezu die Hälfte der Ränge leer blieben, erscheint die Angabe von 3750 Zuschauern auf den ersten Blick schon etwas arg witzig, jedoch konnten vielleicht auch viele Dauerkartenbesitzer durch die ungünstige Tipp Off Zeit unter der Woche nicht kommen. Den ca. 250 Würzburger Fans konnte dies freilich egal sein. 


Vor dem Spiel hatte ich kurz die Möglichkeit mich mit Würzburgs Stadtbaurat Christian Baumgart zu unterhalten. Natürlich sind wir auch wieder auf das Hallenthema zu sprechen gekommen. Sein grinsender Kommentar dazu "so ein Halle wie die hier haben, bauen wir aber nicht, oder?". In der Tat geht mit der Bauweise und Ausstattung der Frankfurter Arena einiges an Stimmung und Atmosphäre flöten. Schade eigentlich. Wir sind in Würzburg derzeit durch diese Welle der Begeisterung, einfach was anderes gewohnt. 


Aber um eine Sache beneide ich die Frankfurter wirklich: Ihr Skyliners Dance Team! Alles lecker Mädsche, wie der Hesse so gern sagt.


Kommen wir zur Zusammenfassung des Spiels und zu einer wirklich sehr merkwürdigen Szene, welche eventl. sogar noch Folgen haben könnte, doch der Reihe nach...


Beko BBL - 3.Spieltag: FRAPORT Skyliners vs. s.Oliver Baskets


Das Spiel begann recht zerfahren. Mitte des ersten Viertels konnten sich die Hausherren mit sechs Punkten absetzen, ehe die Gäste in Person von US Guard Ricky Harris langsam ihren offensiven Rhythmus fanden. Sieben seiner insgesamt 13 Punkten konnte der quirlige Amerikaner in dieser Phase des Spiels erzielen. Doch wie schon in den beiden Saisonspielen zuvor, konnten die Gäste eine Vielzahl ihrer Freiwürfe nicht verwandeln. Ohne diese Schwäche wäre der Vorsprung schon hier deutlicher ausgefallen.


Zwischenstand nach dem ersten Viertel 18:22 für die Gäste.


Zu Beginn des zweiten Viertels bekamen dann nach und nach die Frankfurter die Überhand und konnten ihrerseits wieder die Führung zurück erobern. Die weiterhin unterirdische Freiwurfquote und fehlendes Wurfglück des Aufsteigers von außen bescherten den Hessen eine knappe Pausenführung.


Halbzeitstand 42:39 für Frankfurt.


Nach einem krachenden Dunking von US Boy Jon Leuer zum Start der zweiten Halbzeit übernahmen dann wieder die Gäste das Zepter. Nach zwei erfolgreichen Dreiern der Gäste (durch Ben Jacobson und des Ex-Frankfurters Alex King) wurde Skyliners Coach Muli Katzurin zu seiner nächsten Auszeit gezwungen. Danach folgte eine recht merkwürdige Szene. In der 24.Spielminute war ein deutlicher Pfiff eines der drei Referees zu hören, worauf hin die Würzburger ihre Verteidigungsarbeit einstellten. Eben jener Referee setzt dann zum Anzeigen eines Fouls an, währenddessen die Frankfurter dennoch weiterspielten und in Person von Nationalspieler Johannes Herber einen erfolgreichen Dreier erzielten - welcher zum Staunen der Zuschauer zählte. Baskets Head Coach John Patrick versuchte den technischen Kommissar darauf Aufmerksam zu machen, wofür er mit einem technischen Foul belohnt wurde. Die darauf hin verwandelten Freiwürfe plus dem danach anschließenden Ballbesitz (weitere zwei Punkte wurden erzielt) machen aus dieser Szene also sieben (!) Punkte in Serie für die Hausherren. Diese Szene wirkte noch einige Minuten nach, was die Skyliners zu einem 16:0 Lauf nutzten. Eben jene Szene sollte dafür sorgen, dass man von Baskets Seite nach dem Spiel Protest einlegte. Erst das fünfte Foul von Nationalspieler Tim Ohlbrecht und die daraus resultierenden beiden Freiwürfe für Baskets Center Robert Tomaszek konnten die Würzburger Punkteflaute beenden.


Zwischenstand nach dem dritten Viertel 65:54 für die Skyliners.


Doch wer nun gedacht hatte, der Aufsteiger würde sich bereits geschlagen geben, der wurde eines Besseren belehrt. Getragen von ihren Fans, konnte sich die Franken Punkt um Punkt heran kämpfen und dank einer nun deutlich besseren Freiwurfquote gegen Ende des Spiels sogar wieder in Führung gehen. Einen der insgesamt 21 Frankfurter Turnover, konnte Chris Kramer zu einem weiteren Fastbreak nutzen, welcher nur durch ein weiteres Foul gestoppt werden konnte. Leider konnte er nur einen der beiden Freiwürfe verwandeln und so stand es 7,4 Sekunden vor dem Ende 77:78 für den Aufsteiger aus Unterfranken. Ein schnelles Foul von Alex King brachte dann noch einmal eine kurze Verschnaufpause. Da man aber zu diesem Zeitpunkt erst zwei Teamfouls hatte, gab es im Anschluss keine Freiwürfe, sondern Einwurf für die Hessen. Die letzten Sekunden vergingen wie in Zeitlupe. Einwurf Frankfurt, der Ball kommt zu ihrem Top Scorer Justin Gray dieser dribbelt Richtung Dreierlinie der Gäste, wird nicht angegriffen, springt hoch, wirft uuuuuuuuuuund trifft, Buzzer, AUS! 80:78 für Frankfurt. 


Endstand 80:78 für die Fraport Skyliners.


Fraport SKYLINERS - s.Oliver Baskets 80:78 (18:22, 24:17, 23:15, 15:24)



Fraport SKYLINERS: Gray (18), Leuer (17), Herber (13), Nolte (8), Ohlbrecht (7), Mc Kinney (6), Thompson (6), Robertson (3), Barthel (2)

s.Oliver Baskets: Kramer (16), Elliott (13), Harris (13), Jacobson (12), Boone (9), King (9), Tomaszek (6), Brown, Little



Was für ein spannendes Spiel mit dem diesmal leider glücklicheren Ende für den Gegner. That's Basketball, baby! Genau das sind die Spiele für die ich diese Sportart so liebe. Diesmal leider verloren, mal sehen was der Protest bringt, ich hab da eher wenig Hoffnung, denn dann müsste die Liga ja zugeben, dass ein Ref einen Fehler gemacht hat, eher unwahrscheinlich. 


So Leute, das war's für diese Ausgabe. Ich hoffe wir sehen uns am kommenden Samstag, zum ersten Frankenderby der Saison, gegen den BBC Bayreuth.


Bis zum nächsten mal,


Freddy

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