Dienstag, 17. Januar 2012

Revanche missglückt

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Dieses mal dreht sich mein Beitrag, natürlich, um das letzte Heimspiel der s.Oliver Baskets gegen die FRAPORT Skyliners aus Frankfurt. 


Aus gegebenem Anlass werde ich aber auch noch der Frage nach gehen, wie viel Kritik von Seiten der Fans bzw. Zuschauer erlaubt sein muss bzw. darf.


Doch zunächst zum sportlichen Teil des Blog Beitrags, zum Spiel an sich.


 vs.

Das Spiel begann sehr zerfahren und nervös. Die frühe Frankfurter Führung durch Jermareo Davidson konnten die Würzburger erst nach knapp zwei Minuten Spielzeit in Person von Kapitän Ben Jacobson ausgleichen. Die Anfangsphase lieferte einen ersten Vorgeschmack auf die restliche Spielzeit an diesem Abend. Punkte sollten eine Seltenheit in dieser Partie werden, eine wahre Abwehrschlacht nahm ihren Lauf.

Nicht verwunderlich also, dass im ersten Spielabschnitt insgesamt nur 19 Punkte zu bejubeln waren. Die Hausherren hatten hierbei die Nase sogar knapp vorne und führten mit 10:9.

Rein ins zweite Viertel. Am Spiel an sich sollte sich auch in diesem Viertel nicht viel ändern. Es dominierten weiterhin die Verteidigungsreihen, die Würzburger weiterhin einen Tick intensiver. So konnte man die Führung bis knapp sechs Minuten vor der Halbzeit auf 16:9 ausbauen, ehe Frankfurts Quantez Robertson nach sage und schreibe 5 Minuten und 7 Sekunden im zweiten Viertel die ersten Punkte für sein Team erzielen konnte. Eine weitere Minute verstrich, ehe Würzburgs Nummer 41, Ivan Elliott, die Heimmannschaft per Dreipunktspiel mit 19:11 weiter in Front bringen konnte. Zu diesem Zeitpunkt sah alles so aus wie immer. Doch das Blatt sollte sich schon sehr bald wenden... Bis zum Ende der ersten Halbzeit konnten die Skyliners ihren Rückstand wieder auf fünf Punkte verkürzen (25:20).

Bis zur Hälfte des dritten Viertels lief die Partie genau so weiter wie auch in den ersten 20 Minuten. Würzburg verteidigte mit Mann und Maus und konnte gelegentlich selbst punkten und so führte man zu diesem Zeitpunkt wieder mit acht Punkten (31:23). Doch das sollte es dann mit der Würzburger Basketball Herrlichkeit gewesen sein, denn nun übernahmen die Gäste das Ruder in der s.Oliver Arena. In den verbleibenden fünf Minuten dieses Viertels sollten den Gastgebern nur noch magere drei Pünktchen gelingen, Frankfurt hingegen erzielte nun 11 Punkte am Stück und so war die Partie vor dem letzten Viertel wieder völlig ausgeglichen (34:34).

Spätestens jetzt konnte man die Zweifel in den Gesichtern der Zuschauer erkennen. Sollte es heute wirklich die zweite Heimniederlage in dieser Saison geben? Die Antwort auf diese Frage muss leider mit "ja" beantwortet werden. Die Frankfurter im Schlussabschnitt einfach einen Tick besser und mit dem etwas besseren Wurfglück. Den Gastgebern fehlte in dieser Phase einfach die nötige Durchschlagskraft in der Offensive. Zum Ende hin wurde es auf Grund der Frankfurter Freiwurfschwäche zwar noch einmal eng (51:54 fünf Sekunden vor dem Ende), an den Sieg glaubte aber zu diesem Zeitpunkt wohl niemand mehr. So kam es, wie es an diesem Abend leider kommen musste. Die Revanche für das unglücklich verlorene Hinspiel ging gründlich in die Hose. Vielleicht waren die Jungs an diesem Abend auch einfach einen Tick zu heiß auf ihren Gegner und verkrampften dann mit fortlaufender Spieldauer zu sehr.

s.Oliver Baskets - FRAPORT Skyliners 51:56 (11:9, 15:11, 9:14, 17:22)

s.Oliver Baskets: Jacobson (15), Kramer (8), Elliott (8), Tomaszek (6), Boone (5), Little (4), Frazier (3), Kleber (2), King, Clay

Fraport SKYLINERS: Robertson (12), Gibson (11), Davidson (10), Burtschi (7), McKinney (7), Herber (5), Thompson (4), Ohlbrecht, Nolte

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Die Statistik zum Spiel:


Spalte1 s.Oliver Baskets FRAPORT Skyliners
Punkte 51 56
Würfe aus der ND 12/27 (44,4 %) 4/11 (36.4 %)
Würfe aus der MD 1/12 (8.3 %) 9/17 (52.9 %)
3er  3/18 (16.7 %) 2/14 (14.3 %)
Wurfquote total 16/57 (28.1 %) 15/42 (35.7 %)
Freiwürfe 16/20 (80 %) 24/35 (68.6 %)
Rebounds total 37 35
Rebounds OFF 14 5
Rebounds DEF 23 30
Ballverluste (TO) 20 22
Assists 4 6
Steals 9 7
Blocked Shots 5 0
Fouls 28 22


Mein Fazit zu diesem Spiel:


Eine wahre Schlacht der Abwehrreihen konnte man an diesem Spieltag in der s.Oliver Arena bestaunen. Man kann auch mit Fug und Recht behaupten, die Frankfurter haben uns mit unseren eigenen Waffen geschlagen. Das Fehlen von Ricky Harris war an diesem Abend, im Vergleich zum Spiel in Tübingen, leider nicht zu kompensieren. Kurz gesagt, es fehlte einfach an der Offensiven Firepower. 


