Mittwoch, 4. Januar 2012

Trotzreaktion zum Jahresbeginn oder Würzburg zeigt den (ALBA-) Killerinstinkt

Hallo liebe Leserinnen und Leser,


zu einer neuen Ausgabe meines Basketball Blogs. Thema heute, natürlich, der überragende Heimsieg unserer Baskets gegen ALBA Berlin.


Die Stimmung unter den Fans war vor dem Spiel doch recht geteilt. Wer die Niederlage in Bremerhaven live vor Ort miterleben musste, war doch recht skeptisch, wie man innerhalb von nur drei Tagen das Erlebte nicht nur verarbeiten sollte, sondern auch noch seine Lehren daraus ziehen  könnte.


Zum Spiel.


vs.

s.Oliver Baskets vs. ALBA Berlin

Unsere s.Oliver Turnhölle natürlich mal wieder zum Bersten gefüllt. Die Atmosphäre in der Halle sollte eigentlich kein Problem für die Gäste darstellen, spielt man doch in der heimischen o2 World vor mehr als 11.000 Zuschauern im Schnitt. Eigentlich...

Nach einem recht nervösen Beginn (auf beiden Seiten) konnten die Baskets nach knapp 5 Minuten ihren Dreierbann erstmals durch Ivan Elliott brechen und mit 7:6 in Führung gehen. Nach vier Zählern in Folge von ALBA's Frankenimport Sven Schultze, sowie zwei Freiwürfen von US Center Torin Francis und einem weiteren Dreier von Sven Schultze, lag man aber schnell wieder im Rückstand (7:12). Zum Ende des ersten Viertel stand es dann 11:15 aus Sicht der Hausherren.

Das zweite Viertel begann mit vier schnellen Punkten der Hausherren durch Center Büffel Jason Boone und dem damit verbundenen Ausgleich zum 15:15. Anschließend wechselte die Führung im Minuten Takt bis knapp 5 Minuten vor der Halbzeit, als ALBA u.a. durch zwei Dreier seiner beiden deutschen Nationalspieler Lucca Staiger und Heiko Schaffartzik, plötzlich mit acht Zählern in Front lag (20:28). Oh, oh dürften sich zu diesem Zeitpunkt viele der 3.140 Zuschauer gedacht haben, doch dieses mal sollten sich die schlimmen Befürchtungen zum Glück nicht bestätigen. Würzburg antwortete, vor allem durch einen erneut glänzend aufgelegten Ricky Harris mit einem 15:5 Run und somit führte man sogar zur Pause mit 35:33.

Nach der Pause haben wir in dieser Saison ja gerne mal einen Durchhänger, so wie leider auch letzten Freitag in Bremerhaven gesehen, doch in diesem Spiel sollte es genau anders herum kommen. Mit absolut leidenschaftlicher und kämpferisch brillianter Defense sollte man dem Team aus der Bundeshauptstadt an diesem Abend endgültig den Zahn ziehen. Vor allem vom Beko BBL MVP der Vorsaison, DaShaun Wood war an diesem Abend fast ausnahmslos gar nichts zu sehen. Ganze sechs magere Pünktchen und drei Ballverluste standen bei Ihm in dieser Partie zu buche. Würzburg zwang ALBA bei diesem Spiel zu insgesamt 19 Ballverlusten. Was an diesem Abend auch auffiel, man versuchte von Seite der Gastgeber sein Inside Game konsequent durch zu ziehen. Das Ergebnis am Ende des Abends, 20 Punkte für Jason Boone, darunter sieben (!!!) Dunkings und eine Gesamttrefferquote von 50 % darunter 40% 3er Quote (8 von 20). Nach einem wahren Würzburger Offensiv Feuerwerk stand es somit zum Ende des dritten Spielabschnitts, der mit 23:9 an den Aufsteiger ging, 58:42.

Doch wer nun glaubte die Messe sei bereits gelesen, hatte die Rechnung ohne Heiko Schaffartzik gemacht. Der 1,83m große Aufbauspieler der Berliner war an diesem Abend der mit weitem Abstand einzige mit annähernd vorhandener Normalform und somit folge richtig mit 22 Punkten bester Werfer dieser Begegnung. Schaffartzik war es dann auch, der sein Team vier Minuten vor dem Ende noch einmal bis auf neun Zähler heran brachte (70:61). Doch dieses letzte Aufbäumen sollte den Albatrossen an diesem Abend nicht mehr reichen. Würzburgs Verteidigung einfach auf einem sehr hohen Level und die Berliner ohne wirkliches Mittel dagegen. Dazu die schon angesprochene, hohe Trefferquote der Baskets, der gemeinsame Schlüssel zum Erfolg in diesem Spiel.

Die wohl skurrilste Szene des Abends aber dann 70 Sekunden vor dem Ende. Nach einer Auszeit durch Würzburgs Headcoach John Patrick, blieben die Berliner Spieler auf Anweisung ihres Coaches Gordon Herbert, an der eigenen Seitenlinie stehen. Die zunächst verdutzt wirkenden Baskets Spieler nutzten dies dann zu einem Dunking von Ben Jacobson zum 80:63. Auf diese Szene angesprochen meinte Herbert bei der Pressekonferenz nach dem Spiel nur "so wie in dieser Szene haben wir die letzten 23 Minuten dieses Spiels verteidigt". Kleiner Denkzettel also für seine Jungs. Endstand dann 84:65.

s.Oliver Baskets - ALBA Berlin 84:65 (11:15, 24:18, 23:9, 26:23)

s.Oliver Baskets: Harris (20), Boone (20), Kramer (13), Elliott (9), Little (9), Jacobson (5), Frazier (4), Kleber (2), Tomaszek (2), King

ALBA Berlin: Schaffartzik (22), Francis (14), Schultze (12), Wood (6), Weaver (4), Staiger (3), Allen (2), Simonovic (2), Taylor

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Mein Fazit zum Spiel:

Als hätte man sich die Kritik der Fans speziell nach dem Bremerhaven Spiel vom vergangenen Freitag zu Herzen genommen, spielte man an diesem Abend neben erneut hervorragender Defense auch endlich mal in der Offensive so wie man es sich schon lange gewünscht hatte: Mit viel Zug zum Korb. Vor allem das Inside Game über Jason Boone klappte bei diesem Spiel außerordentlich gut und auch Ricky Harris wieder mit einem Sahnetag. Hoffen wir, dass die Jungs am kommenden Sonntag in Tübingen ähnlich auftrumpfen und den lang ersehnten zweiten Auswärtssieg dieser Saison endlich unter Dach und Fach bringen können.

Das soll es auch schon von mir gewesen sein. Wir sehen uns am Sonntag in Tübingen oder spätestens die Tage danach hier zu einem neuen Blog Beitrag.

Bis zum nächsten mal,

Freddy



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