Die bisherige Regel dieser Saison setzte sich auch gegen unsere Gäste aus Hessen weiter fort: 


Treffen wir unsere Dreier, gewinnen wir so ziemlich jedes Spiel. Treffen wir nicht, dann gehen wir als Verlierer vom Parkett.


So einfach ist Basketball, mag man meinen. Ist es natürlich nicht, aber diese Problematik zieht sich schon so ein wenig durch unsere Saison. Egal, jetzt heißt es Spiel abhaken und nach vorne schauen und auf die kommenden (lösbaren) Aufgaben konzentrieren. Die Spieler haben nun sechs Tage Zeit um in der Heimat die Köpfe wieder etwas frei zu bekommen und dann ab dem "Homecoming Game" in Göttingen am 28.01. wieder ordentlich Gas zu geben. Vielleicht, ja vielleicht sind die Playoffs im ersten Jahr dann doch kein utopischer Wunschtraum, sondern in greifbarer Nähe.


Aus gegebenem Anlass


Ich hatte es ja in der Einleitung des Beitrags schon angekündigt, möchte ich noch ein paar Worte zum Verhalten der Fans bzw. Zuschauer beim Heimspiel gegen Frankfurt los werden. Erstmals in dieser Saison kamen doch deutliche Unmutsäußerungen der Baskets Fans auf.


Viele Zuschauer können sich die durchaus vorhandenen Leistungsschwankungen unserer Jungs, gerade was ihre Offensiv Leistungen angeht, nicht so wirklich erklären.


1. Wie kann das Team in Tübingen 80 Punkte machen und zu Hause gegen Frankfurt reicht es gerade mal zu 51 Zählern?


Natürlich lag das in aller erster Linie an zwei Faktoren. Erstens die Frankfurter Defense war um einiges stärker und präsenter als die der Tübinger vor einer Woche und zweitens hatten wir in Tübingen einfach mehr "Glück" mit unseren Distanzwürfen. Auch unser Center Büffel Jason Boone konnte gegen Frankfurt offensiv keine Akzente setzen. Das Fehlen von Ricky Harris kommt natürlich hierbei auch noch dazu, aber in Tübingen ging es ja auch ohne unseren Lucky Luke.


Fehlenden Kampf und Willen kann man dem Team auch gegen Frankfurt absolut nicht absprechen, da haben alle ihr Bestes gegeben. Doch wie schon oft von mir erwähnt braucht man um Spiele zu gewinnen auch eine funktionierende Offensive und diese war an diesem Abend leider nicht vorhanden. Anfangs war man einfach etwas zu heiß und wollte den Sieg vielleicht auch zu sehr, soll heißen die Jungs sind bei den Würfen nicht locker gewesen, wirkten verkrampft. Was sich natürlich mit der fortlaufenden Spielzeit und den Zahlreichen Fahrkarten die geschossen wurden, immer weiter steigerte. Einige versuchten es dann auch zu sehr zu erzwingen (Ben Jacobson und Chester Frazier mit ihren Dreierversuchen weit hinter der Linie). Solche Abende gibt es einfach, für die Fans die das Team fast ausschließlich zu Hause verfolgen, sicherlich etwas Neues. Für die Fans die in dieser Saison schon öfters "on the road" mit dabei waren, leider ein fast schon gewohntes Bild.


2. Das Verhalten der Fans während dem Spiel und danach


Bei so einem, für die Heimfans, ungewohnten Spielverlauf muss man das durchaus differenziert sehen meiner Meinung nach. Für viele war das Spiel einfach ernüchternd, ich denke auch für den Fanclub und da muss man es diesen Leuten, die alle zwei Wochen hunderte von Kilometern quer durch die Republik reisen um das Team bei jedem Auswärtsspiel zu unterstützen, auch mal zu gestehen, wenn man mit der dargebotenen Leistung (nur in der Offensive) nicht einverstanden oder einfach schlichtweg enttäuscht ist. 


Ich kann beide Seiten sehr gut verstehen. Fans und Offizielle. Ein bisschen gegenseitiges Verständnis würde da sicherlich helfen.


Ich nehme mich da in keinstem Fall aus. Auch ich war nach dem Spiel sehr enttäuscht und auch angefressen, denn ähnlich wie unser Team, wie Coach John Patrick und auch Geschäftsführer Jochen Bähr, hasse ich es zu verlieren. Vor allem Spiele die man nie und nimmer hätte verlieren müssen. Und in meinen Augen wäre die Niederlage gegen die Skyliners absolut zu verhindern gewesen. Aber so ist der Sport nun mal. 


Wäre ja auch langweilig wenn immer alles so eintreffen würde wie man es erwartet :). Die beiden verlorenen Punkte holen wir uns einfach anderswo auswärts wieder zurück.


Am Besten schon am 28.01. bei unserem Gastspiel in Göttingen. Bisher sind schon 106 Leute angemeldet, aber ich bin mir sicher, DA GEHT NOCH MEHR! Ab 128 Anmeldungen fährt Bus Nr.3, also auf geht's und ANMELDEN !!!


So das war's dann auch schon wieder für diese Woche. Kommende Woche steigt der Beko BBL Allstar Day in Ludwigsburg. Natürlich bin ich auch hier vor Ort mit dabei und werde sowohl über Twitter als auch in einem Blog Beitrag über den Event berichten.


Bis zum nächsten mal,


Freddy

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